Netze am Limit – das Risiko wächst

Mit jedem Windrad nehmen die Probleme zu

fredfmueller2Die Aufgabe, ein elektrisches Versorgungsnetz stabil zu halten, ähnelt ein wenig derjenigen eines Jongleurs, der zahlreiche Bälle ständig in einem exakt definierten Rhythmus abfangen und wieder hochwerfen muss. Kommt er auch nur kurz aus dem Takt, so gerät das dynamische Gleichgewicht des rotierenden Musters durcheinander. Schafft er es dann nicht, den gestörten Takt innerhalb von Sekundenbruchteilen wiederherzustellen, so verliert er die Kontrolle über den gesamten Vorgang und alle Kugeln fallen zu Boden. Ähnlich anspruchsvoll ist auch die Aufgabe der Spezialisten in den Netzleitstellen, denn sie müssen zahlreiche große und kleine Stromversorger so koordinieren, dass in das Stromnetz immer exakt so viel Strom eingespeist wird, wie die Verbraucher daraus auch entnehmen.

Schafft die Leitstelle dies nicht, so gerät das Netz innerhalb von Sekundenbruchteilen aus dem Takt. Grundlage des Problems ist die Tatsache, dass unsere Stromversorgung mit Wechselstrom arbeitet. Jeder Erzeuger, der in ein Verbundnetz einspeist, muss dies nicht nur mit der exakt gleichen Frequenz tun wie alle anderen Generatoren, sondern auch mit genau synchronem Verlauf der positiven und negativen Halbwellen. Anders ausgedrückt darf das eine Kraftwerk nicht gerade in dem Moment mit negativer Spannung einspeisen, wenn das andere gerade eine positive Spannung erzeugt, denn diese unterschiedlichen Polungen würden dazu führen, dass die Generatoren gegeneinander statt miteinander arbeiten würden, Bild 1. Statt gemeinsam Strom ins Netz zu liefern, würden sie sich gegenseitig innerhalb von wenigen Sekunden zerstören, weil die Wicklungen der Generatoren ausbrennen würden.

fredfmueller3Bild 1. Würden zwei Generatoren mit derartiger Phasenverschiebung gleichzeitig ins Netz einspeisen, so würden sie sich gegenseitig beschädigen (Grafik: Saure, Wikipedia Creative Commons)

Eine der wichtigsten Aufgaben der Netzleitstellen besteht daher darin, die Netzfrequenz zu überwachen und innerhalb extrem enger Grenzen stabil zu halten, damit die mehr als eine Million Teilnehmer, die allein in das deutsche Verbundnetz einspeisen, stets synchron und mit exakt gleicher Phasenlage einspeisen können.

Zusammenhang von Frequenz und Netzlast

Die Netzfrequenz hängt wiederum direkt von Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch ab. Je höher der Verbrauch, desto größer ist auch das von der Turbine aufzubringende Drehmoment, damit der Generator seine exakt vorgeschriebene Drehzahl halten kann. Laständerungen wirken sich daher sofort auf seine Drehzahl und damit auf die Frequenz des erzeugten Wechselstroms aus. Das Kraftwerk überwacht deshalb die Frequenz und versucht, diese stabil zu halten, indem es mehr oder weniger Dampf auf die Turbine leitet. Im Verbundnetz muss dies stets von allen einspeisenden Generatoren synchron nachvollzogen werden, um das dynamische Gleichgewicht von Erzeugung, Verbrauch und Netzfrequenz innerhalb der für den stabilen Netzbetrieb erforderlichen Sicherheitsmargen zu halten. Voraussetzung hierfür ist die Fähigkeit der einspeisenden Kraftwerke, ihre Energieerzeugung bedarfsgerecht entweder zu steigern oder zu drosseln.

Solar- und Windenergieanlagen können solche gezielten Leistungsanpassungen prinzipbedingt nicht in nutzbarem Umfang erbringen und sind daher außerstande, das Netz zu stabilisieren. Im Gegenteil, ihre nur von den Zufällen von Wind und Wetter abhängige Einspeisung, die von den Netzbetreibern aufgrund gesetzlicher Vorgaben zwangsläufig abgenommen werden muss, erschwert den restlichen Kraftwerken die sowieso schon anspruchsvolle Aufgabe, das Netz auch im Falle unvorhersehbarer Störungen ständig im Gleichgewicht zu halten.

Reaktion auf Netzstörungen

Im Netz treten unablässig Änderungen der Belastung auf, die durch ständige Anpassung der Erzeugung aufgefangen werden müssen. Viele dieser Änderungen sind mit einer gewissen Zuverlässigkeit vorhersehbar – beispielsweise das Einschalten zahlloser Fernseher pünktlich zum Beginn eines Bundeligaspiels oder das morgendliche Duschen vor der Arbeit – und können daher in den Tagesfahrplänen der Kraftwerke berücksichtigt werden. Andere Ereignisse sind jedoch nicht planbar, zum Beispiel Leitungsausfälle, Trafo- oder Kraftwerksstörungen oder Blitzeinschläge, die zu Kurzschlüssen und damit zu größeren Ausfällen im Stromnetz führen können. Erschwerend kommt hinzu, dass solche Ereignisse oft in Sekundenbruchteilen eintreten, viel schneller, als jeder Mensch reagieren könnte. Erste Sicherheitsreserve im Netz sind deshalb die riesigen Schwungräder, als die in solchen Fällen die rotierenden Turbinen und Generatoren fungieren. In diesen rotierenden Massen (Bild 2) sind enorme Energiemengen gespeichert, die sofort zur Verfügung steht. Große Turbinen und Generatoren wiegen hunderte von Tonnen und rotieren mit hohen Drehzahlen, typischerweise 1500 oder 3000 Umdrehungen pro Minute.

fredfmueller4Bild 2. Solche Wellen für Kraftwerke wiegen oft mehr als 100 Tonnen und rotieren mit bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute. Sie speichern daher große Energiemengen

Es ist die darin gespeicherte, sofort ohne jede Verzögerung verfügbare Energie, welche in den ersten Sekunden einer größeren Störung die Netzfrequenz und damit die Netzstabilität innerhalb der zulässigen Grenzen hält. Unmittelbar darauf reagieren die Dampfventile der für die Notversorgung herangezogenen Kraftwerke und sorgen beispielsweise dafür, dass mehr Dampf auf die Turbine geleitet wird. Damit wird die zweite Verteidigungslinie der Netzstabilisierung aktiviert, die großen Energiereserven, die in den vielen tausend Tonnen extrem hoch erhitzten und komprimierten Dampfs gespeichert sind, welchen die riesigen Dampfkessel fossiler Kraftwerke ständig vorrätig halten. Diese extrem schnelle und in Sekunden verfügbare Stabilisierung kann nur von dampfbetriebenen Fossil- und Kernkraftwerken mit massiven, schnell rotierenden Generatoren gewährleistet werden. Einen gewissen Beitrag können auch Wasserkraftwerke leisten. Solar- und Windenergie sind hierzu dagegen außerstande. Vor diesem Hintergrund lassen Behauptungen, eine 100prozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ohne konventionelle Kraftwerke sei möglich, doch erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob die Betreffenden überhaupt wissen, wovon sie reden.

Worst Case: Ein Kraftwerks-Totalausfall

Eine der kritischsten Situationen, auf die eine Netzleitstelle ständig vorbereitet sein muss, ist der Totalausfall des größten derzeit am Netz befindlichen Kraftwerks oder einer sonstigen leistungsbestimmenden Komponente wie einer großen Fernleitung. Die im Netz vorgehaltenen Leistungsreserven müssen selbst in einem solchen Fall ausreichen, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Dafür muss die ausgefallene Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen ersetzt werden. Um das zu erreichen, muss die Leitstelle dafür sorgen, dass automatisch genügend Zusatzleistung von den anderen mit dem Netz verbundenen Großkraftwerken bereitgestellt wird. Da einige wenige Kraftwerke einen solchen plötzlichen Mehrbedarf gar nicht stemmen könnten, wird die benötigte Ersatzleistung in vielen Teilbeträgen auf zahlreiche Kraftwerke aufgeteilt. Die einzelnen Beiträge sind dabei so klein, dass die jeweiligen Kraftwerke damit noch problemlos zurechtkommen. In der Regel sind dies 2,5 % der jeweils möglichen Erzeugungsleistung. Diese Reserve muss zur Hälfte innerhalb von 5 Sekunden und insgesamt innerhalb von 30 Sekunden bereitgestellt werden [PRIM]. Im Rahmen ihrer ständigen Notfallbereitschaftsplanung führt die Netzleitstelle eine ständig aktualisierte Liste mit denjenigen Kraftwerken, die zurzeit am Netz sind und über die Fähigkeit verfügen, diese Systemdienstleistung zu erbringen. Die Leistungsregler dieser Kraftwerke müssen hierfür ständig direkt von der Leitstelle aus ansteuerbar sein und werden von dort im Notfall dann aufgefahren. Dies erfolgt vollautomatisch computergesteuert innerhalb von Sekundenbruchteilen, viel schneller als ein Mensch reagieren könnte. Da Deutschland im Rahmen des europäischen Verbundnetzes im Notfall auch auf Hilfe aus dem Ausland zählen kann, liegt der Umfang dieser Leistungsreserve, die jederzeit abrufbereit zur Verfügung stehen muss, bei 700 MW [PRIM]. Aus beiden Angaben lässt sich leicht ausrechnen, dass zur Aufrechterhaltung der Netzsicherheit jederzeit 28000 MW an primärregelfähiger Kraftwerksleistung am Netz sein müssen – was inzwischen jedoch aufgrund des ständig wachsenden Aufkommens an Solar- und Windstrom im Netz nicht mehr ständig der Fall ist, Bild 3.

fredfmueller5Bild 3. Als am 27.10. 2013 – einem Sonntag mit geringer Netzlast – ein Sturm über Deutschland hinwegfegte, war das Aufkommen an zwangseingespeistem Wind- und Solarstrom so hoch, dass der Beitrag konventioneller Kraftwerke unter die kritische Marke von ca. 28.000 MW gedrückt wurde (Daten: Strombörse EEX)

Wird diese kritische untere Grenze unterschritten, so gerät das Netz in Gefahr. Zwar kann man in solchen Fällen über das europäische Verbundnetz Hilfe von den Nachbarn erhalten, doch erwarten diese im umgekehrten Falle natürlich gleichwertige Dienste auch von Deutschland, so dass die ständig vorzuhaltende Leistung in der Summe letztlich gleich bleibt.

Die erste Regelebene ist entscheidend

Neben den ersten beiden Regelebenen – der Trägheitsreserve und der Sekundenregelung – verfügt die Leitstelle noch über eine Sekundär und Tertiärebene [WIKI], die innerhalb von 30 s bis 5 min bzw. innerhalb von 5 bis 15 min zur Verfügung stehen müssen. Aus diesem Grund bezeichnet man die zweite Ebene als Sekundenreserve und die dritte Ebene als Minutenreserve. Zur Sekundenreserve gehören vor allem schnellstartfähige Kraftwerke wie Gaskraftwerke, die innerhalb kürzester Zeit von Null auf Vollleistung gehen können, sowie Speicher-Wasserkraftwerke, die nur die Regelventile weiter zu öffnen brauchen. Die Sekundärregelung hat vor allem die Aufgabe, den Abfall der Netzfrequenz aufzufangen und damit die „rotierende Reserve“ zu entlasten, so dass sie für eventuelle weitere Notfälle wieder voll verfügbar wird. Überlappend hierzu werden auch die anderen Regelebenen aktiviert, indem zunächst Pumpspeicher- oder Gasturbinenkraftwerke – die auch die Sekundärregelung besorgen – und mit entsprechender Zeitverzögerung auch Großkraftwerke auf höhere Leistung gefahren werden.

Ungeachtet der Feinheiten des Zusammenspiels verschiedener Regelebenen muss man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die ersten Sekundenbruchteile einer größeren Störung entscheidend sind. Gelingt es nicht, das Netz innerhalb dieser ersten „Flackersekunden“ zu stabilisieren, so reicht selbst eine noch so große, aber eben erst nach 30 s verfügbare Zusatzleistung nicht aus, um einen Zusammenbruch zu verhindern: Dann geht es, bildlich gesprochen, nicht mehr um Therapie, sondern um Autopsie, denn die unterbrechungsfreie Stromversorgung ist dann nicht mehr möglich, es müssen Netze und/ oder Verbraucher abgeworfen und später mit hohen Kosten wieder hochgefahren werden.

Und bei der Betrachtung der zur Verfügung stehenden Rotationsenergie zeigt sich, dass die oft als „Dinosaurier“ geschmähten Großkraftwerke (Bild 4) hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber kleineren Einheiten haben, denn ihre riesigen Turbinen-Rotor-Einheiten können erheblich mehr Energie speichern als kleinere Systeme, weil die Energie eines Schwungrads mit dem Quadrat des Durchmessers zunimmt.

fredfmueller6Bild 4. Die oft als Dinosaurier geschmähten großen Dampfkraftwerke – hier das Kraftwerk Neurath – sind für die Aufrechterhaltung der Netzstabilität ganz einfach unersetzlich (Foto: Kohlekraftwerke.de)

Enorme Risiken

Vor diesem Hintergrund versteht man schnell, dass die „Energiewende“ mit der ins Auge gefassten Steigerung der Kapazitäten an Wind- und Solarstromerzeugung so nicht funktionieren kann, ohne die Netzstabilität zu opfern. Zur Zeit sind 32000 MW Windleistung und 34000 MW Solarleistung am deutschen Netz [EEX]. Sie tragen kumuliert jedoch nur etwa 12 % zur Gesamtstromerzeugung bei. Um die ca. 64 % zu erreichen, die nach EEG-Planung bis 2050 erreicht werden sollen (Annahme: 80 % Wind- und Solaranteil an insgesamt 80 % EE-Erzeugung), müssten bei gleichbleibendem Verbrauch noch fünfmal so viele Windräder und Solaranlagen wie aktuell verfügbar aufgestellt werden. Damit würden die konventionellen Anlagen endgültig aus dem Markt gedrängt, obwohl sie bei Flaute und fehlendem Sonnenschein dennoch gebraucht werden. Das ist völlig unrealistisch, kann doch die Lage in den deutschen Netzen bereits jetzt als kritisch bezeichnet werden [FOCU, RWE]. So sagte der Tennet-Chef einem Bericht in den VDI-Nachrichten vom 4.10.2013 zufolge:

„Wir haben heute im Schnitt drei Eingriffe ins Stromnetz am Tag. Vor zehn Jahren waren es drei im gesamten Jahr” [EIKE].

Ähnliche Meldungen gibt es auch von den anderen deutschen Netzbetreibern. Falls nicht bald gegengesteuert wird, drohen im Falle von Blackouts insbesondere in modernen Industrien (Bild 5) mit ihren fein austarierten Hochleistungsprozessen oft enorme Schäden [BER].

fredfmueller7Bild 5. Stromausfälle legen die in jedem modernen Betrieb unentbehrlichen Computer lahm. Das kann zu erheblichen Ausfällen und sogar Anlagenschäden führen

Schon eine einzige Stunde Blackout in Deutschland kann Schäden von bis zu 600 Mio. € verursachen [WEWO]. Hält man sich diese Tatsachen vor Augen, so weiß man angesichts von Berichten wie dem des Spiegel-Journalisten Stefan Schultz [SPON], der behauptet, die Stromversorgung lasse sich auf absehbare Zeit auch mit den bestehenden Mitteln ohne die Gefahr von Blackouts sichern, wirklich nicht mehr, ob man nun lachen oder weinen soll.

Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten Äußerungen von RWE-Chef Peter Terium, dass sein Unternehmen aus den Planungen zum Bau konventioneller Kraftwerke komplett aussteigen will [RWE2], im Prinzip als Resignation zu werten. Im Bereich der Stromversorger scheint man offensichtlich die Hoffnung aufgegeben zu haben, dass die deutsche Politik in absehbarer Zukunft wieder zur Vernunft findet. Frau Merkel und ihre neue Regierung haben damit ein im Prinzip unlösbares Problem am Hals, noch bevor die Koalition auch nur steht. Auf Deutschland dürften somit im Sinne des Wortes düstere Zeiten zukommen.

