Die SIG kämpft mit internen Problemen im Zusammenhang mit ihren Windkraftprojekten im Jura

Pressemitteilung der SIG

Weil der Generaldirektor und der Präsident der Industriellen Betriebe Genf in der Frage über das Dossier der Windkraftanlagen im Jura unterschiedlicher Ansicht waren, hat die SIG (Services Industriels de Genève) im Januar 2013 einen internen Audit darüber durchgeführt. Dieser Audit wurde am 30. April 2013 abgeschlossen und offenbarte beunruhigende Erkenntnisse über die finanziellen Investitionen zu diesen Projekten.

Diese ersten Informationen veranlassten den Sachverwalter Pierre Maudet zur Anforderung weiterer Abklärungen technischer und finanzieller Art. Am 12. Juni 2013 lagen auch diese Ergebnisse vor. Sie schienen dermassen brisant zu sein, dass der Genfer Staatsrat zusätzliche Informationen und Abklärungen durch eine externe Firma initiierte.

Diese Berichte haben nun Probleme bei der Umsetzung der Windkraftprojekte und ein erhöhtes finanzielles Risiko von 46 Millionnen Schweizer Franken im Zusammenhang mit dem  Partnerunternehmen der SIG, Ennova , aufgedeckt. Offensichtlich wurden auch eine ganze Reihe von Entscheidungen auf verschiedenen Ebenen der SIG auf der Grundlage unvollständiger Informationen getroffen. Verschiedene interne Warnsignale wurden zwar identifiziert, aber durch die Mitglieder der Generaldirektion der SIG nicht beachtet.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bewogen den Generaldirektor der SIG, André Hurter, am Dienstag, 12. September zum sofortigen Rücktritt.

Windkraft ist je länger je mehr ein hochriskantes Verlustgeschäft

Die SIG ist an verschiedenen Windkraftprojekten auch im Rest der Schweiz beteiligt. So in Burg/So, und auch im Aargau mit dem Projekt auf dem Lindenberg. Die lokale Opposition zu den Windkraftprojekten wirft der SIG schon lange vor, technisch inkompetent zu sein. So wird zum Beispiel das Projekt auf dem Lindenberg trotz widrigster Umstände und nachweislich mit einem zu geringem Windaufkommen durch die Promotoren wie die SIG, gegen jede Vernunft weiterverfolgt.

Das aktuell grösste Problem für die SIG scheint aber die aktuellen Volksentscheide gegen die Windkraftnutzung in Daillens und  Oulens zu sein. Dort haben sich die Stimmbürger zu weit über 80% klar gegen den Bau von 10 grossen Windkraftanlagen ausgesprochen. Das Projekt ist definitiv gescheitert und hat der SIG Kosten in Millionenhöhe verursacht. Das Gleiche droht der SIG auch an allen anderen Standroten in der Schweiz, weil die lokalen Windkraftgegner je länger je professioneller gegen den Bau dieser sinnlosen Industrieanlagen kämpfen. Nur die Politiker in Bern haben noch nicht bemerkt, dass das Volk langsam aber sicher erkennt, wie es durch die Ökostromlobby seit Jahren über den Tisch gezogen wird. Lügen haben eben immer noch ganz kurze Beine.

Wo steckt bloss die Opposition gegen die Windkraft in der Schweiz?

Wer gegen Atombomben und Atomkraftwerke kämpft, stellt sich gegen den mächtigen Staat, gegen die Gewalt der Armee, die schiere Macht der Energiekonzerne und auch gegen die eindrückliche technische Wucht und Kraft einer Kernreaktion. Atomkraftgegner haben ein seit mehreren Generationen hoch entwickeltes politisches Potenzial. Sie stammen aus dem ideologischen Kampf, als diese Bewegung noch gegen den Atomkrieg protestierte und deshalb eine hochmoralische Legitimation aufwies. Später hat man mangels autoritär geführter Staaten und kaltem Krieg einen neuen Gegner gesucht und ihn mit den Atomkraftwerken auch sofort gefunden. Die heutigen Atomkraftgegner, mittlerweile versehen mit lukrativen Posten und mit sicherem Staatssalär ausgestattet, beziehen ihre selbstdeklarierte moralische Überlegenheit aus diesen alten Tagen der Bewegung. Atomkraftgegner sind deshalb gut greifbar. Man versteht sofort, was sie sind und wollen. Sie haben den ganzen Bereich des Gutmenschentums dermassen radikal vereinnahmt, dass davon für die anderen anständigen Menschen nichts mehr übrig geblieben ist.

Die Gegner von Windparks sind dagegen kaum greifbar. Windkraftwerke eignen sich nicht für apokalyptische Drohungen. Eine industrielle Grosswindanlage kann zwar die nahen Anwohner krank machen und die sie umgebende Natur und die etwas ferneren Landschaftsschützer empfindlich stören. Sie können durch den Eiswurf eine echte Gefahr für die Wanderer und Waldbenützer darstellen. Sie erschlagen regelmässig Vogel um Vogel. Sie lassen die Lungen der in den Unterdruck des Rotors geratenden Fledermäuse platzen. Sie gefährden deshalb das langfristige Überleben dieser Tierpopulationen in ihrer Nähe. Sie stören den Wetterrader im Umkreis von 20 Kilometern empfindlich. – Aber mit Windkraftwerken den Weltuntergang herbeireden – das kann man beim besten Willen nicht. Um die Gegner dieser Windkraftwerke greifbar zu machen, müssen wir die vielfältigen Wirkungen und Nebenwirkungen der Windkraftnutzung genauer betrachten.

Eine gute Sache, aber …

Ein Windkraftwerk hat den Zweck, aus kinetischer Energie des Windes umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Das funktioniert unter idealen Bedingungen auch ganz zufriedenstellend. Die Frage ist bloss, ob ideale oder wenigstens genügende Bedingungen für den Betrieb an den spezifischen Standorten auch wirklich erfüllt sind, oder ob diese Tatsache aus politischen und ideologischen Beweggründen lediglich herbeigeredet wurde.

Genügende Bedingungen für Windkraftwerke sind eine jahresdurchschnittliche Bewindung von mindestens 6m/s auf Nabenhöhe (Rotorachse) und eine ausgeglichene Verteilung des lokalen Windaufkommens über das ganze Jahr (Weibullkurve).Weil sie im Vollbetrieb bis zu 107 dBA weit hörbaren und nervtötend pulsierenden Lärm verursachen, müssen sie in genügendem Abstand zu Wohnhäusern und Lebensräumen aufgestellt werden. Scheint die Sonne durch ihre Rotoren, wird der bewegte Schattenwurf in bestrichenen Wohnräumen wie das Aus- und Einschalten des Lichts im Sekundentakt wahrgenommen. Zusammen mit dem unhörbaren Schall unterhalb von 20 Schwingungen pro Sekunde (Hertz)  und dem tieffrequenten Schall zwischen 20 und 200 Hertz, kann das erfahrungsgemäss bei 12% der betroffenen Anwohnern zu den Symptomen des in Nordamerika beschriebenen „Wind Turbine Syndrome“ führen. Die Symptome können alleine oder kombiniert auftreten. Ihre Ursachen werden in der Studie von Nina Pierpont „Wind Turbine Syndrome“ beschrieben und durch eine grosse Anzahl weiterer Untersuchungen und Studien gestützt:

Schlafstörungen, Kopfweh, Tinitus (Ohrpfeifen), Ohrendruck, Schwindelgefühle, Gefühl der Onmacht, Übelkeit, Unscharfes oder verwischtes Sehen, Tachykardie (schnelle Herzfrequenz), Reizbarkeit, Konzentration- und Gedächtnisprobleme, Angstzustände, innere Unruhe während Schlaf- und Wachzustand.

Genau hier setzt die Kritik der Windkraftgegner an. Windkraftwerke haben ganz massive Nachteile, die durch Behörden und Profiteure auf Kosten von Mensch und Natur gerne übersehen werden.

Windkraftwerke erfüllen die Grundbedingungen nicht

Es braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden, dass die staatlich unterstützte Windradlobby „Suisse Eole“ all ihre Macht einsetzt, um diese Informationen unter dem Mantel des Schweigens zu halten oder wenn das nicht möglich ist, die Opposition mit allen Mitteln schlecht zu machen. Sie muss für ihr unerreichbares Ziel der Abschaffung der Atomkraftwerke so viele Windkraftwerke wie möglich aufstellen. Der Mindestabstand, der Lärm und die Mindestwindgeschwindigkeit wurden politisch zu klein definiert, damit mehr nutzbarer Raum zur Verfügung steht. Die Grundbedingungen für den störungsfreien, sinnvollen und die Umwelt erträglichen Betrieb von Windkraftanlagen sind dadurch nicht annähernd gewährleistet. Die Schweiz beschreitet hier im internationalen Vergleich den für Anwohner, Natur, Wirtschaft und Technik problematischsten Weg, den man gehen kann: Weltweit tiefste Leistungsbedingungen, höchste Ausschüttung von Subvention pro KWh, weltweit geringste Sicherheitsabstände und deshalb höchste erlaubte Belastung aller Anwohner Europas!

Die unmenschlichen und naturverachtenden Bedingungen zeigen die dringende Notwendigkeit einer starken Opposition gegen diese Rücksichtslosigkeit. Es braucht ein informelles Gegenstück gegen den missbräuchlichen Einsatz von Windkraft in der Schweiz. Dabei geht es den Windkraftgegnern nicht in erster Linie um die Verhinderung von Windkraftwerken, sondern um eine umweltverträgliche und technisch sinnvolle Umsetzung dieser speziellen Form der erneuerbarer Energie. Leider sind die Bedingungen in der Schweiz dermassen schlecht, dass die Umsetzung einer erträglichen Windkraftnutzung  oft auf ein Verbot von Windkraftwerken hinausläuft. Aber betrachtet man das Problem umfassend und systemisch, kann man gar nicht anders als die Windkraftnutzung in der Schweiz als komplette Fehlinvestition zu bezeichnen. Ausser für die Empfänger der grosszügigen Subventionen und den ideologisch argumentierenden Atomkraftgegnern bringt diese Technologie für die Schweizer Bevölkerung ausnahmslos nur Nachteile. Windkraftnutzung in der Schweiz kann gemessen am riesigen Aufwand und dem grossen Schaden, den sie verursacht, nicht genug zuverlässigen Strom generieren. Die Windkraftgegner weisen das in tausenden von Beispielen des In- und Auslands nach. Es gibt nur einen Grund, warum man diese dringend notwendige Opposition konsequent ignoriert: Man hat Angst vor ihren griffigen Argumenten gegen den Bau von Windkraftanlagen auf die schönsten Hügel und in die wunderbarsten Naherholungsgebiete der Schweiz. Deshalb lassen die Profiteure nicht zu, dass eine saubere Argumentation stattfinden kann.

Es gibt sie, es gibt sie nicht …

Wer die Medienlandschaft der Deutschschweiz überblickt, findet kaum Hinweise auf die Spezies „Windkraftgegner“. Gemessen am fehlenden Medienecho kann es sie eigentlich gar nicht geben. Wenn ihre Existenz seltenerweise doch einmal Erwähnung findet, ist das ein glücklicher Zufall. Die Schweizer Medienlandschaft empfindet nun mal keine Spur von Sympathie für die Kritiker des goldenen Kalbs namens „grüne Energie“. Selbst wenn sie kritische Fragen gegen in der Landschaft nervös drehende Riesenspargeln, zerstörte Naturschutzgebiete und gegen die Dezimierung der gesamten Flugfauna formulieren und damit den „echten“ Naturschützern sehr nahe kommen. Gegen jede Form von erneuerbarer Energie kritisch eingestellt zu sein, ist einfach total „out“.

Utopie gegen Realität

Die Schweizer Medien berichten gerne über Opfer. Da wird kein Fachwissen benötigt. Zum Opfer taugen die Kritiker der Windkraftnutzung leider überhaupt nicht: Sie sind die erklärten Gegner einer gefälligst als positiv wahrzunehmenden Sache, die von einer demokratisch nicht legitimierten, aber umso mächtigeren Medienöffentlichkeit als Weg der Erleuchtung bestimmt wurde. Sie sind die ungeliebten Kritiker einer von grünen Schamanen heilig gesprochenen Energiewende. Damit haben sie bei den Medien den Status von Gotteslästerern. Die Geschichte ist kompliziert, weil die Energiewende nicht ein Kampf zwischen Gut und Böse ist.  Es ist der Kampf zwischen Utopie und Realität. Die Energiewende ist wie ein Glaubensbekenntnis. Wer daran glaubt, kann es ja nicht auch noch wissen. Das schliesst sich gegenseitig aus. Deshalb werden Windkraftgegner aus der Sicht der eher aus dem Bauch heraus argumentierenden Medienlandschaft als Zerstörer einer schönen Utopie wahrgenommen. Illusionen dieser Art findet man in den Redaktionen der grossen Medienhäuser häufig. Windkraftgegner und überhaupt alle Kritiker von Utopien haben aus der Sicht des europäischen Linksjournalismus das Potenzial, sorgfältig aufgebaute Lebensillusionen zu zerstören. Das macht sie äusserst suspekt. Eine Reflektion mit der eigenen Lebensphilosophie ist aber das Letzte, was Journalisten bewegen kann. Die Ablehnung ist systemimmanent. Eine echte Auseinandersetzung damit würde zum Zusammenbruch der Illusion führen. Die Ignoranz gegenüber den Kritikern ist der einzig gangbare Weg zur Verhinderung der eigenen schmerzhaften Horizonterweiterung.

Das Fehlen jeglicher vernünftiger Argumente für eine funktionierende Energiewende ist ein Rätsel, dass sich mir lange Zeit verschlossen hat. Man kann sich als vernunftbegabter Mensch schlecht  vorstellen, dass ein Politiker in der Öffentlichkeit und ohne jede Scham behaupten kann, was technisch nicht möglich ist. Es sind in schöne Worte gekleidete Utopien, Luftschlösser und Illusionen, die von angesehenen und gebildeten Menschen gedankenlos vorgetragen werden. Eine nachvollziehbare Erklärung, warum das Unmögliche trotzdem funktionieren soll, verweigern sie konsequent ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Ich habe diese unverfrohrene Abkehr von jeder realen Wirklichkeit der Linken lange Zeit nicht verstehen können.

Die Erklärung zu diesem seltsamen Verhalten lieferte mir nach langer Suche ein Buch mit dem Titel „Unter Linken“ des in diesem Milieu aufgewachsenen Spiegeljournalisten Jan Fleischhauer. Er erklärt uns im fröhlichen Erzählstil, warum Linke gar keine technischen Erklärungen benötigen. Sie denken in ganz anderen Dimensionen. Die Utopie ist die Basis ihres Denkens. Und Utopien sind aus der Sicht der Linken das einzig Wahre. Wenn man das mal begriffen hat, erklärt sich das unverständliche Handeln linker Energiefanatiker sofort. Man kann sagen, es fällt wie Schuppen von den Augen. Die Utopie ist das Ziel, nicht die effiziente und sichere Produktion von Energie! Und diese Tatsache erklärt auch, warum die Akteure einer blinden Energiewende nicht in der Lage sind, die vielen Fehler an deren technischem Konstrukt anzuerkennen. Es erklärt auch, warum vor allem Linke die Energiewende mit unrealistischen Mitteln und gegen jede Vernunft vorantreiben wollen. Die Utopie soll leben! Ausnahmen sind die wenigen schlauen Bürgerlichen, die an der komplett verkorksten Energiewende auch noch gutes Geld verdienen. Sie sind die monetären Profiteure dieses Welttheaters. Die idealistische Linke ist für sie nur das Mittel zum Zweck. Deshalb sind Utopie und marktwirtschaftliches Gewinnstreben in der Energiedebatte oft gemeinsam kämpfend anzutreffen. Wo der bürgerlich dominierte Markt eine Chance zum Gewinn sieht, nimmt er zur Not schon mal ganz planwirtschaftliche Formen an.

Um diese skurrile Ideologie an den Mann zu bringen, braucht man viele beklagenswerte Opfer als Argument – und das sind niemals die Gegner und Kritiker der geliebten Energiewende. Opfer sind zum Beispiel die von nahen Atomkraftwerken bestrahlten Kinder. Opfer sind gemäss Grüner Doktrin auch alle 19’000 Toten der Havarie eines Atomkraftwerks in Fukushima oder die hundertausend fehlgeborenen Säuglinge wegen der Kernschmelze von Tschernobyl. Opfer waren schon die Nordsee bei der versuchten Versenkung von 5’500 Tonnen giftigem  Förderschlamm der Plattform „Brent Spar“. Opfer sind auch die schlafwandlerisch gefundenen, heiligen Idealismen der Linken und Grünen, die durch die angeblich erdrückende Mehrheit einer geldgierigen Schicht von Bonzen und reaktionären Bünzlis immer wieder bösartig verhindert werden. Opfer sind sie alle, die es doch so gut mit der Zukunft meinen und deshalb ganz genau wissen, dass die marktwirtschaftliche Gesellschaft untergehen muss, wenn die Lebensweisheit der Gutmenschen umgesetzt werden soll. Falls nötig, müssen diese Opfer mit staatlicher Zwangsverwaltung, Bezuschussung und den obligaten Verboten und Gesetzen gerettet werden, denn die Sache dient aus der Perspektive der Linken betrachtet doch allen Menschen gleichsam.

Aber gibt es diese Opfer wirklich? Oder sind sie lediglich eine geistige Fehlkonstruktion der linken Utopisten, weil diese Utopie nur durch konstruierte Gefahr, Angst und destruktive Phantasie erzeugt werden kann? Wir müssen einen weiten Bogen schlagen, um eine Antwort darauf zu finden.

Wer sind die Windkraftgegner in der Schweiz?

Die Opposition gegen Windkraftprojekte ist keinesfalls selten anzutreffen. Bereits im Jahr 2003 haben mehrheitlich bürgerliche Privatpersonen, Politiker und Wissenschaftler mit dem Manifest „für die Erhaltung der Schweizer Landschaft – gegen ihre Industrialisierung durch die Errichtung von Windturbinen“ vor der Verschandelung unserer Landschaft gewarnt. Ein Dokument, das von jedem Umweltschützer auch heute noch ohne Vorbehalt unterzeichnet werden könnte. Die Erstunterzeichner waren:

  • Dimitri Baumgartner, La Chaux-de-Fonds, Präsident des lokalen Vereins gegen die geplanten Windkraftwerke „Amis du Mont-Racine“.
  • Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger,  Wirtschaftsprofessor mit Schwerpunkt marktwirtschaftliche Umweltpolitik
  • Bernard Chapuis, La Chaux-de-Fonds, Präsident des lokalen Vereins gegen die geplanten Windkraftwerke „Amis de Tête-de-Ran/La Vue-des-Alpes“
  • Erika Forster, Ständerätin, Präsidentin der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz
  • Dr. Bruno Kläusli, Präsident des Züricher Heimatschutzes
  • Olivier Lador, Präsident des lokalen Vereins gegen die geplanten Windkraftwerke „l‘Association pour la Sauvegarde des Gittaz et du Mont-des-Cerfs“

Diese erste Generation von Windkraftgegnern wurde durch die sich schon damals klar abzeichnende Bedrohung der Landschaften motiviert. Es war noch keine Rede von Vogelschlag, Lärm oder anderen krankmachenden Emissionen. Es ging dieser ersten Generation um den Schutz vor allem des menschlichen Lebensumfeldes. Die maximale Anlagengrösse war noch bescheiden. Die Rotoren erreichten Radien von 40 Metern. Das war noch weit entfernt von der heutigen Bedrohung durch die riesenhaften 127-Meter-Rotoren und die schiere Höhe von über 200 Metern, die diese Anlagen mangels Windaufkommen heute erreichen müssen.

Im Jahr 2013 gibt es in der Schweiz über 20 Gruppierungen von aktiven Windkraftgegnern. Meist konzentrieren sie sich nahe um die projektierten Standorte. Bei der relativ kleinen Anzahl von Windparkprojekten in der Schweiz ist das eine eindrückliche Zahl. Diese Gruppierungen haben sich in einer Dachorganisation namens „Paysage Libre – Freie Landschaft“ zusammengeschlossen. Es sind jetzt jüngere Menschen, die die Arbeit der Pioniere aus dem Jahr 2003 weiterführen. Einige der „alten“ Kritiker sind aber noch aktiv und unterstützten die privat operierenden Gegner durch ihre wertvolle Erfahrung. Auch deshalb werden die Gegner von Windkraft immer professioneller und können trotz widrigster Anfeindungen und Umstände schon manchen Erfolg vorweisen. Im Kanton Neuenburg wurde eine Initiative mit dem Ziel der kritischen Beurteilung jedes einzelnden Standortes für Windkraftanlagen erfolgreich gewonnen. Im Kanton Aargau wurden verschiedenen „Potenzialgebiete“ nach hartem Kampf aus der Richtplanung gestrichen. Im Jura wurden diverse Moratorien gegen den Bau von Windparks auf Gemeindeebene gewonnen. In den Arbeitsgruppen zur Energiestrategie 2050 des Bundes konnten immerhin 3 Delegierte der „Paysage Libre – Freie Landschaft“ mitwirken und sogar einen limitierten Einfluss nehmen. Trotz weitgehender Isolation der Windkraftgegner durch die Medien ist heute eine zunehmend kritische Haltung bei Politikern und der Bevölkerung gut spürbar.

Die weltweite Plattform gegen Windkraftanlagen

Der Austausch der hochkomplexen Informationen rund um die Nutzung der Windkraft ist eine globale Bewegung. Die Windradgegner tauschen sich über die gesamte Weltkugel aus und organisieren sich über Plattformen wie die EPAW (Europäische Plattform gegen Windkraftanlagen). In Europa gibt es weit über 600 lokale Gruppen, die sich koordiniert gegen den virulenten Bau von Windkraftanlagen wehren. Es ist mir keine einzige bekannt, die aus staatlichen Mitteln finanziert würde. Aber auch diese international vernetzten und immer lokal tätigen Gruppen kämpfen gegen eine zur Idealisierung der Windkraft neigende Presse. Von ihnen hört man in der deutschen Schweiz praktisch nichts. Selbst die als bürgerlich und teilweise sogar als atomfreundlich bezeichnete NZZ versagt beim Thema Windkraft und erwähnt selbst die starke Opposition in Frankreich oder Deutschland mit keinem Wort. Auch die Weltwoche greift das Thema nicht gerne auf. Es ist ein medialer Flopp, weil die Windkraft erst interessiert, wenn sie vor der Tür steht. Dann allerdings sind die Reaktionen der betroffenen Anwohner oft klar und deutlich ablehnend. Sie sind während dem Bau der ersten Windparks eine systemische Minderheit und auch später eine zum Opferstatus unfähige, privilegierte Gruppe: Sie wohnen an ruhigen, abgelegenen Lagen.
Die Städter aber wollen die Windräder, weil sie sich damit ein grünes Gewissen erkaufen und auch keine Angst zu haben brauchen, dass Windkraftwerke in ihre Nähe gebaut werden können. Die Unterstützung für die grüne Energie ist in Basel, Bern, Genf, Berlin und Zürich ungebrochen. Die Zeche bezahlen die bürgerlichen „Landeier“ in der Provinz.
Es ist interessant, wie alle bekannten Exponenten der schweizer Windradlobby weit entfernt von jedem auch nur projektierten Windpark wohnen und leben. Es ist die schiere Nähe zum Wohnort, die aus einem überzeugten Grünen den noch überzeugteren Windkraftgegner machen kann. Ich habe das in meinem Umfeld oft erlebt. Aber erst durch die ihm drohende Gefahr von Nachtlärm, sinkendem Liegenschaftenwert und einer durch Schattenwurf blinkenden Umgebung der gesamten Wohnlage wird der Utopist zur Realität gebracht.

Der grosse Murks

Um die Arbeit der systematisch ignorierten Gegnerschaft von Windkraftwerken darstellen zu können, müssen wir an die Wurzeln der Schweizer Windradpolitik zurückkehren. Denn im selben Jahr 2003, in der sich die erste Generation der Windkraftkritiker formiert hatte, wurde auch das heute noch oft zitierte Dokument „Konzept Windenergie Schweiz“ unter der Leitung des damaligen Vizedirektors im Bundesamt für Energie, Michael Kaufmann, entwickelt. Warum Michael Kaufmann je als Vizedirektor eines Bundesamtes für Energie angestellt werden konnte, ist eine seltsame Geschichte für sich. Der als linker Fundamentalist bekanntgewordene Berner Journalist, hatte wohl nie die kleinste Chance, Energie anders als mit politischem Utopismus betrachten zu können.
Die beratende Arbeitsgruppe zur Erstellung dieses Dokuments liest sich wie das „Who is Who“ der Atomkraftgegner der Schweiz. Besonders betrachtungswürdig sind die Namen Eric Nussbaumer und Beat Jans. Sie belegen noch heute wichtige Funktionen in der nationalrätlichen Energiekomission und nehmen dort direkt Einfluss auf die Energiepolitik der Schweiz. Beide Politiker konnten weder damals noch heute als unabhängig bezeichnet werden. Sie können zusammen mit wenigen noch zu erwähnenden Exponenten als Urtypus des schweizer Ökostromfanatikers gelten. Eric Nussbaumer und Beat Jans bekleideten während Jahren höchste Funktionen in der ADEV Energiegenossenschaft, welche auch die ADEV Windkraft AG und die ADEV Solarstrom AG betreibt. Beide sind Mitglieder der radikalen Organisation „Nie wieder Atomkraftwerke“ (NWA). In diesem Sumpf suhlen sich unter anderen auch Rudolf Rechsteiner, den man mit gutem Gewissen als Guru der schweizerischen Ökobewegung bezeichnen kann, Reto Rigassi, der die Windradlobbyorganisation „Suisse Eole“ als Geschäftsführer leitet und auch Robert Horbaty, der Doyen und gewiefte Ränkeschmied der schweizer Windkraftbewegung.  Robert Horbaty war typischerweise als Geschäftsführer der ADEV Windkraft AG auch gleich noch Geschäftsleiter der „Suisse Eole“ und bis heute mit seiner Firma ENCO als externer Berater des Bundesamts für Energie tätig.

In der Arbeitsgruppe zum „Konzept Windenergie Schweiz“ wurde die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz durch Richard Patthey vertreten. Zusammen mit den Vertretern des Heimatschutzes und des Schweizerischen Alpenclubs bildeten er das einzig windkraftkritische Element bei der Erstellung des Konzepts. Aber die wenigen Kritiker wurden durch die getarnten Atomkraftgegner in den ersten Sitzungen der Arbeitsgruppe ins Abseits gedrängt und klar majorisiert. Obwohl in der Vernehmlassung zum Konzept noch einige wichtige Schutzklauseln für die Natur verlangt wurden, verfasste der Autor Markus Geissmann (BFE) unter dem Schutz seines Mentors Michael Kaufmann ein Dokument, das verschiedene fatale Falschaussagen und fachliche Ungereimtheiten für die zukünftigen Jahre festschreiben sollte. Eines der ersten Opfer der atomkraftfeindlichen Mehrheit war die Vernunft. Die anfänglich als Mindestwindgeschwindigkeit diskutierten und technisch ebenfalls ungenügenden 5,5m/s wurden schon in der zweiten Sitzung weiter reduziert, weil der Vertreter der Meteotest damit nur wenige genügend bewindete Standorte in der Schweiz voraussagen konnte. Damit die Atomkraftgegner in der Begleitgruppe die dringend notwendige Windkrafteuphorie auslösen konnten, wurde die geforderte Mindestwindgeschwindigkeit für das „Konzept Windenergie Schweiz“ auf lächerliche 4,5m/s festgelegt. Viele Kantone benützen diesen Wert und auch den im gleichen Dokument konstruierten Gebäudemindestabstand zu Windkraftanlagen von unmenschlichen 300 Metern als Basis ihrer Raumplanung. Sie haben beide bis heute nicht den offiziellen Status der Empfehlung des Bundes bekommen. Das windkraftbegeisterte Bundesamt für Energie tut allerdings nichts gegen diesen fatalen Irrtum, ganz im Gegenteil. Denn er passt den verantwortlichen Mitarbeitern des BFE, Markus Geissmann und Frank Rutschmann perfekt in ihr politisches Konzept. Ausländische Windkraftbetreiber und auch die Hersteller von Windkraftanlagen wundern sich hinter vorgehaltener Hand über diese technisch völlig ungenügenden Definitionen.

Nun konnte die eifrig nach Argumenten suchende Schweizer Windradlobby endlich ganz selbstverständlich davon reden, dass es „in der Schweiz viele Standorte mit genügend Wind gibt„. Diese Parole wird bis heute durch eine unkritische Mehrheit der Medien portiert. Der Wert von 4,5m/s wurde damals lediglich dazu konstruiert, um die Windkraft in der windarmen Schweiz als Lösung der Energiefrage erscheinen zu lassen. Die Absicht war und ist bis heute offensichtlich: Windkraftwerke sollten als leuchtendes Scheinargument gegen die Atomkraftwerke aufgebaut und kräftig missbraucht werden. Nur Fachleuten fällt auf, dass die Energieausbeute in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit zu- aber auch abnimmt. Die ausschliesslich in der Schweiz dermassen tief festgesetzte Mindestwindgeschwindigkeit für Grosswindanlagen entspricht weniger als der Hälfte der erzeugten Energie, wie sie aus den in Deutschland geforderten 6.4m/s gewonnen werden kann. Das technische Design dieser Anlagen ist auf eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 8.5m/s ausgelegt. Die Windverhältnisse in der Schweiz bewegen sich weit unterhalb eines Minimums, das den effizienten und kostendeckenden Betrieb der Grosswindanlagen sicherstellen könnte. Das lässt sich zum Beispiel schon damit belegen, dass sich die prognostizierten und effektiven Leistungswerte der in der Schweiz laufenden oder geplanten Windparks ziemlich genau um die Hälfte des deutschen Referenzmodells bewegen. Die verglichen mit anderen Ländern Europas doppelt so hohe Subvention, ohne die in der Schweiz kaum ein Winkraftwerk gebaut würde, beläuft sich auf sagenhafte 21,5 Rappen pro Kilowattstunde. Das ist aber noch nicht das Ziel der Suisse Eole, die im Jahr 2008 noch unanständige 28 Rappen pro Kilowattstunde Windstrom verlangt hat. Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen den blanken Unverstand unser Behörden im Umgang mit unseriösen Forderungen der Windradlobby.

Der Grund für die Opposition gegen diese Windkraftnutzung liegt bei der von Beginn weg utopisch anmutenden Idee der Atomkraftgegner, mit Windkraft eine Lösung gefunden zu haben, die die ungeliebten Atomkraftwerke wegreden sollte. Dass dies der offensichtliche Hauptgrund für die konstruierte Windradeuphorie darstellt, erklärt uns die linke Energiegenossenschaft ADEV gleich selber. ADEV über die ADEV:

„Die ADEV-Gruppe ist aus der ADEV Energiegenossenschaft entstanden, welche 1985 durch verantwortungsbewusste Personen in Liestal gegründet wurde. Das Hauptziel war klar: Stromproduktionsanlagen mit Bürgerbeteiligungen realisieren, welche zeigen, dass eine Elektrizitätsversorgung ohne Atomstrom möglich ist.“

Diese durch geistige Restbestände der 68-er Bewegung gelebte Illusion musste bei den betroffenen Menschen und bei jedem vernünftigen Energiefachmann auf Widerstand stossen. Dass heute ein ganzer Schweizer Bundesrat und sein Parlament diesem offensichtlichen Irrtum auf den Leim kriecht, ist eine bedenkliche Entwicklung.

In Deutschland mit seinem besseren Windaufkommen  ist es schon heute gut sichtbar, wie die Windkraftwerke kein einziges der Versprechen erfüllen können, für das sie der Bevölkerung ursprünglich verkauft wurden. Der CO2-Ausstoss der europäischen Stromproduktion wurde durch die extreme Unzuverlässigkeit der Windkraftanlagen und der daraus resultierenden Notwendigkeit der Leistungsunterstützung mittels Kohle- und Gaskraftwerken nur noch weiter erhöht. Die massive Verbreitung über den gesamten europäischen Kontinent hat den erhofften „Ausgleich des Windes“ nicht gebracht. Der grossartig propagierte „Anteil an der Stromproduktion von bereits 20%“ ist lediglich ein Jahreswert und damit keine anteilsmässige „Versorgung“. Es zeigt sich immer klarer, dass man sich eine komplette zweite Infrastruktur gebaut hat, die ohne die Erste nur zu 2% der notwendigen Kapazität funktioniert. Mit anderen Worten hat Deutschland eine konventionelle Stromversorgung, die nach wie vor genau gleich viel Kapazität zur Verfügung stellen muss, damit sie die „Erneuerbare Stromversorgung“ dann ersetzen kann, wenn in Europa wieder mal keine Sonne und Windflaute herrscht. Der Unterschied zu früher ist, dass dieses System mindestens doppelt so teuer und höchstens halb so effizient und zuverlässig ist, wie das konventionelle System ohne die „Grüne Energie“. Die Produktion von Strom aus Wind und Sonne ist ein energetisches Nullsummenspiel, was die Menge an brauchbarem Strom betrifft. Dafür hat Deutschland jetzt eine Menge unbrauchbaren Strom, den sie gratis oder bezuschusst ins nahe Ausland verschenken muss, damit das eigene Netz nicht verglüht, wenn es mal Sonne und Wind zusammen hat. Der Deutsche Strombezüger muss nicht nur seinen eigenen teuren Grünstrom bezahlen, sondern auch noch denjenigen, der an die Schweiz verschenkt und anschliessend als Spitzenlaststrom wieder zum besten Preis zurückgekauft werden muss. So kommt es vor, dass die Deutschen für Strom in wind- und sonnenarmen Spitzenlastzeiten weit über einen Euro pro KWh bezahlen müssen. Weil es sich immer auf alle verteilt, bemerkt es ja keiner.

Für die Schweiz ist dieses System der Deutschen, das durch das Bundesamt für Energie praktisch kopiert wird, noch um Faktoren blöder. Erstens kommen die Schweizer gratis zu überschüssigem Wind- und Sonnenstrom aus Europa, weil sie über grosse Kapazitäten an Speicherkraftwerken verfügen. Sie bräuchten demnach keine eigenen Windkraftwerke. Zweitens hat die Schweiz schon eine sehr gute, wenn nicht die beste Ökobilanz einer Stromversorgung vorzuweisen (150g CO2 pro KWh gegenüber 600 g CO2 pro KWh der Deutschen). Für diese „umweltschonende“ Produktion sind nicht etwa die wenigen, Windkraftwerke und Photovoltaikmodule verantwortlich. Schon gar nicht die weit überhöhten Subventionen für diese verlorene Stromproduktion. Nein, verantwortlich ist der grosse Anteil an Wasserkraft und die gut funktionierenden Kernkraftwerke. Unsere Grünen und Linken Politiker wollen ernsthaft den klimaschonenden, umweltfreundlichen und äusserst effizienten Kraftwerkspark in das pure Gegenteil davon verwandeln: Klimaschädlich, ineffizient, umweltschädlich und teuer wird der „grüne“ Kraftwerkspark sein.

Es ist jedem gesunden Menschenverstand vollständig verborgen, was die Motivation der Initianten dieser Energiewende ist. Vielleicht versteht der Leser nun etwas besser, warum es dringend ein paar tabubrechende, alle Aufwendungen aus dem eigenen Sack bezahlende, von den Medien als Parias behandelnde Windkraftgegner geben sollte. Kurz und plakativ führe ich die Gründe gegen Windkraftwerke hier noch einmal auf. Wer die Details nachforschen will, lese sich bitte durch die vielerorts verknüpften Dokumente in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die Welt weiss schon lange, dass es so nicht funktioniert. Man muss nur noch auf sie hören:

  • Windkraftwerke sind eine Gefahr für die Natur und die betroffenen Menschen.
  • Windkraftwerke sind nicht die Lösung, sondern das Problem.
  • Windkraftwerke sind höchst ineffizient, teuer und für eine zuverlässige Stromversorgung schädlich.
  • Die von Windkraftwerken produzierte Energie geht weitgehend und systemisch bedingt verloren.
  • Die konventionellen Kraftwerke werden zu Lückenbüssern verurteilt und funktionieren wegen der vorrangigen Wind- und Sonnenkraft nicht mehr optimal.
  • Windkraft und Photovoltaik können die Stromversorgung niemals sicherstellen, ohne dass 98% der konventionellen Kraftwerke weiterhin als Ersatz bereitstehen.
  • Windkraftwerke sind deshalb komplett unnötig und unnütz für die sinnvolle Produktion von Strom.

Windkraftgegner sind „Atomlobbyisten“

Im Gegensatz zu der gerne von öffentlichen Medienanstalten und Journalisten verbreiteten Ansicht, die Windkraftgegner seien doch einfach Atomkraftbefürworter, greift diese Pauschalisierung zu kurz. Es ist eben gerade eines der grossen Probleme der internationalen Gegnerschaft von Windkraftwerken, dass ein grosser Teil ihrer Mitglieder auch Atomkraftgegner sind. Viele Mitglieder sehen zwar ein, dass die Argumentation „Windkraft als Ersatz für Atomkraft“ nicht funktioniert. Aber sie würden nicht so weit gehen, die Atomkraft zu fördern. Sie sehen – zu Recht – keinen Zusammenhang zwischen Windkraft und Atomkraft. Aber oft fehlt den Windkraftgegnern auch der Mut einzusehen, dass die unbegründete Ablehnung der Atomkraft durch die Linken auf der anderen Seite auch eine klar begründete Zustimmung der Atomkraft durch die vernunftgesteuerten Windradgegner gut vertragen würde. Eine Mehrheit der Mitglieder der windkraftkritischen Dachorganisation „Paysage Libre – Freie Landschaft“ lehnt eine Unterstützung der Atomkraft ab. Die Deutschschweizer Windkraftgegner haben sich für einmal nicht gegen die Mehrheit der Westschweizer Windradkritiker durchsetzen können. Das muss auch ich akzeptieren, schon weil die Frage der Atomkraftnutzung kein entscheidendes Element für den Kampf gegen Windkraftwerke darstellt. Denn die beiden Stromumwandlungsarten sind systemisch dermassen unterschiedlich angelegt, dass keinem mittelmässig in Physik ausgebildeten Menschen einfallen könnte, die Windkraft würde die Kernkraft ersetzen. Nur die Grünen und Linken Parteistrategen sehen das anders.

Kernkraft produziert den mit Abstand grüneren Strom

Ich bin einer der ersten schweizer Windkraftgegner der zweiten Generation mit Wurzeln im gewonnenen Kampf gegen die Verschandelung des Naherholungsraums „Heitersberg“. Nach intensiver Diskussion und vertieftem Studium der Alternativen, den Vor- und auch den Nachteilen, entspricht es meiner festen Überzeugung, dass die Kernkraft im Gegensatz zur Windkraft eine unverzichtbare energetische Grösse ist und bleiben wird. Auch die internationale Energiepolitik sieht in der Kernkraft eine hervorragende Lösung für die Emissionsverringerung von Treibhausgasen durch den weltweiten Kraftwerkspark. Selbst die EU will die Kernkraft vorsichtig fördern. Es gibt Bestrebungen innerhalb der EU, die Kernkraft zu Recht als „Grüne, saubere Energie“ anzuerkennen. Es wird über Subventionen für Atomkraftwerke diskutiert – was ich allerdings als grösste Dummheit bezeichnen würde.
Ich will hier aber klar festhalten,  dass die Kernkraft eine zuverlässige, günstige und umweltschonende Energiequelle unserer Gesellschaft darstellt. Sie wird das auch in Zukunft weiterhin beweisen können. Das bleibt so, selbst wenn die deutschsprachigen Länder in ihrer unerklärlichen Panikreaktion nach Fukushima tatsächlich den Ausstieg aus dieser umweltfreundlichen Technologie durchziehen würden. Der Wirtschaft Europas und unserer allgemeinen Prosperität würde der konstruierte Irrweg des Atomausstiegs keinen Nutzen bringen. Man muss im Gegenteil damit rechnen, dass uns der vernünftige Rest der Wirtschaftswelt mit einem beträchtlichen Schub Atomenergie rechts überholen wird. Es fragt sich dann, wie die europäische Wirtschaft ihre sozialen Verpflichtungen noch finanzieren soll, wenn sie durch rotgrüne Utopien zugrunde gerichtet wurde. Der Gedanke an Europa als absteigender Erdteil zur zweiten Welt des realen Sozialismus ist keine hypothetische Frage mehr. Er entspricht lediglich der aktuellen politischen Entwicklung auch in der Schweiz.

Blogger und Private behalten Kopf und Unabhängigkeit

Ein herausragendes Merkmal der internationalen Kritik an Energiewenden, Windrädern und ins leere laufenden Subventionen ist ihre häufige Präsenz in der Bloggerszene. Es sind die Internetblogger, die ihre Unabhängigkeit gegenüber den mächtigen Linksparteien und den Lobbyisten der grünen Energiebranche aufrechterhalten haben. Hier findet man die unabhängigen Expertisen zu all den komplexen technischen Fragen. Hier findet die wahre Diskussion statt, die doch eigentlich Grundaufgabe der Medien als die vierte Macht im Staat sein sollte. Die öffentlichen Medien haben als Informationsplattform für massgebende politische und gesellschaftliche Veränderungen komplett versagt. Sie werden diesen Mangel an Objektivität niemals wett machen können.

Auf der Seite der Kritiker dieses Energietheaters kämpfen in erster Frontlinie die direkt betroffenen Anwohner einer angedrohten Landschafts- und Lebensraumzerstörung. Sie bezahlen jeden Rappen ihres Kampfes aus dem eigenen Sack. Während die Vertreter der Grünen Energiewende an die Diskussionen und Podien ganz selbstverständlich mittels vom Staat zur Verfügung gestellten Generalabonnements anreisen, quälen sich die Kritiker mit dem eigenen Privatauto oder dem selbstbezahlten 2. Klasse Billet an die Anlässe. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie eingeladen werden. In der Mehrheit der Informationsveranstaltungen, die meist durch von Linken unterwanderten Organisationen durchgeführt und heuchlerisch als „öffentliche Diskussionen“ propagiert werden, lässt man auf dem Podium bewusst keine unabhängigen Kritiker zu. Wenn sie im Podium teilnehmen, dann meistens, weil sie sich regelrecht aufgedrängt haben oder weil sie aus politischen Gründen nicht übergangen werden können. Während die Mitglieder der grünen Energielobby mit ihren satten Staatslöhnen eine wunderbare, unbelegbare und immer sehr einfach formulierte Utopie in schönen Worten vortragen dürfen, verlangt man von den Kritikern akribisch Nachweis um Nachweis. Dabei müssen die Kritiker das Kunststück schaffen, eine hochkomplexe Materie mit wenigen Worten erklären zu können. Das ist meist ein Ding der Unmöglichkeit aber sowieso nicht notwendig, weil das tiefere Interesse und Verständnis nicht vorhanden ist. Es ist viel einfacher mit einem süssen Lächeln in die Welt hinauszuhauchen, dass „es doch genug Wind hat“ und „dass wir sofort etwas tun müssen“. Ein Versuch, diese Aussagen mit handgreiflichen Beispielen zu widerlegen ist kompliziert und wird als langweilig empfunden. Man versteht sofort, was das heisst, „wir müssen etwas tun“: Auf jedem Hügel ein Windpark, auf jedem Quadratmeter Fläche eine Solarzelle, alle 100 Meter Rinnsal eine Kleinststaumauer mit Kleinstwasserkraftwerk und im Boden eine endlose Menge an gratis – Geothermie, die man nur noch zu holen braucht. Die Utopisten fordern „Wir müssen alles tun“ und formulieren damit unbewusst die Grundregel der Ineffizienz. Die Kritiker solcher Fehlurteile lesen am nächsten Tag die mediale Zusammenfassung über den Informationsanlass, der suggeriert, dass sie von der Atomlobby bezahlt würden. Das ist aus der Sicht der Journalisten nur logisch, denn die Gegner der Energiewende sind auf keinen Fall die Opfer, sondern nur die Täter. Aus der Sicht des vorher durch die Grünen konstruierten Weltuntergangs ohne Energiewende sind verbaute Hügel und Wälder das kleinere Übel.

Die gewöhnungsbedürftige Moral der Linken

All diese Opfer- und Gefahrenkonstrukte der Linken sind bei genauer Betrachtung Elemente eines raffinierten Politmarketings. Kommt die lügenhaft konstruierte Gefahr Tage, Wochen oder sogar Jahre später ans Tageslicht der Öffentlichkeit, wird sie totgeschwiegen oder  mit vorbereiteten Floskeln entschuldigend relativiert, um wenig später verpackt in attraktiv veränderten Worthülsen erneut in den Medien erscheinen zu dürfen. Eine ernstzunehmende Opposition gegen Windkraftwerke gibt es aus der Sicht der Windradlobby schon deshalb nicht, weil die Windkraftgegner als Verhinderer einer grossartigen Sache nie an die moralischen Höchstleistungen der Linken anschliessen können. Den Opferstatus haben die Gutmenschen ganz für sich alleine in Anspruch genommen. Für eine wahre Sache – so glauben sie allesamt – darf man deshalb auch die abenteuerlichsten Geschichten erfinden. Das ist nach Jan Fleischhauer, Autor des Buches „Unter Linken“ ein typisches Erkennungsmerkmal linken Gedankenguts:

Daran gewöhnt, sich als moralisch unanfechtbar zu empfinden, übersieht er [der Linke, anm. Autor] leichtherzig die einfache Wahrheit, dass derjenige, der sich für moralisch überlegen erklärt, es in der Regel schon nicht mehr ist.

Die Energiewende ist ein unblutiger Krieg, der auf der Linken Seite mit Staatsgeldern, Spendengeldern und einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein geführt wird. An der Seite der Genossen kämpfen aber auch Mutter „Übertreibung“ und die giftige Tante „Falschaussage“. Sie werden sekundiert durch professionelle Marketingorganisationen, die viel Erfahrung in der sektiererischen Verhinderung jeglicher Vernunft haben. Ja, es muss in aller Deutlichkeit gesagt werden: Die Energiewende wird mit allen Mitteln erfunden, ertrogen und mit den schönsten Lügengebilden dahergeredet. Die Folgen sind in Deutschland deutlich erkennbar: Atomkraftwerke werden durch Gas- und Kohlekraftwerke ersetzt, nicht durch Windturbinen. Die massenhaft installierten Photovoltaikanlagen liefern bei Sonne zuviel Strom, die ebenso flächendeckend aufgestellten Windparks tun das ihre zur Flutung des Stromnetzes. Ein grosser Teil des produzierten Stroms geht deshalb verloren.
Wer nun aber glaubt, der verlorene Strom würde in den Bilanzen abgezogen, irrt sich gewaltig. Der systemisch verlorene Strom der Wind- und Solarkraftwerke, der nie auch nur das kleinste Motörchen je sinnvoll hätte bewegen können, wird schamlos aufgerechnet und den Grünstrombilanzen als Erfolg dargestellt. Nach offizieller Lesart erzeugen die Deutschen schon 20% ihres Stroms aus erneuerbarer Energie. An den Steckdosen der Verbraucher kommt jeweils gerade mal ein 1-stelliger Bruchteil davon an.

Verbogene Wissenschaft für den Atomausstieg

Der auch von der seriösen NZZ immer wieder zitierte, linke ETH-Dozent Dr. Rudolf Rechsteiner lässt sich trotz steigender Strompreise in ganz Europa nicht davon abbringen, dass Solar- und Windstrom immer billiger werden. Professor Dr. Anton Gunzinger wirft derweil alle seine Rechenkapazitäten in die Waagschale und lässt die illusorische Machbarkeit der Energiewende durch die Computer bestätigen. Die Sozialpädagogischen Fakultäten der Universitäten Zürich und St. Gallen konstruieren als ergänzende Hilfestellung für die linke Nichtargumentation die gewagtesten Abhandlungen über das psychische Fehlverhalten gestörter Windkraftgegner. Während die Computer des Professor Gunzinger bestimmt richtig gerechnet haben, übersieht die applaudierende Genossenschaft grosszügig, dass die Datenlage für die Berechnungen etwas sehr dünn ist. Allen hier erwähnten Geistesgrössen ist gemeinsam, dass ihre Denkmuster mit unabhängiger, wissenschaftlicher Arbeit NICHTS zu tun haben. Denn sie sind allesamt reine Utopisten, die ihr wissenschaftliches Mäntelchen dazu missbrauchen, ihre ganz eigene Wahrheit zu verbreiten. Die Gesellschaft hört immer noch gerne zu, wenn der Herr Doktor seine Weisheiten zum Besten gibt. Wer rechnet denn schon nach, wenn ein Professor von CHF 5’000 Milliarden AKW-Havarieschaden nur in der Schweiz redet, der erstens mit 100%-iger Sicherheit  eintritt und zweitens die gesamte schweizerische Menschenkultur zerstören würde. Wie Gunzinger auf diese Zahlen kommt – man vermutet es sofort – ist alles andere als bekannt. Die phantasievollen Zahlen Gunzingers suggerieren die uns wohlbekannten und konstruierten Gefahren, wie sie die Linke seit Jahrzehnten faktenresistent um sich wirft. Die supponierte Schadenssumme einer schweizer Atomhavarie in Gunzingers Computeranimation will die immer wieder „unabsichtlich“ falsch geäusserten 19’000 Toten und die Riesenschäden der japanischen Atomhavarie suggerieren. Die Tatsache, dass die 19’000 Toten und die zerstörte Infrastruktur ausschliesslich durch das Erdbebens und die darauffolgenden drei Tsunamis verursacht wurden, unterschlagen die Linken systematisch. Das kann nur als absichtliche, politische Lüge bezeichnet werden. Der schamlose Missbrauch der menschichen Schicksale in Japan durch die weltweite agierende Kamarilla der Atomkraftgegner und der linken Politik, ist beschämend. Wer jede Faser seiner Existenz in moralinsauren und besserwisserischen Politessig getaucht hat, sollte mit solch unethischen Missbräuchen etwas vorsichtiger sein.
Tatkräftige Unterstützung bekommen die linken Illusionen von Medienleuten, die eine Kritik an diesem unethischen Vorgehen gerne ignorieren oder in vorauseilendem Gehorsam den einen oder anderen kritischen Kommentar zu dieser dreckigen Energiewende „aus Gründen der Textlänge“ oder wie meist „ohne Kommentar“ weglassen. Wer als Journalist einen letzten Rest Unabhängigkeit und Anstand bewahrt hat und ungeliebte Kritik aus Gründen der Objektivität zulässt, läuft Gefahr vom linken Mob in der Redaktion hart bestraft zu werden. Dazu wieder Jan Fleischhauer und sein Buch „Unter Linken“:

„Einmal traute ich mich sogar, in einem Partygeplänkel zum Klimawandel ein gutes Wort für die Atomenergie einzulegen – der Abend war dann allerdings gelaufen.“

Versuch des Umbaus der Gesellschaft über die Energie

Seit dem Antritt des SP-Energieministers Moritz Leuenberger wird die Schweizer Energiepolitik durch fanatische Atomkraftgegner geprägt. Der  vordergründig offene und gesprächsbereite Bundesrat hat die Zeit genutzt und die alte Garde der Energieexperten mit Fundamentalisten aus dem rotgrünen Lager ersetzt. Es kommt der Wahrheit wohl noch etwas näher, wenn wir annehmen, Moritz Leuenberger hat seine zunehmend links orientierten Mitarbeiter einfach machen lassen. Als Umsetzung der in 68-er Kreisen so beliebten „Antiautoritären Führung“. Bei zukünftigen Anstellungen im BFE wurde genauestens auf die Parteizugehörigkeit und die „richtige Einstellung“ der neuen Mitarbeiter geachtet.
Seit damals ist die vordergründige Motivation für den kompletten Umbau der konventionellen Stromversorgung die Produktion von sogenannter „Grüner, umweltfreundlicher Energie“. Die hintergründige Motivation der Parteistrategen für den gesellschaftlichen Paradigmenwechsel war von Beginn weg die Abschaffung der Atomkraftwerke. Während Jahren wurde dieses Ziel auf politischer Ebene mit Eingaben, Initiativen und allen möglichen volksdemokratischen Mitteln vergeblich versucht. Das Volk war trotz mehrmaligen Anläufen nicht so dumm, diesem verwirrten Anliegen der Hippies zu folgen. Es bedurfte dazu der Bewirtschaftung von Atomkatastrophen wie Tschernobyl und besonders Fukushima, um wenigstens unter den Parlamentariern den Umschwung endlich zu schaffen. Das Volk wäre mit grosser Wahrscheinlichkeit auch heute noch nicht für diesen organisierten Blödsinn zu haben. Deshalb verhindern Bundesrat und Parlament bisher mit Erfolg eine Volksabstimmung zum Thema Kernkraftausstieg. Den Grünen und Linken ging es aber sowieso nie um die Produktion von umweltfreundlichem Strom, sondern lediglich um die Abschaffung der von ihnen grundlos gehassten Atomkraftwerke. Ein für die lehrerhaften Kleingeister seligmachender Wunsch, der das genaue Gegenteil von Umweltschutz zur Folge haben würde. Deshalb sei hier dringend auf das laufende KEV-Referendum und die Windkraftmoratorien im Aargau und im Solothurnischen verwiesen.

Windkraft ist ein konstruiertes Argument gegen Atomkraftwerke

Wer die Argumente der Windradlobby hört, kann die Bruderschaft von Windkrafteuphorie und Atomausstiegsszenarien nicht leugnen. Der Grüne Luc Recordon hat sich zur Aussage verstiegen, es seien nur 624 Windkraftwerke nötig, um das Kernkraftwerk Leibstadt zu ersetzen. Wie sich der grüne Theoretiker Recordon verrechnet hat, kann man in meinem Blog detailliert nachlesen. Seine auf plumpen und falschen Annahmen gründende Milchrechnung hinderte Recordon nicht daran, dem Gegner Philipp Roch mangelnde Rechenfähigkeit vorzuwerfen. Die Organisation Greenpeace hat jahrelang damit Werbung gemacht, dass EIN Windkraftwerk 6’000 Haushaltungen mit Strom versorgen könne. Erinnern wir uns an die Geschichten um die Bohrinsel „Brent Spar“ oder die konstruierten 19’000 Toten durch die Atomhavarie in Fukushima. Das Konzept der Übertreibung ist Teil eines bewussten Marketings aller Atomkraftgegner und der sie unterstützenden NGO Greenpeace, WWF, Energiestiftung und wie sie alle heissen. Der faule Trick scheint bei der zunehmend aufgeklärten Bevölkerung immer weniger zu wirken. Oder haben Sie  tatsächlich geglaubt, dass eine der hier vorgestellten und von den Atomkraftgegnern gepflegten Katastrophen auch nur annähernd so stattgefunden haben, wie sie repetitiv durch die linkslastigen Medien als Sprachorgan der NGO’s portiert werden?