Quellen

[BER] Bericht “Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung”, Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags (04/2011)

[EEX] http://www.transparency.eex.com/de

[PRIM] http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB124-03.htm

[EIKE] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/deutscher-journalismus-kommmir-nicht-mit-fakten-meine-meinung-steht/

[FOCU] http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/bedrohliche-energiewende-502-stoerfaelle-im-ersten-halbjahr-stromnetz-steht-vor-kollaps_aid_1089770.html

[RWE] http://de.nachrichten.yahoo.com/rwe-chef-warnt-strom-engp%C3%A4ssen-080510591–finance.html

[RWE2] http://de.nachrichten.yahoo.com/rwe-chef-warnt-strom-engp%C3%A4ssen-080510591–finance.html

[SPON] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kraftwerke-darum-braucht-deutschland-keinen-teuren-reservemarkt-a-929302.html

[WEWI] http://www.welt.de/wirtschaft/article121265359/Jede-Stunde-Blackout-kostet-600-Millionen-Euro.html

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Regelleistung_(Stromnetz)

Eine Studie ganz im Sinne der Auftraggeber

Die schon seit Jahren grossartig angekündigte Studie über die „Wirkungen von Windkraftanlagen auf Anwohner in der Schweiz“ wurde endlich in die Öffentlichkeit entlassen. Diverse vorbereitende Studien wie diejenige von Götz Walter (UNI Zürich) oder Nina Hampl (Uni St. Gallen) habe ich bereits demaskierend beurteilt. Die bisherige Kritik an Götz Walters und Nina Hampls Ausführungen hat immerhin bewirkt, dass die Windkraftgegner nicht mehr als „Skeptiker“ bezeichnet werden. Ein nettes Entgegenkommen. Nur leider hat sich damit die Reformbereitschaft der Autoren bereits erschöpft.

„Die vorliegende Studie wurde finanziell gefördert durch die schweizerischen Bundesämter für Energie (BFE) und Umwelt (BAFU), die weder Einfluss auf den Untersuchungsaufbau noch das Vorgehen oder die Ergebnisse hatten. Die Verantwortung für das Projekt, die Ergebnisse und Inhalte dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen.“

Schön, dass man noch extra darauf hingewiesen wird, dass alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen sei. Das erinnert mich an einen Taschendieb, der beim Schummeln erwischt worden ist und sich auf Vorrat herauszuschwatzen versucht. Die Studie soll gemäss den Autoren der reine Ausbund von wissenschaftlich objektiver und neutraler Betrachtung darstellen. Das Problem ist aber dermassen vielschichtig und komplex, dass es möglicherweise für sozialpädagogische Experten an Schweizer Universitäten einfach etwas zu gross geraten ist und sie die Übersicht und Unbefangenheit darüber verloren haben.

Die zitierte Aussage ist falsch. Es wurden bei dieser Studie einseitig die den Autoren genehmen Basisdaten verwendet. Und wie in den von der Studie zitierten Arbeiten schon klar ersichtlich, ist der Einfluss der Schweizer Windradlobby offensichtlich und omnipräsent. Die von mir bereits detailliert kritisierte Studie von Götz Walter wurde mehrfach zitiert. Es ist eine Studie, die durch die Spitzen der Windradlobby „begleitet“ wurde und deren Autor auch Mitarbeiter einer Firma ist, die in Deutschland aktiv Windparkbetreiber berät, wie diese mit der Meute der Windradgegner umzugehen hätten. Es ist schon bei Götz Walter aufgefallen, dass er keinen kritischen Bezug zur eigenen Befangenheit entwickelt hat. Viele Annahmen der vorliegenden Studie gründen auf Aussagen der Vorgängerstudie von Götz Walter. Sie können keinesfalls als objektiv bezeichnet werden.

Abstandsproblem wegbedungen = keine Gegner mehr

Da finden wir nun also die Anlage, dass 467 Schweizerinnen und Schweizer befragt wurden, die in einem Abstand von durchschnittlich 1’985 Metern von Windkraftwerken leben und zur allgemeinen Überraschung der Autoren im Lärm von Windkraftanlagen kein Problem erkennen können. Über 60% der Befragten in der vorliegenden Studie geben denn auch an, dass sie die WKA gar nicht wahrnähmen. Das war bereits in der Studie von Götz Walter der entscheidende Denkfehler. Er wurde in der vorliegenden Endfassung lediglich noch etwas falscher. Denn die Schweizer Windradlobby propagiert seit Jahren einen Mindestabstand von weltweit unerreicht kurzen 300 Metern und verbreitet diesen von der Windradlobby konstruierten Wert mit finanzieller Unterstützung des Bundes in allen Schweizer Medien so erfolgreich, dass der Kanton Aargau ihn gleich in der Raumplanung festgeschrieben hat. Der von der Windradlobby seit jeher als „genügend“ bezeichnete und unmenschliche Abstand wurde schon an verschiedenen Standorten erfolgreich realisiert. Da kommt dann auch die systemische Minderheit von 6% Windkraftgegner wieder zum tragen. Leider hat es die Studie versäumt, die unmittelbar Betroffenen (innerhalb von 500 Meter Distanz) separat zu befragen oder wenigstens entsprechend auszuwerten. Die Antworten mussten wohl gefürchtet werden, also hat man die entscheidenden Fragen schon gar nicht gestellt und die Auswertung dahingehend manipuliert.

Man liest ein paar Seiten weiter, wie die universitäre Logik eine Minderheit der Windkraftgegner entdeckt, die wiederum aus dem gleichen Datensatz der 467 Menschen mit dem unrealistischen Durchschnittsabstand von 1’985 Metern zum nächsten Windrad errechnet wurde:

„Sowohl die Einstellung zur Windenergie allgemein wie auch zu den WEA vor Ort fiel deutlich positiv aus. Eine Mehrheit von 78% der Anwohner befürwortete die WEA vor Ort, eine Minderheit von 6% war dagegen. Von dieser Minderheit der Gegner engagierten sich 36% aktiv gegen die WEA z. B. als Mitglied einer Vereinigung gegen Windenergie oder mit Protestbriefen. Hingegen setzten sich nur 6% der Befürworter aktiv für die WEA ein. Ebenfalls nahmen Gegner relativ häufiger an Bürgerentscheiden teil. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Windkraftgegner eine Minderheitenmeinung vertreten dürften.“

Ein vergleichbar unrealistisches Ergebnis könnte man konstruieren, wenn das Bundesamt für Energie eine Studie zum menschlichen Umgang mit Sonnenstrahlen (Wärmeenergie!) durchführte, wo die Datenlage ausschliesslich die dunklen Nachtstunden berücksichtigt und das wissenschaftliche Ergebnis des intensiven Sonnenbadens während der Nacht keinerlei negativen Auswirkungen auf die Hautbeschaffenheit der Probanden zeitigen würde. So eine Studie hätte etwa die vergleichbare Datenlage, wie sie hier durch unsere psychologisch bestens geschulten Wissenschaftler verwendet wurde. Konkret: Wenn die vorliegende Studie das zentrale Problem des zu geringen Abstands eliminiert, darf sie sich nicht wundern, wenn die Testpersonen kein Anstoss mehr daran nehmen. Die Ausgangslage der Studie ist entweder absichtlich irreführend oder zumindest sehr unwissenschaftlich angelegt. Den Autoren widerfährt dieser Fehler öfters, er kann als typisches Merkmal all dieser oder ähnlicher  Studien der deutschsprachigen Sozialpsychologie bezeichnet werden.
 
Den Autoren sind zwei wichtige Denkfehler nicht aufgefallen: 1. Die Abstandsforderungen der Schweizer Windkraftgegner lauten auf einen Mindestabstand von 1’500 Meter. Die vorliegende Studie benützt als Grundbedingung einen grosszügigen Abstand von durchschnittlich fast 2’000 Meter. Für die Befragten 467 Personen war diese wichtige Forderung in der Mehrheit erfüllt und als kritisches Element nicht auswertbar. Aus den daraus resultierenden Antworten zu schliessen, eine Mehrheit von 78 % hätte kein Problem mit Windkraftwerken ist ein konstruiertes Ergebnis ohne Relevanz. Es ist lediglich die logische Folgerung der falsch angelegten Studienbedingung, die diese höchst wichtige Grösse für eine kritische Beurteilung einfach wegkonstruiert hat. Mit dieser methodischen Anlage entsprachen die Bedingungen nicht mehr den realen Umständen, die die Schweizer Windkraftbranche für die echten Projekte anwendet. Es darf uns deshalb nicht wundern, gibt es gemäss dieser Studie praktisch keine Gegner. 2. Beachtet die Studie nicht einmal im Ansatz, dass die Windradlobby der Schweiz seit über 10 Jahren ein umfangreiches Programm „Zur Akzeptanzförderung von Windkraft“ betreibt. Es wird finanziert durch das Bundesamt für Energie. Die Kritiker von Windkraft haben nicht nur alle Behörden gegen sich, sondern auch noch die gesamte Medienlandschaft, die Negativmeldungen zu Windkraftwerken systematisch zu Gunsten der positivistischen Aussagen der Windradlobby ignoriert. Der Bevölkerung wird seit Jahren der Zugang zu technisch einwandfreien Informationen zum Thema systematisch verweigert. Die Studie liefert auch gleich den Beweis dafür, dass die Probanden keine Ahnung von Energie; Klima und Windkraftnutzung vorzuweisen haben:
„Die vier stärksten Vorteile der WEA sahen die Anwohner in der zeitgemässen Technik sowie ihrem Beitrag zum Klimaschutz, zur Unabhängigkeit von Stromimporten und zum Ausstieg aus der Kernkraft.“
und
„Auch wurden negative Auswirkungen auf den Menschen durch Windkraft zwar durchschnittlich nicht vollständig ausgeschlossen, aber als wenig wahrscheinlich eingeschätzt. Im Gegensatz dazu wurden negative Auswirkungen durch Kernkraft für sehr wahrscheinlich gehalten. Entgegen der kritischeren Einstellung wurde allerdings der Nutzen der Kernkraft vergleichbar mit dem der Windkraft beurteilt.“
Diese Aussage zeigt uns zwei wichtige Fakten: Erstens sind die Befragten alles andere als auf dem Stand des für die Befragung notwendigen Wissens, denn Winkraftwerke können weder das Klima schützen, noch Kernkraftwerke ersetzen. Dass Kernkraftwerke und Windkraftwerke den gleichen Nutzen aufweisen sollen, ist ja wohl eindeutig als Irrtum zu bezeichnen. Aber dass dies den Autoren nicht auffällt, zeigt uns zweitens, dass sie selber an das Märchen vom Klimaschützenden Windrad und den bösen Atomkraftwerken glauben. Die Autoren outen sich damit als die vermuteten, ideologisch argumentierenden Atomkraftgegner, die sie hinter einer akademischen Maske vergeblich zu verstecken versuchen. Und weil sie nun die Übersicht komplett verloren haben, folgern die Autoren auch noch das Bedürfnis, die Bevölkerung über die „wahren Fakten“ zum Thema Windkraftwerke zu informieren. Die aktiven Windkraftgegner erleben derweil tagtäglich, wie die Promotoren ALLER Windkraftprojekte mit systematischen Falschangaben zur Wirkung von Windkraft operieren, die z.B. die SIG aktuell in ziemlich grosse Problem gebracht hat.  Wir lesen in den Medien regelmässig Falschmeldungen zu Radioaktivität und Erneuerbaren Energien. Wir werden von Politikern auf allen medialen Ebenen über die Wirkung von Windkraft und Strahlung belogen. Aber die vorliegende Studie suggeriert, dass es nur die „Bösen Windkraftgegner“ sind, die die Bevölkerung mit falschen Angaben aufhetzt:
„Fazit: Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Mehrheit der befragten Anwohner die WEA vor Ort befürwortete. Allerdings setzt sich diese Mehrheit kaum aktiv für die WEA ein, während die Minderheit der Gegner deutlich aktiver war. Die Ergebnisse erklären diese geringe Aktivität der Befürworter nicht. Möglicherweise könnte deren Aktivität durch fundierte Informationen zu den Wirkungen der WEA auf Anwohner gesteigert werden. Daher ist zu empfehlen, die vorliegenden Ergebnisse in der Öffentlichkeit zu verbreiten, um möglichen Unsicherheiten durch evidenzbasiertes, belastbares Wissen zu begegnen. Entsprechend der in der vorliegenden Studie erfassten Mediennutzung der Anwohner sind hierfür insbesondere Printmedien, aber auch das Internet und Fernsehen geeignet.“
Und noch an einem anderen Beispiel zeigt sich, wie weit entfernt die Autoren von jedem Bezug zur Realität geforscht haben. Nachdem weltweit praktisch alle Kapitalanlagen für Ökostromprojekte im Sinkflug oder bereits am Boden befinden, empfehlen die Akademiker den Anwohner noch eine kräftige Kapitalbeteiligung an diesem nur noch von Utopisten geträumten Traum:
„Auffällig ist, dass nur ein relativ geringer Anteil der befragten Anwohner (10%) finanziell an den WEA beteiligt war. Zu empfehlen ist, stärkere finanzielle Beteiligungen zu ermöglichen. Dazu wären verschiedene Modelle möglich, z. B. die Beteiligung der Gemeinde, des kommunalen oder regionalen Energieversorgers oder Anteile an einem Fonds, der aus den Erträgen der WEA gespiesen wird. Der durchschnittlich stärkste von den befragten Anwohnern geäusserte Wunsch hinsichtlich finanzieller Beteiligung scheint zu sein, günstigere Strompreise zu bekommen. Hierdurch könnte ein unmittelbarer Nutzen für Anwohner geschaffen werden. Selbst wenn keine grossen Preisnachlässe ermöglicht werden können, zählt die Symbolik des Entgegenkommens.“

Eine Studie, um bestehende Irrtümer zu zementieren

Diese Studie ist einmal mehr ein wertloser Wisch Papier, der den einzigen Zweck erfüllen soll, die eh schon komplett falsch informierten Politiker und Stimmbürger noch mehr zu verwirren. Den Autoren geht jeglicher Bezug zur technischen Realität der Windkraftnutzung und ihrer Nachteile ab. Sie verstehen von Windkrafttechnik weniger als nichts und kriechen den Falschaussagen der Windradlobby nur zu gerne auf den Leim. Die Autoren sind deshalb keine Wissenschaftler, sondern Lakaien der sie bezahlenden Ideologen, die sich bei der Suisse Eole und dem Bundesamt für Energie fest eingenistet haben. Solange diese Studien systematisch ohne den ideologiekorrigierenden Beitrag der echten Windkraftgegner erstellt werden, sind sie weder glaubwürdig noch für politische Entscheidungen brauchbar. Wenn die Wissenschaft nicht endlich beginnt, Energie umfassend zu beurteilen, können die Schlussfolgerungen nicht für eine funktionierende Energiewende herangezogen werden. Der erste und folgenreichste Irrtum hinter all diesen Studien ist der offensichtlich unzerstörbare Glaube an die Funktionalität der Windkraftnutzung in der Schweiz. Ohne Wind kann nun mal kein Windrad den nötigen Beitrag an die Energieversorgung leisten. Ein Blick in die europäische Windkarte und eine Lektion in Physik würde den Sozialpsychologen zeigen, dass sie schon in den Grundzügen an einem Phantom forschen, das schon lange vor jeder psychologischen Reflektion daran scheitert, überhaupt einen Nennenswerten Beitrag an unsere Energieversogung zu leisten. Aber dazu müsste man kritisch und offen an das Thema herangehen. Götz Walter, Nina Hampl und alle anderen Beteiligten dieser Studie sind dazu offensichtich nicht willens oder in der Lage diesen geistigen Schritt zu vollziehen.
 

Ein auffällig einseitiges Literaturverzeichnis

Es finden sich in der Liste Studien von Mitgliedern der Windradlobby wie diejenige von Robert Horbaty, Besitzer der im Bundesamt für Energie stark engagierten ENCO Energieconsulting GmbH, ehemaliger Präsident der ADEV Windkraft AG und langjähriger Geschäftsführer der Suisse Eole. Die kritischen Studien der Kinderärztin Nina Pierpont zum Thema „Wind Turbine Syndrome“ und alle sie stützenden Akkustiker und Mediziner des englischen Sprachraums werden konsequent ignoriert. Wir müssen annehmen, die sozialpsychologischen Richtlinien für Experten sehen keine sprachlichen Fähigkeiten für Englisch vor:
und viele Weitere Unterlagen, die ich persönlich beim mitbeauftragenden Bundesamt für Umwelt, BAFU an den Abteilungsleiter für Industriellen Lärm, Hans Bögli abgegeben und intensiv diskutiert habe. Wenn ich bei Herrn Bögli wieder mal insistiert habe, man möge doch endlich darauf reagieren, wurde ich auf die hier vorliegende Studie verwiesen, die diese Fragen kompetent beantworten würde. Wie wir etwas mehr als ein Jahr später sehen können, war das eine eher naive Annahme. Aber diese Studien der ETH Zürich, St. Gallen und wohl auch Lausanne sind alle ein wichtiger Teil der gesamthaft höchst unethisch und illegal wirkenden Windradlobby.

Schummeln und Betrügen hat System in der gesamten Windkraftbranche

Alles nur phobische Wahnvorstellungen eines Windkraftgegners? Wohl kaum! Immer wieder gibt es kleinere oder grössere Skandale im Windparks, verdächtig verschachtelte Firmen, investierte Schwarzgelder, Einfluss der Mafia, Ausbluten von Firmenkonstrukten, Missbrauch von Bürgerbeteiligungen usw. Die Vorgänge bei der SIG im Zusammenhang mit der ENNOVA, und jetzt ganz aktuell die aktuellen Vorwürfe an die Bauernvertreter in Deutschlands Bundesland In Niedersachsen.
 
Originalton FAZ: „Das komplizierte Geflecht von Tochterfirmen und Geschäftspartnern – allesamt aus der Windbranche –, von Zahlungen, Rückbuchungen und umstrittenen Spenden durchleuchtet derzeit im Auftrag der neuen Verbandsführung die bundesweit tätige Wirtschaftskanzlei Luther. Deren Wirtschaftsstrafrechtler André Große Vorholt hat acht dicke Aktenordner gefüllt. Er vermutet einen schweren Fall von Untreue, hat Anzeige erstattet und spricht von Indizien, „die sich gewaschen haben“. Aus Sicht des Münchner Advokaten liegt außerdem der Verdacht der Korruption nahe.“
Wer nun annimmt, in der Schweiz sei dies alles nicht so schlimm, muss sich den Vorwurf der Naivität gefallen lassen. Die Indikatoren z.B. für den Bau des Windparks Lindenbergs im Aargau deuten auf die genau gleichen Machenschaften hin. Bei jedem Schweizer Windparkprojekt kann das bekannte Muster der Verschachtelten Firmen mit Wurzeln auf den Caimans, in Deutschland und Italien nachvollzogen werden, deren Finanzierung alles andere als transparent daherkommt. Wer aber seine Quellen und Wurzeln verstecken muss, hat nur einen einzigen Grund dazu: Illegale Machenschaften. Warum sich die Staatsanwälte hier nicht mehr engagieren ist eine Frage, die sich die Bevölkerung und auch die Politik endlich einmal stellen sollte. Es gibt mehr als genug Gründe, um eine umfassende Untersuchung über die Verfilzung und Korruption in der Schweizer Windkraftbranche anzustossen. Wer hat Angst vor diesem Schritt? Es sind alle Betroffenen in Behörden und Wirtschaft. Vor allem müssen sich all diejenigen „Klima- und Umweltretter“ davor fürchten, die seit Jahrzehnten mit Lügen und Phobien die mafiösen Spenden und die missbräuchliche Beteiligungswirtschaft am laufen halten. Dieser Skandal würde dermassen weite Kreise ziehen, dass hunderte und tausende von Verantwortlichen den Hut nehmen müssten und sofort auf der Strasse stehen würden. Nur weil sich in diesem Filz alle gegenseitig decken und die Medien nicht einmal ansatzweise ihre Funktion als Wächter der Demokratie wahrnehmen, ist diese grösste Schweinerei des Jahrhunderts noch nicht aufgeflogen. Die Politiker haben derweil noch nicht einmal bemerkt, dass sie in diesem Spiel nach Strich und Faden instrumentalisiert werden. Wer in seinem politischen System aus Gründen der bewusst gewünschten Manipulation der Regierung einen schwachen Bundesrat wählt, muss sich nicht wundern, dass dieser zum Spielball der Mafia wird.

Zusammenfassung der Kritik

  • Die Studie benützt nicht objektive, wissenschaftlich fundierte Grundlagen.
  • Die Studie wird durch persönliche Präferenzen der Autoren und dem Einfluss der Windradlobby verfälscht.
  • Die Studie konstruiert Bedingungen, die das Ergebnis einseitig beeinflussen.
  • Die Autoren haben keinen Bezug zur Realität, sie blenden die negativen Aspekte zu Windkraftnutzung systematisch aus und verschliessen sich den Kritikern im gleichen Mass, wie sie die Befürworter mit Handkuss zu Wort kommen lassen.
  • Die daraus abgeleiten Empfehlungen sind deshalb wertlos und ideologisch motiviert.
  • Die Autoren unterschlagen und verdrehen aktiv Fakten. Sie schaffen eine Studie, deren Ergebnis bereits vorher durch die Auftraggeber festgelegt worden ist.
  • Die Autoren berücksichtigen die wesentlichen Studien zu Gesundheit und Windkraft nicht.

Empfehlung an die Politik

Die Schweizerische Energiepolitik hat ein Mass an Desinformation und Ideologie errecht, das nicht mehr zu verantworten ist. Es tummeln sich an den Schaltstellen Leute, die entweder keine Ahnung von Energie haben oder rein ideologischen Zielen dienen. Die gesamte Energiepolitik und die sie begleitenden und bestimmenden Behörden müssen einem lückenlosen und ehrlichen Audit unterzogen werden. Die Verantwortlichen an den Schaltstellen vor allem im Bundesamt für Energie müssen durch objektiv arbeitende und denkende Experten ersetzt werden, die keiner von der Energiewende profitierenden Lobby angehören.

Ich empfehle den sofortigen Ersatz des Direktors des BFE, Walter Steinmann, die Überprüfung des Verantwortlichen für Erneuerbare Energien im BFE, von Frank Rutschmann, Markus Geissmann und Daniel Büchel. Die Zusammenarbeit des BFE mit der Suisse Eole muss geprüft und transparent dargelegt werden. Die Finanzierung der Windradlobby durch das BFE und über die Suisse Eole muss sofort eingestellt werden. Externe Firmen wie die ENCO Energieconsulting GmbH dürfen nicht mehr mit Projekten betraut werden, wenn sie eigene Interessen im beratenden Segment verfolgen. In diesem Fall ist Reto Rigassi als Geschäftsführer der Suisse Eole und Verwaltungsrat der ENCO im höchsten Masse befangen. Die gesamten Verflechtungen zwischen der Firma ENCO, ADEV und dem BFE müssen auf Missbrauch und mögliche Korruption geprüft werden. Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen diesen Organisationen sind höchst ungesund und können nicht mehr nur als Filz bezeichnet werden. Es ist anzunehmen, dass strafrechtlich relevante Vorgänge durch die Staatsanwaltschaft gefunden werden.

Die psychologischen Tricks der Energie- und Gesellschaftswender

Vorbereitende Worte eines Gezeichneten

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat sich in den letzten 15 Jahren ein grundlegender Paradigmenwechsel der eidgenössischen Energiepolitik vollzogen. Das Bundesamt für Energie wurde von einer durch seriöse, unpolitische Wissenschaftler und Experten geführten Behörde in das genaue Gegenteil umgebaut. Der von der Öffentlichkeit  wenig beachtete Strukturwandel aller Bundesbehörden, konnte durch die schleichende Verschiebung in der personellen Zusammensetzung herbeigeführt werden: Der „Gang durch die Institutionen“ bezeichnet die systematische Besetzung der staatlichen Behörden mit sozialistisch und marxistisch denkenden Entscheidungsträgern. Die Angestellten des Bundesamtes für Energie befassen sich nur noch mit Verwaltungsarbeiten und der ideologisch geprägten Beratung der Kommissionen und Politiker. Sie sind lediglich die Agenten eines im grünen Mäntelchen herumstolzierenden marxistischen Sozialismus, der mehr mit der Agenda 21 und anderen Utopien einer besseren Welt zu tun hat als mit der energetischen Realität einer vernünftigen Energieversorgung. Sie haben die politischen Entscheidungsträger wie Bundesrat und Parlamente fest in ihrem ideologischen Griff. Die Entscheidungen der Politiker zur Energiepolitik sind deshalb zwischen „unbrauchbar“ bis „grobfahrlässig“ einzustufen. Es überrascht nicht, wenn das Bundesamt für Energie heute keine eigene fachliche Kompetenz der Energietechnik mehr zur Verfügung hat. Diese Kernkompetenz wurde schon vor langer Zeit an externe Institutionen wie Suisse Eole oder Swiss Solar abdelegiert. Dem Bundesamt für Energie nahestehende Personen, wie der Windkraftpionier Robert Horbaty dürfen ihre Firmen für externe Aufträge einbringen. Eine Ausschreibung findet, wenn überhaupt „unter der Hand der Genehmen“ statt. Diese externen Vereine, Firmen und Stiftungen sind weit davon entfernt eine objektive und lösungsorientierte Energieversorgung anzustreben. Es herrscht blanke Korruption und Parteifilz. Mafiöse Strukturen zwischen Bundesverwaltung und Teilen der Wirtschaft ermöglichen eine staatlich organisierte Abzockerei, wie sie dieses Land noch nie erlebt hat. Das allerdings, ist bereits ein europäisches Problem.

Das Versagen der etablierten Medien

Der Gang durch die Institutionen geht so weit, dass auch die öffentlichen Medien davon betroffen sind. Der dem linken Terror nahestehende Chefredaktor des Tages Anzeigers, Res Strehle oder der linksliberale Generaldirektor der SRG, Roger de Weck sind nur zwei typische Beispiele einer vom rotgrünen Utopismus „institutionalisierten“ Schweiz. Wer als öffentliche Person wagt, eine dem Linkspopulismus nicht genehme Meinung zu äussern, wird mit den miesesten Methoden sabotiert, die wir aus dem realen Sozialismus kommunistischer Diktaturen kennen. Wo man es sich erlauben kann, werden ungeliebte Meinungen mit allen Mitteln der medialen Monokultur unter dem Deckel gehalten. Dieses verbreitete Vorgehen findet seine vermeintliche Berechtigung in der systematischen Inbesitznahme jeglicher „Moral“. Linke haben die Moral gepachtet und deshalb verfügen sie – aus ihrer Sicht nur eine logische Folgerung – über die Unfehlbarkeit in allen moralischen Fragestellungen. Eine zunehmend aggressive und dem Terrorgedanken nahestehende Kamarilla von linken Mitläufern verunglimpft im Internet kritische Blogs lokaler Windkraftgegner und Atomkraftbefürworter systematisch. Sie melden missbräuchlich deren benützten IP-Adressen in den offiziellen Spamservern, benützen alle öffentlichen Foren zum negativen Rating dieser lediglich ihre freie Meinung äussernden Kritiker und ihrer Internetseiten. Sie verwenden falsche Namen in Sozialen Plattformen und melden missliebige Artikel oder ganze Gruppen, damit sie gesperrt werden.
Ein konkretes Beispiel dieses Medienterrors ist das Mobbing gegen die von Alex Baur gegründete Facebookgruppe „Naturfreunde für Atomstrom„. Eine konstruierte Copyright-Verletzung, erfunden und gemeldet durch den linksfanatischen Blogger Andreas Gossweiler wurde zum Anlass genommen eine offizielle Sperrung bei den Facebook-Administratoren zu verlangen. Facebook – das muss man wissen – sperrt gemeldete Seiten ohne rechtliche Abklärung von Missbrauch und verweist die Kontrahenten etwas blauäugig darauf hin, „sich gegenseitig zu einigen“. Dies führte dazu, dass die Gruppe während Tagen in der Verbreitung von Informationen behindert wurde. Es ist auch ein Beweis des moralinsauren und humorlosen Geistes dieser Leute. Sie selber verstossen regelmässig gegen jeden Anstand gegenüber der Internetgesellschaft. Weil sie keinerlei griffige Fakten für den eigenen Wahn einer rotgrünen Diktatur vorbringen können, müssen sie die Meinungen Anderer mit Mobbing und ihrem marxistischen Netzwerk bekämpfen. Demokratische und freie Meinungsbildung ist ihnen ein Gräuel. Weil sie dagegen nicht den Funken einer Chance haben.

Ein gutes Beispiel, wie linkes Gedankengut in den Druckmedien verbreitet wird, bietet die AZ Mediengruppe. Im Frühling 2013 habe ich damals noch als Präsident des Vereins „Pro Heitersberg“ eine Pressemitteilung an die AZ versendet. Inhalt dieser Pressemitteilung war der von uns aktuell errungene Sieg gegen die lokale Windradlobby. Das von den Anwohnern heissgeliebte Naturreservate „Egelsee“ und „Heitersberg“, das von sogenannten Umweltschützern wie WWF Aargau, Grünliberaler Partei Rohrdorferberg und anderen grünen Sprücheklopfern wie dem heutigen Stadtpräsidenten von Baden, Geri Müller, in eine Industrielandschaft hätte mutiert werden sollen, wurde aus der Potenzialliste der Raumplanung des Kantons Aargau gestrichen. Der Journalist, der mich darauf kontaktiert hat, wusste keine schlaueren Fragen zu stellen als diejenige nach der Anzahl von durch UNS installierter Solaranlagen! Mit viel Einfühlungsvermögen habe ich auf die seltsamen Fragen geantwortet. Es hat nicht gefruchtet und ich habe über so viel Dummheit wieder mal ein wenig Luft ablassen müssen. Wenn man in der Aargauer Zeitung mit Sicherheit keine Leserbriefe mehr von sich sehen will, kann man nun folgendermassen vorgehen. Man sende eine e-mail an Redaktion, Journalisten und ein paar ausgesuchte Politiker (ombudsstelle@azmedien.ch, christian.dorer@azmedien.ch,…) mit diesem Inhalt:

Liebe AZ

Es ist schon hart, wenn man sich lieber die Zunge abbeissen würde anstatt endlich mal etwas Positives über den von linkslastigen Journalisten bestgehassten aargauer Verein ABSCHREIBEN zu müssen.

Ich empfinde neben Abscheu vor einer journalistischen NICHTLEISTUNG auch immer noch ein Quentchen Mittleid. Es wäre eine letzte Chance gewesen, der nicht geführten Debatte um die Aargauer Windkraftwerke etwas Gehalt zu geben. Ich lege die Pressemitteilung gerne noch einmal zur Nachlese bei. Vielleicht fällt Euch doch noch etwas Gescheiteres dazu ein … ? Wenn die Unterlagen nicht genügen, könnt Ihr Euch bei den letzten 10 Pressemitteilungen der Windkraftgegner bedienen, die Ihr noch nicht gelesen habt.

Herzliche Grüsse vom von Windkraftwerken befreiten Heitersberg!

Der Stich in das Wespennest hat die AZ nicht öffentlich zum Summen gebracht. Aber intern wurde ich wieder mal auf die schwarze Liste der „bösen Reaktionäre“ gesetzt. Eine Antwort – ganz in der linken Tradition des hochnäsigen Nichtbeachtens – blieb natürlich aus. Als abschliessende Worte zitiere ich die Antwort eines der bekanntesten Politikers im Kanton Aargau, der selber mit dieser Problematik bestens vertraut ist. Sein Name sei hier aus politischen Gründen nicht genannt:

Nicht ärgern – sie wissen doch: Journalisten sind Leute, die den Spreu vom Weizen trennen und dann den Spreu abdrucken…“

Ich folgere daraus: Die AZ Mediengruppe bildet tatsächlich die vierte Macht im Staat. Ich habe noch selten erlebt, wie ein Medium diese Macht dermassen systematisch missbraucht. Ich blicke dabei auf eine 6-jährige Leidensgeschichte zurück. Das Medienmonopol der Wannermedien ist eine politische und gesellschaftliche Katastrophe!