Zitat aus Wikipedia: „Am 5. September 1995 räumte Greenpeace ein, dass ihre Schätzung über die Menge giftiger Ölrückstände im Tank grob fehlerhaft war: Die genannte Zahl von 5.500 Tonnen[3] war viel zu hoch. Laut Prüfungsbericht der norwegischen Schiffsklassifizierungsgesellschaft DNV (Det Norske Veritas) vom 18. Oktober 1995 beliefen sich z. B. die Ölrückstände auf 75 bis 100 Tonnen also etwa 1,37-1,8% des Behaupteten.“

Es geht lediglich darum, in den Medien ein andauerndes Sperrfeuer gegen die Marktwirtschaft und die sie bewegende Kernkraft zu führen. Wenn wir im Radio SRF hören müssen, im Bielersee hätte man Spuren von „Cäsium 137“ gefunden, das wahrscheinlich aus dem KKW Mühleberg stamme, dann ist das ein weiteres kleines Desinformationsschnipsel in einer langen Reihe, das von den hungrigen Medien dankbar zur Gehirnwäsche der Bevölkerung verbreitet wird. Der Nachsatz „mit gesundheitlicher Gefährdung muss nicht gerechnet werden“ könnte man quantifizieren, wenn man denn möchte: Die gemessenen 41 Bequerel Strahlung (41 Zerfallsprozesse pro Sekunde) entsprechen etwas weniger als 1% der im menschlichen Körper natürlich vorkommenden radioaktiven Strahlung von 5’000 Bequerel, und können demnach als absolut bedeutungslos bezeichnet werden. Die wesentlich giftigeren Schwermetalle, die sich im gleichen Sediment befinden, würden die Gesundheit  der Bevölkerung um den Bielersee mit Sicherheit beeinträchtigen. Schwermetalle haben keine Halbwertzeit und sind auch in 100’000 Jahren noch genauso giftig, wie heute. Aber damit kann man keine schlechte Presse gegen Atomkraft konstruieren. Das gemessene radioaktive Cäsium 137 ist eine Farce. Aber es eignet sich hervorragend für diesen beabsichtigten, medialen Schwachsinn. Auch das ENSI hat diesen Unfug klar dementiert.

Kaum ein Medium der Schweiz hat diese Falschaussagen relativiert oder kritisch betrachtet. Einmal mehr soll die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt werden: „Mühleberg und Atomkraft sind gefährlich„. Der linke Gefälligkeitsjournalismus hilft kräftig mit, die aufwändig erzeugte Volksradiophobie immer weiter auszubauen, damit sie für die drohende Volksabstimmung abgerufen werden kann. Es wird schamlos gelogen und übertrieben, dass die Balken krachen. Mit diesem Psychoterror versuchen Grüne und Linke eine mit dem Verstand nicht nachvollziehbare Energiewende herbeizureden. Warum die aktuelle Medienlandschaft als Kontrollorgan des politischen Unfugs nicht funktionieren kann, lässt uns Jan Fleischhauer in seinem Buch „Unter Linken“ besser verstehen:

„Dass es bei Grundsatzfragen von solchem Gewicht auch in den zu einer unvoreingenommen Berichterstattung verpflichteten Presseorganen keine neutrale Position geben kann, versteht sich nach linker Meinung von selbst, wer das nicht einsehen will, stellt sich entweder dumm oder ist böswillig.

Damit formuliert Jan Fleischhauer exakt mein Gefühl, wenn ich an die Berichterstattung der Aargauer Zeitung zum Thema „Windkraftwerke auf dem Heitersberg“ denke. Die damals angerufene Ombudsstelle der AZ, der angesehene Journalist Hans Fahrländer, fand keine Hinweise auf meine Vorwürfe der einseitigen Berichterstattung. Es war dann ein paar Monate später, als der gleiche Hans Fahrländer in einer persönlichen Kolumne die typischen Gemeinplätze der Atomkraftgegner gegen die Windkraftgegner vertreten hat. Ihm war auch nach einem Telefongespräch noch immer nicht klar, warum ich seine angewendete Objektivität zum Thema nicht ganz verstanden habe. „In einer Kolumne darf ich meine persönliche Meinung sagen“, war sein spärlicher Kommentar für die offensichtliche Verfehlung gegen jeden journalistischen Anstand.

Keine greifbaren Argumente für Windkraft in Sichtweite

Mit dem Projekt eines einzelnen Windrades auf dem Heitersberg im Kanton Aargau, das von einer skurrilen Gruppe von Geld witternden Bürgern, der besseren Welt träumenden Grünen und verschiedenen Vertretern fundamentalchristlicher Kreise ins Leben gerufen wurde, kam im Jahr 2007 die nächste Generation der Windradopposition dazu. Das zunehmend verwirrende Vorgehen der Windradlobby wurde durch die lokale Gruppe „IG Windland Heitersberg“ bekämpft. Die vom Projekt direkt betroffenen Anwohner organisierten sich in einem Verein und verhinderten das Projekt über mehrere Instanzen, bis das Aargauer Parlament schliesslich sogar die Raumplanung „ohne den Heitersberg“ beschlossen hatte. Die Gruppe hat sich später umbenannt und hiess bis zur Auflösung „IG Pro Heitersberg„. Ich war langjähriger Präsident und der ursprüngliche Initiant dieses Vereins.

Von den Windkraftgegnern der Schweiz wurde in dieser Zeit auf nationaler Ebene ein neues Manifest aufgesetzt, das im Februar 2012 im Zentrum Paul Klee  an einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz vorgestellt wurde. Anwesend war ein einziger Journalist. Der Rest hat sich unabgemeldet besseren Geschichten zugewendet. Am Kaffee und etwas zu Naschen hat es kaum gefehlt, es war alles vorhanden, was doch die Journalisten sonst an Pressekonferenzen so lieben. Selbst die frischgebackene Alt-Ständerätin und Alt-Ständeratspräsidentin Erika Forster und Philipp Roch waren da und hätten gerne ein paar Worte an die Medien gerichtet. Der einzige anwesende Journalist hat dann tatsächlich in seiner Zeitung „Le Temps“ einen kurzen Bericht veröffentlicht. In der Deutschschweiz hat man in keiner Zeitung etwas davon lesen können.  Wir hätten das Manifest vielleicht auf den nicht existierenden Kühlturm des KKW Mühleberg projizieren sollen. DAS wäre bestimmt mehr aufgefallen.

Im Gegensatz zur ersten Generation von Windkraftgegnern, trat diese neue Generation unabhängiger, unpolitischer und wesentlich selbstbewusster auf. Auch ich selber habe die Sache schon früh beim Namen genannt. Der offensichtliche Filz in Politik und Gesellschaft wurde auf meinem Blog in klare Worte gefasst. Die Aussagen wurden, als absolutes Novum in der Geschichte der Windkraftnutzung, mit weiterführenden Belegen ergänzt. Diese direkte und auf hohem technischen Nivau operierende Art des Kampfes hat den betroffenen Politikern und Medienvertretern überhaupt nicht in den Kram gepasst. Schon in den ersten Berichten der grossen Medienunternehmen war die krampfhafte Unterdrückung der ungeliebten Nestbeschmutzer klar erkennbar. Den hochgelobten „Initianten“ und „Pionieren“ der heilsversprechenden Windkraft wurden dagegen ganzseitige Berichte zugestanden, die auch noch direkt und unbesehen aus der Feder der Windradlobby stammten. Wurden die Berichte von den Redaktionen und Journalisten selber entwickelt, strotzten sie vor fachlichen Falschaussagen und  ideologischem Blödsinn, dass sich die Energieexperten nur so gewundert haben. Führten dagegen die Windkraftkritiker einen Informationsanlass durch, wurde dies klein und unscheinbar irgendwo untergebracht, wo man es nicht besonders beachten würde. Diesen Texten war es dann förmlich anzusehen, wie der Journalist sich zur Objektivität zwingen musste, was aber gerade in der AZ selten gelang. Leserbriefe und Kommentare werden auch heute noch zensiert. Selbst wenn die bösen Windkraftkritiker namentlich beschimpft werden, zensuriert die Aargauer Zeitung die passende Antwort.  So durfte denn Leserbriefschreiber um Leserbriefschreiber jeden persönlichen Angriff fröhlich unterstützt durch die AZ verbreiten. Ich erwähne hier nur den Aktuellsten.

„Herr Merkli sollte sich von seiner ideologischen Befangenheit befreien und nicht länger mit seinen Märchen die Energieszene verwirren.“

In der NZZ werden die Windkraftkritiker noch konsequenter ignoriert. Dort ist es weniger ein ideelles denn ein fachliches Problem. Windkraftwerke sind kein leserzahlförderliches Thema. Der Mehrheit der Bevölkerung sind die physikalischen Unmöglichkeiten mangels Aufklärung sowieso nie aufgefallen. Das war von Beginn weg eine der wichtigsten Ziele der Ökofanatiker aus Politik und Wirtschaft: Das Stimmvolk sollte so wenig wie möglich wissen, damit es für den Irrsinn der Grünen zugänglicher werde. Das dazugehörige Programm des Bundesamtes für Energie nennt sich noch heute scheinheilig „Akzeptanzförderung für Windkraft in der Bevölkerung„. Man hätte das Programm auch einfach als Gehirnwäsche bezeichnen können. Aus diesem Topf erhält die Windradlobby JEDES JAHR die Summe von CHF 500’000.- an Steuergeldern. Die Mitarbeiter der Windradlobby erhalten ein persönliches GA 1. Klasse geschenkt. Bezahlen tun das die Steuerzahler und damit auch jeder Windkraftgegner.

Nun könnte man also meinen, so viel staatliche und mediale Unterstützung würde die Windradlobby in die Lage versetzen, mit guten Argumenten leichtes Spiel gegen die Gegner von Windkraft haben zu können. – Weit gefehlt! In meiner über 6-jährigen Zeit als aktiver Windkraftgegner ist mir von Seiten der Windradlobby noch kein einziges Argument aufgetischt worden, dass den minimalsten Kriterien der Logik und Wissenschaft hätte standhalten können. An einer Veranstaltung namens „Fachtagung Windstrom natürlich„, die die basler Naturschutzorganisation Pro Natura gemeinsam mit der Suisse Eole durchgeführt hat, wurde nach einigen wunderbaren Beschönigungen und der Behauptung des Redners Geri Müller, es gäbe in 4 Jahren KEIN URAN und auch bald kein Öl mehr, von mir die einfache Frage gestellt, was denn die Vorteile von Windkraft für die Natur seien. Die Antwort wurde durch den Vorsitzenden Otto Sieber (Pro Natura) an den Vorsitzenden Reto Rigassi (Suisse Eole) weitergegeben. Nach einigem Herumdrucksen dann die ultimative Antwort auf eine aus der Sicht der Organisatoren dumme Frage:

“Es gibt viele Dokumente, die das belegen, sie wissen das Herr Merkli!”

Wenn die Exponenten der  Suisse Eole konkrete Belegdokumente erwähnen, stammen die in der Regel von der Windkraft zugeneigten Autoren und verfügen auf jeden Fall über eine eher peinliche Belegführung. Die Inhaltlosigkeit der Antwort Reto Rigassis hat die übrigen Anwesenden aber nicht wirklich interessiert, denn die Frage war offensichtlich nicht vorgesehen, also war es die Beantwortung auch nicht. Geri Müller übrigens, als „Mediator“ dieser Fachtagung anwesend, hat die an diesem Tag gelebte Diskussionskultur später auf den Punkt gebracht:

„Ich habe noch selten eine so offene und alle Seiten berücksichtigende Konferenz begleitet.“

Wer die Utopie der Linken mal durchschaut hat, regt sich ob solcher Aussagen gar nicht mehr auf. Man muss für die Grünen, Linken und besonders Geri Müller ein nachsichtiges Lächeln opfern. Sie wissen es eben nicht besser.

Erinnern wir uns an den Titel dieses Abschnitts: „Es gibt keine greifbaren Argumente für Windkraft„. Das ist natürlich sehr plakativ und jeder Grüne würde es mit einer gewissen Berechtigung als „reaktionäre Gesinnung“ darstellen. Es gibt schon ein paar Gründe FÜR die Nutzung von Windkraft. So ist der Wind oberflächlich betrachtet „gratis zu haben“. Ihn abzuschöpfen und in Energie umzuwandeln ist schon den Holländern gut gelungen. Damit haben sie die Deiche leergepumpt. Mit Windrädern notabene! Oder man könnte sich die frühe europäische Mehlproduktion ohne Windräder kaum vorstellen. Nur muss man hier einwenden, dass diese Windmühlen dort aufgestellt wurden, wo es auch genug Wind hatte. In der Schweiz ist zwar mindestens eine historische Windmühle für das Mahlen von Mehl bekannt (Siehe Abschnitt „Mit dem Esel auf Kundentour“). Aber in der Regel hat man sich lieber mit Wassermühlen beholfen, deren Betrieb wesentlich zuverlässiger funktionierte und auch besser kontrollierbar war. Die Frage ist offen, ob eine historische Subvention der ersten Windmühlen die Müller zum Umschwenken von Wasser- auf Wind hätten bewegen können. Eine mögliche Antwort: Wenn die Müller damals auch dafür bezahlt worden wären, dass die Mühlen „Nicht laufen“, hätten sie bestimmt sofort auf Wind umgestellt. Vielleicht wäre die europäische Bevölkerung an Brotmangel gestorben, aber die Müller hätte das sicherlich nicht gestört.

Nun sehen wir daran, dass die Frage, ob Windkraft Sinn oder wenig Sinn macht unzweifelhaft mit den äusseren Einflüssen in Zusammenhang gebracht werden muss. Was sind die Umstände? Sind sie gut, für die Windkraft? Sind sie gut für Wasserkraft? Unsere Vorfahren hatten mit der Beantwortung dieser Frage überhaupt keine Mühe. Wenn der Wind nicht gereicht hat, hat man eben das Wasser genommen, wenn es denn da war und umgekehrt. So einfach ist das!

Heute ist alles viel komplizierter. Man mahlt kein Mehl mehr mit Windkraft. Man erzeugt jetzt Strom, der dann die Elektromotoren antreibt, um das Mehl zu mahlen. Es geht dabei auch nicht unbedingt um die Produktion von Strom. Sondern eher um die Abschöpfung von Subventionen für die Umwandlung von Windkraft in Strom. Und genau diese Subvention verlagert die Frage nach „Genug Wind“ in Richtung „Genug Subvention“. Die Umstände haben sich verändert. Manchmal ist es weder die Frage nach genug Wind noch die Frage nach genug Subvention. Es ist dann plötzlich wichtig, ein Argument für die Abschaffung der ungeliebten Atomkraftwerke haben zu müssen. Dann sind die Umstände für die Windkraft oft nicht mehr klar ersichtlicht „genügend“ oder „ungenügend“. Der Grund FÜR oder GEGEN ein Windrad ist nicht mehr abhängig von einem praktischen Zweck. Der ideologische Zweck ist jetzt viel wichtiger. Und genau hier hat Windkraft nichts mehr mit Wind zu tun, sondern nur noch mit dem ideologischen Zweck.

Wenn man also sagt, es gäbe „Keine Argumente für die Windkraft“ dann ist das offensichtlich eine Frage des Standpunkts oder der persönlichen Wertung. Ist das Windrad ein gesuchtes Argument für die Abschaffung der Atomkraft oder ist es eine Möglichkeit, grünen Strom umzuwandeln? Das sind diametral unterschiedliche Fragen. Der Atomkraftgegner nimmt den Strohalm „Windkraft“ als bare Münze, glaubt natürlich daran und verteidigt diese Möglichkeit vehement. Weil wir wissen, dass linke Gesinnung eine andere Beschreibung für „Utopie“ ist, müssen wir dem Atomkraftwerkgegner zugestehen, dass er „ein gewichtiges Argument“ für die Windkraft und seine ganz persönliche Lebensutopie vorzuweisen hat. Er glaubt daran, und das ist sein wissenschaftlicher Beleg, dass es auch so sein muss. Der Atomkraftgegner ist keinesfalls Realist. Er ist Revolutionär und Utopist. Seine Beweggründe müssen kein realistisches Fundament haben, damit er sie für richtig erachtet. Lesen wir jetzt mal, was der gute François-Marie Arouet, bekannt unter dem Namen Voltaire zu seinem die linke Philosophie begründenden Kollegen Jean-Jacques Rousseau in dieser Sache zu sagen hatte:

„Nie hat jemand so viel Geist aufgeboten, um uns zu dummen Eseln zu machen. Man bekommt Lust, auf allen Vieren zu gehen, wenn man Ihr Werk liest. Da ich jedoch seit mehr als sechzig Jahren diese Gewohnheit abgelegt habe, fühle ich unglücklicherweise, dass es mir unmöglich ist, sie wiederaufzunehmen.“

Auch Voltaire hat die Logik der Linken nicht begreifen können. So kann ich mich stolz auf den selben Standpunkt stellen, ohne als kompletter Idiot dastehen zu müssen. Es gibt, um die Worte von Voltaire zu benützten, „noch Andere, die durch die linke Argumentation zu Eseln gemacht wurden„. Ich selber war auch lange so ein Esel. Die politischen Erfahrungen im Umgang mit Linken, Atomkraftwerkgegnern und der sie aufnehmenden Windradlobby hat mich selber auf den Boden der Realität geholt. Es geht der Windradlobby in der Regel entweder um einen utopischen Traum einer Wirtschaft ohne Atomstrom oder einfach der lukrativen Abschöpfung von durch den willfährigen und dümmlichen Staat bereitgestellten Topf namens „Kostendeckende Einspeisevergütung“ (KEV) für alle, die genügend schamlos sind, ihn auszuschöpfen. Denn mit Anstand hat das ganz sicher nichts zu tun. Es ging den Linken und Grünen nie um die Bereitstellung von „grünem, sicherem, umweltfreundlichem Strom“. Denn Windkraftwerke erzeugen das genaue Gegenteil davon.

Die Windkraftgegner verfügen über fundierte, nachvollziehbare Argumente. Das ist aber nicht entscheidend, weil die Befürworter einer grünen Energierevolution mit Argumenten eh nichts anfangen können. Ihr Grund für ihr Tun und Denken ist die reine Utopie. Für eine Utopie sind klare Fakten nur lästig. Die Windkraftkritiker träumen zwar auch von einer grünen, ruhigen, sauberen und energiereichen Welt, ohne schädliche Treibhausgase und Atomhavarien. Aber sie sind realistisch genug, das nicht mittels untauglicher, ineffizienter, lärmiger, teurer und umweltschädigender Windturbinen tun zu wollen. Sie ziehen den Einsatz bewährter Technologie, den klassischen Spatz in der Hand, der linken Taube auf dem Dach vor. Dieses Bild ist aber insofern nicht ganz richtig, weil realistisch denkende Experten wissen, dass wir in der Schweiz mit der Kern- und Wasserkraft schon heute die Taube in der Hand halten, während die Grünen und Linken diese Taube liebend gern gegen den Spatz auf dem Dach austauschen möchten.

Die Windradkritiker beteiligen sich an der Energiediskussion

Die Kritiker der Windkraftnutzung mussten alle möglichen Verbindungen einsetzen, um ins Zentrum der staatlichen Ökotheaters zu gelangen. Auf kantonaler Ebene hatte die IG Pro Heitersberg schon mal ein komplettes Dokument entwickelt, das sich über die Raumplanung für Windkraftwerke im Detail äussert. Selbstredend wurden Definitionen für Abstände, Finanzierung und andere technische Bedingungen formuliert und argumentiert, die den Bau von Windkraftanlagen minimal erträglich für Mensch und Umwelt machen sollten. Die „Raumplanung für Windkraftanlagen“ wurde immerhin durch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und die Pro Natura Aargau“ mit zusätzlichen Aussagen ergänzt und damit weitgehend mitgetragen. Der Linke Nationalrat Beat Jans hat die Bemühungen der Windradkritiker als damaliger Medienverantwortlicher der Pro Natura wie folgt kommentiert:

„… Das Papier gefährdet den Dialog, den wir soeben mit Suisse Eole aufgenommen haben. Das vorliegende Papier der IG Windland [später IG Pro Heitersberg, Anm. Autor] würde ich allerdings auf keinen Fall unterschreiben. Und ich staune Bauklötze, dass Raimund das Papier gut findet. Es enthält sehr viele abenteuerliche Argumente und erfüllt unsere Ansprüche an wissenschaftliche Seriosität nicht. Es wirkt auf mich sektiererisch. Die Aussagen gegen die Initianten und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen sind peinlich. Mit Argumenten wie: „Es gibt ein grosses privatwirtschaftliches Interesse an Windkraft. Das Verrechnen von Kommissionen und Beraterhonoraren beim Einkauf der WKA für die Planungsarbeit und das politische „Lobbying“ sind für viele Spezialisten eine einträgliche Einkommensquelle. Da sie als private Unternehmer oft auch Einsitz in halbstaatlichen Organisationen haben, ist die Beratertätigkeit nicht unabhängig und objektiv.“  – und davon wimmelt es sogar in der Zusammenfassung – bekämpfen unsere Gegner üblicherweise den Naturschutz. Sie haben die Qualität von Verschwörungstheorien…“

Diese Passage über die Verrechnung von Kommissionen und die lukrative Lobbyingarbeit hat Beat Jans besonders hart getroffen, weil sie exakt zu seinen eigenen Basler Windkraftplänen der ADEV gepasst hat. Das durch Beat Jans vehement kritisierte Dokument wurde aber selbst der Suisse Eole zur Diskussion unterbreitet und durch den damaligen stellvertretenden Geschäftsführer der Suisse Eole, Reto Rigassi, in mehrern Anläufen korrigiert. Wir haben die vorgeschlagenen Korrekturen in vernünftiger Anwendung unserer Gesprächskultur weitgehend einfliessen lassen, worauf Reto Rigassi trotzdem heulend zu Onkel Beat Jans gelaufen ist, um über die bösen, bösen Windkraftgegner zu „täderlen“. Das Dokument „Raumplanung für Windkraftanlagen“ hat lediglich als Basis einer fundierten Diskussion gelten wollen. Aber die Aussagen waren der Windradlobby und ihrem Vertreter Beat Jans bereits viel zu konkret. Die Windradlobby wollte, wie wir heute wissen, gar nie über Details reden. Also haben sie es einfach als „Verschwörung“ und als „sektiererisch“ bezeichnet. Dann muss man sich als Linker keine Gedanken mehr darum machen. Sache erledigt! Die Hexen sollen brennen!

Auf nationaler Ebene konnten drei Delegierte der „Paysage Libre – Freie Landschaft“ zwischen Herbst 2011 und Frühling 2012 Einsitz in die Arbeitsgruppen des Bundesamtes für Energie für die „Energiestrategie 2050“ nehmen. Sie haben dort immerhin verhindert, dass selbst entlang der Autobahnen reihenweise Windkraftwerke aufgestellt werden sollten. Das war aber auch schon der einzige Diskussionspunkt zum Thema Windkraft, der durch die Arbeitsgruppen diskutiert werden durfte. Die Windkraft wurde für die Arbeitsgruppen zur Energiestrategie 2050 offensichtlich auf Anweisung der Windradlobby komplett ausgelagert. Das wundert schon deshalb nicht, weil die verantwortlichen Mitarbeiter des BFE allesamt entweder Mitglieder der Windradlobby, erklärte Atomkraftgegner oder besser noch beides waren. Die Arbeitsgruppen zur Energiestrategie 2050 waren eine reine Farce zur vermeintlichen „Integration der Kritiker“ und zur Wahrnehmung des vorgeschriebenen demokratischen Prozesses. Auch hier wurden wir nicht ernst genommen. Die Entscheidungen mit gefährlichem Kritikpotenzial wurden bereits vorher durch die Vertreter der Windradlobby im Bundesamt für Energie selber gefällt.

Die Paysage Libre – Freie Landschaft hat darauf dem Bundesamt für Energie und seinem Chef für Erneuerbare Energie, Frank Rutschmann, in einer gnädig bewilligten Aussprache die fachliche Mitarbeit angeboten. Der einseitig positivistische Einfluss der Suisse Eole sollte durch uns gesundschrumpfend relativiert werden. Frank Rutschmann hat uns eiskalt eine Absage erteilt. Spielverderber werden im Bundesamt für Energie systematisch ausgeschlossen. Bundesrätin Doris Leuthard ist’s recht. Sie braucht die Linken für die nächste Wiederwahl und zur Aufrechterhaltung ihrer Rolle als „Schätzchen der Nation“. Man erzählt sich hinter vorgehaltener Hand, dass das UVEK nicht durch die Bundesrätin, sondern von einer Kamarilla linker Ökofundamentalisten mit Sitz im Bundesamt für Energie geführt wird. Wer eine gute Juristin ist, muss nicht zwangsläufig auch in der Lage sein, hochkomplexe Technik richtig beurteilen zu können. Der  Überschätzte Beitrag der Windkraft und der Geothermie, der sich in der Energiestrategie 2050 des Bundes findet, ist wohl das Ergebnis einer schwachen, technisch nicht versierten Bundesrätin. Die unanständig überhöhte Subvention von Windkraft in der windarmen Schweiz ist es ganz bestimmt. Diese Bundesrätin unterzeichnet alles, was ihrem persönlichen Fortkommen und der linken Schickeria im Bundesamt für Energie förderlich erscheint.

In den verschiedenen Vernehmlassungen zu Windkraft in den Kantonen und auch für die Vernehmlassung zur Energiestrategie 2050 hat die Organisation „Paysage Libre – Freie Landschaft“ mitgewirkt. Beim Bundesamt für Umwelt wurden Unterlagen zur Belastung durch Infraschall und Schall eingebracht und mit Fachleuten diskutiert. Das Ergebnis all dieser Bemühungen: Unsere Forderungen wurden grossartig weiterhin ignoriert. Bisher ist es den Windkraftkritikern auf Bundesebene nicht gelungen, auch nur eine einzige unvernünftige Massnahme zu verhindern oder zu korrigieren. Während sich global die Bedenken und Warnungen der Windradkritiker in jeder Hinsicht bestätigen, scheint es in der Schweiz weiterhin  keine ernsthafte Diskussion mit ernsthaften Folgen zu geben. Die Mächte der Ignoranz, Geldgier und Dummheit haben sich weitgehend durchgesetzt. Während Deutschland bereits nach einem Ausstieg aus der Energiewende sucht, wollen die Schweizer den gleichen Weg der Deutschen kopieren. Für die Umwelt und die Ökonomie dieses Landes kann das weit fatalere Folgen haben, als in Deutschland. Unsere Wirtschaft baut im Gegensatz zu Deutschland keine eigenen Solarpanels und keine Windkraftwerke. Wir müssen den Wahnsinn mit wertvollen Devisen bezahlen. Jedes unsinnige Windkraftwerk, jedes nur für die Abschöpfung von Subventionen erstellte Solarkraftwerk belastet unsere Wirtschaft und unser Bruttoinlandprodukt ganz direkt. Man braucht kein Ökonom zu sein, um den Niedergang unserer Prosperität voraussagen zu können, wenn sich die Energiepolitik nicht bald eines Besseren besinnt.

Eine Interpellation für die Katz

Ständerätin Erika Forster, damals immerhin Präsidentin des Ständerats, verfasste mit der Unterstützung der Fachleute der Organisation „Paysage Libre – Freie Landschaft“ eine ständerätliche Interpellation an den Bundesrat. Sie sollte entscheidende Fragen zur Windkraftnutzung beinhalten und dem Bundesrat die Augen öffnen. Sie wurde im Dezember 2010 eingereicht und im darauffolgenden Januar in einer traurigen Oberflächlichkeit beantwortet. Eine Diskussion im Ständerat sollte am 15. März 2011 noch einmal die Möglichkeit eröffnen, umstrittene Antworten neu anzufordern und eine Diskussion auszulösen.
Man kann sich denken, was vier Tage nach dem grossen Seebeben in Japan aus dieser Fragestunde werden sollte. Bundesrätin Doris Leuthard verweigerte jede weitere Diskussion und Vertiefung zum Thema mit den Worten, „dass man froh sein müsse um jede Form von Energie, die wir bekommen könnten„. Das Thema Kritik an Windkraft war somit vom Tisch. Die Ideologen und Subventionsjäger konnten sich heftig die Hände reiben. Die panische Reaktion des Bundesrates auf die Havarie von Fukushima ist in der Geschichte dieses Staates wohl einmalig. Damit wurde der Begriff „Wendehals“ aus der Zeit der Auflösung der DDR auch für die schweizer Politik zur Realität. Bundesrätin Doris Leuthard mutierte innert Tagen von der „Atomdoris“ zur „Windmühlendoris“. Das passte auch besser zur jetzt einsetzenden windigen Politik des Bundesrates. Die Details sind hier nachzulesen.