Der Gang durch die Institutionen

Es ist richtig, dass der Gang durch die Institutionen eine Verschwörungstheorie darstellt. Diese Aussage ist aus streng wissenschaftlicher Betrachtung richtig. Gleichzeitig wird die Aussage „Das ist eine Verschwörungstheorie“ von linken Utopisten gerne dazu verwendet, um die Diskussion um dieses hässliche Thema im Keim zu ersticken. Das funktioniert mit den meisten Gegnern, nicht mit mir! Ich erinnere daran, dass der Begriff Theorie eine weit fortgeschrittene und weitgehend die Realität abbildende Beschreibung darstellt. Sie kann nicht einfach aus den Fingern gesogen werden, wie z.B. die Aussage „Es hat genug Wind“ oder „Atomkraft nein danke“. Deshalb ist die Theorie des „Gangs durch die Institutionen“ aus einer objektiven und bürgerlichen Sicht eine sehr gut nachvollziehbare Tatsache.
Aus der Sicht der Linken kann das selbstverständlich nur eine bösartige Unterstellung sein. Eben eine „Verschwörungstheorie“. Das kommt daher, weil ja auch kaum jemand wirklich den unbrechbaren „Schwur“ mit erhobenen drei Fingern geleistet hätte. Der Gang durch die Institutionen ist eher mit den Worten „dem Führer zudienen“ erklärbar. Anstelle des „dem Führer zudienen“, wie wir das durch die deutsche Massenhysterie aus der Zeit des Nationalsozialismus und den sozialistischen Experimenten wie dem Stalinismus oder dem Maoismus kennen, kann man den „Gang durch die Institutionen“ wohl eher als „der Utopie zudienen“ beschreiben, was im Endeffekt genauso unmenschlich enden wird, wie die anderen erwähnten sozialistischen Fehlversuche.
Es ist mir auch absolut klar, dass die Mehrheit der linken Bodentruppen nicht in die Pläne ihrer linken Führer eingeweiht ist. Das hindert sie erst recht nicht daran, ihren minimalen Einfluss auf ihr behördliches Umfeld auszuüben. Wie schon bei den Nazis gibt es dazu eine raffinierte Propaganda. Hier in der Schweiz wird dies durch die Marketingfirma IDEJA übernommen (Der Besitzer Bernhard Gutknecht ist offizieller Pressesprecher der Suisse Eole, sein Mitarbeiter Markus Ahmadi tritt in der Öffentlichkeit auch als Vertreter der Suisse Eole auf). Sie darf – natürlich vom Bund finanziell kräftig unterstützt – auch die Propaganda für die Windkraftwerke machen. Die Parallelen zu den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts sind augenfällig. Und dabei haben wir noch nicht einmal über die Parallelen der Parteiprogramme der beiden vermeintlich gegensätzlichen politischen Richtungen gesprochen. Es sei hier nur der gemeinsame Wahn zum Vegetarismus erwähnt. Jan Fleischhauer zitiert den Zeitzeugen Denis de Rougemont mit seinem „Journal aus Deutschland“ zum Verhältnis der Sozialisten zu den Nationalsozialisten in seinem Buch „Unter Linken“ treffend:

„Derselbe zentralistische Geist; dieselbe Zwangsvorstellung eines einheitlichen Blocks; dieselbe Verherrlichung der Nation, die als die Missionarin einer Idee angesehen wird; derselbe Sinn für symbolische Feste zur ‚Erziehung des Menschen‘; derselbe Argwohn gegen ‚Individuen‘ und gegen jegliches ‚Privatinteresse‘. Diese Parallelität oder besser diese Gleichheit der Einstellungen betrifft nicht nur die Politik: In beiden Fällen ist man totalitär.“

Der Begriff „Langer Marsch durch die Institutionen“ stammt aus der Zeit am Ende der 60-er Jahre des letzten Jahrhunderts, als der wohl bekannteste Vertreter der marxistischen Berliner Studentenbewegung, Rudi Dutschke, exakt diese Parole verbreitete. Der in den folgenden Jahren auch in der Schweiz stattfindende „Marsch durch die Institutionen“ durch Personen mit marxistischem und sozialistischem Hintergrund ist deshalb alles andere als eine Erfindung bürgerlicher Geister. Der Journalist, Autor und Literaturkritiker Jürgen Busche hat das im Jahr 2003 treffend beschrieben:

„… [dass] der lange Marsch durch die Institutionen der 68er-Bewegung und der Neuen sozialen Bewegungen im Zentrum der Macht endete und [die] 68er heute die Schaltstellen des Staates, der Wirtschaft und der Universitäten besetzen und dadurch eine gesamtgesellschaftliche Diskurshoheit errangen.“

Ein Blick in die Redaktionen, die Behörden, die NGOs, die politischen Kommissionen und Parteien zeigt gut, dass diese „Verschwörungstheorie“ ziemlich nahe bei der gefundenen Praxis liegt.

Dieser gefährliche gesellschaftliche Wandel und seine Wirkung auf die Energiediskussion war Gegenstand meiner Literaturstudie zu zwei Arbeiten der Universitäten Zürich und St. Gallen. Ihre Analyse zeigt die Fakten zu dieser Theorie eindrücklich auf. Meine Betrachtungen basieren auf den Studien „Sozialpsychologische Akzeptanz von Windkraftwerken an potenziellen Standorten“ von Götz Walter und der inhaltlich schwer greifbaren Schwesterstudie der Universität St. Gallen, „Einstellungen und Wissen zu Energiethemen„, durchgeführt von Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen und Dr. Nina Hampl. Es ist mir bewusst, dass diese Beispiele nur ein kleiner Teil der gesellschaftlichen Einflusses des rotgrünen „Gangs durch die Institutionen“ darstellt. Eine akribische Untersuchung des Verhaltens der öffentlichen Medien, würde den noch viel grösseren Sumpf aufdecken. Mir fehlen leider die Mittel und die Zeit hier auf wissenschaftlicher Basis zu forschen.

Die Beurteilung der sozialpsychologischen Studien

Während das Ergebnis der Studie von Götz Walter vorliegt, war zur Betrachtungszeit die Studie von Nina Hampl noch nicht vollständig einzusehen. Lediglich die Folien eines Vortrages am „Swiss Eco Leaders Day“ standen zur Verfügung. Im Gegensatz zu Götz Walter, der sich zumindest halbherzig mit meinen Vorwürfen und Aussagen auseinandergesetzt hat, hielten es die St. Galler Wissenschaftler nicht für nötig, auf meine Anfragen zu reagieren. Das St. Galler Institut für „Wirtschaft und Ökologie“ hat schon an anderer Stelle bewiesen, dass sie mit Personen, die nicht ihre Ansichten vertreten, äusserst unwissenschaftlich verfahren (Namen und Vorgänge dem Autor bekannt). Die originale, elektronische Korrespondenz mit Götz Walter ist am Ende meiner Betrachtung angefügt. Götz Walter hatte mehrfach die Möglichkeit der Einsicht in die Vorfassung meiner Aussagen, wo mir Fehler unterlaufen sind, habe ich diese sinngemäss im folgenden Text angepasst und korrigiert. Alle angeregten Korrekturen sind in untenstehendem Text eingeflossen.

Beurteilung der Studie
„Sozialpsychologische Akzeptanz
von Windkraftwerken
an potentiellen Standorten“

berücksichtigend weitere aktuelle Studien der Universitäten Bern, St. Gallen und der ETH Zürich

Allgemeiner Eindruck

Die Studie bemüht sich um eine scheinbar seriöse Abklärung der Willensbildung- und Willensäusserung der betroffenen Bevölkerung anstehender Windparkprojekte. Die Ergebnisse sind geprägt durch die persönliche Einstellung des Autors, der unter dem Einfluss der aus Vertretern der Windradlobby zusammengesetzten „Begleitgruppe“ steht.

Die Studie geht von falschen Annahmen aus. Es unterlaufen dem Autor verschiedene Beurteilungsfehler in der Vorbereitung der Grundlagen und in der Anwendung der gebotenen Objektivität für die daraus gefolgerten Schlüsse. Verschiedene unvorsichtige Äusserungen des Autors, die nicht auf fundierte Grundlagen aufbauen, zeigen, dass diese Studie auf der Basis einer unkritischen Befürwortung der Windenergie erstellt wurde. Die gebotene Objektivität für eine gültige Aussage leidet darunter.

Die Studie suggeriert in völliger Verkennung der realen Situation, dass die „Skeptiker“ lediglich nörgelnde und hyperaktive Störfaktoren auf dem Weg in eine strahlende grüne Zukunft des Landes darstellen. Diese „Skeptiker“ werden von Beginn weg mit einer Selbstverständlichkeit ausgegrenzt, die jedem wissenschaftlichem Anspruch auf Objektivität entgegenläuft.

Wie wir in dieser Beurteilung zeigen werden, muss dieser Studie eine wissenschaftliche Relevanz abgesprochen werden, weil sie die realen Umstände um die Diskussion der Windenergie lediglich aus der Sicht der Befürworter abbildet. Wir müssen annehmen, dass die benutzten Fragen aus dem Fundus der Universität Halle-Wittenberg stammen. Diese Fragen mögen für deutsche Verhältnisse einigermassen objektiv sein, für Schweizer Verhältnisse sind sie es auf keinen Fall (Annahme „Abstand zu Wohnraum“ und Fokussierung auf „Bau auf Ackerland“, unberücksichtigte Effizienz- und Preisunterschiede, unberücksichtigte Unterschiede des vorhandenen Raums usw.).

Das schwerwiegendste Versäumnis ist die Wahl der Begleitgruppe, die sich vornehmlich aus der Spitze der Schweizer Windradlobby zusammensetzt. Erste Aussagen des Autors zeigen, dass er sich den Folgen dieser einseitigen Beeinflussung noch heute nicht wirklich bewusst ist. Diese Studie erweckt den Eindruck, dass sie lediglich als „wissenschaftliches Argument gegen die ungeliebten Skeptiker“ verwendet werden soll. Selbst der Autor, der sich weigert, eine „Declaration of Interests“ zu veröffentlichen muss als befangen gelten. Er ist Angestellter der Firma „The Advisory House“, die ihre Kunden europaweit auch aus den Reihen der Windkraftpromotoren rekrutiert. Vereinfacht gesagt, verdient der Autor sein Einkommen mit der Bedienung der Windradlobby mit „wissenschaftlichen Argumenten“ gegen die Gegner von Windkraftwerken.

Wenn wir uns Jahrzehnte später an die heutige Zeit der Nervosität, des Alarmismus und der grossangelegten Angstmacherei durch die verschiedenen Organisationen erinnern, werden wir nicht mehr verstehen, warum eine ganze Volksgemeinschaft ohne reale äussere Not dermassen irrationale Schritte in eine schlechtere, unzuverlässigere und teurere Energieversorgung gemacht hat. Hüten wir vor den falschen Propheten und nehmen wir die ganze Hysterie etwas gelassen. Wir haben genug Zeit für gute Lösungen. Die grundlose Zerstörung der wenigen Naturgebiete und Landschaften werden spätere Generationen nicht nachvollziehen können. Die Menschheit hat viel erreicht. Unter dem Druck der Angst wird sie keine guten Lösungen finden. Wenn wir nicht in Panik verfallen, wird es auch in Zukunft genug Energie für alle Menschen geben. Die Angst ist nicht unser Freund. Wer Angst schürt, ist der Feind der Zukunft.

Götz Walter (Autor) äussert sich zu den Vorwürfen

Ich habe versucht, diese Vorwürfe zusammen mit dem Autor in eine zielführende Diskussion zu leiten. Götz Walter hat dazu eine Vorabversion dieses Berichts erhalten. Ich war bereit, diesen Bericht in naher Zusammenarbeit mit dem Autor in eine objektive, aussagekräftige Studie zu entwickeln.

Es ist dem Autor hoch anzurechnen, dass er nicht bereits nach der zweiten elektronischen Anfrage mit konkreten Vorwürfen das Handtuch geworfen und mich – wie in der Windkraftbranche und dem Bundesamt für Energie sonst üblich – mit Nichtbeachtung und Ignoranz bestraft hat. Der Briefwechsel ist im Anhang ersichtlich.

Götz Walter hat mich auf einige kleine Fehler im Bereich der Zitate hingewiesen, die ich gerne korrigiert habe. Die Vermischung der Aussagen und Schlüsse des Autors mit den Aussagen der darunterliegenden Fachliteratur hat er zu Recht kritisiert. In der vorliegenden Beurteilung sind diese Korrekturen alle eingeflossen. Dafür danke ich dem Autor.

Auf die Vorwürfe der Intransparenz, der Befangenheit der Experten und die mangelhaften Studienvoraussetzungen konnte oder wollte der Autor keine Erklärungen abgeben. Wir müssen deshalb annehmen, dass Götz Walter damit einverstanden ist und diese Vorwürfe weitgehend akzeptiert. Wir hätten konkrete Erklärungen des Autors gerne in unsere Überlegungen miteinbezogen. Dazu ist es aber nicht mehr gekommen.

War der Autor in der Lage eine objektive Studie zu verfassen?

Ein klares Nein, ist hier die richtige Antwort. Das BFE und vor allem die Mitglieder der Begleitgruppe hätten eine Mitarbeit der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft nicht akzeptiert. Die Ansichten der im Bundesamt für Energie federführenden Angestellten und der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft verlaufen Diametral. Der Autor hätte mit der aufgetischten und aufgezwungenen Zusammensetzung auf eine Studie verzichten sollen. Die Bedingungen waren von Beginn weg durchschaubar unwissenschaftlich angelegt.

Solange das Bundesamt für Energie offensichtlich befangene Experten beschäftigt, kann die Diskussion um eine sinnvolle Windkraftnutzung nie an Inhalt gewinnen. Es ist nur noch ein Durchdrücken ideologischer Wahrnehmungsstörungen weniger Funktionäre im BFE gegen eine zunehmend von unsinnigen Windkraftanlagen betroffenen Bevölkerung. Dass der Staat hier Mittel und Personal im Kampf gegen seine eigenen Bevölkerung einsetzt, ist ungerecht. Aber nur sehr wenige Leute und gar kein öffentliches Medium scheint das zu interessieren. Es betrifft ja auch nur eine klare Minderheit. Diese Minderheit ist systemisch bedingt und sollte vor missbräuchlich agierenden staatlichen Instanzen geschützt und nicht auch noch zusätzlich bekämpft werden.

Bedenken zur Objektivität und Qualität der Aussagen

Studieninflation statt Qualität und echte Information für die Bevölkerung

Die Windkraftlobby dominiert die offiziellen Stellen beim Bund, in der Politik und in den Verbänden total. Sie verfügt über praktisch alle finanziellen und logistischen Mittel, die offizielle Stellen für die Information der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Sie kann sich selber Gelder sprechen und Verordnungen diktieren.

Aber sie hat ein grosses Problem: Die Fakten sprechen gegen den Einsatz von Windkraft in der Schweiz. Es gibt keinen objektivierbaren Grund, hier Windkraftwerke zu betreiben. Die Versorgungslage wird durch Windkraftwerke nicht umweltfreundlicher, nicht billiger und nicht zuverlässiger. Die zu erwartende Wirkung eines unkritischen Einsatzes der Windkraft ist das exakte Gegenteil davon.

Die Kritiker von Windkraft schöpfen ihre Mittel lediglich aus den privaten Taschen der betroffenen Bevölkerung. Ihre Oppositionsarbeit ist komplett freiwillig. Sie erhalten von keiner Seite auch nur die geringste finanzielle oder logistische Unterstützung. Sie sind den positivistischen Äusserungen und fachlichen Falschinformationen der Windradlobby praktisch wehrlos ausgesetzt. Weil sie eine systemische Minderheit bilden, wird sich das auch nicht so schnell ändern.

Die Profiteure dieses Zustands halten über ihre Vertreter in Behörden und Verwaltung alle Informationen zurück, die diese technischen Probleme und die fachliche Desinformation durch die Windradlobby belegen könnten. Zusätzlich lassen sie eine zunehmend grosse Menge an Studien erstellen, die immer nach dem gleichen Muster funktionieren: Experten einer universitären Fachrichtung erstellen Studien zur Energiewende. Da diese Experten in der Regel von Energietechnik wenig bis nichts verstehen, können sie durch die Windradlobby unbemerkt instrumentalisiert werden. Oftmals ist den Experten dieser universitären Fachrichtungen nicht bewusst, dass ihr Wissen um Energietechnik mangelhaft und subjektiv durch ihre persönliche Einstellung zu Kernkraft und erneuerbarer Energie geprägt ist. Die akademische Überheblichkeit und eine falsche Selbsteinschätzung erzeugen Studien, die energietechnisch total aus der fachlichen Objektivität laufen und nicht in der Lage sind, die Realität abzubilden.

Mit einer subtilen, gut orchestrierten Professionalität tritt die Windradlobby auf und vereinnahmt diese Experten mit einer kriminellen Energie, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt. Hinter der Fassade der freundlichen Klimaretter und Menschenschützer stehen Fratzen der Geldgier, der Macht und der politisch berechnenden Demagogie. Die Wissenschaft lässt sich davon gutgläubig einspannen. An der Sozialpsychologischen Fakultät der Universität Zürich herrscht eine herangezüchtete politische Wahrnehmungsstörung, die mit wissenschaftlicher Arbeit nur mehr wenig gemein hat. Damit ist die Uni Zürich allerdings nicht alleine.

Zwischenblick in den Osten: Universität St. Gallen überschlägt sich in vorauseilendem Gehorsam

Das Wenige, das man bisher von der Universität St. Gallen zu diesem Thema sieht8, lässt keine Hoffung auf eine realistischere Beurteilung der Energiestrategie des Bundes aufkommen. Diese Universität nimmt zwar eine Kalibrierung des Wissensstands der Befragten vor. Das Vorgehen der Kalibrierung erinnert aber eher an eine Schülerarbeit der Oberstufe denn an ein universitäres Niveau. So wird das Wissen über Kernkrafttechnik mit der folgenden Frage festgestellt:

Solarzellen brauchen bei Herstellung mehr Energie als sie später produzieren“ (Wissen hoch = überhaupt nicht einverstanden, Wissen mittel = eher nicht verstanden / neutral, Wissen niedrig = eher einverstanden / sehr einverstanden)

Nicht ganz zufällig ergibt eine Befragung dieser Art kalibrierten Wissens bei den „Schlauen“ eine enorme Zustimmung zur Frage, ob die Schweiz mittelfristig auf Atomenergie verzichten könne. Man erhält folgendes Bild:

Sozialpsychol_Akzeptanz_Uni

 

Das ist etwa so, wie wenn das Wissen der St. Galler Studenten mit der Frage kalibriert würde: „Besitzt das KKW Mühleberg einen Kühlturm?“ und damit die Qualität der Frage prüfe: „Bei wieviel Meter/Sekunde Windaufkommen erreicht ein Windrad seinen maximalen Wirkungsgrad? Aber vielleicht entzieht sich dem Laien die psychologische Subtilität der Fragestellung.

Es ist offensichtlich, dass auch die Universität St. Gallen unter dem Motto forscht: „Wie verkaufe ich der Bevölkerung eine selbst den Experten unerklärliche Energiepolitik so, dass allgemeine Freude aufkommt?“ Ist es noch verwunderlich, dass wir weder von Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen noch von Dr. Nina Hampl eine „Declaration of Interests“ oder Ähnliches finden? Auch hier sind es die kleinen, versteckten Bemerkungen, die die Objektivität der Forscher in Frage stellen. Das Prinzip „Zuversicht“:

„Erwartungen bezüglich Energiemix 2030/50 sind gegenüber 2012 geringfügig pessimistischer geworden. Die Politik steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, durch sichtbare Erfolge einer schleichenden Erosion der Zuversicht entgegenzuwirken.“

Zwischenblick in die Arbeiten der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern

Die Lizentiatsarbeit von Jonas Schmid und Florian Schuppli unter dem Namen „Akzeptanz durch Kooperation?10 wurde ohne den dominierenden Einfluss durch die Windradlobby und dem befangenen Bundesamt für Energie ausgeführt. Die Erkenntnisse sind erfrischend, bringen die Diskussion oft auf den Punkt und zeigen exakt, warum das System der überheblichen Fokussierung auf „Fachverbände“ und ideologisch motivierte Experten nicht funktionieren kann. Auch wird der NIMBY – Effekt in dieser Studie nicht nur als definitiv „der Komplexität des Phänomens nicht gerecht“ sondern und im Gegensatz zur Studie von Götz Walter bewusst in die Ergebnisse der Studie eingebaut. Es wird indirekt zur gleichberechtigten Einbindung der Gegner und Skeptiker von Windkraft aufgerufen. Ein Ansatz, der von der schweizerischen Windradlobby bisher in arrogantester Weise komplett missachtet wurde und bis heute das zentrale Problem der Diskussion um die sozialverträgliche Windkraft darstellt.

Auffällig ist auch die Transparenz der einbezogenen betroffenen Orte. Die Universitäten Zürich und St. Gallen müssen diese Daten verschleiern, damit die Ergebnisse nicht nachgeprüft werden können – ein absolut unwissenschaftlicher Ansatz, wie man ihn nicht weiter ausführen muss. Nicht so bei Schmid/Schuppli: Verwunderlicherweise haben die beiden Autoren neben den Akteuren der Windradlobby zusätzlich auch mindestens einen Akteur der Windkraftgegnerschaft in ihre Befragungen miteinbezogen. Sie haben damit ihre eigenen wissenschaftlichen Grundsätze befolgt. Während sich bei Götz Walter/Nina Hampl die Beteiligung der „Skeptiker“ auf das namentliche Erscheinen im Studientext hat beschränken müssen, wurde in der Studie von Schmid/Schuppli die selbstverständliche Mitarbeit dieser Partei vorausgesetzt.

Aber auch die Studie von Schmid/Schuppli wird der Problematik der fehlenden Information der betroffenen Bevölkerung nicht ganz gerecht, wenn sie sagt, in der Ortschaft Saint Brais „gelang es den Promotoren, eine umfassende Kooperation aufzubauen und die lokale Bevölkerung relativ stark einzubeziehen“. Hier haben die Autoren den starken lokalen Widerstand einfach ausgeblendet. Wahrscheinlich, weil die „Promotoren“ in der Anwendung ihrer bekannt raffinierten Marketingstrategie genau das den Autoren geschickt suggeriert haben. Denn in Saint Brais ist in der Kooperation mit dem Widerstand so ziemlich alles schief gelaufen. Es ist in der Studie leider auch festzustellen, dass die lokalen Widerstandsgruppen wohl nicht wirklich beteiligt wurden. Das zeigt auch der problematische Schluss, „das vereinfachte Baubewilligungsverfahren [habe sich] positiv auf die Kooperation ausgewirkt [habe] “.

Was diese Studie auch etwas vernachlässigt, ist die agressive Desinformationskampagne der Promotoren von Windkraft in der Schweiz. Schon seit Jahren wird durch die Suisse Eole und ihrer Marketingfirma „IDEJA“ einseitig auf Medien und Bevölkerung eingewirkt. Dermassen über den Tisch gezogene Anwohner werden bei der Erkenntnis dieser Tatsache kaum noch in der Lage sein, in friedlicher Kooperation eine allseits zufriedenstellende Lösung finden zu wollen. Mangels guter Argumente für Windkraftnutzung ist das auch gar nicht im Interesse der Windradlobby.

Ein wesentlicher Unterschied zu Walter/Hampl ist klar zu erkennen. Die subtilen Seitenhiebe und Vorverurteilungen der Windkraftgegner fehlen weitgehend. Die ideologische Prägung der Autoren ist wenig spürbar. Weder in der Diskussion noch in der Wahl der Grundlagen.

Wenn sich die ETH politisch betätigt: Anton Gunzingers halbfertige Lösung zur Energiestrategie 2050.

Anton Gunzinger mag ein Computercrack sein. Er kommt in seinen Berechnungen zum Ergebnis, dass Kernkraftwerke zu teuer sind. Der mutige Einsatz von Windturbinen und Solarpanels sollen in Zusammenhang mit Speicherkraftwerken und Batterien für die günstige und problemlose Energiewende genügen.

Die Ergebnisse seiner „Computersimulation11 zur Energiewende sind rein rechnerisch betrachtet wohl richtig. Ein Blick in die Folien zeigt aber auch deutlich, dass Gunzinger sehr positivistische Zahlen verwendet. Seine Rechnung begründen sich auf Annahmen, die niemand nachvollziehen kann. So kostet eine KWh Atomstrom plötzlich das Fünffache, weil ein nicht zu verhindernder SUPERGAU 5‘000 Mia. CHF kostet. Windräder drehen 40 Jahre ohne Unterbruch und Solarpanels arbeiten auch wie verrückt. Gunzinger redet von Batterien, ohne auf die verwendete Technologie einzugehen, die wohl gratis zu haben ist. Gaskraftwerke produzieren plötzlich so billig wie Kernkraftwerke und mehr Strom verbrauchen wir in dieser Vision auch nicht. Wie gedenkt Gunzinger die 70% Energieverbrauch zu ersetzen, die momentan noch aus fossilen Quellen stammen?

Solche Simulationen kennen wir vom IPCC (Intergov. Panel of Climate Change). Nach deren „Computersimulation“ müsste es schon lange warmer Frühling sein. Wir warten seit 15 Jahren auf die angedrohte Erwärmung des Klimas. Eingetroffen ist eine Abkühlung. Ein Blick in die Realität des Auslands würde Gunzinger widerlegen. Sein Vortrag hatte den Namen: „Vision trifft Realtität„. Welche Realität, Herr Gunzinger? Es muss sich wohl um die „Realität“ eines leicht verwirrten Kernkraftgegners handeln. Solche phantasievollen Zahlen sehen wir sonst nur von Greenpeace, WWF und Friends of the Earth.

Wenn sich Wisssenschaftler von Ideologieen und Träumereien leiten lassen, bekommen wir solch verrückte Ergebnisse. Der Applaus in der linken Presse ist Gunzinger mit solchen Aussagen gewiss. Ob es der Objektivität einer noch nicht geführten Diskussion um die Energiewende hilft? Wohl kaum. Auch Anton Gunzinger begeht den Fehler, seine ausserordentlichen Fähigkeiten im Bereich Informatik auf ein fachfremdes Forschungsgebiet anzuwenden und dabei den für die Allgemeinheit zum Glück wirkungslosen SUPERGAU der eigenen Reputation zu bewirken.

SUPER GAU=“SUPER grösster anzunehmender Unfall“. Warum muss ein Wissenschaftler der ETH Zürich auf solch lächerliche und populistische Erhöhungen zurückgreifen?

Zurück an die Uni Zürich: Das selbstdeklarierte Ziel der Studie verfehlt

Auf Seite 296 äussert sich der Autor zu den bereits erstellten Studien für die lokale Akzeptanz und bezeichnet die Faktenlage als „recht gut belegt“.

„… Eine ganzheitliche und differenzierte Analyse von personen- und projektbezogenen Einflussfaktoren auf die lokale Akzeptanz steht noch aus. Das vorliegende Forschungsprojekt hat zum Ziel, genau diese Analyse durchzuführen …“

Ganzheitlich“ ist ein grosses Wort. „Differenziert“ auch. Die Studie scheitert daran kläglich, weil „alle Organisationen, die der Windkraft kritisch oder ablehnend gegenüberstehen“ von der Studie im vornherein ausgeschlossen wurden und dafür alle die „Windkraft befürwortenden Organisationen“ direkt oder indirekt an der Studie beteiligt sind und Einfluss nehmen konnten. Es ist kein Geheimnis, dass das BFE die Windradlobby unkritisch unterstützt. Das BFE hat einen politischen Auftrag von der Bundesrätin und sogar dem Gesamtbundesrat. Kritik an Windkraftnutzung ist für das BFE gar keine Option mehr. Offenbar gilt das auch für eine „wissenschaftliche“ Studie. Man hat den Anspruch an eine minimale Objektivität schon gar nicht und muss nur noch die genehmen, von der Politik erwarteten Ergebnisse liefern. Insofern erfüllt die Studie die in sie gesetzten  Erwartungen perfekt. Ganzheitlich“ und „differenziert“ ist das wohl kaum.

Das BFE ist Partei in dieser Sache

Die Auftraggeberin der Studie, das Bundesamt für Energie mag aus der Perspektive eines unbeteiligten Betrachters eine „neutrale Instanz des Bundes“ darstellen. Aber das entspricht nicht den Tatsachen. Alle an dieser Studie beteiligten Vertreter des BFE sind politisch, ideologisch und in der wirtschaftlicher Abhängigkeit eindeutig der Gruppe der „Befürworter von Windkraftnutzung“ zuzuordnen. Die finanzielle Abhängigkeit von der Windradlobby ist zumindest bei den Begleitgruppenmitgliedern Robert Horbaty und Reto Rigassi klar gegeben. Der BFE-Mitarbeiter und „Experte für Windkraft“ Markus Geissmann unterschreibt regelmässig Medienmitteilungen der Suisse Eole, deren Inhalt immer die selben Falschaussagen portieren. Die Auftraggeberin kann deshalb keinesfalls als „neutrale Instanz“ gelten. Das Ergebnis dieser Studie ist wenig überraschend eine weitere Ergänzung zur Ansammlung von billigen Argumenten gegen die „Skeptiker“ einer von diesen kritisierten Windkraftnutzung in der Schweiz.

Die Suisse Eole lügt wie gedruckt und wird darin vom BFE unterstützt

Die Studie ist lediglich Teil der mit Steuergeldern finanzierten „Akzeptanzförderung von Windkraftanlagen“ durch die schweizerische Windradlobby. Das inhaltliche Programm dieser „Akzeptanzförderung“ beschränkt sich seit jeher auf die Ansammlung positivistischer Aussagen und Behauptungen zu Gunsten des flächendeckenden Einsatzes von Windkraft in der Schweiz. Dabei äussert die Windradlobby unter Beizug der Vertreter des BFE regelmässig Unwahrheiten und Falschaussagen gröberen Kalibers. Als ein kleines Beispiel unter Vielen erwähnen wir die stur weiterverfolgte Aussage, Windkraftwerke würden im Lärmspektrum „keinen Pulsgehalt aufweisen3“. Man beachte den pseudowissenschaftlichen Ton. Auszug aus der Eole-Info Nr. 21:

„Deutsche Experten kommen vor dem Erfahrungshintergrund von 20‘000 installierten Windenergieanlagen und auf Basis gründlicher Messungen zu ganz anderen Schlüssen. Ein 40-seitiger Bericht, wiederum aus Nordrhein-Westfalen, dokumentiert die Messungen an einer Enercon E-70. Das leicht an- und abschwellende Geräusch wird sowohl subjektiv als auch aufgrund eines standardisierten Messverfahrens (Referenzmesspunkt im Abstand von 134 m von der Rotorebene; Differenz zwischen Taktmaximalpegel und Mittelungspegel) als weder ton- noch impulshaltig eingestuft. Übertragen auf Schweizer Verhältnisse heisst das: Die Pegelkorrektur ist gleich 0 dB zu setzen. Punkt.“

Die schweizerische EMPA4 und auch das offizielle Bern haben diese Aussage schon längst als reine Propaganda entlarvt. Der erwähnte 40-seitige Bericht wurde bisher weder als Quelle angegeben noch ist er in irgendeiner Form auffindbar.

In Deutschland gibt es dazu ein klares richterliches Urteil5 in zweiter Instanz. Solche offensichtlichen Falschaussagen wurden von der Suisse Eole bisher weder zurückgenommen noch relativiert. Wir könnten hier problemlos noch fünf weitere entscheidende Falschaussagen dieser unseriösen Branchenorganisation nachweisen. Allein, es ist uns zu dumm als einzige Partei dauernd alles zu belegen, während die Öffentlichkeit auf die unbelegten Lügen der Windradlobby offensichtlich besser anspricht.

Systematische Intransparenz

Wenig verwunderlich ist deshalb auch die auffällig fehlende Transparenz dieser Studie:

  • Keinerlei Deklaration der Interessenlage der Experten und des Autors.
  • Eine aus den wichtigsten Exponenten der Schweizer Windradlobby zusammengesetzte „Begleitgruppe“, der Mitglieder mindestens teilweise selber an laufenden und geplanten Windkraftprojekten beteiligt sind oder zumindest ideologische Interessen der Kernkraftgegner offen vertreten.
  • Ein Autor, der die „Skeptiker“ weder fachlich noch psychologisch richtig einzuschätzen in der Lage und den subtilen Einflüssen der Windradlobby erlegen ist.
  • Ein Autor, der bei einer Firma angestellt ist, die ihre Kunden aus den Reihen der Windradpromotoren rekrutiert. Der Autor betreut innerhalb der erwähnten Firma diese Windradpromotoren persönlich.
  • Eine Methode, die die Auswahl der gewählten Regionen mit fadenscheinigen Ausreden verheimlichen muss und die Befragten unter Anwendung einseitig positivistischer Signale unangemessen beeinflusst.

Die laufende Schwesterstudie der Universität St. Gallen ist auf dem gleichen Weg: Die Autorin Nina Hampl beantwortet Anfragen entweder gar nicht oder mit dem Hinweis, dass die angefragten Informationen aus rechtlichen Gründen nicht weitergegeben werden dürfen. Wir können nur vermuten, dass die Häufung solch unwissenschaftlicher Studien dazu dienen soll, profitierenden Interessengruppen Vorteile zu verschaffen. Ist das der wissenschaftliche Standard an unseren Universitäten? Wir hoffen nicht.

Auch das BFE hat so einiges zu verbergen

Das seltsame Verhalten der Psychologen passt exakt zum noch seltsameren Verhalten des Bundesamtes für Energie. Angefragte Daten zur Produktion von Windkraftanlagen unterliegen ebenfalls der Geheimhaltung. Von Frank Rutschmann auf Herbst 2012 zur Veröffentlichung versprochene detaillierte Leistungsdaten der Schweizer Windkraftwerke stehen noch immer aus. Es besteht die Gefahr, dass die „Skeptiker“ daraus schliessen könnten, dass die Produktion von Windstrom in der Schweiz an Kläglichkeit nicht zu überbieten ist.