Parteipolitik

Generell kann man sagen, dass sich die Frage Windkraft Ja oder Nein entlang der politischen Mitte durchzieht. Je bürgerlicher, desto skeptischer. Die Befürworter einer konsequenten Energiewende nach deutschem Muster finden sich in erstaunlichem Einklang auf der linken Seite des politischen Spektrums. Die Parteien EVP, GLP, Grüne und SP zeigen dabei eine bewundernswerte Geschlossenheit. Das passt zur Philosophie der Gleichschaltung, die in diesen Parteien mehr oder weniger verlangt wird. Ein Ausscheren nach rechts ist in diesen Reihen schon deshalb äusserst selten, weil die wenigen linken Individualisten, die noch selbständig zu denken in der Lage sind, auf das schärfste gemobbt werden, wenn sie von der Parteilinie abweichen. Sie verlieren sofort Freunde und Posten. Ihre Karriere ist schneller beendet als sie die Worte „… ja, aber …“ aussprechen können. Skepsis ist keine Option in den linken Reihen. Und so erreichen  die Parteioberen dieser Parteien ganz nach autoritärem Muster des Stalinismus eine klare Linie.

Auf der anderen Seite sind die Bürgerlichen immer skeptisch und damit der Wissenschaft sehr nahe. Sie akzeptieren weniger Gemeinplätze und schöne, marketingkonforme Wortspiele, wenn sie inhaltlich nicht greifbar sind. Sie lassen sich ihre individuelle Meinung nicht einfach durch eine Parteidoktrin vorschwatzen. Die klarste Haltung GEGEN Subvention von erneuerbarer Energie und die Energiewende legen die Junge FDP Zürich und Aargau an den Tag. Sie haben oft den Mut, genauso klar Stellung zu nehmen, wie dies nur ihre Kollegen auf der anderen Seite des politischen Spektrums tun. Auch die Junge SVP lässt ihre Skepsis gegen den linken Aktionismus nicht nehmen. Unter der Präsidentschaft von Lucien Looser hat sich die Junge FDP Aargau klar auf die Seite der Windkraftgegner gestellt. Ihre Mutterparteien im Kanton Aargau nehmen dazu eine vernünftige Haltung ein und lehnen die Energiewende in der vorliegenden Form als Utopie mehrheitlich ab.

Auf nationaler Ebene ist zumindest die FDP nicht richtig greifbar. Weder als Gegner noch als Befürworter. Die ehemalige Wirtschaftspartei kann leider nicht mehr klar eingestuft werden. Sie verhindert damit eine sinnvolle Energiepolitik. Wenn sie sich aus der Entscheidung durch Enthaltung der Stimme stielt, muss sich nicht wundern, wenn sie als Partei nicht mehr wahrgenommen wird. Viele nationale Politiker der FDP und der SVP sind der Energiewende gegenüber skeptisch bis ablehnend eingestellt. Es finden sich aber auch einzelne, die sich hier komplett auf der linken politischen Seite bewegen. Die Parteidoktrin der bürgerlichen Grossparteien ist zu zurückhaltend und ziemlich mutlos. Während das ganze linke Spektrum klar GEGEN Atomkraftwerke kämpft, lassen sich die Bürgerlichen hier aus Angst vor Wählerverlust nicht festlegen. Die Linke hat das Thema Atomkraft dermassen verunglimpft, dass es heute wirklich schwierig ist, sich klar FÜR Atomkraft einzusetzen. Man wird sofort auf allen Ebenen gemobbt. Erschwerend für einen klaren Standpunkt FÜR Atomkraft ist die Tatsache, dass die gesamte schweizerische Presse- und Medienlandschaft von latenten bis aktiven Atomkraftgegnern durchseucht ist. Von der Seite ist keine objetkive Berichterstattung möglich.

Eine Sonderstellung nimmt die EVP wahr. Sie ist eine Mittepartei, doch äussert sie sich zur Energiewende und zu Windkraftwerken im Gleichschritt mit den Linken. Nach meiner persönlichen Erfahrung mit Exponenten dieser Partei vermute ich hier vor allem sektiererische Züge. Es muss eine interne Quelle geben, die die erneuerbare Energie erfolgreich mit der Schöpfung Gottes in Verbindung gebracht hat. Das erinnert an die Aussagen von Jan Fleischhauer aus seinem Buch „Unter Linken“, der den geistigen Ursprung der linken Philosophie beim Christentum zu finden glaubt:

„Die moderne Linke teilt mit dem Christentum den Bekehrungsauftrag, der sich aus diesem Glauben ableitet. Sie hat als weltliche Nachfolgeorganisation der in Auflösung befindlichen Traditionskirchen sogar ein Grossteil des Personals übernommen: Man findet in ihren Reihen den Pilger wieder, den Ordensbruder und Bettelmönch, aber auch den Kanonikus und gebildeten Kirchenlehrer. Es gibt den Häretiker, den Inquisitor und selbst den Flagellanten, nur dass der sich nicht mit dem Bussgürtel kasteit, sondern mit Kleiebrötchen und Vollkornkost.“

In einzelnen Fällen habe ich im Kampf um die Windkraftwerke sehr positive und auch mutige Politiker kennengelernt. Trotz klarer Nachteile für Wahlkampf und politische Arbeit haben sie immer klar und deutlich Stellung genommen und auch ihren Einfluss in Politik und Wirtschaft in unserem Sinn wahrgenommen. Sie wären allesamt wert, namentlich erwähnt zu werden. Warum ich das nicht tun kann, liegt nicht etwa bei einem Verbot zur Veröffentlichung ihres Namens. Das haben solche Kaliber nicht nötig. Ich erwähne sie hier nicht, weil ich sie und ihre Familien dem linken Terror nicht unnötig aussetzen will.

Referenzen

Energiewende Schweiz: Strom wird erheblich teurer

Die sogenannte Energiewende trifft die Schweizer Bürger bereits jetzt immer härter. Einer Mitteilung der Bernischen Kraftwerke AG (BKW) vom 1.7.2013 zufolge wird das Unternehmen die Strompreise im Januar 2014 um durchschnittlich 10 % erhöhen. fredfmueller66Hauptgründe für die Preisanhebung sind der Meldung zufolge Faktoren wie steigende Netznutzungs- und Systemdienstleistungskosten der Swissgrid, die Anhebung der kostendeckenden Einspeisevergütung sowie in geringerem Ausmass die Erhöhung der Gestehungskosten im Energiebereich.

Eine genauere Aufschlüsselung der Kostensteigerung zeigt, dass knapp ein Drittel der Kosten (Systemdienstleistungen und „Kostendeckende Einspeisevergütung“ KEV) mehr oder weniger direkt auf das Konto der „Erneuerbaren Energien“ gehen, die jetzt in der Schweiz fast schon ähnlich massiv gefördert werden wie in Deutschland. Der Anstieg der sogenannten Systemdienstleistungen ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Störungen durch den chaotisch und ungeplant eingespeisten Strom aus Wind- und Solaranlagen – der uns über die deutsche Grenze am Bedarf vorbei in die Netze gedrückt wird – durch den Abruf von Regelenergie kompensiert werden müssen.

Auch der Anstieg der sogenannten Netznutzungstarife, die mit 40 % den grössten Brocken der der Kostenerhöhung ausmachen, ist zu einem nicht geringen Teil auf die Energiewende im Ausland zurückzuführen. Die Schweiz soll ihre Netze auf Kosten der eigenen Bürger ausbauen, damit deutscher Windstrom und italienischer Solarstrom bequem über die europäischen Grenzen hinweg den Nachbarn zugeschoben werden kann.

Was kommt auf Herrn und Frau Schweizer zu?

Um das zu verdeutlichen, was auf die Schweizer Bürger an Kosten allein schon im nächsten Jahr zukommen dürfte, machen wir hier eine vereinfachte Überschlagsrechnung unter der Annahme, dass die von den BKW angekündigte Erhöhung von 10 % dem Durschnitt auch der anderen Stromversorger entspricht. Weitere Annahmen: Der bisherige Strompreis betrug im Land rund 0,20 CHF pro kWh, der landesweite Verbrauch bleibt stabil bei rund 63 TWh (Terawattstunden) und die Einwohnerzahl liegt bei 8 Mio. Die nationale Gesamt-Stromrechnung steigt demnach von 12,6 Mrd. CHF auf 13,86 Mrd. CHF, macht Mehrkosten von 1,26 Mrd. CHF.

Direkt kommt auf den Schweizer Bürger damit eine durchschnittliche Erhöhung der jährlichen pro-Kopf-Stromrechnung von 472.5 um 47,25 CHF auf 519,75 CHF zu. Bei einem 4-Personenhaushalt läuft das schon auf eine recht happige jährliche Erhöhung um 189,- CHF auf dann 2079,- CHF hinaus.

Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit, denn letztlich muss die Schweizer Bevölkerung auch die Kostenerhöhungen für Firmen und den öffentlicher Dienst indirekt mit tragen, weil diese ihre erhöhten Belastungen über teurere Brötchen, Steuern und Bahntickets wieder hereinholen müssen. Das bedeutet, dass jeder Schweizer Bürger für Elektrizität in Wahrheit einen Aufschlag von 157,50 CHF zu zahlen hat, was für einen 4P-Haushalt auf jährlich ca. 630,- CHF hinausläuft. Mehr als die Hälfte dieser Erhöhung verdanken wir der sogenannten Energiewende.

Quellen

http://www.bluewin.ch/de/index.php/24,844348/BKW_erhoeht_Strompreis_um_durchschnittlich_fast_zehn_Prozent/de/news/wirtschaft/sda/  1.7.2013

Rudolf Rechsteiners Belehrungen: Vom Winde verweht!

Als Christian Riesen ganz alleine das Referendum gegen die vom Bundesparlament am Volk vorbei beschlossene Erhöhung der kostendeckenden Einspeiseverfügung (KEV) ergriff, beunruhigte das die Ökostrombewegung der Schweiz noch kaum. Wenige Wochen später zieht das Referendum immer weitere Kreise in Politik und Gesellschaft. Seit die Jungfreisinnige Partei der Schweiz die Unterstützung  des Referendums gegen die KEV-Erhöhung einstimmig beschlossen hat, sind die Dämme gebrochen. Bereits wenden sich Politgrössen wie Altbundesrätin Elisabeth Kopp und Wissenschaftler wie Dr. Bruno Stanek sowie Professor Beda Stadler mit klaren Worten an die Öffentlichkeit. Die schweigende Mehrheit erwacht.

Der Guru spricht weise Worte

Wenn Ruedi Rechsteiner bereits in einer so frühen Phase des politischen Kampfes sein gewichtiges Wort erhebt, ist das ein klares Zeichen der Nervosität in den Reihen der Grünen. Christian Riesen hat die staatsgläubigen Jäger des grünen Subventionsschatzes gehörig aus dem Busch geklopft. Mit rhetorischer Gewandtheit musste Ruedi Rechsteiner im Interview auf Blick Online sein Portfeuille der einstudierten Glaubenssätze des grünen Fundamentalismus hervorkramen.

Schlag auf Schlag schiebt Rechsteiner seine oft gehörten Argumente in die Öffentlichkeit. Die Mär von der der „bösen Atomlobby“ ist nur der Anfang. Er zeigt sich auf Blick Online äusserst betroffen davon, dass der Referendumsführer „sogar im AKW Gösgen arbeitet„. Rechsteiner als anerkannter Experte für grünes Gewinnen weiss auch sofort, dass „die Gegner das neue Energiegesetz nicht verstanden haben“ und meint damit selbstverständlich, dass er es als Einziger begriffen hat. Dann folgt die arttypische Erklärung für all die Dummen, die nicht Rechsteiners Meinung teilen, er belehrt die Welt wie üblich mit dem überlegenen Lächeln eines Oberlehrers. Ganz im Sinne des linksgrünen Lagers setzt er zu einer apokalyptischen Eskalation mit eindrücklichen Begriffen wie „Fukushima ist Völkermord in Zeitlupe“ und „Erdöl und Erdgas werden immer teuerer“ an. Es darf das übliche Daherreden der „Unterstützung der Energiewende durch das Volk“ nicht fehlen. Das tönt schliesslich fast so schön wie die Aussage „Windkraft boomt weltweit„.

In die Details zu gehen macht hier keinen Sinn. Dass sich die Opposition in Details verliert, ist die Absicht der oberflächlichen Argumentation der Grünen. Rechsteiners Glaube an eine grüne Zukunft macht auch ohne Fakten mit Sicherheit selig. Glaubenssätze wie „Wir müssen etwas tun“ können nicht widerlegt werden. Sie sagen ja auch gar nichts aus. Und davon lebt der vermeintliche Erfolg der grünen Argumentation. Einfach, aber einfach falsch.

Man muss es den Utopisten zugutehalten: Raffinierte Wortkonstruktionen und psychologisch optimierte Volkssuggestion ist eine ihrer grossen Stärken. Aber das ist auch schon das Ende des Werbespots. Hinter den eindrücklichen Sätzen steht faktisch nichts als warme Luft. Greifbare Argumente findet man bei Rechsteiners Lebenswerk äusserst selten. Das heisst aber nicht, dass sich dieser Nonsense nicht in  ansprechenden Formeln und Tabellen darstellen liesse. Im Gegenteil: Je unmöglicher die Aussage daherkommt, desto mehr Farbe wird verwendet. Das Auge freut’s.

Rechsteiners Argumente sind leere Konstrukte einer lebhaften Phantasie

Aber was steht wirklich hinter all diesen angsteinflössenden, repetitiv wiederholten Behauptungen und Drohungen? Wieso sehen Linke und Grüne wie Rechsteiner hinter jedem Baum den Schatten der nächsten Apokalypse? Rechsteiners Argumentation ist eine dümmliche Anhäufung von Schlagworten, die er unter Beihilfe professioneller Marketingspezialisten und den willfährigen Medien in die Gehirne der Bevölkerung einzuflössen versucht. Die immergleichen und endlos langweiligen Werbeslogans des Rudolf Rechsteiner sind wohl die wirkungsvollste Leere, die man im Blätterwald des schweizer Mediendschungels findet. Beim aktuellen geistigen Vakuum der öffentlichen Medien hat das schon eine gewisse Bedeutung.

Nimmt man sich nur ein wenig Zeit, die Aussagen der Atomkraftgegner um Rudolf Rechsteiner zu prüfen, fallen sie allesamt sauber durch die Maschen der realen Welt. Was diese Geister seit Jahren von sich geben, hat weder Hand noch Fuss. Das ändert nichts daran, dass viele normalintelligente Menschen gläubig an den Lippen dieser Weisen des grünen Luftschlosses hängen und die gehörten Worte gebetsmühlenartig weiterleiern. Das wohlige Bauchgefühl einer grünen Welt ist weit entfernt vom Gehirn und bewirkt bei geeigneter Weiterverarbeitung die gefürchteten Biofürze des Schweizerischen Bundesrates und seines zunehmend verwirrten Parlaments, dass den Mut zur Oberflächlichkeit in immer sinnloseren Entscheidungen lebt.

Illusionisten wie Rudolf Rechsteiner geht es nicht um die Fakten. Er ist, wie seine linken Kollegen, ein echter Utopist. Ihre gemeinsame Utopie ist das Ziel, der Weg dahin muss auf jeden Fall und mit allen Mitteln gegangen werden – auch wenn das den Verzicht auf nachvollziehbare Fakten bedeutet. Fakten behindern den Weg zu jeder Utopie und werden deshalb von Linken vollständig und systematisch ignoriert. Rechsteiners Energiephantasie ist mittlerweile längst durch die Realität widerlegt:

  • Kein Klimaschutz: Die hohe CO2 Emissionen der Stromproduktion Deutschlands verbleiben trotz 60’000 MW installierte Leistung aus Photovoltaikanlagen und Windkraftwerken bei rund 600 Gramm CO2 pro produzierte KWh. Die Schweiz emittiert lediglich 150 Gramm CO2 pro produzierter KWh Strom.
  • Kein brauchbarer Strom aus Wind: Die vor Jahren propagierte und heute realisierte, flächendeckende Verbauung ganz Europas mit weit über 100’000 Windkraftwerken hat die Versprechungen Rechsteiners nicht im Ansatz bestätigt. Den Steuerzahlern hat das hunderte von Milliarden Euro gekostet. Für nichts ausser Millionen vernichteter Arbeitsplätze.
  • Strom wird teurer: Die Kosten der deutschen Energiewende steigen jährlich im zweistelligen Prozentbereich. Die jährlichen Aufwendungen Deutschlands für die EEG-Umlage (KEV) werden bis Ende 2013 den Betrag von 435 Milliarden Euro erreichen. Ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Die daraus resultierende Belastung für einen deutschen 4-Personenhaushalt wird im Jahr 2013 auf über 1’000 Euro ansteigen. Die Schweiz steht mit der Erhöhung der KEV am Anfang dieses offensichtlichen Irrwegs. Rechsteiner weist auf die aktuell sinkenden Preise im Strommarkt hin. Die ins Unermessliche steigenden Gestehungskosten dieses Stroms ignoriert er vollständig. Vollkostenrechnung ist nicht die Stärke der Grünen.
  • Fossile wird nicht durch grüne Energie ersetzt: Die Stromproduktion aus fossilen Energieträgern ist in Deutschland nicht rückläufig, wie man das mit all diesen grünen Energien erwarten dürfte, sondern stagniert seit 13 Jahren auf unverändert hohem Niveau. Wo ist der spürbare Effekt von 60’000 MW installiertem Grünstrom? Trotz tausenden von Windturbinen und mittlerweile vielen Quadratkilometern Photovoltaik weist die Produktionsstatistik für deutschen Strom keine Veränderung zum Guten aus. Mit jedem abgeschalteten Kernkraftwerk schlägt die Emissionskurve des deutschen CO2 weiter aus.
  • Atomkraftwerke sind sicher und zuverlässig: Die Atomhavarie von Fukushima, von den Grünen händereibend für ihre Zwecke seit dem 11. März 2011 optimal instrumentalisiert, entpuppt sich seit dem Frühling 2013 laut WHO und UNSCEAR als harmlos für die Bevölkerung. Dass die Deutschschweizer Medien im Gleichschritt mit ihren Glaubensbrüdern regelmässig das Gegenteil behaupten, bedeutet nicht, dass die phantasievollen Schreckensmeldungen deshalb wahrer würden. Internationale Unfallzahlen weisen Atomkraftwerke noch vor Windkraftwerken als die sichersten Kraftwerke aus. Wo ist die durch grüne Kreise konstruierte Gefahr durch Atomkraftwerke in der realen Welt? Es gibt sie nur in der Phantasie der Atomkraftgegner.
  • Peak Oil um Jahrzehnte verschoben: Das von Rechsteiner propagierte Ende des Erdöls und der exorbitante Preisanstieg entpuppt sich bei genauer Betrachtung als das pure Gegenteil. Durch das geologisch unkritische Fracking des Muttergesteins (Ölschiefer) boomt die amerikanische Wirtschaft seit einem Jahr, weil Erdgas und Öl erneut in rauhen Mengen gefördert und deshalb global wieder günstiger werden. Die USA sind seit dem Jahr 2010 vom Erdölimporteur zum Erdölexporteur mutiert. Europa könnte ebenfalls günstiges Erdöl und Erdgas fördern, muss sich aber auch hier zurückhalten, weil die europäischen Grünen fanatisch und aus reinem Unwissen Angst vor der neuen Fördertechnologien schüren. Der von Klimaneurotikern und NGOs apokalyptisch angedrohte Peak Oil wurde innert den letzten 2 Jahre um rund 200 Jahre in die Zukunft verschoben.
  • Atomkraft hat Zukunft: Das Schweizer Stimmvolk steht NICHT hinter dem Atomausstieg. Es hat seine Vernunft in verschiedenen Volksabstimmungen immer wieder gezeigt. Wenn Rechsteiner und seine Genossen das Volk hinter sich wissen würden, hätten sie schon lange eine Volksabstimmung unterstützt. In Tat und Wahrheit fürchten sie sich vor diesem Schritt, weil ihre Niederlage so gut wie sicher wäre. Die Schweizer Stimmbürger lassen sich nicht jahrelang ungestraft von einem kleinen Haufen irrer Fanatiker hinters Licht führen. So dumm, wie die rotgrünen Politiker das Stimmvolk gerne hätten, ist und war es nie.

Fazit: Nur grünes Gefasel aus Basel

Rechsteiners Energiewende ist ein teurer, umweltschädigender Leerlauf mit dem einzigen Ziel der Atomkraftgegner, die ungeliebten Kernkraftwerke loszuwerden. Ein praktischer Grund, warum man die umweltschonenden, sicheren, günstigen und zuverlässigen Atomkraftwerke durch lärmige, teure, unzuverlässige und landschaftsverschandelnde Windräder und Photovoltaikpanels ersetzen soll, kann Rechsteiner und seine Genossen nicht vorbringen. Eine nachvollziehbare Begründung zum Atomausstieg entzieht sich dem objektiven Betrachter vollständig. Eine funktionierende Alternative zu Kernkraft können weder Rechsteiner noch seine Genossen vorweisen. Weil die Energiewende niemals so funktionieren wird, wie uns das die Grünen seit über 10 Jahren vorgaukeln, benötigen wir auch keine Subvention dieses Blödsinns durch irgendwie gestaltete Umlageverfahren wie KEV oder EEG. Alternative Energie, die funktioniert, wird sich im Markt problemlos durchsetzen. Subventionen verfälschen den Markt und behindern eine zukünftige, sinnvolle Energiewende, deren Notwendigkeit dann von keinem vernünftigen Menschen angezweifelt wird.

Unterschreiben Sie noch heute das KEV-Referendum. Damit tun sie der sich und der Umwelt effektiv etwas zu Gute.

Erst lesen, dann schreiben

Bevor nun wieder jeder Atomkraftgegner und Möchtegernweltretter seine vorbereiteten Sprüche aus dem Ärmel schüttelt, bitte ich um vorherige persönliche Aufklärung durch Konsultation der entsprechenden Dokumente. Wer keine Ahnung von radioaktiver Strahlung und ihrer Wirkung hat, sollte sich nicht allzusehr aus dem Atomkraftgegnerfenster lehnen. Utopisten haben es nicht so sehr mit Begriffen wie „Mikrosievert“ und „Millisievert„, wie das der linke Atomkraftgegner Max Chopard eindrücklich beweist. Auch mit den Grenzwerten und ihrer richtigen Interpretation ist es so eine Sache. Gigabyte und Gigawatt sind nicht das Gleiche. Auch wenn man das gelegentlich von „Energiexpertenwie dem Grünen Cem Özdemir zu hören bekommt. Glauben ist für das Verständnis von Energie nicht die richtige Grundlage. Lassen sie den Bauch mal in Ruhe verdauen. Denken geht mit dem Gehirn wesentlich besser. Ich empfehle dazu einen ruhigen, fernsehfreien Abend. Mit einem Glas Wein und einer feinen Zigarre erkennt man plötzlich, wie unsere Welt ohne die moralinsaure Dauerapokalypse der Linken mehr schöne als schreckliche Seiten hat. Und reden sie doch mal mit jemandem, der nicht die gleiche Meinung wie sie hat. Tut gut.

Atomangst – der lange Schatten eines Diktators

LNT – Panikmache im wissenschaftlichen Gewand

Beim Reizthema Radioaktivität schaltet ein Groβteil unserer Bevölkerung in eine Art Panikmodus. Selbst Menschen mit naturwissenschaftlicher Ausbildung sehen plötzlich nur noch apokalyptische Gefahren. Sie fürchten das Schlimmste für ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Nachkommen und beschwören die Gefahr einer Verseuchung der Umwelt für Jahrmilliofredfmue84nen herauf. Dank ebenso geschickter wie massiver Propaganda sind diese Ängste so stark und so tief verwurzelt, dass es in der Öffentlichkeit kaum noch möglich ist, über die entsprechenden Themen sachlich zu diskutieren.

Josef Stalin bestimmte die Geschicke der Sowjetunion über vier Jahrzehnte (Bild: Wikimedia commons)

 

Zu den entscheidenden Befürchtungen, welche die Atomkraftgegner in der Bevölkerung ständig schüren, gehören die Angst vor Krebs sowie vor Erbschäden beim Nachwuchs. Das liegt auch daran, dass Infektionskrankheiten heute ihren Schrecken weitgehend verloren haben. Sie sind einerseits zumeist recht gut heilbar und man kann Ansteckungsgefahren durch Hygiene, gesunde Lebensweise und die Vermeidung bestimmter Risiken deutlich verringern. Für Krebs trifft dies jedoch nur eingeschränkt zu. Krebs ist ein heimtückisches und oft tödliches Leiden, das meist ohne Vorwarnung zuschlägt und oft nicht oder nur mit begrenztem Erfolg behandelbar ist. Indem die Gegner der Kernkraft im Bewusstsein der Bevölkerung Radioaktivität zur wesentlichen Ursache von Krebsgefahren hochstilisieren, haben sie leichtes Spiel damit, die auf diese Art ausgelösten Urängste für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Dazu trägt auch bei, dass die meisten Menschen die entsprechenden Zusammenhänge nur unvollständig kennen. Zumeist ist lediglich bekannt, dass Krebs durch eine genetische Entartung körpereigenen Gewebes entsteht, die ihre Ursache in einer Schädigung des Erbguts einer vorher gesunden Körperzelle hat. Da radioaktive Strahlen solche Schäden herbeiführen können und – rein vom Prinzip her – schon ein einziges Strahlungsquant ausreichen kann, um Krebs auszulösen, glauben die meisten Zeitgenossen, dass man Krebsrisiken am besten dadurch minimiert, indem man das Auftreten von radioaktiver Strahlung im eigenen Umfeld möglichst auf null reduziert. Also, so die scheinbar logische Überlegung, braucht man nur alles, was Kernkraft, Endlager etc. angeht, weit genug vom eigenen Umfeld zu verbannen, um beruhigt und sicher leben zu können.

fredfmue85Bild 1. Kernkraftwerke werden von den meisten Menschen als Bedrohung ihrer Gesundheit empfunden (Symbolbild)

Ein der gröβten radioaktiven Gefahren sind wir selbst

Dabei ist dies ein Trugschluss, denn eine der gefährlichsten Strahlungsquellen, denen die Mehrheit von uns überhaupt ausgesetzt ist, ist unser eigener Körper. Niemand kann uns vor den rund 7.000 bis über 9000 Becquerel schützen, mit denen der durchschnittliche Europäer belastet ist [BECQ]. Anders ausgedrückt stecken in unserem eigenen Körper so viele radioaktive Elemente, dass in jeder Sekunde bis zu 9.000 Atomkerne zerfallen und dabei radioaktive Strahlung freisetzen. Noch dazu hat gerade diese Strahlung das – aus medizinischer Sicht – höchste Gefährdungspotenzial, weil sie direkt innerhalb unserer Körperzellen und ihres genetischen Materials wirkt. Hier verursacht selbst die auβerhalb des Körpers eher harmlosen Alpha- und Beta-Strahlung unweigerlich massive Schäden. Dieses ständige Bombardement unserer Zellen lässt sich weder verhindern noch wesentlich verringern, weil wir die entsprechenden Elemente über unsere Nahrung zwangsläufig Tag für Tag aufnehmen [APFE]. Selbst Babys erhalten bereits mit der Muttermilch sowie über Babynahrung ihre tägliche Dosis Radioaktivität [BAB1, BAB2]. Unsere ganze Umgebung, Erde, Steine und sogar die Luft strahlen und versorgen uns ständig mit radioaktiven Elementen, die unser Körper als natürliche Bestandteile des Nahrungskreislaufs einstuft und in den Zellen einbaut. Das reicht vom Kalium 40K über das radioaktive Kohlenstoffisotop 14C, das wir mit jedem Bissen Nahrung zu uns nehmen, über Uran und Thorium bis zum Edelgas Radon, das vom Erdboden aus ständig in unsere Gebäude einsickert und eingeatmet wird. In manchen Regionen Deutschlands liegt die natürliche Radioaktivität der Umgebung sogar viermal höher als der zulässige Grenzwert für Mitarbeiter in kerntechnischen Anlagen [HUET]. In anderen Weltgegenden ist die Belastung sogar noch viel höher, so in der iranischen Stadt Ramsar, wo bis zu 260 mSv/ Jahr erreicht werden. Weitere Strahlungsquellen sind das Hautkrebs auslösende UV-Licht der Sonne sowie kosmische Strahlung aus dem Weltall.