Das würde den Parteikollegen der Mitarbeiter des Bundesamtes nicht gefallen. Das würde auch den Studienkollegen des Autors nicht gefallen. Solche Behinderungen durch den Amtsschimmel und die einseitige Präferenz zu ideologisch geprägtem Verständnis der Grünen Energie werden an anderer Stelle auch als Filz bezeichnet. Man muss eine ganz gehörige Menge an Schwachsinn verstecken, damit das Lügengebilde nicht zusammenbricht. Wir haben allerdings den Eindruck, dass dies dem Autor noch nicht wirklich ins Bewusstsein gerückt ist.

Kunde droht mit vertiefter Kenntnis und tiefgründigen Fragen

Sobald die Fragen unangenehm werden, entziehen sich die Verantwortlichen in der Regel durch beleidigte Funkstille. So geschehen bei unseren Ansprechpartnern im BFE (Michael Kaufmann, Markus Geissmann, Frank Rutschmann und sogar beim Generaldirektor des UVEK. Das ist für diese Personen kein grosses Problem, decken die politischen Vorgesetzten Moritz Leuenberger und seine Nachfolgerin Doris Leuthard doch solche Machenschaften seit Jahren. Man kann nur erahnen, was da im Hintergrund der Bürokratie alles abläuft …

„Lieber Daniel. Falls es für dich ok ist, antworte ich Herrn Merkli nicht mehr auf dieses Schreiben. Jedes Mal, wenn man ihm antwortet, kommt ein längeres Mail zurück …“

Und …

„Gerne empfange ich Sie im BFE zu einem halbstündigen Gespräch. Jedoch: Wenn Sie wirklich ein Gespräch mit mir wünschen, bitte ich Sie, in Zukunft einvernehmlichere Töne anzuschlagen und nicht im Befehlston mit uns zu sprechen. Wir sind weder Ihre Gegner noch Ihre Angestellten. Ich würde mich freuen, wenn Sie diesem Umstand Rechnung tragen, damit ein konstruktives Treffen möglich wird.“

Das ist der Geist des BFE. Service Public gilt nur für die genehmen Leute, die der richtigen Partei und vor allem der richtigen Gesinnung angehören. Und ich bitte um Entschuldigung, Herr Frank Rutschmann: So behandelt man nur „Gegner“ und „Skeptiker“. Seit der Metamorphose des „Chef erneuerbare Energie des BFE“ zur beleidigten Leberwurst empfindet uns Frank Rutschmann bestimmt als Gegner. Wir haben seit der letzten kritischen E-Mail vom 13. März 2012 nichts mehr von ihm vernommen:

Sehr geehrter Herr Rutschmann
Das kann ich so nicht stehenlassen. Wir halten hier einfach noch einmal in aller Deutlichkeit fest:

  • Das BFE unterstützt eine Branchenorganisation, die in der Öffentlichkeit als „Vertreter des BFE“ auftritt und an den erwähnten Fachtagungen und öffentlichen Veranstaltungen unter Anwendung dieser öffentlichen Mittel Falschinformationen und Halbwahrheiten verbreitet. Diese Situation als „natürlich“ darzustellen ist nicht korrekt.
  • Es gibt ausser der Paysage Libre – Freie Landschaft keine Verbände, die sich mit den technischen Umständen und Nachteilen der Windkraftnutzung objektiv auseinandersetzen. Wir sind auch der einzige Verband, der die Anwohner (Menschen!) vertritt und die gefährdete Lebensqualität einer ganzen Generation thematisiert.
  • Uns auf den Weg der normalen Vernehmlassung, Anhörung von Organisationen „wie ihre“ zu verweisen greift ebenfalls zu kurz. Die Majorisierung unserer Ansichten durch bezahlte Interessenvertreter ist garantiert. Die Bevölkerung wird durch eine seit Jahren anhaltenden Medienkampagne in den Zustand einer „grünen Euphorie“ gewiegt, damit sie gar nicht auf die Idee kommen kann, es würde hier etwas ganz komplett schief laufen. Wir sollen demnach annehmen, dass das im Sinne der Energiestrategie 2050 ist, bei der wir intensiv mitgewirkt haben und während den Diskussionen kaum etwas über den virulenten Einsatz der Windkraft haben vernehmen können?(konkret: in der Arbeitsgruppe Mobilität wurde der Einsatz von Windkraftwerken entlang den Autobahnen mit Ausnahme der Energiestiftung klar und begründet abgelehnt, andere Diskussionen um Windkraft sind mir nicht bekannt)
  • Wir müssen demnach annehmen, dass diese Arbeitsgruppen eine reine Alibiübung des Bundesamts für Energie war, um dann völlig an den Bedürfnissen der Verbände vorbei eine Windstrategie zu definieren, die in diesen Arbeitsgruppen NIE diskutiert worden ist? Das haben wir allerdings schon einmal gehabt – bei der Diskussion um das „Konzept Windenergie Schweiz„. Da wurden die Interessen der Landschaft (SL), des Tourismus (SAC) und der Natur (Pro Natura, WWF) einfach ignoriert. Aber es war schön, dass wir haben mitreden dürfen! Einhundert Energieexperten reden von allem anderen als Windkraft als Lösung unserer Energiewende und Herr Markus Geissmann zusammen mit Herr Robert Horbaty können im Auftrag von Suisse Eole mit ein paar Strichen machen was sie wollen! Sie haben einen gewaltigen Wurm drin in diesem System.

Es muss wohl etwas deutlicher sein als üblichDie Windradverkäufer und Windradbetreiber machen über das BFE  ihre eigenen Vorschriften und Energieverordnungen.Und Sie bezeichnen das als „natürlich“. Ich denke, es gibt einen guten Grund, weshalb Sie einem Streitgespräch unbedingt ausweichen wollen: Es könnte die Grundfesten des BFE und der Suisse Eole erschüttern. Ich empfehle Ihnen dringen einmal den Blick ins Ausland zu werfen. Dort ist man schon viel weiter ….
http://www.spectator.co.uk/essays/all/7684233/the-winds-of-change.thtml
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

Die Energiewende ist kein technisches Projekt. Es ist ein politisches Projekt. Deshalb wird sie für die zukünftige Energieversorgung nicht funktionieren. Die meisten Studien, finanziert oder begleitet von den Behörden des UVEK, sind nur bedingt ernst zu nehmen. Das gilt noch verstärkt für die vorliegende Studie der Universität Zürich.

Beim Autor liegt eine universitäre Wahrnehmungsstörung vor

Der Autor ist ein gut ausgebildeter Wissenschaftler im Fachbereich Psychologie. Seine Reputation in Fragen dieser Fachlichkeit kann und soll von mir nicht in Frage gestellt werden. Götz Walter ist ein Opfer seines Umfelds, in dem er diese Studie erstellt hat. Umgeben von vermeintlich gut gebildeten Experten nimmt er nicht wahr, dass deren fachliche Kompetenz einseitig bei den Sozialwissenschaften liegt. Die Mängel der Studie liegen deshalb mehrheitlich bei der Beurteilung der technischen Umstände und der Gründe für eine vermeintlich unbegründete Ablehnung von Windkraft durch deren „Skeptiker“.

Die von Götz Walter unterschätzten technischen Faktoren der Energieproduktion mittels Windkraft nimmt er nicht oder nur aus der Perspektive des begeisterten Laien für die Neue Erneuerbare Energie wahr. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Gegner von Windkraft, von ihm abschätzig als „Skeptiker“ bezeichnet, besser in der Lage wären, die für diese Studie relevanten Nachteile exakt formulieren zu können. Weil er den Überlegungsfehler zulässt, die „Skeptiker“ würden über keine greifbaren Fakten verfügen (nur Behauptungen), verlässt er sich auf die Aussagen und Hinweise aus seinem sozialpsychologischen Umfeld und lässt zu, dass die profit- und ideologisch orientierten „Experten“ des Bundesamtes für Energie seine Studie subtil beeinflussen und seine Vorurteile bestätigen. Das ist ein grundsätzlicher Mangel dieser Studie. Sie kann nicht objektiv sein, weil die Vorbedingungen nicht der Realität entsprechen und die Beteiligten Experten alles andere als „unbefangen“ und „unabhängig“ sind. Das gilt im besonderen Masse auch für den Autor selber.

Unterlassungen, Vorurteile und Schwächen der Studie

Die Begleitgruppe

Gleich zu Beginn fällt die Zusammensetzung der „Begleitgruppe“ und der Name des BFE-Programmleiters auf. Sie sind mit Ausnahme des nicht einschätzbaren Boris Krey vom Bundesamt für Energie allesamt erklärte, bekannte und extreme Vertreter der Windradbefürworter. Sie werden dafür bezahlt, alle erdenklichen positiven Aspekte der Windkraftnutzung zu betonen und die negativen Aspekte zu unterdrücken:

  • Robert Horbaty: Seine Funktionen bei der ADEV-Windkraft AG sind vielfältig. Er ist zusammen mit dem ebenfalls erwähnten Markus Geissmann „Der Erfinder der Windkraftnutzung“ und Mann der ersten Stunde der Windkraft in der Schweiz. Seine Motivation schöpft sich aus seiner Vergangenheit als Kernkraftgegner und Verkäufer von Windparks und Solaranlagen und seiner Funktion als Geschäftsführer der ADEV Windkraft AG. Er ist auch Geschäftsführer und Besitzer der „ENCO Energieconsulting AG“, die als grundlegende Treiberin, Adressgeberin und Zahlstelle der Branchenorganisation Suisse Eole fungiert. Robert Horbaty hat mehrere Jahre das Amt des Geschäftsführers der Suisse Eole bekleidet. Seine Befangenheit in der Frage der Akzeptanz von Windkraftwerken ist klar belegt. Obwohl diese Tatsache öffentlich bekannt ist und die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft diesen Missstand direkt im Bundesamt für Energie reklamiert hat, wird Robert Horbaty weiterhin als Projektleiter für Schlüsselprojekte des Bundes herangezogen. Notabene ohne die Spur eines kritischen Konterparts – wie das in der vorliegenden Studie erneut zum Ausdruck kommt. Das Bundesamt für Energie hat im Frühling 2012 an einer Sitzung mit dem Chef Erneuerbare Energie, Frank Rutschmann eindeutig und klar jegliche Zusammenarbeit mit der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft abgelehnt mit der Begründung, „man wolle nicht mit den Gegnern zusammenarbeiten“. Wenn selbst der nationalrätliche Energiekommissionspräsident, Eric Nussbaumer, Angestellter der ADEV ist, kann man sich das gut leisten. Man arbeitet im BFE praktisch „Unter sich“, wenn es um Windkraft geht.
  • Reto Rigassi: Der aktuelle Geschäftsführer der Suisse Eole war mit Sicherheit oder ist wahrscheinlich heute noch Angestellter der ENCO Energieconsulting AG des obgenannten Robert Horbaty. Er ist ebenfalls dogmatischer Kernkraftgegner und Mitglied des Vereins „Nie wieder Atomkraftwerke“ (NWA). Dieser Verein ist – wie übrigens alle hier erwähnten Personen – davon überzeugt, die ungeliebten Kernkraftwerke mittels Windkraft ersetzen zu können – ein Umstand, der gelinde gesagt „diskutabel“ ist. Seit Jahren werden „Experten“ wie Reto Rigassi bewusst in Fachgruppen, Kommissionen und Organisationen eingeschleust und entfalten die beobachtete Wirkung. Ihre Überzahl in den Energiekommissionen ist auffallend (Eric Nussbaumer, ADEV, Beat Jans, ADEV, Rudolf Rechsteiner ADEV, Laurent Favre, ex-Präsident der Suisse Eole, Bastien Girod, Vizepräsident der Suisse Eole, Martin Bäumle, Cramer Robert, Erfinder der Möglichkeit Windräder in Wäldern zu bauen,  usw.)
  • Markus Geissmann: Er hat zusammen mit Robert Horbaty ohne jegliche Absegnung und Wissen seiner Vorgesetzten im Herbst 2001 eine Pressekonferenz als Vertreter des BFE mit Robert Horbaty durchgeführt, in der er die Windkraftnutzung in der Schweiz propagiert und initiiert hat. Seither lässt sich das BFE unter der Leitung des Windkraftfreundes Walter Steinmann über Markus Geissmann als Vertreter der Windradlobby sein gesamtes fachliches und politisches Programm der erneuerbaren Energie durch die Windradlobby diktieren. Im Frühling 2004 wurde das erste wichtige Dokument zu Windkraft in der Schweiz veröffentlicht. Autor: Markus Geissmann. Ein Vergleich der Vernehmlassungspapiere mit der durch Markus Geissmann und dem damaligen Chef Erneuerbare Energie, Michael Kaufmann erarbeiteten Umsetzung des „Konzept Windenergie Schweiz“ lässt schon klar erkennen, wie die Argumentation rein politisch motiviert und jeglicher fachlicher Relevanz entfremdet wurde. Unhaltbare, fachlich und im internationalen Vergleich untaugliche Aussagen sind darin bereits klar erkennbar. Der SAC und auch die Stiftung Landschaftsschutz bestätigten die einseitige Umsetzung dieses Dokuments durch Markus Geissmann und Michael Kaufmann und reagierten damals empört und ablehnend.

Fehlende Unabhängigkeitsdeklarationen (DOI)

Die bei Fachexperten üblichen „Declaration of Interests“ (DOI) fehlen bei allen erwähnten Experten, die an der Studie mitgearbeitet haben. Man muss wohl akzeptieren, dass dies bei solch einseitig angelegten „Studien“ gar nicht mehr notwendig ist, weil alle Beteiligten entweder „Kernkraftgegner“ (ideologische Abhängigkeiten) oder „Mitarbeit bei einer von Windkraftwerken profitierenden Organisation“ (finanzielle und ideologische Abhängigkeiten) angeben müssten. Die klare Weigerung des Autors, seine DOI offen darzulegen, kann nur als bewusst in Kauf genommene Befangenheit interpretiert werden. Insbesondere, weil eine seiner grössten Abhängigkeiten – seine Anstellung bei der Firma „The Advisory House“ – öffentlich bekannt ist.

Wo sind die Kritiker der Windkraft?

In der Folge der obgenannten extrem einseitigen Besetzung der Begleitgruppe und der Projektleitung sind verschiedene Mängel dieser Studie erklärbar. Es muss angenommen werden, dass der pseudowissenschaftliche und subjektive Ansatz des Studienverfassers Götz Walter und seines Doktorvaters Prof. Dr. Heinz Gutscher durch eine subitle Einflussnahme der Begleitgruppe noch verstärkt wurden. Alle Mitglieder der Begleitgruppe kennen die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft. Man kann beim besten Willen nicht über das Thema Windkraft Schweiz schreiben oder reden, ohne über diese Organisation stolpern zu MÜSSEN! Sie ist bis hinauf zur Bundesrätin Doris Leuthard auch dem UVEK- Generaldirektor und der gesamten Spitze des BFE bestens bekannt. Sie war in den Arbeitsgruppen zur Energiestrategie 2050 mit drei Vertretern prominent an der Ausarbeitung der Vorlage für den Bundesrat beteiligt. Und sie ist vor allem die einzig fassbare und kompetente Konterpart zur Suisse Eole, die in der Begeitgruppe zu dieser Studie selbstverständlich ihren Einfluss gelten macht. Die offizielle Partnerschaft der Suisse Eole mit dem Bundesamt für Energie berechtigt die Wissenschaft nicht dazu, die offizielle Gegnerorganisation komplett zu ignorieren. Der Status der „Offiziellen Windkraftexperten“, der hier den Profiteuren einseitig zugestanden wird, ist einer der grundsätzlichen Denkfehler dieser Studie. Diese Profiteure sind weit davon entfernt, objektive Aussagen zu Wirkung und Nachteilen der Windkraftnutzung machen zu können. Zu oft haben sie die Nachteile, Gefahren und Probleme von Windkraftanlagen böswillig unterschlagen oder beschönigend dargestellt. Solche Leute als einzig gültiges „Mass aller Dinge“ mitwirken zu lassen, ist eine Unterlassung, die nicht ohne Absicht erfolgt sein kann. Der Autor verteidigt seine selbsterklärte Unabhängigkeit trotzdem weiterhin ohne sich den kleinsten Zweifel anmerken zu lassen:

„.. Ihnen muss meine Erklärung genügen, dass ich die Studie als Forscher an der Universität Zürich frei von jedwegen Interessenskonflikten und externen Einflüssen durchgeführt habe.“

Das ist – nach den negativen Äusserungen des Autors zu den „Skeptikern“ und die offensichtliche Befangenheit aller Beteiligter – gar nicht möglich.