Kampferprobtes Erbgut

Allerdings ist die Vorstellung, dass die Chromosomen in unseren Zellen weitgehend vor Beschädigungen geschützt seien und höchstens ab und zu mal durch einen verirrten Strahlungsimpuls beschädigt würden, ebenso verbreitet wie völlig falsch. Unser Erbgut – die DNA-Doppelspiralen, welche die gesamten Baupläne unseres Körpers enthalten – liegt nicht etwa gut geschützt in einer Art Tresor, sondern muss einen ununterbrochenen Dauerkrieg um seine Erhaltung führen. In unseren Zellen werden die DNA-Stränge ständig chemisch aufgespalten, in Teilbereichen kopiert und wieder zusammengefügt, da sie die Baupläne und Betriebsanleitungen für nahezu alle in der Zelle ablaufenden Vorgänge enthalten. Was da abläuft, gleicht einer Hochleistungs- Chemiefabrik in aggressiver Umgebung. Auch die Schädigungsrate durch die natürliche Hintergrundstrahlung kann man heute recht genau bestimmen. Sie liegt bei ungefähr 0,005 DNA-Fehlern pro Zelle und Tag. Andersherum ausgedrückt wird jede einzelne Zelle unseres Körpers alle 200 Tage durch die natürliche Radioaktivität nachhaltig geschädigt. Dabei ist Radioaktivität nur ein Randaspekt verglichen mit anderen, viel gröβeren Gefahren, denen die Chromosomen ständig ausgesetzt sind. Eine wichtige Rolle spielen kleinere oder gröβere Fehlfunktionen in den unglaublich komplexen chemischen Reaktionen, die in der Zelle ständig ablaufen. Hinzu kommen Attacken durch Viren, Bakterien, Gifte oder auch Temperatureinflüsse. Die Zahl der Chromosomenfehler, die hierbei täglich auftreten, geht in die Milliarden – in jeder einzelnen Zelle, wohlgemerkt [HUMP]. Wenn also schon ein einzelner Fehler unausweichlich Krebs auslösen würde, wäre längst jedes Leben ausgestorben. Von Anbeginn seiner Entwicklung an musste sich das Leben diesen Bedingungen stellen und ist deshalb durchaus kampferprobt. Lebendes Gewebe verfügt hierfür über ausgeklügelte Anpassungs- sowie Reparaturmechanismen. Selbst groβe Schäden wie DNA-Doppelbrüche sind nur in einem von 500 Fällen nicht reparierbar, und auch für solche Vorkommnisse hält die Natur Notbremsen wie das Eiweiß p53 bereit. Seine primäre Aufgabe ist die Hilfe bei der Reparatur defekter Zellen. Ist der Schaden jedoch zu groß, schickt p53 die betroffene Zelle ohne Umschweife in den Tod [ZELL]. Über 99 % der irreparabel mutierten Zellen sterben daher durch Selbstvernichtung ab und werden durch gesunde Nachbarzellen ersetzt. Vor diesem Hintergrund ist es leicht einzusehen, warum die Frage, ob ein einzelnes Strahlungsquant aus einer externen Quelle in einer Zelle einen Treffer erzielt hat oder nicht, für die realistische Beurteilung von Krebsgefahren kaum von Bedeutung ist.

Das Zusammenspiel von Schädigung durch radioaktive Strahlung und den eingebauten Selbstheilungskräften der Biologie erklärt auch, warum eine einmalige Exposition mit einer extremen Überdosis zum Tode führt: Die in kurzer Zeit auftretenden Schäden sind so massiv, dass die Selbstheilungskräfte überfordert sind und das Gewebe abstirbt. Darunter gibt es einen Dosisbereich, in dem der Organismus zwar überlebt, der Umfang schwerer Chromosomenschäden jedoch immer noch so hoch liegt, dass auch hier die Selbstheilung nur teilweise funktioniert. Deshalb erkrankt ein bestimmter Prozentsatz dieser Überlebenden später an Krebs. Diese Zusammenhänge sind gut untersucht und statistisch gesichert.

LNT – die Angst vor kleinsten Strahlungsmengen

Mit diesem Hintergrundwissen kann man die sogenannte LNT-Theorie in gewisser Weise mit Gedankenmodellen vergleichen, wie sie beispielsweise in der Homöopathie Anwendung finden. Ausgangspunkt sind in beiden Fällen nachgewiesene Zusammenhänge bei hohen Dosierungen. Beide Lehren gehen von der Annahme aus, dass diese Zusammenhänge linear bis herab zu kleinsten Mengen herunter gelten würden. Die Homöopathie betreibt die als „Potenzierung“ bezeichnete Verdünnung der Wirkstoffe so extrem, dass die Ausgangsstoffe im Heilmittel nicht mehr nachweisbar sind. Bei der LNT-Methode (LNT=Linear No Threshold) wird behauptet, dass die von hohen Strahlungsdosen her bekannten Zusammenhänge selbst dann gelten, wenn die Menge der radioaktiven Substanz so gering ist, dass ihre Strahlungsanteile im „Hintergrundrauschen“ der natürlichen Strahlung völlig untergehen.

fredfmue86Bild 2. Experimente an Laborratten zeigten, dass die Sterberaten bei Bestrahlung mit geringeren Dosen wesentlich schneller zurückgingen als nach der LNT-Hypothese (gestrichelte Linie) zu erwarten [HUET]

Die Nuklearmedizin hat jedoch bereits in zahlreichen Untersuchungen bewiesen, dass diese Annahme nicht stimmt. Wenn der Körper in gewissen Abständen vergleichsweise geringen Mengen radioaktiver Bestrahlung ausgesetzt ist, dann kann die Natur damit umgehen. Eingehende Untersuchungen zeigen sogar, dass solche geringen Bestrahlungen eine Art Abhärtungseffekt bewirken, der Hormesis genannt wird [HORM]. Dies ist die Erklärung dafür, warum Menschen mit wiederkehrenden geringen Strahlungsexpositionen – z.B. Mitarbeiter kerntechnischer Anlagen – im statistischen Mittel sogar weniger häufig an Krebs erkranken als Vergleichsgruppen.

Somit steht die LNT-Methode klar im Widerspruch zu den Erkenntnissen der modernen Nuklearmedizin. Diese Zusammenhänge wurden durch umfassende Studien bestätigt [GEGN, LNT1, LNT2]. Die LNT-Anhänger schätzen diese Theorie jedoch gerade deshalb, weil man damit so schön einfach rechnen kann. Vor allem jedoch eignet sie sich hervorragend dafür, Strahlung selbst bei geringsten Dosen als gefährlich darzustellen und somit Ängste zu schüren. Deshalb gehört diese Methode zum bevorzugten Rüstzeug von Kernkraftgegnern, Öko-Instituten und auch mancher öffentlicher Stellen, um unter dem Vorwand des Strahlenschutzes immer mehr und immer teurere Schutzmaβnahmen zu fordern oder die Kernenergie gleich ganz zu verbieten. Doch warum konnte eine derart umstrittene Theorie überhaupt derartige Verbreitung und Anerkennung finden?

Das Erbe von Stalin und Lyssenko

Ihren heutigen Status als offiziell anerkannte Wissenschaft verdankt die LNT-Methode nicht zuletzt einer Person: Dem Diktator Josef Stalin. Ähnlich wie Kirchenfürsten im Mittelalter schätzte Stalin Ideologie höher ein als Wissenschaft und tolerierte Widerspruch von Wissenschaftlern ebenso wenig wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Wer dagegen Positionen vertrat, die ihm ideologisch genehm waren, wurde gefördert. Bekanntestes Beispiel war der Aufstieg von Trofim Lyssenko, einem Scharlatan auf dem Gebiet der Genetik und der Agrarwissenschaften, der mit seinen völlig antiwissenschaftlichen Thesen zu höchsten Ehren aufstieg. Lyssenko behauptete, es gebe gar keine Gene und man könne beispielsweise verschiedene Getreidesorten durch geeignete Kulturbedingungen ineinander umwandeln. Eng verknüpft mit Lyssenkos Aufstieg war ein Feldzug gegen die „faschistische“ und „bourgeoise“ Genetik sowie gegen jene Wissenschaftler, die sich mit dieser Disziplin befassten.

Seinem Land hinterlieβ Stalin bei seinem Tod 1953 eine zutiefst gespaltene und verunsicherte Wissenschaftlergemeinde, in der vielfach Apparatschiks, Jasager und Denunzianten das Sagen hatten. In diesem Umfeld gedieh auch die Befürwortung der LNT-Theorie. Als gröβter Coup ihrer Anhänger kann gelten, dass das United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR) 1958 – insbesondere auf Betreiben der Sowjetunion – für die LNT-Methode votierte. Da man in entsprechenden internationalen Gremien ungern der UNO widerspricht, wurde ein Jahr später das LNT-Modell dann auch von der International Commission on Radiation Protection (ICRP) übernommen [HUMP]. Seither trägt die LNT-Methode sozusagen das amtliche Gütesiegel einer UNO-zertifizierten Wissenschaft.

fredfmueller53Bild 3. In diesem Abklingbecken für Reaktor-Brennelemente genügen wenige Meter Wasser, um die radioaktive Strahlung effektiv abzuschirmen (Symbolbild)

Die Selbstaufgabe des Westens

Rückblickend könnte man sagen, dass es der Sowjetunion damals gelungen ist, einen Gegner, dem sie weder militärisch noch wissenschaftlich oder technisch gewachsen war, durch ein geschicktes Manöver ideologisch entscheidend zu schwächen. Von der Wirkung her kann man das Ganze fast schon mit dem Durchschleusen des Revolutionärs Lenin 1917 nach Russland durch den deutschen Geheimdienst vergleichen. Die Folgen waren eine Vergiftung und Selbstzerstörung des Gegners von innen heraus. Im Westen gelang es geschickten (und häufig dem sozialistisch-kommunistischen Lager nahestehenden) Ideologen unter Ausnutzung der LNT-Thesen, die Mehrheit der Bürger derart mit einer geradezu panischen Angst vor dem „Atom“ zu impfen, dass die Kernenergie inzwischen in vielen Ländern weitgehend geächtet ist. Wie weit entfernt von jeglicher Rationalität solche emotional gesteuerten Entscheidungen sind, zeigt sich beispielsweise beim Vergleich mit dem Automobil, Bild 4.

fredfmue87Bild 4. Seit 1950 hat der Straβenverkehr in Deutschland bereits mehr als 670.000 Menschenleben gefordert

Diese Technologie hat seit 1950 mehr als 670.000 Menschen das Leben gekostet. Mehrere Millionen weitere erlitten Verletzungen, und der volkswirtschaftliche Schaden dürfte die Billion € inzwischen weit überschritten haben. Dennoch wird dieses Transportmittel allgemein als gesellschaftlich notwendig eingestuft und die damit verbundenen Risiken werden als unumgängliches Lebensrisiko akzeptiert. Dagegen haben sich in produzierenden Kernkraftwerken der Bundesrepublik Deutschland bis heute keine Unfälle ereignet, bei denen es zu Todesfällen durch Verstrahlung gekommen wäre. Die deutsche Kernenergie hat sich somit als eine der bisher sichersten Groβtechnologien überhaupt erwiesen, viel sicherer als Stahlwerke, Chemieanlagen oder Kohlekraftwerke. Doch ungeachtet dieser Tatsache ist ihr Auslaufen innerhalb der nächsten neun Jahre beschlossene Sache. Die Mehrheit will es so, und das ist in einer Demokratie zu respektieren. Es muss jedoch erlaubt sein, an der Weisheit dieser Entscheidung zu zweifeln.

Deutschlands Entscheidung wird noch teuer

Für diese Entscheidung wird Deutschland in Zukunft noch einen hohen Preis bezahlen müssen. Die sogenannte Energiewende ist bereits jetzt gescheitert. Das Land manövriert sich gerade mit erheblichem Schwung in eine Energiesackgasse. Grund ist die Untauglichkeit von Solar- und Windenergie zur zuverlässigen Bereitstellung des von einer modernen Industrienation benötigten Stroms. Mit dem Zusammenbrechen des Energiewende-Experiments wird man feststellen, dass aufgrund der jahrelang vernachlässigten Planung neuer Kraftwerke die Energieversorgung auf wackligen Füssen steht. Mit dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke bis 2022 fallen weitere entscheidende Kapazitäten weg, für die in der Kürze der Zeit wohl kaum rechtzeitig ausreichender Ersatz bereitgestellt werden kann, denn Kraftwerke sind komplexe Groβprojekte, für deren Realisierung Zeiträume von 12-15 Jahren anzusetzen sind. Und haben wir dann endlich die erforderlichen Kohlekraftwerke gebaut, so wird sich herausstellen, dass das dicke bzw. teure Ende erst so richtig auf uns zukommt. Wie Bild 5 zeigt, wurde Kesselkohle am Weltmarkt seit etwa 10 Jahren rasant teurer.

fredfmue88Bild 5. Preise für Kohle in Europa seit 1987 und Projektion der möglichen weiteren Preisentwicklung bis 2017 [WIKI]

Die anhaltende Kohlenachfrage vor allem aus Asien dürfte dafür sorgen, dass dieser Trend auch in Zukunft weiter anhält. Deutschland wird für den Import von Kraftwerkskohle mehr und mehr Devisen hinblättern müssen. Irgendwann, wenn das Land in vielleicht 10 bis 20 Jahren feststellt, dass es bezüglich „erneuerbarer Energie“ und der Vorstellung kernkraftfreier Stromproduktion Illusionen aufgesessen ist, wird man feststellen, dass man für die Produktion der essentiellen Ressource Strom für lange Zeiträume möglichweise doppelt so hohe Preise zahlen muss wie in Nachbarländern mit Kernkraft.

Quellen:

[APFE] http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/moegen-sie-aepfel-mit-erhoehter-radioaktivitaet/

[BAB1] http://marktcheck.greenpeace.at/9008.html  abgerufen am 3.8.2013

[BAB2] http://www.sueddeutsche.de/wissen/bayerische-behoerde-bestaetigt-mineralwasser-radioaktiv-belastet-1.912566  abgerufen am 3.8.2013

[BECQ] http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/b/becquerel.htm  abgerufen am 3.8.2013

[GEGN] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3526330/?report=classic  abgerufen am 16.7.2013

[HORM] http://de.wikipedia.org/wiki/Hormesis  12.7.2013

[HUET] http://www.eike-klima-energie.eu/lesezeichen-anzeige/zur-radioaktivitaet-und-strahlen-einige-fakten/

[HUMP] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/strahlungswirkung-eine-falsche-theorie-bestimmt-die-atom-politik/  abgerufen am 12.7.2013

[LNT1] Bürger für Technik Tagung 24.-26.5.13 Berlin Kurzbericht per Mail   erhalten am 16.6.2013

[LNT2] http://radiology.rsna.org/content/251/1/13.full   abgerufen am 7.5.2013

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle/Tabellen_und_Grafiken  abgerufen am 9.8.2013

[ZELL] http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/krebstherapie-forscher-wollen-p53-wieder-anschalten-a-915112.html  abgerufen am 15.8.2013

Wer hat Macht über das Klima?

Die verschwiegenen CO2-Quellen

fredfmue69In Deutschland wird nach fast 70 Jahren Pause wieder einmal zur Hexenjagd geblasen. Vor dem Hintergrund der Leiden und des Elends, das durch die kürzliche Hochwasserkatastrophe über viele Menschen gebracht wurde, forderte ein bekannter deutscher Journalist dazu auf, sogenannte Leugner des Klimawandels „auf die Deiche zu führen“. Da werden Vergleiche mit Lemmingen – im Prinzip Ungeziefer – bemüht, da wird davon gesprochen, dass „Wachstumsprediger und Klimaleugner“ Freiheit mit Verantwortungslosigkeit verwechselten. Diese Hetze richtet sich wie stets in solchen Fällen gegen eine Minderheit: Die Minderheit derjenigen, die nicht bereit sind, die Mär von der angeblich „menschengemachten“ Klimakatastrophe zu glauben, an der CO2 schuld sei, das vom Menschen durch Verbrennung fossiler Treibstoffe freigesetzt wird.

Das Unglück der sogenannten „Skeptiker“ ist dabei, dass die öffentliche Meinung zu mehr als 90 % gegen sie eingestellt ist. Seit Jahrzehnten wurde die Theorie vom menschengemachten Klimawandel (AGW, Anthropogenous Global Warming) durch massive, ständig wiederholte Propaganda tief in den Köpfen der Bevölkerung verankert. Schon Schulkindern wird mit dem Segen des Staates beigebracht, sie müssten das Klima retten, weil es ihnen sonst in der Zukunft schlecht ergehe. Medien, Kirchen, Parteien und Gewerkschaften stoβen fast unisono in das gleiche Horn. Die AGW-Theorie wird als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis bezeichnet, an der nur noch einige wenige Spinner zweifeln. Oft wird gleich unterstellt, es handle sich um bezahlte Lobbyisten der Kohle- oder Kernkraftindustrie, die aus Geldgier die Zukunft der Menschheit auf Spiel setzten. Wenn man dann schon Aufrufe hört, solche Gestalten „auf die Deiche zu führen“, oder gar Forderungen nach der Todesstrafe, wie sie kürzlich Prof. Parncutt erhob, dann erkennt man, wie weit die Saat der Hexenjäger bereits wieder gediehen ist. Im Mittelalter genügten Vorwürfe wie der, man habe das Wetter verhext, um auf dem Scheiterhaufen zu landen: Die Zahl der auf diese Weise bestialisch ermordeten Frauen wird auf bis zu 60.000 geschätzt (Bild 1). Ungeachtet aller Bemühungen der Epoche der Aufklärung sind wir offensichtlich wieder so weit, dass voreilige Journalisten oder Politiker die Schuld für jedes stärkere Unwetter, das Unglück über eine Region bringt, der Minderheit der „Skeptiker“ in die Schuhe schieben können, ohne dass besonnene Kräfte einschreiten würden. Dabei wird nicht einmal mehr gefragt, welche Schuld die Skeptiker eigentlich treffen soll, denn die Politik ist ja seit Jahrzehnten dabei, die Lehren der AGW-Vertreter in Wirtschaft und Gesellschaft zu realisieren. Oder wurde irgendwo nachgewiesen, dass die „Skeptiker“ irgendwo heimlich groβe Mengen CO2 produziert und in die Atmosphäre geblasen hätten?

fredfmue70Bild 1: Hexenjagd: Im Mittelalter wurden zahllose Frauen, die das Wetter „verhext“ haben sollten, auf Scheiterhaufen verbrannt (Bild: Wikipedia GNU free license BrThomas)

Welche Rolle spielt CO2 in der Atmosphäre?

Statt vom Teufel zu sein, ist CO2 eine der Urquellen des Lebens. Ohne CO2 würden alle Grünpflanzen sterben, denn sie benötigen es, um es im Rahmen der Fotosynthese mit Hilfe des Sonnenlichts in Sauerstoff und Kohlenstoff aufzuspalten. Beide Elemente werden zusammen mit Wasser und Mineralstoffen zu organischen Molekülen verarbeitet, welche die Pflanze für ihr Wachstum benötigt. Gärtner reichern deshalb die Luft in ihren Treibhäusern mit dem Gas an und steigern so Wachstum und Erträge. Zur Zeit liegt der CO2-Gehalt der Atmosphäre bei etwa 0,0395 % bzw. 395 ppm (parts per million). Im Laufe der Erdgeschichte lag er zeitweilig etwas niedriger, die weitaus meiste Zeit jedoch ganz erheblich höher als heute, wobei in der Spitze teils 6000 ppm und mehr erreicht wurden, Bild 2 [CALU]. Höhere CO2-Konzentrationen als heute würden den Planeten keinesfalls gefährden, sondern zu mehr Leben beitragen.

Zudem ist anzumerken, dass die Frage, welchen CO2-Gehalt die Atmosphäre in vorindustrieller Zeit hatte, nach wie vor wissenschaftlich umstritten ist. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die aus Eisbohrkernen ermittelten Daten aufgrund zahlreicher nicht ausreichend geklärter Einflüsse sowohl quantitative als auch zeitliche Abweichungen aufweisen [JAWO, JASE, MIDD].

fredfmue71Bild 2. Entwicklung des CO2-Gehalts der Atmosphäre in den letzten ca. 570 Mio. Jahren. Der Parameter RCO2 bezeichnet das Verhältnis des Massenanteils an CO2 in der Atmosphäre des jeweiligen Zeitpunkts im Vergleich zum vorindustriellen Wert von ca. 300 ppm (Grafik: W. H. Berger, [CALU])

Das Billionen-Dollar-Geschäft mit CO2

Der entscheidende Grund, warum über das Thema CO2 und Klimaerwärmung überhaupt so erbittert diskutiert wird, ist recht einfach zu verstehen: Es geht primär nicht um Wissenschaft, sondern um Geld, und zwar extrem viel Geld. Die von den Medien geschickt und systematisch über Jahre hinweg geschürte Angst vor einer angeblichen Klimakatastrophe hat die Politik dazu gebracht, Maβnahmen zum „Klimaschutz“ in Form der Förderung sogenannter erneuerbarer Energien zu beschlieβen, deren Volumen weltweit inzwischen dreistellige Milliardenbeträge erreicht. Und zwar Jahr für Jahr. Zudem wurden hunderte Institute und Forschungseinrichtungen gegründet, die sich ausschlieβlich oder zumindest überwiegend mit den entsprechenden Themen beschäftigen. Jedes Rütteln an der AGW-Hypothese vom „Klimakiller“ CO2, das angeblich unseren Planeten krank macht, würde die Profite der entsprechenden Investoren sowie die Existenz der eigens hierfür geschaffenen Forschungsjobs gefährden. Es ist diese Allianz aus Solarkönigen und Windkaisern einerseits und zahlreichen Forschungseinrichtungen, deren Finanzierung davon abhängt, dass die Angst vor dem CO2 weiter geschürt wird, die zu der bereits beschriebenen Radikalisierung führt. Hinzu kommen – insbesondere aus den USA – teils milliardenschwere Stiftungen sowie Superreiche mit Sendungsbewusstsein. Die aus diesen Töpfen gemästete Lobby der Klimaprofiteure schreckt weder vor persönlicher Verunglimpfung noch vor der Verfälschung wissenschaftlicher Erkenntnisse zurück [DESM, SOHA]. Im Vergleich zur Schlagkraft dieser bestens organisierten, üppig finanzierten und eng mit dem Staat verwobenen Machtgeflechte wirkt das, was die angeblichen Interessenvertretungen der Stromerzeuger oder der Erdölbranche auf die Beine stellen, geradezu kläglich amateurhaft. Was auch nicht wunder zu nehmen braucht, denn die meisten „Skeptiker“ sind tatsächlich Privatleute, darunter viele gestandene Wissenschaftler und sonstige Fachleute, die viel von Technik, aber leider viel zuwenig von Meinungsmache und Propaganda verstehen.

fredfmue72Bild 3: Die „Erneuerbaren Energien“ sind inzwischen ein Billionen-Dollar-Geschäft (Symbolbild)

Fossile Brennstoffe als Hauptübeltäter?

Einer der prominentesten deutschen AGW-Apologeten hat den Kerngedanken dieser Philosophie anschaulich auf den Punkt gebracht: „Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war jahrtausendelang praktisch konstant und steigt erst an, seit wir dem System riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten zuführen“, erklärte der als Klima-Alarmist zu Prominenz gekommene Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einem Focus-Artikel [FORA].

fredfmue73Bild 4. Nach Auffassung der AGW-Anhänger hat erst die industrielle Revolution einen dramatischen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre verursacht (Grafik: Wikipedia, Global Warming Art, Creative Commons)

Die Kernaussagen der AGW-Hypothese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Hauptemittent von zusätzlichem CO2 in die Atmosphäre ist der Mensch, natürliche Quellen sind vernachlässigbar. CO2 ist ein entscheidendes „Klimagas“ und Hauptursache der „globalen Erwärmung“.
  • Der Mensch hat demnach die Macht, durch sein Tun CO2-Emissionen zu reduzieren und so das Klima zu retten.

Schon eine kurze Nachrechnung zeigt, dass diese Aussagen nicht stimmig sind. Rechnet man die durch Verbrennung fossiler Rohstoffe seit 1750 entstandenen CO2-Emissionen zusammen [CDIA], so kommt man bis 2012 auf rund 383 Mrd. t C-Äquivalent. Ausgehend von dem behaupteten vorindustriellen CO2-Pegel von ca. 280 ppm und einem Anstieg von ca. 0,5 ppm pro Mrd. t zusätzlich eingebrachten Kohlenstoffäquivalents müsste der CO2-Gehalt der Atmosphäre inzwischen bereits auf rund 467 ppm angestiegen sein. Die Diskrepanzen zum gemessenen CO2-Anstieg der Atmosphäre sind zudem nicht nur quantitativ. Auch die völlig andere Charakteristik der Kurven fällt sofort ins Auge (Bild 5).

Hinzu kommen noch weitere CO2-Quellen, die aufgrund der steigenden Temperaturen und der aktuell andauernden menschlichen Naturzerstörung ebenfalls nur in eine Richtung tendieren können, nämlich hin zu höheren CO2-Gehalten: So tragen Waldbrände, die beispielsweise zur Vernichtung des Regenwalds gelegt werden, um danach Palmölplantagen für die Gewinnung von „Biosprit“ einzurichten, jährlich 10-15 Mrd. t bzw. bis zu 5-7 ppm zum CO2-Gehalt in der Atmosphäre bei [VOIS]. Eine noch gröβere Quelle ist der auftauende Permafrostboden in subarktischen Breiten, dessen Freisetzung den CO2 Gehalt um jährlich bis zu 15 ppm ansteigen lassen müsste.

fredfmue74Bild 5: Theoretisch aufgrund der kumulierten menschlichen Emissionen zu erwartender CO2-Anstieg seit 1751 (rot) sowie Messwerte von Eisbohrkernen [CDIA]sowie vom Mauna-Loa [CDIA, NOAA] (grün)

Sich erwärmende Ozeane sind Quellen, nicht Senken

Da den AGW-Apologeten die Diskrepanz zwischen den freigesetzten Mengen und dem tatsächlich zu beobachtenden Anstieg des CO2 in der Atmosphäre natürlich bewusst ist, wird behauptet, dass die fehlenden Mengen von natürlichen CO2-Senken aufgenommen worden seien [PREN]. Als wichtigste werden die Ozeane genannt.

fredfmue75Bild 6. In IPCC-Veröffentlichungen wird angenommen, dass die Ozeane trotz des behaupteten Temperaturanstiegs als CO2-Senke fungieren (Grafik: Prentice et. al. [PREN])

Die Ozeane sind in der Tat ein gigantischer CO2-Puffer und enthalten eine rund 50 Mal gröβere Menge Kohlenstoffdioxid als die Atmosphäre. Der Austausch von CO2 zwischen Luft und Wasser erfolgt recht schnell. Zu behaupten, das „verschwundene“ CO2 sei von den Ozeanen aufgenommen worden, widerspricht jedoch der Physik, denn wie bei anderen Gasen sinkt auch beim CO2 die Löslichkeit in Wasser mit steigender Temperatur, Bild 7 [LOES]. Bei einem Temperaturanstieg der Ozeane – den die AGW-Vertreter ja postulieren – müsste deshalb der Stoffaustausch zwischen Meer und Atmosphäre so ablaufen, dass die Meere CO2 in Richtung Atmosphäre abgeben und nicht umgekehrt.

fredfmue76Bild 7. Mit steigender Wassertemperatur nimmt die Löslichkeit von CO2 erheblich ab [LOES]

Die Vulkan-Leugnung

Eine besonders intensive Form der Leugnung von Tatsachen mit Bezug auf die Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre erfolgt beim Thema Vulkanismus. Der Grund: Würde man anerkennen, dass Vulkane ständig und in erheblichen Mengen CO2 ausstoβen, so würde das ganze Gedankengebäude des Klimaalarmismus in sich zusammenbrechen. Dann könnte man nicht mehr den Menschen als Hauptschuldigen an der Klimaerwärmung hinstellen. Stattdessen würde sich die ganze Theorie, dass man das Klima retten könnte, indem man die Verbrennung fossiler Rohstoffe durch den Menschen begrenzt, als heiβe Luft erweisen. Deshalb wird die Rolle von Mutter Erde als wichtige CO2-Quelle negiert [USGS2]. Für eine möglichst flächendeckende Verbreitung entsprechender Berichte gibt es sogar eine eigene Website [ARJO]. Über alle möglichen Blogs und „pädagogischen“ Websites wird der Öffentlichkeit die Botschaft eingehämmert, Vulkane emittierten nur etwa 1/135stel der CO2-Menge, welche der Mensch in die Atmosphäre sende, obwohl diese Einschätzung in Fachkreisen umstritten ist [CASE]. Besonders „wissenschaftlich“ wird es dann, wenn solche Botschaften auch noch per Leserabstimmung zur „besten Antwort“ erklärt werden [YAHO] – irgendwie erinnert das fatal an die ständig wiedergekäute Behauptung vom vorgeblichen „Konsens der Wissenschaft“ bezüglich der globalen Erwärmung durch CO2.

fredfmue77Bild 8: Die Bedeutung von Vulkanen als Quelle erheblicher CO2-Emissionen wird von interessierter Seite systematisch heruntergespielt (Symbolbild: Clearly Ambiguous [AREN])

Die Sehschwäche mancher Vulkanologen

Tatsache ist zunächst, dass in Vulkanen erhebliche Mengen Gase aufsteigen und CO2 nach Wasserdampf das zweitwichtigste der dabei emittierten Gase ist [USGS]. Besonders gasreiche Lava wie der Bimsstein ist so porös, dass sie schwimmt (Bild 10). Bei den AGW-Vulkanologen greift man daher gern zu einem Ablenkungsmanöver: Man tut so, als träten vulkanische CO2– Emissionen hauptsächlich im Zusammenhang mit direkten Ausbrüchen auf. Auf der Erdoberfläche gibt es Schätzungen zufolge rund 1500 Vulkane, die in den letzten 10.000 Jahren ausgebrochen sind. Pro Jahr erfolgen lediglich 50-70 Ausbrüche. Der häufig zitierte Vulkanologe Gerlach vom US Geological Survey (USGS) schätzte die Menge des dabei freigesetzten CO2 auf etwa 55 Mio. t C-Äquivalents pro Jahr (einschlieβlich unterseeischer Ausbrüche), was etwa 0,7 % der aus fossilen Brennstoffen emittierten Mengen entspräche [CASE]. Diese Herangehensweise lässt jedoch grundlegende Erkenntnisse der Geowissenschaften unbeachtet. Auch wenn ein Vulkan möglicherweise nur alle 10.000 Jahre ausbricht, ist seine Magmakammer auch in der Zwischenzeit vorhanden und „heiβ“. Zu den vom Menschen gefürchteten heftigen Eruptionen kommt es insbesondere dann, wenn der Strom von Gasen, welche Magmakammern mit hohem Gasgehalt freisetzen, am Austreten gehindert wird. Auch in ihren Ruheperioden stoβen Vulkane, deren Magmakammer aktiv ist – und das sind die weitaus meisten – Gase aus. Bekannte Beispiele sind die zahllosen Vorkommen von heiβen Quellen und kohlensäurehaltigen Mineralwässern überall auf der Welt. In Eifelmaaren kann man jahrein, jahraus das ständige Blubbern von CO2-Gasblasen beobachten, obwohl der letzte Ausbruch schon mehr als 10.000 Jahre zurückliegt. In der gesamten Landschaft rundherum dürfte noch viel mehr CO2 lautlos, ungesehen und unbemerkt ständig überall aus dem Boden dringen. Die Preisfrage an die Vulkanologen ist letztlich die, wann mehr Gas emittiert wird: Wenn eine Magmakammer 10.000 Jahre lang ungehindert ihre Gase ablassen kann oder dann, wenn sie nach einer vielleicht 100 Jahre andauernden Verstopfung explosiv ausbricht? Letzteres ist natürlich spektakulärer, ersteres bedingt aber sicherlich im Laufe der Zeit deutlich gröβere, aber eben unauffällige CO2-Emissionen, Bild 9.

fredfmue78Bild 9: Aus Vulkanfeldern entweichen ständig groβe Mengen vulkanischer Gase, darunter viel CO2 (Symboldbild)

Da dieses unauffällige Entweichen meist nicht mit akuten Gefährdungen in Verbindung gebracht wird, hat man sich nur selten die Mühe gemacht, die hierbei produzierten Mengen zu quantifizieren. In einem konkreten Fall wurde festgestellt, dass ein einziges, rund 62.000 km2 groβes Gebiet jährlich rund 9 Mrd. t CO2 bzw. 2,45 Mrd. t C-Äquivalent ausstöβt, 34 Mal soviel wie die Schätzung der USGS [TALL]. Anders ausgedrückt, die Behauptung, der Mensch produziere durch Verbrennung fossiler Rohstoffe 135 Mal soviel CO2 wie Vulkane, ist schon allein mit dieser einen Untersuchung widerlegt.

fredfmue79Bild 10. Bimsstein: Diese gasreiche Lava enthält zahllose Poren und kann daher schwimmen (Symbolbild)

Verborgenes wird verschwiegen

Hinzu kommt, dass die AGW-Vertreter unter den Vulkanologen dazu neigen, mehr als 90 % der gesamten irdischen Vulkane zu unterschätzen, und zwar deshalb, weil diese nicht an Land, sondern am Meeresboden zu finden sind. Manche Fachleute schätzen die Zahl unterseeischer Vulkane auf 39000 [HIWA], andere sprechen sogar von mehreren Millionen [PLIM]. Die Erklärung hierfür ergibt sich aus der Plattentektonik: Die Spalten, entlang derer die Kontinente auseinanderdriften, reichen tief hinab, füllen sich mit Wasser und liegen daher nach einiger Zeit fast alle am Grund von Ozeanen. Genau hier dringen ständig Magmaströme nach oben, werden dann seitlich abgelenkt und treiben so die Platten der Erdkruste immer weiter auseinander. Die entsprechend dünne Erdkruste wird ständig weiter aufgerissen, Lava dringt nach oben durch. Das Resultat sind zahllose Vulkane sowie „schwarze Raucher“. Erst jüngst hat man auβerdem ein neues Phänomen entdeckt: Riesige Lavaströme, die unter dem Meeresboden versteckt groβe Mengen CO2 ausstoβen [PLAT]. Der Umstand jedoch, dass wir über die Tiefen der Ozeane weniger wissen als über die Oberfläche von Mond und Mars, ermöglicht es den AGW-Vertretern, diese Vorgänge weitgehend zu ignorieren.

In dieses Bild passt auch die kürzliche Meldung aus Norwegen, dass man vor der Küste eine bisher unbekannte Kette von Unterwasservulkanen mit einer Gesamtlänge von 1500 km mit fünf Schlotfeldern entdeckt wurde [NORW]. Einige dieser Vulkane sind nur noch 20 m von der Meeresoberfläche entfernt und könnten sogar in naher Zukunft eine neue Inselkette bilden.

Manchmal wird auch behauptet, das in groβen Wassertiefen aus Vulkanen dringende CO2 bleibe aufgrund der Kombination von hohem Druck und tiefer Temperatur dort unten quasi „gefangen“ und erreiche nicht die Atmosphäre. Wäre dies der Fall, hätten sich über geologische Zeiträume am Grund der Ozeane ungeheure CO2-Lagerstätten aufbauen müssen. Dies ist jedoch nicht de Fall.

fredfmue80Bild 11: Vulkanisches Gas blubbert in dicken Blasen aus einem Schlammtümpel (Symbolbild)

Welchen Umfang haben vulkanische CO2-Emissionen?

Aus den hier vorgestellten Tatsachen geht hervor, dass Vulkane ganz sicher eine wesentliche Quelle von CO2-Emissionen sind. Schon einige wenige Beispiele lassen jedoch erkennen, in welch gewaltigen Mengen Gas aus Vulkanen strömt. Natürlich sind genaue Schätzungen schwierig, doch genügen schon die hier aufgeführten Fakten, um den Behauptungen der AGW-Vulkanologen über die angeblich unbedeutenden Mengen an emittiertem CO2 viel von ihrer die Glaubwürdigkeit zu nehmen. Realistischer dürften dagegen Annahmen wie die von Voisin [VOIS] sein, der davon ausgeht, dass die CO2-Freisetzung aus vulkanischen Quellen derjenigen aus fossilen Rohstoffen mindestens ebenbürtig ist und möglicherweise sogar um 100 % darüber liegt. Ähnliche Ansichten vertritt auch der australische Geowissenschaftler Prof. Plimer [PLIM]. Noch höher – bei 24,2 Mrd. t C-Äquivalent – liegen die Schätzungen des Geologen Timothy Casey über die CO2-Emissionen untermeerischer Vulkane [CASE].

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es zwar Satelliten gibt, welche die CO2-Konzentration der Atmosphäre messen, dass deren dem Laien zugängliche Bilddateien allerdings keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration und industriellen Ballungszentren erkennen lassen, Bild 12. Um diesem Mangel abzuhelfen, greift man zu komplexen Algorithmen und Modellierungen. Dies mindert jedoch die Transparenz des Verfahrens und damit die Glaubwürdigkeit der so ermittelten Darstellungen.

Festzuhalten bleibt somit, dass die Menge des von Vulkanen jährlich emittierten CO2 nicht bekannt ist und auch nicht systematisch erfasst wird. Die aktuell von den AGW-Anhängern verbreiteten Zahlen sind jedoch ganz sicher nicht repräsentativ und um mindestens zwei Gröβenordnungen zu niedrig angesetzt.

fredfmue81Bild 12: Mit Hilfe von Satellitenmessungen ermittelte CO2-Verteilungen der Atmosphäre (Grafik: IUP/IFE, Univ. Bremen [SCIA])

Weitere wesentliche CO2-Quellen

Darüber hinaus hält Mutter Natur noch weitere CO2-Quellen bereit, die in der Rechnung der AGW-Vertreter in der Regel meist ignoriert werden. So bleibt zumeist unerwähnt, dass der Mensch zwar möglicherweise die Krone der Schöpfung darstellt, jedoch keinesfalls die häufigste tierische Lebensform ist. Nur sind die hier angesprochenen Lebewesen viel kleiner als wir, so dass es leicht fällt, sie zu übersehen. Dafür sind sie jedoch umso zahlreicher. Eine einzige Schaufel voller Waldboden enthält schätzungsweise bis zu 7 Mrd. Lebewesen, soviel wie die ganze Menschheit Individuen hat. Sowohl Mikroben als auch Insekten gibt es in solch ungeheurer Anzahl, dass die von ihnen per Stoffwechsel freigesetzten Mengen CO2 alles in den Schatten stellen, was die Menschheit durch Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas erzeugen kann. Insekten atmen jährlich zwischen 60 und 90 Mrd t. C aus, was einen Anstieg von 30 bzw. 45ppm entsprechen würde, und Mikroben sind mit 85 und 100 Mrd. t C bzw. 43-50 ppm sogar noch ein wenig fleiβiger. Man darf unterstellen, dass beide Lebensformen ohne menschliche Eingriffe durch Entwaldung, Monokulturen und Pestizideinsatz noch bessere Lebensbedingungen vorfänden und einen entsprechend höheren Ausstoβ verursachen würden. Eine von menschlichen Aktivitäten unbeeinflusste und damit für Insekten und Bakterien zuträglichere Natur könnte im Rahmen der leichten Erwärmung der letzten 100 Jahre vermutlich locker soviel mehr CO2 freisetzen, dass dagegen der Wegfall des Anteils fossiler Brennstoffe kaum der Rede wert wäre. fredfmue82Bild 13. Vergleich der CO2-Emissionen aus natürlichen Quellen mit denjenigen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe, nach Angaben von Voisin [VOIS]

CO2 – zu Unrecht am Pranger

Die hier aufgeführten Fakten zeigen eindeutig, dass natürliche Quellen viel mehr CO2 in die Atmosphäre einbringen als der Mensch durch Verbrennung fossiler Rohstoffe. Die bisher entwickelten Modelle zu CO2-Kreisläufen lassen offensichtlich wichtige Faktoren unberücksichtigt und sind daher nicht ausreichend belastbar. Damit fällt die zentrale These der AGW-Philosophie.

Mit Ausnahme des Vulkanismus und der vom Menschen verursachten Emissionen haben die übrigen natürlichen CO2-Quellen zudem eine für die AGW-Theorie unerfreuliche Eigenschaft gemeinsam: Sie folgen der Temperatur, statt ihr vorauszulaufen. Je wärmer es wird, desto lebhafter entfaltet sich die Aktivität von Insekten und Bakterien, und auch Permafrostböden und Ozeane setzen bei Erwärmung vermehrt Gas frei. Dieser Nachlauf ist genau das Gegenteil von dem, was die AGW-Vertreter behaupten. Die CO2-These taugt einfach nicht als Erklärung für die aktuelle Klimaentwicklung. Der Mensch hat keine Macht über das Klima!

fredfmue83Bild 14. Die jährlichen CO2-Emissionen (in Mio. t CO2) sind trotz der gestiegenen Anteile von Strom aus Sonne, Wind und Biomasse in den letzten 12 Jahren faktisch unverändert geblieben

Es ist vielmehr so, dass der regelrechte Vernichtungsfeldzug, den die „Öko-Bewegung“ gegen unsere technische Zivilisation führt, keine wissenschaftliche Grundlage hat. Dieser unselige Feldzug hat bereits nicht nur uns, sondern auch schon die Generation unserer Kinder und Enkel genug gekostet. Allein in Deutschland dürfte der angerichtete Schaden schon die Gröβenordnung von 500 Mrd. € überschritten haben. Dabei wurde beispielsweise im Bereich der Stromerzeugung bisher überhaupt kein CO2 eingespart. An den Folgen dieser Politik werden wir noch lange zu tragen haben. Es ist höchste Zeit, diesem Treiben endlich ein Ende zu machen.

Quellenangaben

[AREN] http://www.everystockphoto.com/photo.php?imageId=1070333&searchId=eeef20c962e09893e39e929ca017e62d&npos=10

[ARJO] http://agwobserver.wordpress.com/2009/12/14/papers-on-co2-emissions-from-volcanoes/ abgerufen am 22.4.2013

[CALU] Berger, W. H.: Carbon Dioxide through Geologic Time, http://earthguide.ucsd.edu/virtualmuseum/climatechange2/07_1.shtml, abgerufen 21.4.2013

[CASE] http://carbon-budget.geologist-1011.net/  26.4.2013

[CDIA] http://cdiac.ornl.gov/trends/emis/overview.html   abgerufen am 29.6.2013

[DESM] http://www.desmogblog.com/

[FKEW] Ewert, F.-K.: persönliche Mitteilung, Juni 2013

[FORA] Klimawaage außer Balance, FOCUS Magazin http://www.focus.de/wissen/klima/tid-8638/diskussion_aid_234323.html   abgerufen am 21.4.2013

[HIWA] http://www.earth.ox.ac.uk/~tony/watts/downloads/HillierWatts2007GL029874.pdf

[JASE] Jaworowski, Z.; Segalstad, T.V.; Hisdal, V.: Atmospheric CO2 and Global Warming: A critical Review. Second revised Edition. Norsk Polarinstitutt, Oslo 1992.

[JAWO] Joworowski, Z.: CO2: The Greatest Scientific Scandal of Our Time. Science EIR, March 16, 2007.

[LOES] http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/didaktik_der_chemie/kernpraktikumfriese/loeslichkeit_von_gasen_in_wasser__kohlenstoffdioxid_.pdf

[LUED] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/wie-weit-steigt-co2-in-der-erdatmosphaere-noch-an-und-welche-konsequenzen-hat-dies/   abgerufen am 18.6.2013

[MIDD] http://www.eike-klima-energie.eu/lesezeichen-anzeige/eisbohrkerne-und-pflanzenstomata-der-historische-co2-gehalt-der-atmosphaere-war-oft-deutlich-hoeher-als-280-ppm/

[NOAA] http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/

[NORW] http://www.thelocal.no/20130802/Volcanic-range-discovered-in-Norwegian-waters  abgerufen am 3.8.2013

[PLAT] http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12573-2010-11-17.html   abgerufen am 24.5.2013

[PLIM] http://www.mineweb.com/mineweb/content/en/mineweb-energy?oid=49496&sn=Detail  abgerufen am 3.7.2013

[PREN] Prentice, I.C.; et. al.: In: Climate Change 2001: The Scientific Basis. Ed’s J. T. Houghton, Y. Ding, D. J. Griggs et al., CUP, Cambridge, pp 188-237.

[SCIA] http://www.iup.uni-bremen.de/sciamachy/NIR_NADIR_WFM_DOAS/SCIA_CO2_glo_xco2.png

[SOHA] http://sohalt.wordpress.com/2009/12/07/climategate-der-trick-mit-dem-hockey-stick/  abgerufen am 5.7.2013

[TALL] http://tallbloke.wordpress.com/2012/04/18/uncertainty-the-origin-of-the-increase-in-atmospheric-co2/  abgerufen am 21.4.2013

[USGS] http://volcanoes.usgs.gov/hazards/gas/index.php

[USGS2] http://volcanoes.usgs.gov/hazards/gas/climate.php

[VODI] http://www.volcanodiscovery.com/volcanoes/faq/how_many_volcanoes.html  abgerufen am 22.4.2023

[VOIS] http://wattsupwiththat.com/2013/06/04/an-engineers-take-on-major-climate-change/#more-87577 abgerufen am 4.6.2013

[YAHO] http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080917053019AAGFSv1  abgerufen am 21.4.2013

Wann wird die Energiewende-Blase platzen?

Die Schrift steht schon auf der Wand

Infredfmue65 Deutschland scheint sich eine der teuersten Märchenstunden seit Gründung der Bundesrepublik ihrem Ende zu nähern. Die Zeichen des nahenden Menetekels stehen schon längst auf der Wand. Fachleute aus dem Finanzsektor, die sich von Berufs wegen mit dem Entstehen und Platzen von Hypes wie der Dotcom-Blase oder dem Crash auf dem US-Immobilienmarkt beschäftigen, dürften keine Schwierigkeiten haben, die immer deutlicher werdenden Anzeichen zu erkennen. Ein vorzeitiges Platzen verhindert zurzeit vor allem der bevorstehende Wahltermin, weil alle maβgeblichen Parteien gleichermaβen auf die falschen Pferde gesetzt haben und niemand vor dem Wahltermin einen Rückzieher wagt. 

Wesentlicher Grund für den Anfang vom Ende dürften zunächst die ausufernden Kosten sein. Das im Jahr 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz hat aus der deutschen Energieversorgung einen Selbstbedienungsladen für Besserverdienende gemacht. Jeder, der Kapital zur Verfügung hatte, durfte ohne Berücksichtigung übergeordneter Planungen oder Gegebenheiten ganz nach Gusto drauflos investieren und bekam dafür üppige Renditen auf 20 Jahre garantiert. Das Ergebnis war eine chaotisch wuchernde Investitionslawine. Hunderttausende Solar- und Windenergieanlagen wurden gebaut, ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verschwenden, ob der dadurch ohne Rücksicht auf Standort oder Bedarfslage erzeugte Strom auch wirklich gebraucht würde oder wie er zu den Abnehmern transportiert werden konnte. Über Kosten und technische Probleme brauchten sich die Verantwortlichen keinerlei Gedanken zu machen, das wurde den Netzbetreibern einfach auf’s Auge gedrückt. Zur Rechtfertigung wurde der unsäglich dümmliche Spruch geprägt, Sonne und Wind schickten ja keine Rechnung. Eindeutig den Vogel abgeschossen hat diesbezüglich der damalige Bundesumweltminister Trittin von den Grünen, der im Jahre 2004 behauptete, dies alles werde den Verbraucher nicht mehr kosten als den Gegenwert einer Kugel Eis im Monat.

Die Realität sieht jedoch völlig anders aus. Die jährlichen EEG-Zahlungen sind seit der Einführung des Gesetzes Jahr um Jahr mit hohen Raten gestiegen und würden bei Fortsetzung dieses Trends für das Jahr 2020 bereits rund 35 Mrd. € erreichen.

fredfmue66Bild 1: An die Betreiber von EEG-Anlagen jährlich gezahlte Beiträge in Mrd. €, ab 2012 Prognosen (blau). Die Trendlinie zeigt den zu erwartenden Verlauf bis 2020 (Quellen: Wikipedia, eeg-kwk.net)

Diese Zahlen spiegeln jedoch längst noch nicht den tatsächlichen Umfang der Kosten wider. Hinter jeder Jahreszahlung versteckt lauern die damit verknüpften Langzeitverpflichtungen über einen Zeitraum von 20 Jahren, welche die Politik im EEG den Anlagenbetreibern zugesichert hat. Rechnet man diese Gesamtverpflichtungen für die nächsten Jahre einmal zusammen, so ergibt sich für Deutschland eine Kostenbelastung, die sich bis zum Jahr 2020 auf insgesamt rund 670 Mrd. € summieren dürfte, Bild 2. Für den klassischen 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt entspricht dies einer Gesamtbelastung von über 32.000,- €.

fredfmue67Bild 2. Die kumulierten Gesamtverpflichtungen an die Betreiber von EEG-Anlagen dürften bei ungebrochenem Trendverlauf bis 2020 auf rund 670 Mrd. € ansteigen. Ab 2012 Prognosen (blau), ab 2018 Trendberechnung (gelb)

Die Bilder 1 und 2 zeigen den typischen Verlauf einer aus dem Ruder laufenden wirtschaftlichen Entwicklung. Die Selbstbedienung zahlreicher EEG-Profiteure auf Kosten der Allgemeinheit, welche die Zeche über ihre Stromrechnungen zahlen muss, kann und wird nicht ewig so weitergehen. Wirtschaftsfachleute dürften keine Probleme haben, in der dargestellten Entwicklung die Anzeichen einer inzwischen stark überdehnten Blase zu erkennen, die früher oder später platzen wird.

Mit explodierenden Kosten wächst die Unruhe

Etwas unruhig wird der deutsche Bürger vermutlich im Spätherbst werden, wenn die neuen EEG-Zuschläge für das Jahr 2014 bekannt werden. Prognosen zufolge dürfte der Aufschlag von derzeit 5,27 auf dann 6,5 bis 7 €-ct. zulegen. Das ist ein Anstieg von 23 bis 33 %. Da hierzu noch etliche weitere Aufschläge wie Steuern, steigende Kosten der Netzbetreiber z.B. für Offshore-Anschlüsse sowie die seit neuestem greifenden Ausgleichszahlungen für unrentable Kraftwerke kommen, die als Reserve weiter vorgehalten werden müssen, dürfte der Bruttostrompreis für den Endverbraucher im Jahre 2014 stramm in Richtung 0,30,- € pro kWh marschieren. Gerade bei sozial schwachen Haushalten dürfte dies zu einem Stimmungsumschwung bezüglich der Bereitschaft zur weiteren Unterstützung der Energiewende führen.

Noch entscheidender aber ist die stark wachsende Unruhe in Teilen der Industrie, insbesondere in Branchen wie Hütten- und Stahlwerken, Gieβereien oder manchen Bereichen der Chemischen Industrie, deren Energiekosten teilweise mehr als 50 % der Gesamtkosten ausmachen. Im Gegensatz zu früheren Jahren, als die entsprechenden Verbände wohl noch hofften, aus den einst hochgepriesenen Wachstumsmärkten Fotovoltaik und Windkraft Aufträge zu erhalten, sehen sich immer mehr von ihnen nun von den mittlerweile uferlos wachsenden Energiekosten existenziell bedroht. Hinzu kommen erhebliche Sorgen z.B. bei Betrieben, denen mit der von der EU geforderten rückwirkenden Streichung der bisher gewährten Befreiung von der EEG-Zulage die Pleite ins Haus stehen könnte. Die Stellungnahmen der entsprechenden Verbände werden – ganz unüblich für die sonst sehr zurückhaltende Art deutscher Industrievertretungen – inzwischen immer dringlicher und unverblümter. Die Politik wird diese Entwicklung nicht mehr lange ignorieren können.

Deutliches Zeichen an der Wand sind neben den fast schon flächendeckenden Pleiten in der Solarbranche auch die inzwischen fast schon panisch anmutenden Rückzugsmanöver groβer deutscher Konzerne aus ihren Solarsparten sowie aus unsinnigen Groβprojekten wie Desertec.

Besonders zu denken geben sollte jedoch die emotionale Reaktion des deutschen Bundeskanzlerkandidaten Peer Steinbrück (SPD) auf Belehrungsversuche durch einen Lobbyisten der Solarbranche anlässlich einer Waldwander-Wahlkampfveranstaltung. Einer Meldung des „Handelsblatt“ vom 1. August zufolge blieb Steinbrück nach der Behauptung, dass regenerative Energien den Strompreis senken würden, mitten im Wald stehen und schrie: „Was erzählen Sie da für einen Mist. Das senkt die Strompreise doch nicht, sondern lässt sie steigen“. Anscheinend ist der innere Stress, den der Spagat zwischen politischen Lippenbekenntnissen einerseits und der Einsicht in die bitteren Realitäten der sich abzeichnenden Energiewendekatastrophe im Gemüt deutscher Politiker verursacht, inzwischen so übermächtig, dass selbst hartgesottene Kavallerieoffiziere deswegen manchmal die Contenance verlieren.

Chaos in der Energiebranche

Weitere deutliche Anzeichen für einen bevorstehenden Crash zeigen sich im Energiesektor. Die bereits gebauten Nordsee-Windparks kommen nicht vom Fleck, die Hersteller haben leere Auftragsbücher, während die Hafenstädte lautstark Subventionen für den Ausbau weiterer Kapazitäten im Bereich Spezialschiffsbau und Umschlaganlagen fordern. Die groβen Energieversorger schreiben Verluste und müssen in erheblichem Umfang Personal abbauen. Immer mehr konventionelle Kraftwerke – insbesondere Gaskraftwerke – rechnen sich nicht mehr. Die eigentlich fälligen Stilllegungen werden von der Regierung unterbunden, die entsprechenden Kosten trägt ebenfalls der Stromkunde. Die Planung neuer Kraftwerke kommt immer mehr zum Stillstand. Inzwischen jammern auch immer mehr Stadtwerke, also gerade diejenigen, die vorher jahrelang als Treiber der Energiewende aufgetreten waren.

Auch bei Deutschlands Nachbarn breitet sich wegen des unkontrolliert über die Grenzen entsorgten „Ökostroms“ Unruhe aus. Polen und Tschechien errichten Sperranlagen, um ihre Netze zu schützen. In Österreich, wo man normalerweise leise Töne und feinsinnige Diplomatie bevorzugt, beschweren sich hochrangige Manager der Strombranche unverblümt über deutsche Alleingänge und warnen vor einer Destabilisierung der Versorgung. Und in der Schweiz werden inzwischen Planungen zum Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken auf Eis gelegt.