Erschwerend für eine freundliche Behandlung unserer Organisation durch Vertreter einer ungebremsten Windradeuphorie ist die Tatsache, dass die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft mit Kritik an Behörden und Bundesrat nicht heuchlerisch gespart und ihre Argumente jeweils – im Gegensatz zu den Befürwortern der Windkraft – immer offen dargelegt hat. Wir müssen annehmen, dass das offensichtliche Ignorieren unserer Organisation in durchschauberer Weise, bewusst und durch alle Beteiligten unter missbräuchlicher Anwendung ihrer Funktion gelebt wird.

Am Schluss der Studie (Seite 786) lässt der Autor Götz Walter seinem Unverständnis für die „Skeptiker“ freien Lauf und outet sich definitiv als unkritischen Windradbefürworter. Zuerst belegt er seinen ganz persönlichen Mangel an Realitätssinn und propagiert indirekt, dass die Bevölkerung in Diskussionsforen von den „Skeptikern“ vereinnahmt wird, was seiner ganz persönlichen Vorstellung von demokratischer Meinungsbildung widerspricht:

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Abstimmung unter den Einwohnern pro / contra lokaler Windkraftprojekte einen vielversprechenden Weg darstellt, um die lokale Akzeptanz vor Ort zu erhöhen und den Bau von Windkraftanlagen basisdemokratisch zu legitimieren. Die Bereitschaft der Befragten an Abstimmungen teilzunehmen ist deutlich höher als Gespräche mit Projektverantwortlichen … oder an Diskussionsrunden / Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Weiterhin kann so einer überproportionalen Beteiligung von Gegnern im Planungsprozess vorgebeugt werden …“

Damit wird suggeriert, dass für ein positives Resultat besser auf eine seriöse Information der Bevölkerung zu Gunsten einer schnellen Abstimmung verzichtet werden sollte. Es wird die „signifikante Minderheit“ konstruiert, die man vorher als „die Diskussionen überproportional vereinnahmend und dominierend“ bezeichnet und mit den unrealistischen Vorbedingungen der Studie (1‘500 Meter Abstand zu Ihrem Wohnsitz…) erst verursacht hat. Die „hohe Partizipationsbereitschaft der Skeptiker“ lässt sich in der Wahrnehmung meiner Realität leider nicht feststellen:

„Windkraftwerke werden wohl immer umstritten sein. Eine signifikante Minderheit der Befragten in allen Erhebungsregionen war deutlich gegen Windkraftprojekte eingestellt. Da sie über eine vergleichsweise hohe Partizipationsbereitschaft verfügen, werden sie in Einwohnerversammlungen und Informationsveranstaltungen den Dialog stark beeinflussen und im schlechtesten Fall dominieren.“

Diese Sätze zeigen, warum die Kritiker der Windkraft für solche Studien systematisch ignoriert und marginalisiert werden. Es besteht eine gemeinsame Strategie zwischen politisch ideologisierten Wissenschaftlern mit ihrer gelebten unglaublichen Arroganz des Besserwissens und der profitierenden Industrie mit ihrem rein monetären Denken. Die „Skeptiker“ werden systematisch verunglimpft, in den Köpfen von Götz Walter und seinen Begleitern kämpfen die „Skeptiker“ mit unlauteren Argumenten gegen die geliebten Windräder. Der Versuch, die Argumente der „Skeptiker“ ernsthaft und seriös zu bewerten, ist nicht nachvollziehbar und würde auch gegen die innerste Überzeugung der Beteiligten dieser Studie verstossen. Es wird locker präjudiziert, dass an Diskussionsrunden, mit einer nicht nachweisbaren Dominanz der „Skeptiker“, die Diskussion im Vornherein nicht fachlich und seriös ausfallen KANN.

Die Begleitgruppe und der Autor dieser Studie glauben ernsthaft und unerschütterlich daran, dass sie und nur sie sich auf dem „rechten“ Weg zu einer sinnvollen Energiewende befinden. Der hier formulierte Geist sagt zwischen den Zeilen, dass es den „Skeptikern“ unmöglich ist, griffige, nachvollziehbare und wahrheitsgemässe Argumente für die überwiegenden Nachteile der Windkraftnutzung in der Schweiz nachweisen zu können. Was für eine akademische Überheblichkeit! Was für ein praktisches Beispiel eines gelebten universitären Elfenbeinturms der Arroganz!

Wurde die Auswahl der befragten Regionen durch die Begleitgruppe manipuliert?

Bis zum heutigen Datum wurden unsere Anfragen nach Bezeichnung der gewählten Regionen und Gemeinden für die Umfrage nicht beantwortet. Die einseitige Zusammensetzung der Begleitgruppe lässt den Verdacht nach Manipulation der befragten Orte zu. Das eindrückliche Indiz dazu ist diese Vorenthaltung wichtiger Information zur Beurteilung der Studie. Es muss auch angenommen werden, dass die Kritiker von Windkraftprojekten durch die Vertreter der Windradlobby gegenüber dem Verfasser der Studie desavouiert wurden. Es gibt konkrete Beispiele, dass die Suisse Eole die Praxis des aktiven und professionellen Mobbings gegen ihre Kritiker betreibt. Die Windradlobby denunziert die Kritiker nicht offen und ehrlich, sondern hinter deren Rücken in spezifisch für die Entscheidungsträger zugeschnittenen e-mails. Leider sind die verschiedenen Exponenten des UVEK und des BFE daran äusserst interessiert, benötigen sie doch dringend gute Gründe, mit uns nicht mehr kommunizieren zu müssen. Fachliche Argumente, die die Argumente der Kritiker widerlegt hätten, wurden dabei noch nie gesehen. Der Windradlobby fehlen die Argumente für ihren Traum komplett. Das ist der Hauptgrund für dieses feige und unwissenschaftliche Verhalten.

Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, dass der umfangreiche Kampf um das von der Windradlobby kläglich verlorene Einzelprojekt „Heitersberg“ nicht in die Umfrage einbezogen wurde. Dem Begleitgruppenmitglied Reto Rigassi wäre dieses Projekt bestens bekannt gewesen. Durch sein starkes Engagement für den Bau dieses menschenverachtenden Windrades (350 Meter Abstand zu bewohnten Gebäuden, kein genügendes Windaufkommen, Bau mitten in ein Landschaftschutzgebiet) war die Diskussion in den betroffenen Gemeinden Remetschwil, Spreitenbach und Bellikon und das Wissen in der Bevölkerung in einmaliger Weise abschöpfbar gewesen. Aber hier hätte die Windradlobby wahrscheinlich einen stärkeren und fachlich begründeten Widerstand erwarten müssen. Man nahm einfachheitshalber an, die 62 Einsprecher aus Gemeinden, Verbänden und den nahegelegenen Wohnorten wären alles nur unbedarfte „Skeptiker“ ohne einen einzigen triftigen Grund ausser dem eigenen Egoismus.

Die Nichtwahl dieses Schlüsselgebiets als Befragungsregion entlarvt die Absicht der Studienverantwortlichen, die „Skeptiker“ im Vornherein daran zu hindern, ihre schon vor der Studie angenommene „überproportionale Beteiligung“ ausnützen zu können. Dass die Beteiligung der befürwortenden Windradlobby an dieser Studie alle „Proportionen“ bei weitem sprengt, wurde als gottgegeben und ohne mit den Wimpern zu zucken akzeptiert. Der Umstand, dass die Umfrage gegenüber der Paysage Libre – Freie Landschaft dermassen erfolgreich verheimlicht werden konnte, lässt vermuten, dass beim Versand der Unterlagen an die Befragten ein passender Filter angewendet wurde. Die Weigerung zur Lieferung der bei Götz Walter angefragten Angaben unterstreicht das böswillige ignorieren der potenziellen „Skeptiker“ eindrücklich.

Problematische Schlüsse aus dem Phänomen „inverser NIMBY-Effekt“

Der aus unserer Erfahrung kaum nachvollziehbare „inverse NIMBY-Effekt“ soll das totale Umschwenken ehemaliger Gegner von Windparks in begeisterte Befürworter des „bewohnten Windparks“ beschreiben. Die herangezogenen Beispiele sind schon deshalb für die Schweiz nicht anwendbar, weil wir in der Schweiz massiv bessere Möglichkeiten zur Verhinderung von Beamtenwillkür haben. Im nahen Ausland werden Bewilligungen für Strukturbauten „von Amts wegen“ und oft zentralistisch entschieden. Eine Einflussmöglichkeit der Anwohner besteht dort nur beschränkt. Dies führt im Zusammenhang mit dem in dieser Studie festgestellten „Freikaufens von der Last der Windräder“ (Seiten 26/276), zu nicht weniger als einer qualifizierten Nötigung der Anwohner durch die Windkraftindustrie. Würde man nun den inversen NIMBY-Effekt im Zusammenhang mit den psychologisch verwandten Themen „Stockholm-Syndrom“ und „Eltern-Kind-Entfremdung“ betrachten, könnte man die Gründe für dieses irrationale Verhalten besser verstehen. Aber dazu ist diese Studie nicht in der Lage. Sie verfolgt das Ziel, die Gegner, hier abschätzig „Skeptiker“ genannt, im Sinne der Windradindustrie zu marginalisieren.

Die Mär der CO2-sparenden Windräder

Die Ecoinvent7 weist für die Lebensdauer eines Windrades eine Treibhausgasemission von ca. 9 Gramm pro erzeugte KWh Strom aus. Das ist wesentlich höher als die Treibhausgasemission einer von Wasser- oder Kernkraftwerken umgewandelte KWh.

Obwohl von Experten auch des Bundesamtes für Energie anerkannt, wird den Windkraftwerken erstaunlicherweise oft auch in wissenschaftlichen Studien eine NULL-Emission attestiert. Das ist eine klare Fehlbeurteilung ohne fachliche Grundlage. Diese Aussage wird ausschliesslich von Windkraftbefürwortern portiert. Sie hier unreflektiert zu verwenden, ist ein weiterer Hinweis auf die fehlenden technischen Grundlagen des Autors. Als Psychologe muss er sich auf die offizielle Version – sprich die Version von Suisse Eole – abstützen. Wie vorher bereits ausgeführt, ist das nicht zielführend. Genau bei solchen Fragen müsste die Studie auf eine breitere Wissensgrundlage gestellt werden. Hier bietet sich der Einfluss der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft geradezu an.

Die Mär von der Zuverlässigkeit und Effizienz der Windräder

Strom aus Windkraft ist höchst unzuverlässig. Sie ist die unzuverlässigste elektrische Energie überhaupt und dazu noch kaum steuerbar. Diese Kombination macht den Strom aus Windkraft im Vergleich zu konventionellen und selbst photovoltaischen Umwandlungsarten wenig werthaltig. Dieser Strom ist nur mit extrem teuren technischen Mitteln überhaupt nutzbar. Er fällt nicht an, wenn man ihn benötigt, sondern nur, wenn es windet. Der Autor nimmt auch hier die unkritische Meinung der Windradbefürworter an, obwohl verschiedene internationale Studien und offizielle Zahlen die Wirkung von Windrädern wesentlich kritischer beurteilen. Die Bevölkerung wurde bisher schweizweit nicht objektiv informiert. Die Suisse Eole setzt ihre vom Bund erhaltenen Mittel nicht zur objektiven Aufklärung ein, sondern lediglich zur „Erhöhung der Akzeptanz für Windräder“ was nichts anderes als eine bessere Umschreibung für „Schöne Märchen erzählen“ darstellt. Kulinarisch betrachtet ist es ein bewusstes „Honig um den Mund Streichen“ auf höchstem Niveau.

Hierzu passt ein Beispiel aus der Praxis des Kanons Aargau: Die Abteilung für Energie der kantonalen Behörden – mit der Suisse Eole in Dauerkontakt – hat in der Botschaft zur kantonalen Energieverordnung den Wert von „Mindestens 450 KWh/a pro m2 bestrichene Rotorfläche“ als Voraussetzung für die Bewilligung einer Grosswindanlage festgehalten. Der Grosse Rat ist darauf eingetreten, obwohl dieser Wert direkt aus der Feder der Suisse Eole stammt und so international noch nie gesehen wurde.

Erstens ist dieser Wert massiv unter dem in Deutschland angenommenen Mindestwert für Effizienz von „518 KWh/a pro m2 bestrichene Rotorfläche“, was belegt, dass die Schweizer Windradlobby ganz genau weiss, dass im Mittelland nicht genügend Windaufkommen vorhanden ist. Zweitens ist dieser Wert im Vergleich zu einer mittelmässigen Solarthermikanlage nur als „demaskierend“ zu bezeichnen. Da holt man nämlich mindestens die gleiche Menge an Energie pro m2 und Jahr raus. Nur wesentlich zuverlässiger und zusätzlich mit der gelösten Option der Speicherung, ohne Schäden an Natur, Landschaft und ohne die gefürchteten Lärmemissionen.

Warum „1‘500 Meter Abstand“ und „Bau auf Ackerland“?

Der Abstand von ca. 1‘500 Metern entspricht den Forderungen der Kritiker weitgehend. Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft fordert die 10-fache Gesamthöhe, was in vielen Fällen diesem Abstand entspricht. Die Realität sieht aber komplett anders aus: Die an dieser Studie als Begleitgruppe beteiligte Suisse Eole propagiert einen Mindestabstand von unerklärlich geringen 300 Metern! Dieser unmenschliche Abstand wurde denn auch in der Gemeinde Saint Brais vom Projektleiter dieser Studie, Robert Horbaty, mit seiner Firma ADEV realisiert. Die 1‘500 Meter Abstand zum Wohnsitz der Befragten sind eine Beschönigung der aktuellen Verhältnisse. Das relativiert die Zustimmung der meisten Teilnehmer an der Umfrage, weil an anderer Stelle die Distanz zur Wohnlage als wichtiger Grund für die Ablehnung dargestellt wird (Studie Seite 266):

„Insbesondere die Auswirkung auf die Population des Rotmilans und die Entfernung zu Wohnsiedlungen beeinflussten die Wahl der Befragten“… „Insbesondere Opponenten waren bereit, für einen Windkraftausbau …finanzielle Mittel bereitzustellen: z.B. 9.25 EUR je Monat, um die Windkraftanlagen anstelle von 750 Metern 1‘100 Metern entfernt von Wohnbebauungen zu errichten …“

Auch das Kriterium „Bau auf Ackerland“ hat das Potenzial einer Verfälschung der Umfrageergebnisse. Die aktuellen Umfragen zum Erhalt von Wald und Natur zeigen eine klare Ablehnung von 80% der Bevölkerung gegen den Bau von Anlagen im Wald. Im schweizerischen Mittelland, wo die Suisse Eole verschiedenste Standorte im Wald propagiert und fördert, wäre die Zustimmung mit Sicherheit geringer ausgefallen, wenn dieses Kriterium getrennt abgefragt worden wäre.

Auch hier muss sich Götz Walter eine unprofessionellen Unterlassung vorwerfen lassen. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass die einseitig zusammengesetzte Begleitgruppe ihren Einfluss geltend gemacht hat.

Wissensstand zu Winkraftnutzung (Vor- und Nachteile) bleibt unberücksichtig

Die demokratische Meinungsbildung und das raumplanerische Nutzplanverfahren sehen eine intensive Information der betroffenen Bevölkerung vor. Wegen der seit Jahren laufenden Desinformationskampagne der Suisse Eole muss in der Beurteilung der Befragten unterschieden werden nach „Umfassend durch Befürworter und Gegner informiert“, „durch öffentliche Medien und Werbung informiert“ und „wenig informiert“. Dies hätte man mit wenigen Stichprobeartigen Fragen relativ einfach unterscheiden können.

Die vorliegende Studie sagt aus, dass eine bessere Bildung der Befragten eine tendenziell kritischere Beurteilung der Windkraftnutzung zur Folge hat. Effektiv ist der Grad des Wissens zum Thema Windkraftnutzung entscheidend für eine wie auch immer gelagerte Aussage der Befragten. Eine umfassend informierte Bevölkerung ist erst in der Lage relevante Gründe für oder gegen die Windkraft formulieren zu können. Dies wird in dieser Studie nicht im Ansatz berücksichtigt. Der Studie mangelt es hier an politischem Gespür. Sie bildet den vorgesehenen politischen Weg und die notwendige Meinungsbildung im Prozess nicht ab.