Am gravierendsten ist dabei die Tatsache, dass gerade Pumpspeicher und die flexibel einsetzbaren Gaskraftwerke am meisten leiden. Dabei sind es doch gerade diese Kraftwerkstypen, die als Ausgleich für die schwankende Einspeisung aus Wind und Sonne am dringendsten benötigt würden. Ohne Pufferung durch flexible Gaskraftwerke und ohne Speicherung in Pumpspeicherkraftwerken ist ein weiterer Ausbau der „Erneuerbaren“ kaum noch möglich. Dabei erweisen sich die fehlenden Speichermöglichkeiten als Achillesferse. Auf diesem Gebiet gibt es keine in ausreichendem Umfang verfügbare und wirtschaftlich vertretbare Lösungen. Zurzeit ist keinerlei planvolles Vorgehen zur Behebung dieses fundamentalen Mangels zu erkennen. Stattdessen versucht die Politik mit immer hektischeren und teureren Notmaβnahmen, das Unvermeidliche zumindest über den Wahltermin hinaus zu verzögern.

Keinerlei CO2-Einsparung

Eines der für die Politik besonders fatalen Probleme eines baldigen Scheiterns der Energiewende ist, dass deren erklärtes Ziel, nämlich die Verringerung von CO2-Emissionen, bereits jetzt vollständig gescheitert ist. Mit der Abschaltung der Kernkraftwerke müssen deren Leistungsbeiträge zunehmend von Kohlekraftwerken übernommen werden, weil die „Erneuerbaren“ dazu schlicht und ergreifend auβerstande sind. Wenn der Wind im Winter wochenlang schwächelt und die Sonne in Südafrika urlaubt, muss hierzulande der gesamte konventionelle Kraftwerkspark volle Schichten fahren.

Dafür werden Millionen Tonnen Kohle benötigt. Eine Zusammenstellung der bei der deutschen Stromerzeugung entstehenden CO2-Emissionen im Verlauf der letzten 12 Jahre zeigt Bild 3. Bis zur Abschaltung des letzten Kernkraftwerks im Jahre 2022 wird sich diese Situation immer weiter verschärfen. Nach eigenen überschlägigen Berechnungen kann erwartet werden, dass die jährlichen CO2-Emissionen aus Stromproduktion im Jahr 2022 bei rund 450 Mio. t liegen, knapp 30 % mehr als im Jahr 2012.

Die politische „Lösung“ dieser verfahrenen Situation dürfte vermutlich so aussehen, dass man ab 2014 anfangen wird, den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien mit dem Argument einer „Kostenbremse“ mehr oder weniger stark einzuschränken. Dies wäre das de facto-Ende der Energiewende. Zur Minimierung von Widerständen wird man vermutlich versuchen, ein Nebeneinander der konventionellen Stromerzeugung und des bis dahin errichteten Bestandes an ineffizienten Wind- und Solaranlagen hinzubekommen. Und inständig hoffen, dass es nicht zu einem „shitstorm“ kommt. Dem Bürger bzw. der nächsten Politikergeneration wird man es überlassen, sich um den angerichteten Scherbenhaufen und eine Gesamt-Kostenbilanz in einer Gröβenordnung zwischen 500 Mrd. und 1 Billion € zu kümmern. Und man wird versuchen, über Themen wie „Klimawandel“ und CO2-Reduzierung still und heimlich Gras wachsen zu lassen.

fredfmue68Bild 3. Die jährlichen CO2-Emissionen der Stromerzeugung (in Mio. t CO2) sind trotz der gestiegenen Anteile von Strom aus Sonne, Wind und Biomasse von 2000 bis 2012 faktisch unverändert geblieben

Die mittelfristige Katastrophe

Natürlich kann es dazu kommen, dass die Empörung in der Bevölkerung trotz der bekannten Gutmütigkeit des deutschen Michels so stark anwächst, dass es nicht mehr gelingt, den Deckel auf dem Topf zu halten. In diesem Fall wird man wohl versuchen, die laufenden EEG-Verträge zumindest teilweise zu annullieren. So richtig konsequent wird man dies aber wohl nicht tun können oder wollen, weil in diesem dicht verfilzten Interessengeflecht zuviele Wähler, zuviele groβe Konzerne und zuviele Stadtwerke mit verstrickt sind. Am ehesten wird es vermutlich Privatleute treffen, die damit rechnen müssen, dass zumindest ein Teil ihres eingesetzten Kapitals verloren geht.

Das Problem für Deutschland besteht vor allem darin, dass sich immer mehr Hypotheken einer verfehlten Politik aufeinanderstapeln und sich zudem gegenseitig verstärken. Deutschland leidet bereits unter einer alternden Gesellschaft, ungedeckten Renten- und Pensionsansprüchen und den stetig wachsenden Verpflichtungen aus der Euro-Rettung. Obendrauf wurde in den letzten Jahren die ebenso sinnlose wie extrem teure „Energiewende“ gesattelt. Eine gesunde Volkswirtschaft könnte eine oder zwei solcher Lasten sicherlich schultern. Die Kombination wirkt jedoch verheerend. Die zusätzliche Belastung der bereits geschwächten Wirtschaft durch überhöhte Energiekosten könnte sich als der Tropfen erweisen, der das übervolle Rettungsboot schlieβlich zum Sinken bringt. Es ist wie in der Natur, wo ein bereits geschwächter Organismus dem Angriff von Krankheiten und Parasiten dann irgendwann nichts mehr entgegenzusetzen hat.

Für die Schweiz bleibt zu hoffen, dass das Drama, das sich an der Nordgrenze immer deutlicher abzeichnet, ein Umdenken in wichtigen Fragen der Sicherung einer zuverlässigen nationalen Energieversorgung bewirkt. Noch ist es nicht zu spät, das eine oder andere vielleicht vorschnell mit dem Bade ausgeschüttete Kind rechtzeitig wieder aufzulesen, bevor der Schaden zu gross wird.

 

 

 

Ein paar Hintergrundinformationen zur Tiefengeothermie

Auszug aus einem Interview mit Wolfgang Brüstle vom Freiburger Erdbebendienst

Veröffentlicht am  16.2.2007, www.badische-zeitung.de, amp

Die Tiefengeothermie bereitete bisher vor allem technische und finanzielle Probleme. Seit unter Basel die Erde gebebt hat, müssen derartige Geothermieprojekte auch mit seismischen Problemen rechnen. Denn in und um Basel hat der Boden stärker gewackelt als von den Fachleuten erwartet. Über die Ursachen dieser Beben und über die Folgerungen sprach Wulf Rüskamp mit dem Freiburger Erdbebenexperten Wolfgang Brüstle vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium.

BZ: Herr Brüstle, hat Sie die Stärke der Beben, die die Basler Geothermiebohrung ausgelöst hat, überrascht?
Brüstle: Eigentlich nicht. Wir hatten zwar nicht erwartet, dass die Beben über die Magnitude 3,0 hinausgehen würden, und das gleich viermal. Aber wir haben es insgesamt für möglich gehalten.

BZ: Auch die Beben, die nach der Unterbrechung des Projekts Anfang Dezember auftraten?
Brüstle: Eingeschränkt auch die. Natürlich waren wir davon ausgegangen, dass man durch den Prozess der gesteuerten Stimulation des Gesteins die Bremse ziehen kann. Aber dass danach durch die Wirkung des Wassers in der Tiefe noch Beben ausgelöst werden, galt ebenfalls als möglich.

BZ: Was ist die Ursache der Basler Beben?
Brüstle: Es handelt sich um eine künstliche Auslösung von Erdbeben. Die eigentlichen Ursachen sind aber natürliche tektonische Spannungen im Tiefengestein. Und das letzte Quäntchen, das dann diese Spannungen löste, war das Wasser, das über das Bohrloch in das Gestein gedrückt wurde. Denn es vergrößert den Porendruck im Gebirge und es wirkt als Schmiermittel. Beides zusammen, aber auch jede Wirkung als einzelne, kann zu den Beben geführt haben. Und zwar zeitlich früher, als sie sonst auf natürliche Weise ohnehin aufgetreten wären. Solange die Beben im Mikrobereich liegen, sind sie auch gewollt und notwendig zur Öffnung des Gesteins als Wärmetauscher.

BZ: Stimmt also das Argument der Geothermie-Befürworter, durch die künstlichen Beben werde die Spannung im Untergrund von Basel abgebaut?
Brüstle: Richtig ist, dass jedes Erdbeben Spannungen abbaut. Aber durch einige kleine Beben kann man kein großes Beben verhindern. Große Beben beruhen nicht auf großen Spannungen, die man stückchenweise abbauen könnte. Große Beben sind Beben auf einer großen Bruchfläche. Bei der Magnitude 5,0 zum Beispiel ist die Bruchfläche hundertmal größer als bei Magnitude 3,0 und die Deformationsenergie 1000-mal größer. Deshalb bräuchte man theoretisch 1000 Magnitude-3-Beben, verteilt auf einer großen Fläche, um ein Magnitude-5-Beben zu verhindern. Das ist in systematischer Weise nicht machbar.

BZ: Hätten die kleinen Beben in der Addition ein großes Beben auslösen können?
Brüstle: Sie meinen in einer Art Dominoeffekt? Ausschließen kann man das nicht, aber eine solche Kettenwirkung ist noch nirgends beobachtet worden. Aus den vier stärkeren Basler Beben ist kein Indiz abzulesen, dass es sich um Vorbeben eines größeren Bebens handelt. Es besteht daher kein Grund zur Besorgnis.

BZ: Wenn aber die Experten schon nicht mehr als die Magnitude 3,0 erwartet haben, wie verlässlich sind dann deren Aussagen, dass die 4,0 kaum überschritten werden dürfte?
Brüstle: Letztlich hilft da nur eine quantitative Analyse, mit welcher Wahrscheinlichkeit Beben welcher Stärke ausgelöst werden können. Wissenschaftlich ist es unstrittig, dass die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Stärke kleiner wird. Ein Erdbeben mit der Magnitude 6,0 auszulösen ist äußerst unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist wohl nicht wesentlich größer als diejenige, mit der so ein Beben ohnehin auftreten könnte.

BZ: Aber Sie können es nicht ausschließen.
Brüstle: Nichts ist in der Richtung unmöglich. Deswegen handelt es sich um ein Restrisiko. Dass dieses Restrisiko sehr klein ist, daran gibt es keinen Zweifel. Es fragt sich nun in Basel, wie sich das quantifizieren lässt.

BZ: Dieses Restrisiko wird in Basel natürlich immer mit Blick auf das Beben vor 650 Jahren gesehen, das die Stadt stark zerstört hat. Kann so ein Beben wieder kommen und wann?
Brüstle: Das ist zunächst einmal die Fragen nach der natürlichen Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Basel-Beben der Stärke wie das von 1356.

BZ: Und was kann man darauf antworten?
Brüstle: Man schätzt die Stärke des Bebens von 1356 auf 6,5 bis 6,9 auf der Richterskala. Es dürfte laut Schweizerischem Erdbebendienst im Mittel einmal in 2000 bis 3000 Jahre eintreten. Aber das ist eine rein statistische Aussage, aus der nicht hervorgeht, wann es wirklich wieder so stark beben wird. Zum Restrisiko der Geothermiebohrung in Basel gehört dann die Frage, ob sie so zu sagen den letzten Riegel vor so großen Erdbeben lösen, den letzten Anstoß dazu geben kann.

BZ: Hätte man die in Basel jetzt geplante quantitative Risikoanalyse nicht im Vorfeld erarbeiten müssen?
Brüstle: Nach dem, was ich gehört habe, liegen erst jetzt nach der Stimulation die speziellen Daten über die Beschaffenheit des Gesteins und die Ausbreitung des Wassers vor, die für eine erfolgreiche Analyse nötig sind. Eine solche Analyse ist wissenschaftliches Neuland.

BZ: War die Geothermiebohrung also eine Art Blindversuch?
Brüstle: Das kann man so nicht sagen. Aber man hat vorab keine Detailkenntnisse der tektonischen Spannungen und Deformationen am Bohrpunkt in der Tiefe. Doch man ist der Meinung, mit einem kontrollierten Vorgehen bei der Stimulation mögliche Schwierigkeiten rechtzeitig erkennen und damit das Ganze bis zu einem gewissen Grade steuern zu können.

BZ: Im Oberrheingraben nördlich von Basel gibt es ebenfalls Pläne für Geothermiekraftwerke, die das Hot-Dry-Rock-Verfahren anwenden wollen. Muss man auch dort Beben befürchten?
Brüstle: Nach Norden nimmt die Erdbebentätigkeit graduell ab. Entsprechend ist anzunehmen, dass die Wahrscheinlichkeit induzierter Erdbeben gleichfalls abnimmt. Magnitude 3 ist bei Hot-Dry-Rock-Verfahren aber auch hier möglich.

Hot-Dry-Rock-Verfahren

Es gibt Stellen auf der Erde, da reicht geothermisch erhitztes Wasser bis an die Oberfläche. Dies als Energiequelle zu nutzen, wirft weit weniger Probleme auf als das Hot-Dry-Rock-Verfahren. Denn hier muss im Oberrheingraben nicht nur ein bis zu fünf Kilometer tiefes Loch gebohrt werden, um an heißes Gestein zu gelangen. In dieser Tiefe fließt zudem kaum Wasser; daher muss es in die Tiefe gepumpt werden. Und damit es dort zum zweiten Bohrloch fließen kann, aus dem das erhitzte Wasser herausgeholt wird, muss das Gestein unter dem Druck des Wassers neue Spalten und Klüfte bilden. Genau dies löst Beben aus (Stimulation).

Auszug aus dem Antwortschreiben der Deutschen Geothermischen Vereinigung e.V. Bundesverband Geothermie zu den Risiken von Geothermieprojekten

Mit Genehmigung von Michael Krüger, deutscher Geothermiefachmann mit mehrjähriger Berufserfahrung.

Ich freue mich, dass Sie sich für die Geothermie und für eine objektive Auseinandersetzung mit
eventuellen Risiken interessieren.

Richtig ist, dass die Magnitude nur ein unzureichendes Maß für die Schadenswirkung eines Bebens ist, da die Tiefe des Bebens mit eine Rolle spielt. Die Tiefenangeben der Erdbebendienste sind zunächst meist mit erheblichen Fehlern behaftet, die allerdings oft nicht mit angegeben werden. Des Weiteren beziehen sie sich auf den Startpunkt des Bebens. Gerade große Beben starten oft in größerer Tiefe, dehnen sich dann aber bis zur Erdoberfläche aus, so dass auch dort noch irreversible Verschiebung zu beobachten sind (denken Sie an Fotos von versetzten Bahngeleisen, Erdspalten etc.). Bei kleineren Beben Kommen derartige Verformungen oft nicht an der Erdoberfläche an, diese verformt sich dann oft nur reversibel oder gar elastisch (linear. Die reversiblen Verformungen werden dann verspürt bzw. gemessen. Die beste Schadensbeurteilung ergibt dabei die Schwinggeschwindigkeit (Erste Ableitung des Schwingweges).

Soweit nun zur Teufenausdehnung eines Bebens. Wegen der logarithmischen Magnitudenskala wird die Tiefenerstreckung sehr unterschiedlich sein. Immerhin wird das (Basler) Beben 1356 auf eine Magnitude von 6,5 geschätzt, es wurde also etwa 30 000 Mal mehr Energie umgesetzt als bei dem Erdstoß 2006, dementsprechend ist da von einer größeren Tiefenerstreckung auszugehen. Mit Sicherheit hat es sich aber bis zur Oberfläche ausgedehnt.

Bei einer Wasserinjektion in 5 km Tiefe wird das Wasser allenfalls einige km weit fließen und in diesem Bereich die Reibungseigenschaften der Klüfte ändern. Nur hier kann also ein Beben getriggert werden, falls das Wasser eine mit Spannung aufgeladene Kluft erreicht. Wenn dort nun ein Beben der Magnitude 4,x entsteht kann sich dieses weiter ausdehnen, auch in die Tiefe und im ungünstigen Fall dort kaskadenartig weiter Beben auslösen. Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich dies ist, kann niemand abschätzen. Wir wollen aber auch hier seriös bleiben und nicht einfach behaupten, dass dies unmöglich wäre.

Die mit dem Wasser (Volumen x Druck) eingegebene Energie ist um Zehnerpotenzen kleiner als die bei einem Beben (3,4) umgesetzte Energie. Diese Maßnahmen können demnach ein Beben nur triggern wenn ausreichend Spannungsenergie gespeichert wurde.

Zusammenfassung

Durch Fracking/Injektionen in geothermischen Tiefenbohrungen triggert man also natürliche Spannungen/ Beben am Ursprungsort, die im ungünstigsten Fall in der Tiefe kaskadenartig weitere Beben, auch stärkere Beben, auslösen können.

Geothermische Bohrungen werden, im Gegensatz zu Gas-/ Erdölbohrungen, idR in seismisch sehr aktiven Regionen abgeteuft, da diese geothermisch am ertragreichsten sind. Für mich ist aber nicht das Bebenaspekt der entscheidende, sondern die Unwirtschaftlichkeit der Tiefengeothermie.

In Deutschland muss man sehr tief bohren, einige tausend Meter tief, um eine Temperatur von über 100°C zu erreichen. Man benötigt Temperaturen, die über 100°C liegen, um mit dem in den Untergrund eingepumpten, erhitzen und wieder geförderten Wasser Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen. Eine aufwendige Technik z.B. mit Ammoniak (NH3) als geschlossen zirkulierendes Wärmeträgermedium ist bei geringeren Temperaturen erforderlich, um die Wärme aus den Untergrund nutzen zu können. Nur wenige Standorte in Deutschland sind überhaupt zum Bau eines geothermischen Stromkraftwerkes geeignet. U.a. der obere Rheingraben und einige Standorte in Süddeutschland sind hier zu nennen.

Die Erträge, die aus solchen geothermischen Tiefenbohrungen gewonnen werden, sind hingegen sehr gering. Nur wenige MW elektrischer Energie und ein- bis zweistellige Werte im MW-Bereich, als nutzbare Wärmeenergie. Und das bei Investitionskosten im zweistelligen Millionen-Bereich. Die Wartungskosten solcher Anlagen sind auch nicht gerade gering. Es gab auch eine Reihe von Fehlschlägen.

Zur Versorgung des Bremerhavener Alfred Wegener Institut (AWI) war eine solche Anlage geplant. Die Bauarbeiten wurden aber inzwischen eingestellt und das Projekt stillgelegt. Weitere Projekte wurden stillgelegt, gestoppt, eingestellt. U.a. das Projekt in Basel. Geplant wurde auch an einer Pilot-Anlage zur Versorgung des Geozentrums Hannover (Projekt GeneSys, was kläglich gescheitert ist).

Siehe auch: http://www.freiburg-schwarzwald.de/geothermie

Zauberlehrlinge in Aktion

Risiken der Geothermie

Die Grenzregion zwischen der Schweiz und Deutschland – insbesondere das Umfeld von Basel – ist ein Erdbebengebiet. Der seit Millionen von Jahren andauernde Vormarsch der afrikanischen Platte nach Norden, der die Alpen aufgeschoben hat, wirkt auch heute weiter und erzeugt Spannungen in den tiefen Erdschichten. Davon zeugen die schweren Schadensbeben in der Römerzeit beziehungsweise im Mittelalter.

fredfmue64Die Alpen wurden durch ungeheure Kräfte im Untergrund aufgeschoben (Symbolbild)

Einen solchen Untergrund mit einem hohen Niveau an mechanischen Spannungen sollte man tunlichst in Ruhe lassen, solange man nicht genau weiss, was man durch Fracking – dem Aufspalten des Gesteins durch Einpumpen von Flüssigkeiten in Bohrlöcher unter hohem Druck – darin so alles auslösen kann. Dass dadurch in der Schweiz jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre ein Erdbeben ausgelöst wurde, sollte den Verantwortlichen in der Regierung eigentlich Warnung genug sein. Eine Technologie, deren Wirkungen nebst den zugehörigen Folgen so offensichtlich nicht mit der erforderlichen Sicherheit beherrscht werden können, sollte nicht zum Einsatz gebracht werden. Erst vor wenigen Jahren war es ein Geothermieprojekt in der Region Basel, das ausser Kontrolle geriet und ein Erdbeben verursachte. Jetzt ist das Gleiche bei St. Gallen passiert. Berichten zufolge wurde das Beben ausgelöst, weil man unvermutet auf Gas gestossen war und die gefährlich gewordene Situation nur noch durch Notfallmassnahmen entschärfen konnte, was dann das Beben auslöste.

Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE), das im Rahmen seiner an den Zielen der „Grünen“ orientierten Energiestrategie seine Hoffnungen auch auf die Geothermie setzt, will den Vorfall offensichtlich herunterspielen. Laut einer Meldung auf Bluewin.ch vom 21.7.2013 sagte BFE-Sprecherin Marianne Zünd der Nachrichtenagentur sda, es sei zu früh, von einem Scheitern der Geothermie in der Schweiz zu sprechen. „Es gilt, die Analyse des Vorfalls abzuwarten. Erst dann können wir Aussagen über mögliche Auswirkungen machen.

Diese Haltung ist nicht angebracht. Ausgerechnet das Projekt in St. Gallen galt der Meldung zufolge als sicher, das Erdbebenrisiko als gering.

Schlechte Erfahrungen mit Geothermieprojekten hat man laut einer Spiegel online-Meldung auch in den nördlich der Schweiz gelegenen Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gemacht. In Landau hatte Mitte August 2009 die Erde gebebt – auch hier besteht der Verdacht, dass der Auslöser ein Geothermiekraftwerk am südlichen Stadtrand war.  Regelrecht katastrophal verlief ein Geothermieprojekt im südbadischen Staufen, wo man mit Erdwärme  heizen wollte. Dabei bohrte man eine Schicht mit einem Gestein an, das bei Zutritt von Wasser aufquillt. Schon kurz nach Beginn der Bohrungen taten sich in zahlreichen Häusern tiefe Risse auf.

Man kann daraus nur schliessen, dass die Politik sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz in ihrem Streben nach Energiewende um jeden Preis offensichtlich bereit ist, Risiken einzugehen, die wissenschaftlich alles andere als geklärt sind. Man kann nur froh sein, dass weder in Basel noch in St. Gallen grössere Schäden auftraten. Das ist jedoch nicht auf Können, sondern auf pures Glück zurückzuführen. Beim nächsten Mal könnte es auch anders ausgehen. Zudem liegen die Kosten für derartige Projekte im zweistelligen Millionenbereich. Es wäre dringend zu fordern, dass diese Herumbohrerei sofort gestoppt wird und erst dann wieder aufgenommen werden darf, wenn derartige Folgen mit völliger Sicherheit ausgeschlossen werden können.

Fred F. Mueller

Quellen:

http://tinyurl.com/kpd3by7  abgerufen am 21.7.2013

http://tinyurl.com/mtkjbrg  abgerufen am 22.7.2013

Zitate der Experten und Geologen zum Thema

Wissenschaftler zum Thema Erdbebenrisiken

„Mehr als 200 Starkbeben sind bereits menschlichen Aktivitäten geschuldet, hat der Geophysiker Christian Klose von der Columbia University in Palisades, USA, nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ gezählt”. [KLOS]

“Pumping water underground at geothermal power plants can lead to dangerous earthquakes even in regions not prone to tremors, according to scientists. They say that quake risks should be factored into decisions about where to site geothermal plants”. [BROD]

“Another key feature of the research shows that sites experiencing sustained pumping of water into the ground for a period of decades or more are more susceptible to large tremors triggered by earthquakes occurring in other parts of the world”. [BROD]

“It is already accepted that when we have very large earthquakes seismic waves travel all over the globe, but even though the waves are small when they reach the other side of the world, they still shake faults. This can trigger seismicity in seismically active areas … But this is the first time the same has been recognised for areas with anthropogenically induced high fluid pressure”. [BROD]

„Das Basler Erdbeben bezeichnet eine Serie von gewaltigen Erdstössen, die Basel ab dem Nachmittag des Lukastages (18. Oktober) des Jahres 1356 in Trümmer legten. Die Intensität des Erdbebens wird nach den Schäden auf Stufe X (vernichtendes Erdbeben) der Modifizierten Mercalliskala geschätzt”. [WIKI]

„Das Erdbeben, das sich am 18. Oktober 1356 in der Gegend von Basel ereignete, ist das stärkste, das in historischer Zeit in Zentraleuropa dokumentiert wurde – Gruppe Erdbebenstatistik: ETH Zürich”. [WIKI]

„Die meisten Expertisen, die mitunter auf Basis von historischen Berichten und der Untersuchung der vorhandenen Schäden an Burgen verfasst wurden, schätzen die Stärke des Erdbebens auf 6.0–6.3 auf der Richterskala. Neuere Studien nennen aber auch höhere Werte, so zum Beispiel 2006 das GFZ 6.6, 2004 der Schweizerische Erdbebendienst 6.7–7.1 und 2002–2004 die PEGASOS-Studie des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats 6.0–7.0“. [WIKI] 

„«Dort, wo historisch Beben aufgetreten sind, werden sie wieder kommen,» sagt Donat Fäh vom Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich (SED). Das gelte auch für Basel. Die Stadt liegt am südlichen Ende des Rheingrabens, einer heute noch aktiven tektonischen Zone. Immer wieder bauen sich entstandene Spannungen ruckartig an Schwächezonen ab. Oft geschieht das in kleinen Schritten, die kaum zu spüren sind. Hin und wieder gibt es einen kräftigen Ruck – wie anno 1356“. [FAEH]

„…ein Beben derselben Stärke (wäre) für das heutige Basel verheerend. Da Ereignis von 1356 ist vergleichbar mit dem katastrophalen Erdbeben, das 1995 Kobe getroffen hat.… «Ein solches Beben würde heute in der Region Basel 1000 bis 20000 Tote (fordern)», sagt Fäh. «Allein (die) Gebäudeschaden würde bei rund 50 Milliarden Franken liegen“. [FAEH]

«In Basel hat sich in der Vergangenheit alle 2000 bis 2500 Jahre ein zerstörerisches Beben der Intensität IX ereignet», sagt Fäh. In den Jahrhunderten nach 1351 erlebte die Stadt ungefähr alle 50 bis 100 Jahre ein Schadensbeben der Intensität VI bis VII. Diese Serie endete im Jahr 1736. Seither ist die Region Basel relativ ruhig. «Vielleicht,» meint Fäh, «ist das die Ruhe vor dem Sturm.» [FAEH]

„Abschiebungsbeben treten in Zerrungsgebieten auf, z.B. entlang mittelozeanischer Rücken und kontinentaler Riftsysteme. Auch im Gebiet des Rheingrabens und der niederrheinischen Bucht werden Abschiebungsbeben beobachtet, z.B. das Roermond Erdbeben vom 13.4.1992 (ML = 5,9) in 18 km Tiefe”. [GEOD]

„Induzierte Seismizität wird durch vom Menschen verursachte Modifikationen des Spannungsfeldes und der Scherfestigkeit in der Erdkruste erzeugt. Erdbeben können durch Be- und Entlastungen an der Erdoberfläche und unter Tage im Bergbau, durch Einpressen von Flüssigkeiten in tiefe Bohrlöcher und durch unterirdische Explosionen induziert werden“. [GEOD]

„Laut Dieter Mayer-Rosa, Chef des Schweizerischen Erdbebendienstes an der ETH Zürich, entspricht das Beben einer Stärke, die „maximal im Verlauf von etwa 800 Jahren auftritt“….Zwar stuft der Seismologe die Wahrscheinlichkeit eines starken Erdbebens in der Region Basel global „eher im mittleren Bereich“ ein. Ganz anders aber beurteilt er das Risikopotential: „Da zählt Basel weltweit zu den zehn Städten mit dem höchsten Risiko. Man wird hier Basel und San Francisco in einem Atemzug nennen können.“…. Doch im Gegensatz zu San Francisco gibt es im Raum Basel – von einigen Bemühungen der Industrie abgesehen – weder generelle bauliche Vorkehrungen noch eine breite Verhaltensschulung der Oeffentlichkeit…..Statistisch noch 161 Jahre bis zum nächsten Beben“. [ONLI]

„Zusätzliches Unheil könnten nach Ansicht der Fachleute auch die zahlreichen Wehre am Hochrhein und der Staudamm des Schluchsees im benachbarten Schwarzwald anrichten: Wenn sie bersten, könnte es zu einer Flutwelle kommen, die ganze Hafenanlagen, Benzintanklager oder Pharmafirmen wegspült und letzte Fluchtwege abschneidet. Zudem käme es zu verheerenden Sekundärwirkungen auf die andern Rheinanliegerstaaten, wie Erdbeben-Kenner Mayer-Rosa glaubt: „Wenn beispielsweise Sandoz wegschwimmt, dann ist in Amsterdam der Teufel los“. [ONLI]

„Besonders schlimm“, so Frei, „wäre eine Kombination der verschiedenen Gefahrenherde. Dann könnte man Basel vergessen. Die Stadt würde aus Rentabilitätsgründen wohl nicht mehr aufgebaut.“ Es würde Jahre dauern, bis nur die verseuchten Trümmer entsorgt wären. Die Chemieindustrie zöge aus, um möglichst bald weiter produzieren zu können“. [ONLI]

„Die Gefahr für starke Erdbeben in den Kantonen Basel-Stadt und Wallis ist grösser als bisher angenommen. Das zeigt die neue Erdbeben-Gefahrenkarte der Schweiz….“Erdbeben stellen auch für die Schweiz ein erhebliches Risiko dar“, sagte SED-Leiter Domenico Giardini am Montag bei der Präsentation der neuen Schweizer Gefährdungskarte in Zürich….Die Schweiz sei in den vergangenen 30 Jahren zwar von schweren Erdbeben verschont worden, die Ruhe sei aber trügerisch, sagte Giardini…Die Geschichte zeige, dass man in der Schweiz mit starken Erdbeben rechnen müsse”. [RIAN]

„Bohrungen wie jene in der Schweiz reichen bis zu fünf Kilometer tief in den Boden. Ziel ist trockenes, mehr als hundert Grad heißes Gestein. Unter großem Druck wird Wasser hinunter gepumpt. Dadurch bilden sich Risse, die allmählich ein Warmwasser-Reservoir entstehen lassen. Das heiße Wasser gelangt durch weitere Bohrlöcher wieder an die Oberfläche, tritt als Wasserdampf aus und treibt Turbinen an, die Strom erzeugen. Die Abwärme lässt sich für Heizungen nutzen…..„Dieser Brute-Force Ansatz ist attraktiv und simpel“, schreibt der Direktor des Schweizer Seismologischen Instituts in Zürich, Domenico Giardini, im Journal „Nature“: „Der Nachteil ist: Er kann Erdbeben auslösen.“ Und zwar auch größere, nicht nur jene kleinen, die die Bohrung und das Erweitern des Reservoirs begleiten“. [RIBE]

„Der Kanton Basel-Stadt hatte nach (Hervorhebung hinzugefügt FFM) dem Beben eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben, die jetzt vorliegt. Sechs Firmen hatten dazu Messdaten und Modelle ausgewertet: Demnach ist die Gefahr für Erdbeben und Gebäudeschäden bei Bau und Betrieb einer solchen Anlage zu groß. Die zu erwartenden Sachschäden seien „gemäß dem Maßstab der Störfallverordnung hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens und der Schadenssumme als nicht akzeptabel zu beurteilen“, bilanziert die Kurzfassung der seismischen Risikoanalyse“. [RIBE]

Das Bohrloch in St. Gallen ist abgedichtet. Nun beginnt die Suche nach den Ursachen des Erdbebens, das am Samstag durch Bohrungen in über 4000 Metern Tiefe ausgelöst wurde und zum vorläufigen Stopp des Geothermie-Projekts geführt hat. Bisher wurden 77 Schäden gemeldet….Die Schadenmeldungen reichten von heruntergefallenen und zerbrochenen Vasen über kaputte Autoscheiben, klemmende Tumbler-Türen bis zu Rissen in Fassaden, wie Roman Kohler, Mediensprecher der Stadt St. Gallen, zu einer Mitteilung vom Mittwoch sagte”. [STGA]

Quellen:

[BROD] http://tinyurl.com/jwbqba3   abgerufen am 23.7.2013

[FAEH] http://www.schulelaupen.ch/Erdbeben/erbeben%20basel1.pdf   abgerufen am 25.7.2013

[GEOD] http://www.geodz.com/deu/d/Erdbeben  abgerufen am 25.7.2013

[KLOS] http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-5943-2007-01-18.html  abgerufen am 25.7.2013

[ONLI] http://www.onlinereports.ch/Gesellschaft.112+M5dfbe3584c0.0.html   abgerufen am 25.7.2013

[RIAN] http://tinyurl.com/kwpnfch  abgerufen am 25.7.2013

[RIBE] http://tinyurl.com/mkwduxr  abgerufen am 25.7.2013

[STGA] http://tinyurl.com/nyenv2z  abgerufen am 24.7.2013

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Basler_Erdbeben_1356   abgerufen am 25.7.2013

Siehe auch Beitrag:Ein paar Hintergrundinformationen zur Tiefengeothermie

 

NGO’s: Die Meister des sanften Würgegriffs

Macht- und Interessengeflechte der Öko-Weltretter

In der westlichen Welt hfredfmue63at sich ein Geflecht von Organisationen etabliert, deren Geschäft das Abkassieren von Gutgläubigen, das Einwerben von Abstandszahlungen von der Industrie und die Selbstbedienung aus öffentlichen Pfründen ist. Die schiere Gröβe dieser Strukturen, die untereinander sowie mit dem Staatsapparat und den Medien dicht verfilzt sind, sowie die Effizienz ihrer Geldbeschaffungsmethoden würden jeden Sektenführer klassischen Zuschnitts vor Neid erblassen lassen. Sogenannte Non Governmental Organisations (NGO) geben vor, hehre Ziele zu vertreten und den Planeten nebst Menschheit retten zu wollen. Doch tatsächlich verfolgen viele ihrer führenden Vertreter einfach nur knallharte Eigeninteressen. Dabei geht es um Einkommen und Karriere ebenso wie um die Förderung der Interessen bestimmter, ihnen nahestehender Industriezweige.

Als Datum der Kapitulation der Industrien der westlichen Welt vor der geballten Macht geschickt arbeitender Kampagnenstrategen von NGO’s kann der 20. Juni 1995 gelten. An diesem Tag gab Shell nach fast zweimonatigen Auseinandersetzungen bekannt, dass man der Forderung von Greenpeace nachgeben und die schwimmende Öltankanlage „Brent Spar“ an Land entsorgen lassen werde, statt sie wie vorgesehen in groβer Meerestiefe zu versenken. Gegen dieses Vorhaben hatte Greenpeace eine massive Empörungskampagne in den Medien sowie im Internet gestartet. Dabei schreckte man auch nicht vor geradezu grotesk unwahren Behauptungen [WIKI] über die Menge an Ölrückständen in den Tanks der „Brent Spar“ zurück. Die Besetzung der Tankanlage durch Aktivisten wirkte als Fanal. Die Aktionen gipfelten in Boykottmaβnahmen sowie mindestens einem Brandanschlag gegen eine Shell-Tankstelle. In einem regelrechten Canossa-Gang kroch Shell schlieβlich vor der gesamten Weltöffentlichkeit im Rahmen einer PR-Kampagne unter dem Motto „Wir werden uns ändern“ zu Kreuze. Damit war die Machtfrage im Prinzip geklärt.

Die Macht der „Pressure Groups“

In einer Analyse der Bedeutung dieser Ereignisse kommt E. Lubbers [HEIS] zu dem Schluss, dass das Schicksal von Shell jede groβe Firma treffen kann. Für moderne multinationale Unternehmen sei die Aussicht, ins Visier der Aktivitäten solcher Interessenvertretungen zu geraten, ein Alptraum. NGO‘s hätten sich zu einer wichtigen und eigenständigen politischen Kraft entwickelt.

Ihre Führungskader „verstehen die Macht der PR und von eindringlichen Schlagworten in den Medien“. Sie seien sehr erfolgreich darin, moderne Kommunikationstechniken sowie die Massenmedien wirksam einzusetzen, um Aufmerksamkeit und Sympathie zu erwecken, und nutzten zudem vermehrt die globalen Telekommunikationsnetzwerke. Vorteil dieser Pressure Groups sei zudem, dass sie klein und lose strukturiert sind und ohne groβe Unkosten oder andere bürokratische Einschränkungen operieren. Diese losen Strukturen, der schlanke Verwaltungsapparat sowie das Engagement zahlreicher ehrenamtlicher „Aktivisten“ machen sie leicht beweglich und zudem für juristische Gegenmaβnahmen schwer zu fassen. Hinzu kommt, dass eine deutliche Mehrheit der Mitarbeiter in den Medien ihren Ansichten nahesteht. Von solchen modernen Interessenvertretungen „zwangsbeglückt zu werden, kann eine sehr unangenehme und auch sehr schädliche Erfahrung sein“, so E. Lubbers.

Eroberung von Machtpositionen

Gestützt auf das Ansehen, das sich diese Organisationen durch ihr Engagement für Natur- und Umweltschutz sowie gegen angeblich menschenfeindliche Industrien in Bereichen wie Kernkraft, Kohle oder Erdöl erwarben, haben sie inzwischen eigene Macht- und Einkommensbastionen etabliert. Sie durchdrangen neue Parteien wie die Grünen, aber auch etablierte Organisationen wie Jugendgruppen, Gewerkschaften und Kirchen. Clevere Kader aus ihren Reihen besetzten nach und nach Schlüsselpositionen in Ministerien, Umweltbehörden sowie in internationalen Körperschaften wie z.B. der UNO. Hinzu kamen zahllose weitere Posten und Pöstchen in Parteien und Parlamenten, im Wissenschaftsapparat, in Agenturen, Beratungsfirmen, Öko-Instituten, Fernsehsendern sowie in der Werbe- und PR-Branche.

Sobald man sich dort erst einmal etabliert hat, werden diese Machtpositionen oft rücksichtslos genutzt, um Andersdenkende hinauszudrängen und freiwerdende Stellen bevorzugt mit Gleichgesinnten zu besetzen [KEIL]. So ergab eine 2009 durchgeführte Untersuchung der politisch-sozialen Ausrichtung deutscher Journalisten, dass rund 72 % von ihnen sich dem linken oder grünen Lager zurechnen [MEDI]. Die erhebliche Diskrepanz zum Meinungsspektrum der Gesamtbevölkerung ist ein klarer Hinweis auf die Rigorosität der Selektion, die in diesem Bereich bei Stellenbesetzungen praktiziert wird. Ins gleiche Bild passen Berichte von Insidern, dass Kollegen, die als „neoliberal“ oder – noch schlimmer – als „konservativ“ eingestuft werden, am Mittagstisch bald alleine sitzen [JOUR].

Missionsziel ist immer die Rettung der Welt

Ideologische Grundlage der NGO’s ist stets eine einfache, leicht vermittelbare und als unangreifbar dargestellte Heilslehre, bei der es um die „Rettung“ von Menschheit, Planet, Klima und Natur vor bösen Kräften aus der Industrie geht. Dabei nutzt man geschickt einen Mix aus teils sozialistisch-antikapitalistischen, teils aus den Belangen des Naturschutzes sowie den Ansichten des Clubs of Rome gespeisten Ideologien. Diese clevere Selbstdarstellung sichert den NGO’s Sympathien in der Bevölkerung, umfangreiche Spenden sowie eine breite Unterstützung durch Heerscharen freiwilliger Aktivisten.

Zudem rechtfertigen solch hehre Ziele den gezielten Einsatz im Prinzip zwar ungesetzlicher, aber dafür äuβerst medienwirksamer Aktionen wie Blockaden von Bahngleisen und Häfen oder die Besetzung von Bohrinseln. Die Frage, ob die behaupteten Bedrohungen tatsächlich existieren beziehungsweise ihr Gefahrpotenzial tatsächlich so akut ist wie behauptet, spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Wenn sich ein Anliegen als gegenstandslos herausstellt, wie dies beispielsweise mit dem vorgeblichen Waldsterben der 70er und 80er Jahre [WALD] der Fall war, dann wird eben eine neue Bedrohung gefunden. Neben dem Dauerbrenner Kernkraft sind es insbesondere das CO2 und die angeblich dadurch ausgelöste globale Erwärmung (später Klimawandel, aktuell Extremwetterereignisse, da ist man sehr flexibel), die sich in den letzten Jahren als Kernthemen herauskristallisiert haben. Bezüglich der Wahl der Angriffsziele ist man durchaus beweglich: In Ländern wie Australien, in denen es bis heute keine Kernkraftwerke gibt, baut die örtliche NGO-Filiale dann eben andere Hassobjekte wie die Kohleindustrie auf und veröffentlicht herzzerreiβende Artikel über die Bedrohung der Zukunft australischer Kinder durch die gewissenlose Kohlelobby [GRE2].

Die Techniken der Geldeinwerbung

Gestützt auf ihre Machtposition haben die entsprechenden Organisationen inzwischen leichtes Spiel, so gut wie jedes Unternehmen unter Druck zu setzen. Das Procedere ist einfach und funktioniert inzwischen nahezu geräuschlos, eher durch „sanfte Ermahnungen“ als durch spektakuläre Auseinandersetzungen. Um zu vermeiden, wegen angeblich unzureichender Corporate Social Responsibility, mangelnder Umweltverträglichkeit von Produkten und Verfahren, zu hohen CO2-Ausstosses, der Verwendung sogenannter Konfliktmineralien oder sonstiger Verstöβe gegen eine Unzahl anderer Regeln an den Pranger zu geraten, kaufen sich die anvisierten Firmen frei. Dies erfolgt nur zum kleinsten Teil durch Spenden, das wäre zu plump und könnte dem Ruf der NGO möglicherweise schaden. Häufig erfolgen stattdessen Aufträge an Institutionen, die den NGO’s nahestehen. Da werden Beratungsaufträge an spezialisierte Consultingunternehmen erteilt oder teure Gutachten bei genehmen wissenschaftlichen Institutionen bestellt. Selbstredend laufen die entsprechenden Zahlungen nicht über die Bücher der NGO’s. Wer jedoch ein wenig recherchiert, stellt schnell fest, dass die Kaderstellen der begünstigten Institutionen oft genug mit ehemaligen Exponenten der entsprechenden NGO’s durchsetzt sind. Um das herauszufinden, muss man sich nur etwas Mühe geben, indem man beispielsweise auch den „Dunstkreis“ der Leitungspersönlichkeiten durchleuchtet. Meist stöβt man schnell auf ein Geflecht von Stiftungen, Verbänden und Consultingunternehmen mit teilweise dem gleichen Führungspersonal. Spätestens dort findet man dann auch Kader mit Qualifizierungen wie „war mehrere Jahre im Umweltschutz engagiert“, „war zuletzt bei einem Naturschutzfonds in Deutschland verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung von Kampagnen“ oder „Mitglied in zahlreichen ökologischen und verwaltungsrechtlichen Organisationen“. Manche dieser Personen bekleiden eine recht hohe Zahl unterschiedlichster Positionen in allen möglichen Gremien, darunter auch öffentlichen Ämtern – und man darf sich sicherlich die Frage stellen, ob dies alles jeweils ehrenamtlich erfolgt.

Direkte Interessenvertretung

Mit dem Aufkommen der Diskussion über die „Klimarettung“ durch Umstellung unserer Stromerzeugung auf sogenannte „Erneuerbare Energien“ hat sich für bewährte NGO-Kader ein weiteres, extrem lukratives Betätigungsfeld eröffnet, indem sie Leitungsfunktionen in den entsprechenden „guten“ Industrien und ihren Verbänden übernahmen. Beispiel hierfür ist Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW). Wichtiges Karrieresprungbrett des Diplom-Politikwissenschaftlers war eine bekannte NGO, wo er verschiedene Führungsaufgaben wahrnahm. Das hier erworbene Rüstzeug erweist sich heute für seinen Verband als äuβerst wertvoll. Mittlerweile genieβt der BSW den Ruf, bei der Durchsetzung seiner Interessen recht aggressiv aufzutreten. Laut einem Bericht in „Spiegel Online“ [SOLO] hat der BSW in einem konkreten Fall an Hunderte Solarfirmen appelliert, bei Energiepolitikern anzurufen, um eine Förderungskürzung abzuwenden, und als besonderen Service gleich eine Liste mit deren Telefonnummern verteilt. Auch bei anderen Aktivitäten zur Interessenvertretung der Branche erweist sich die virtuose Beherrschung des Handwerks der Meinungsmache als entscheidender Vorteil, so bei der Gestaltung einer Kampagne gegen die Deckelung der Solarförderung im Jahre 2011 [SOL2]. Mit professioneller Unterstützung durch hochkarätige PR-Spezialisten wurde dabei sogar darauf geachtet, das Reizwort „Kampagne“ zu vermeiden. Stattdessen hieβ es, man wolle „Befürworter der Solarenergie in Deutschland mit anschaulichen Argumenten ausstatten – und sie „sprechfähig“ machen“. Die ausgefeilte Kampagnenplanung unterschied zudem fein abgestuft zwischen einer Argumentations-, einer Emotionalisierungs- und einer Mobilisierungsphase.

Interessantes Detail war dabei die Wahl der Agentur. Dabei handelte es sich um Profis von internationalem Zuschnitt, deren Ruf jedoch als etwas zwielichtig gilt. Presseberichten zufolge war es genau diese Agentur, die eine angebliche kuwaitische Krankenschwester darauf trainierte, der Weltöffentlichkeit unter Tränen die Mär von brutalen irakischen Soldaten zu präsentieren, die Babys aus Brutkästen gerissen und zum Sterben auf den Boden geworfen hätten. Für diesen Propagandacoup, der den USA den Weg zum ersten Irakkrieg ebnete, erhielt die Agentur angeblich 14 Millionen Dollar [HILL].

Weitgespanntes Finanznetz

Um ihre umfassenden finanziellen Interessen zu handhaben, verfügen die NGO’s inzwischen auch über direkte eigene Strukturen. Weltweit werden dabei Milliardensummen bewegt. Am Rock der NGO’s hängen beispielsweise nicht nur Stiftungen oder Fonds, die Forschungsaufträge annehmen und Gutachten erstellen, sondern auch Wirtschaftsunternehmen im Energiebereich. So profitiert man auch direkt von den üppigen Töpfen der EEG-Förderung, während Mama NGO auf allen Medienkanälen für „100 % Erneuerbare“ trommelt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt oder sizilianische Verhältnisse unterstellt.

Seitens der Wirtschaft hat man sich inzwischen mit diesen Realitäten weitgehend arrangiert. So darf unterstellt werden, dass sich Unternehmen, die ihren Strom bei NGO-genehmen Anbietern beziehen, keinen Vorwürfen wegen des Bezugs „schmutzigen“ Kohlestroms ausgesetzt sehen dürften. Wie schnell dies inzwischen vollzogen wird, zeigt das Beispiel von Apple [APPL], das sich wegen des Strombedarfs seiner Cloud-Dienste mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert sah. Inzwischen wurde das betroffene Rechenzentrum auf „ökologisch korrekten“ Strombezug umgestellt. Selbst die Ölbranche liefert schon seit Jahren ihre Spenden ab: So werden auf der Website des Rockefeller Brothers Fund [ROCK] vier Projekte aufgeführt, für die einem bekannten NGO-Fund insgesamt 475.000,- US-$ zur Verfügung gestellt wurden. Zudem unterstützen gerade in den USA diverse Superreiche alle möglichen „Klimaprojekte“ mit teils sehr hohen Summen.

Auch Kleinere mischen mit

Das erfolgreiche Modell der „Groβen“ wird mittlerweile auch von zahlreichen kleineren Organisationen nachgeahmt. Wie so etwas geht, zeigt anschaulich der Offene Brief von Solaranlagen-Förderverein e.V. sowie Bund der Energieverbraucher an die Deutsche Bahn vom 6.5.2013 [SOFO]. Obwohl die Bahn mit RWE Verträge zur Lieferung von Ökostrom abgeschlossen hat, wird in dem Schreiben der Vorwurf erhoben, man tue noch nicht genug, u.a. weil RWE keine neuen Wasserkraftwerke bauen würde. Um diesen Mangel auszugleichen, wird die Bahn „ermutigt“, diesbezüglich mehr Eigeninitiative zu entwickeln und auf ihrem Betriebsgelände eigene Wind- und Solaranlagen zu errichten: „Die Deutsche Bahn könnte längs ihrer 35 Tausend Kilometer langen Bahnlinien viele Hunderte von Windanlagen installieren und an den Lärmschutzwänden und auf den Bahnhofshallen Solaranlagen in Hülle und Fülle!“

Besonders interessant ist an diesem offenen Brief jedoch der zweite Partner, der sogenannte Bund der Energieverbraucher (BDEV). Irgendwie mutet es seltsam an, dass ein Verband mit 13.000 zumeist persönlichen Mitgliedern, deren Motivation doch eigentlich durch Verbraucherinteressen definiert seindürfte, sich derart massiv für die vermehrte Erzeugung von besonders teurem Strom einsetzt. Ein Grund, da etwas nachzuforschen.

Verbraucherschutz?

Schaut man sich auf der Homepage dieses Verbandes ein wenig um [BDEV], so stellt man schnell fest, dass die Vertretung von Verbraucherinteressen nicht der einzige Zweck zu sein scheint, obwohl vordergründig zunächst behauptet wird, man schütze die Mitglieder gegenüber Versorgern, Behörden und Industrieverbrauchern. Doch schon in der Promi-Liste stöβt man auf Michael Müller (SPD) sowie den mittlerweile verstorbenen “Hero of the green Century” Hermann Scheer, beides Exponenten der Öko-Bewegung, die sich weit eher Verdienste um die Verteuerung unserer Energieversorgung als um die Vertretung von Verbraucherinteressen erworben haben. Vollends klar wird die Sache, wenn man sich dann noch die Kuratoriumsmitglieder ansieht: Da findet man den Solarenergie-Förderverein Aachen, Eurosolar, den Bundesverband neue Energieanbieter und natürlich auch den Bundesverband erneuerbare Energien, den BUND, den Deutschen Naturschutzring, den Naturschutzbund Deutschland und die Deutsche Umwelthilfe.

Interessant und kennzeichnend für die Tätigkeit solcher Organisationen sind darüber hinaus Verbindungen zu zahlreichen normalen Institutionen der Zivilgesellschaft wie Gewerkschaften, Stiftung Warentest, Deutscher Mieterbund, Haus und Grund, dem Bundeskartellamt, der Bundesnetzagentur sowie dem Bundesministerium für Verbraucherschutz. Auch zählt der Verband etliche Gemeinden zu seinen Mitgliedern. Dieses Netzwerk lässt erkennen, mit welchem Geschick die Vertreter der Öko-Bewegung es verstehen, sich mit praktisch allen Ebenen und Institutionen des Landes zu vernetzen und dort ihren Einfluβ auszuüben.

Dass man bei der Vertretung eigener Interessen im Fall des Falles auch bereit ist, gegen Konkurrenten auszuteilen, zeigt eine kürzliche Auseinandersetzung mit Care-Energy, einem konkurrierenden Konglomerat von Verbänden und Firmen. Auslöser des Konflikts war eine Warnung, die der BDEV mit Blick auf Care-Energy ausgesprochen hatte. In einem Focus-Artikel [CARE] wehrte sich Care-Energy CEO Martin Richard Kristek mit folgender Argumentation: Dem BDEV gehe es nicht wirklich um das Wohl der Verbraucher, sondern hier würden eindeutig Eigeninteressen verfolgt, um auf Mitgliederfang zu gehen, denn laut Homepage des Verbandes würden nur zahlende Mitglieder beraten.

Einige wesentliche Fragen seien bislang vollkommen unbeantwortet geblieben: „Wo war denn der Bund der Energieverbraucher, als die Strompreise für den Verbraucher in die Höhe schnellten und wo ist der Bund der Energieverbraucher, wenn sozialschwachen Menschen der Strom abgeschaltet wird. Wo ist der Verein denn, wenn es darum geht, unseren Großeltern und in Pension befindlichen Eltern, welche auf Grund ihrer geringen Rente nicht mehr wissen, wie sie für die Energiekosten aufkommen sollen, zu helfen“, so M. R. Kristek.

Abschied vom Naturschutz

In der menschlichen Gesellschaft werden politische Übertreibungen eher selten rechtzeitig wieder eingestellt. Häufig wird an falschen Vorstellungen solange festgehalten, bis sich eine ausreichend starke Gegenbewegung ausbildet. Dies gilt auch für die Öko-Bewegung, die sich von der ursprünglichen fröhlichen Schar jugendfrischer Idealisten zu einem von riesigen Geldströmen gefütterten Moloch entwickelt hat. Dieser Moloch droht inzwischen die sichere Versorgung mit bezahlbarer Energie – und damit die wirtschaftliche Zukunft unserer Kultur – in den Abgrund zu reiβen. Allzu lange dürfte diese Gegenbewegung nicht mehr lange auf sich warten lassen. Irgendwann wird es breiteren Teilen der Gesellschaft auffallen, dass die entsprechenden Funktionäre sich inzwischen vom Naturschutz immer weiter verabschiedet haben und den Vogel- und Fledermausmord durch Windräder sowie die Schädigung von Landschaften durch Mais-Monokulturen oder Palmölplantagen für „Biokraftwerke“ oder „Biodiesel“ aktiv unterstützen. Symptomatisch für diese Entwicklung ist Wilfried Kretschmann, erster Grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, der einem Spiegel-Online-Bericht zufolge zur Naturverschandelung durch Windräder sagte, dass es hierzu „einfach keine Alternative“ gebe [KRET].

Als Ausrede dient solch vorgeblichen Naturschützern vor allem die „Klimarettung“, die es „leider“ notwendig mache, den einen oder anderen Naturschutzgedanken hintanzustellen [WELT]. Besonders aggressiv geht der gleichen Quelle zufolge ein deutscher NGO vor, der sein Verbandsklagerecht nutzt, um von Windparkbetreibern Abstandszahlungen – natürlich an Stiftungen, nicht direkt an sich selbst – zu fordern, damit die Klagen zurückgezogen werden.

Dem ist nur noch eins hinzuzufügen: Es ist hohe Zeit, dass sich investigative Journalisten solcher Themen annehmen. Im Internet findet sich genug Material, um Karriere zu machen. Allerdings müsste man sich trauen, wirklich heiβe Eisen anzufassen, das eine oder andere Hühnerauge zu belasten und dubiose Machenschaften als solche zu entlarven.

Quellenangaben

[APPL] http://tinyurl.com/qgpj9qn abgerufen am 15.7.2013

[BDEV] http://www.energieverbraucher.de/de/site/Verein__151/  abgerufen am 13.5.2013

[CARE] http://tinyurl.com/ozyrdtx abgerufen am 15.7.2013

[GRE2] http://tinyurl.com/oh5lhsx  abgerufen am 13.7.2013

[HEIS] http://www.heise.de/tp/artikel/2/2488/1.html   abgerufen am 12.7.2013

[HILL] http://www.sueddeutsche.de/politik/pr-agentur-hill-amp-knowlton-schmutzige-sprechblasen-1.179920  abgerufen am 14.7.2013

[JOUR] http://www.cicero.de/berliner-republik/einseitiger-journalismus-pressefreiheit-in-gefahr/54351  abgerufen am 6.5.2013

[KEIL] http://tinyurl.com/oqvuqof

[KRET] http://tinyurl.com/nfvllr6   abgerufen am 14.7.2013

[MEDI] http://tinyurl.com/bt62p9l

[ROCK] http://www.rbf.org/grant/10866/greenpeace-fund  abgerufen am 13.7.2013

[SOFO] http://tinyurl.com/qe7y4ee  abgerufen am 13.5.2013

[SOL2] http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/novelle-der-oekostromfoerderung-solarlobby-plant-grosskampagne-a-758419.html  abgerufen am 21.4.2011

[SOLO] http://tinyurl.com/plok994  abgerufen am 13.7.2013

[WALD] http://tinyurl.com/npmaa5h

[WELT]

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar  abgerufen am 12.7.2013