Widersprüche in der Grundlagenliteratur nicht berücksichtigt

Der Autor findet in der Grundlagenliteratur den Schluss „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keine Auswirkungen ..“ und einige Sätze weiter erwähnt er das Ergebnis einer griechischen Studie, die feststellt, dass „Eine Verringerung der Höhe der Windkraftanlagen würden sich die Befragten 243EUR – 509 EUR pro Jahr kosten lassen“. Hier müsste sich jeder seriöse Sozialwissenschaftler fragen, weshalb eine eher arme Bevölkerung bereit ist, für eine simple Reduktion der Höhe einer Windkraftanlage, einen jährlichen Betrag zu bezahlen, der dem mittleren Monatseinkommen eines griechischen Sozialbezügers entspricht. Warum geht man diesem Phänomen nicht tiefer auf den Grund? Die hier beschriebene Nötigung, die nur in zentralistisch regierten und oft unter starker Korruption leidender Staaten überhaupt möglich ist, stellt nur eine von mehreren massiven Differenzen zur Datenlage für die Schweiz dar.

Weil nach aktuellem Stand der demokratischen Rechte solche staatlichen Nötigungen in der Schweiz noch nicht möglich sind, arbeitet eine Koalition von rotgrünen staatlichen Funktionären und ebenso rotgrünen Politikern mit all ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln daran, diese Möglichkeit auch in der Schweiz einführen zu können. Der schleichende Abbau der Volksrechte durch diese Koalition wird mit den genau gleichen fadenscheinigen Argumenten geführt, wie wir sie in der Diskussion um die Windkraftnutzung erleben. Die einlullenden Argumente solch demokratiefeindlicher Machenschaften verstecken sich hinter politischen Bestrebungen wie das „Beschleunigte Bewilligungsverfahren für den Bau von Infrastrukturanlagen“. Damit möchte man den letzten Funken Vernunft in der aktuellen Energiediskussion – die kritische Bevölkerung – auch noch ausgehebelt.

Weitere Überlegungsfehler als Grundlage der Studie

 Solarthermie mit weit besseren Resultaten als jedes Windkraftwerk

Während der komplett unzuverlässige, unsteuerbare Strom der Windkraftanlage gerade mal zu einem Drittel an der Steckdose eines Verbrauchers ankommt (150 KWh/a und m2), wird die gesamte Solarthermische Energie in Form der Gebäudeheizung (Einsparung fossiler Brennstoff) und Warmwasseraufbereitung (Einsparung von Strom) praktisch vollständig einem direkten Nutzen zugeführt. Es kommt erschwerend dazu, dass Solarthermie durch das linksgrüne Subventionskonstrukt KEV nicht gefördert wird. Ihre Verbreitung verharrt denn auch auf tiefem Niveau, obwohl sich unabhängige Energiespezialisten einig sind, dass wir damit im Gegensatz zur Windkraftnutzung einen spürbaren Beitrag an die Energiewende herbeiführen könnten.

Aber an der Solarthermie verdient die in Bern bestens etablierte Photovoltaik- und Windradlobby nichts. Die Politik und die Medien klären hier absichtlich nicht auf. Von einem Projekt namens „Akzeptanzförderung für Solarthermik“ des BFE haben wir bisher nichts gehört. Und wenn auch, es hätte bestimmt nicht einen dermassen hohen Betrag aus der Bundeskasse zur Verfügung, wie das bei der untauglichen Windkraft der Fall ist.

Laut einer Studie aus England1 trägt Strom aus Windkraft kaum an die Lastspitzen der Stromnetze bei. Ein grosser Teil des in der Anlage umgewandelten Stroms erreicht die Verbraucher nicht. Die aktuelle französische Stromstatistik2 weist einen verschwindend kleinen „marktfähigen Anteil“ von einem Drittel des erzeugten Stroms aus. Das bedeutet vereinfacht, dass die Stromgestehungskosten pro verbrauchtes KWh dreifach so hoch sind, wie generell ausgewiesen.. Es verwundert niemanden, dass in der Schweiz nur die Bruttoproduktionsdaten ersichtlich sind. Die Nettozahlen würden Bände sprechen, also werden sie der Bevölkerung vorenthalten. Versuche der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft, diese Daten zur Auswertung zu erhalten, scheitern am Filz der Strombranche und an der ungenügend geforderten Transparenz durch den Gesetzgeber. Man wundert sich nicht mehr: Unter dem Vorwand der Anonymität und Persönlichkeitsschutz werden die Informationen der Öffentlichkeit vorenthalten.

Es gibt keinen versorgungstechnischen Grund, Windkraftwerke zu bauen

Wegen dieser extremen Ineffizienz von Windkraftwerken in der Schweiz (ausnahmen bestätigen die Regel), die durch das Fehlen eines guten durchschnittlichen Windaufkommens begründet sind, können Windräder als „reine CO2-Schleudern und Steuergeldverdunster ohne jeden öffentlichen Nutzen, mit negativen gesamtwirtschaftlichen Folgen“ bezeichnet werden. Im europäischen Verbund der erneuerbaren Energien muss die extreme Unzuverlässigkeit und Unsteuerbarkeit des Windstroms mit dem Einsatz von konventionellen Kraftwerken gestützt werden. Rund um die Uhr. Dem Windstrom, muss aus systemischen Gründen noch mindestens 100 Gramm CO2-Emission pro erzeugte KWH zugerechnet werden.

Damit erübrigt sich jede Begründung für Windkraftwerke zur Einsparung von CO2. Die deutsche CO2-Statistik der Stromproduktion weist es aus. Nur in der Schweiz glaubt man ernsthaft weiterhin an dieses Märchen aus den Köpfen der Kernkraftgegner und Klimaalarmisten. Selbst an der Universität Zürich hält sich diese Aussage entgegen jeder fachlichen Realität. Es ist offensichtlich, dass alles unternommen werden soll, damit das von der breiten Bevölkerung nicht erkannt wird. Sonst würden sie an den Abstimmungen zu Windparks ein deutliches NEIN in die Urne legen. Diese Studie ist ein weiterer Mosaikstein in der schon Jahre andauernden Desinformationskampagne der Windradlobby.

Jahrelange Desinformationskampagne zur „Akzeptanzförderung der Windkraft in der Schweiz“ bleibt unberücksichtigt

Neben der fehlenden fachlich-objektiven Begleitung mangels echter Kritiker berücksichtigt die Studie wichtige Vorbedingungen zur Beurteilung dieser Umfrage NICHT. Die Folge der jahrelangen Desinformationskampagne der Suisse Eole und die Weigerung der Medien zu objektiver, kritischer Information der Bevölkerung sind ein Problem, das nur aus der Sicht der in der Studie „Skeptiker“ genannten Kritiker offensichtlich wird. Es herrscht in der Schweizer Medienlandschaft seit Jahren ein Konsens zur positiven Beurteilung von Windkraft. Das kommt nicht von ungefähr. Götz Walter war sich dieser Tatsache wohl kaum bewusst: Die Fachorganisation Suisse Eole erhält aus der Bundeskassse seit Jahren mehrere hunderttausend CHF pro Jahr für ein Programm zur „Akzeptanzförderung der Windkraft in der Schweiz“. Die von der Suisse Eole damit beauftragte Marketingfirma „IDEJA“ deren Besitzer auch offizieller Sprecher der Suisse Eole ist (Bernhard Gutknecht), versorgt die Medien und die lokale Bevölkerung professionell seit Jahren mit einseitiger Information. Götz Walter selber unterläuft dieser Denkfehler in massivster Weise, wenn er schreibt:

(Seite 206) „Lokale Opposition gegen Windkraftprojekte ist keine Seltenheit, und die Medien verschaffen Gegnern lokaler Windkraftprojekte grosse Publizität. Konflikte verkaufen sich eben besser als Erfolgsgeschichten.

Diese Aussage ist beeinflusst durch die befangenen Mitglieder der Begleitgruppe. Götz Walter hat sich hier offensichtlich mit den Vertretern der Windradlobby über das Problem des lokalen Widerstandes ausgetauscht und die an der Realität vorbeigehende Aussage als bare Münze genommen. Die obige Aussage ist aus der Sicht der Windradkritiker falsch. Sie entspricht auch nachweislich nicht annähernd den Tatsachen. Götz Walter kann diese Aussage nicht belegen. Es gibt dazu auch keine entsprechenden Studien.

Als Beispiel mag eine interessante Geschichte dienen, die tatsächlich so stattgefunden hat: Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft hat am 2. Februar 2012 eine nationale Pressekonferenz zur Vorstellung ihres Manifests „Energie und Landschaft“ einberufen. Obwohl die gesamte Presselandschaft der Schweiz detailliert und zweisprachig an den zentralen Ort des Zentrum Paul Klee in Bern eingeladen wurde, ist gerade mal ein einziger Journalist aus der Romandie erschienen. Die als prominente Vertreter eingeladenen Gäste, Philippe Roch und Frau Alt-Ständerätin Erika Forster konnten unser Anliegen zum Schutz der Natur und Landschaft vor der geplanten Verbauung durch die Windradlobby wegen offensichtlich mangelndem Interesse nicht erklären.

Wenn man dann in der hier kritisierten Studie von Götz Walter solche Sätze liest, wie oben erwähnt, muss man sich wie auf einem anderen Planeten vorkommen. Diese Wahrnehmungsstörung der verschiedenen Institute der Universität Zürich ist uns nicht verständlich. Diese Umstände deuten stark darauf hin, dass der Autor durch die Windradlobby beeinflusst wurde. Denn woher sonst könnten solche irreführenden Aussagen kommen?

Noch ein Bericht aus dem echten Leben: Es sei hier als weiteres Beispiel auf die Herbsttagung der AVES 2012 verwiesen, als der Journalist Markus Eisenhut (Co-Chefredaktor Tages-Anzeiger), Hanspeter Trütsch (Leiter Bundeshausredaktion SF) und Alex Reichmuth (Weltwoche) unter der Leitung von NR Philippo Leutenegger gemeinsam diese einseitige Berichterstattung zu Gunsten der windradfreundlichen Organisationen NWA, Greenpeace, WWF und Energiestiftung klar bestätigt haben. Der Eindruck einseitigen Berichterstattung ist demnach nicht nur ein subjektives Empfinden der Windkraftgegner, es ist klar nachvollziehbar und quantitativ sowie qualitativ mit wenig Recherchearbeit objektivierbar.

Warum Götz Walter diese Abklärungen nicht für notwendig befunden hat, bleibt uns ein Rätsel. Die sozialpsychologische Wissenschaft ist wohl der richtige Fachbereich für die objektive Beurteilung der Medien und ihrer Wirkung auf die Bevölkerung. Hier muss sich Götz Walter klar eine wissenschaftliche Unterlassung und studienergebnisrelevante Mängel vorwerfen lassen. Auch die unkritische Zitierung von Geissmann & Huber 2011 (Hohe Akzeptanz von Windkraftprojekten) lässt vermuten, dass Götz Walter Informationen ohne wissenschaftliche Grundlage verwendet hat.

Diskussion zur Aussage „Desinformationskampagne der Suisse Eole“

Wer einen Beweis der bestens funktionierenden Desinformationskampagne der Suisse Eole zusammen mit den verschiedenen „Grünen“ Organisationen braucht, dem sei Folgendes gesagt:

Die Fehler und Unterlassungen des Autors dieser Studie sind nur mit seiner eigenen Denkfaulheit und dem falschen Vertrauen in die Aussagen der Suisse Eole zu erklären. Wenn einem intelligenten, gut ausgebildeter Fachmann solche Unterlassungen passieren, wie sie hier kritisiert werden, kann man den Grund nur bei einer kulturellen massenhysterisch wirkenden Propaganda finden. Wir haben dazu mehrere historische Beispiele wie der Nationalsozialimus, der Maoismus, der Stalinismus und eigentlich alle massenpsychotischen Bewegungen der Menschheit. Aktuell kann hier die verbreitete Angst vor Strahlen (Radiophobie) und dem alarmistischen Verhalten durch den Klimawandel erwähnt werden. Sie sind sogar Teil der vorher erwähnten Desinformationskampagne, die sich bis in die universitären Ebenen unseres Staates verfolgen lassen. Eine fachliche Begründung oder eine kritische Auseinandersetzung ist oft nicht mehr möglich. Die Meinungen sind bei den Forschern oft politisch festgelegt. Das ist auch das Problem dieser vorliegenden Studie. Sie verrät sich durch das Vorhandensein von falscher Information und unterstellende Aussagen, ohne fachliche Begründung:

(Seite 276) „Neue-erneuerbare-Energie-Kraftwerke werden als wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen den Klimawandel wahrgenommen, es fällt Personen deswegen schwer, diese nicht zu befürworten“.

Dies ist eine klare Bestätigung einer desinformierten Gesamtbevölkerung. Der Autor scheint das nicht zu bemerken und lässt dadurch seine persönlichen Präferenzen klar erkennen. Wir können hier Seitenlang über den Verursacher des Klimawandels schreiben. Halten wir, um kurz zu bleiben einfach ein paar interessante Begebenheiten und letzte Erkenntnisse zum Thema Klimawandel fest:

  • Die Erwärmung des Klimas stagniert trotz massiv erhöhtem Ausstoss und Anteil an CO2 in die Atmosphäre seit 15 Jahren. Das spricht klar gegen eine Priorisierung des CO2 durch den IPCC.
  • Die von Al Gore und Manfred E. Mann propagierte „Hockeystickkurve“, die das IPCC im Jahr 2001 propagiert hat, ist schon längst als Fälschung und Manipulation von Daten entlarvt worden.
  • Der aktuelle Bericht des IPCC und auch der erste Bericht des IPCC relativieren den extremen Temperaturanstieg und lassen die mittelalterliche Warmperiode und die kleine Eiszeit, aus der wir gerade kommen, wieder auferstehen. Durch die Manipulation von verschiedenen Wissenschaftlern mit einseitiger Absicht der Schuldzuweisung an das ungeliebte CO2 wurden diese beiden wichtigen und natürlichen Klimaereignisse der Vergangenheit bewusst wegmanipuliert.
  • Aus klimahistorischer Sicht kann die aktuelle Erwärmung (und Nichterwärmung) besser mit natürlicher Zyklizität astronomischer, geologischer und solarer Ereignisse erklärt werden. Berichte der NASA und vieler weiterer Klimawissenschaftler äussern sich zunehmend skeptisch zu der von der IPCC geäusserten einseitigen Ursache von CO2 für den Klimawandel. Seit 15 Jahren findet keine Erwärmung mehr statt. Der gemessene CO2-Gehalt der Atmosphäre ist derweilen fröhlich im Steigen begriffen. Russische Wissenschaftler behaupten bereits die Ankunft einer „kleinen Eiszeit“.

Der Verdacht der gezielten Manipulation der gesamten Klimadiskussion durch politische Agenden ist naheliegend und gut begründet. Auch wenn abschliessende Einigkeit über diese veränderten Betrachtungsweisen der Wissenschaft noch nicht vorliegen, ist es doch verwunderlich, dass eindeutige Hinweise zu einer mehrheitlich natürlichen Klimaveränderung in dieser Studie konsequent ignoriert werden zu Gunsten der politisch „korrekten“ Ursache CO2. Damit wird der nächste grundsätzliche Gedankenfehler erst möglich:

Ein Wortspiel ohne böse Absichten?

Die Wortwahl für die Befragten in der Studie ist tendenziell und demaskierend. Es gibt die „Befürworter“ und die „Skeptiker“. Weder „Kritiker“ noch „Gegner“ sind in der Schweiz auszumachen. Nur „Skeptiker“.

Die Anlehnung an die der grossen Mehrheit der Mitglieder der Begleitgruppe genehmen „Kritiker der Atomwirtschaft“ und die „Atomkraftgegner“ wurde wohl bewusst unterlassen. Gerade die Sozialpsychologie sollte mit der Wahl solcher verräterischer Bezeichnungen in Studien etwas vorsichtiger umgehen. Das mag aus der Sicht des Autors eine unwichtige Kleinigkeit darstellen. In Zeiten der von der etablierten Wissenschaft je länger je mehr grundlos als „Klimaleugner“ und „Klimaskeptiker“ bezeichneten Gegnerschaft einer ideologisierten und verpolitisierten Klimapolitik wurde die Wortwahl in dieser Studie gerade wegen der bekannten Einflüssen der Windradlobby in einem vorsätzlich negativen Sinn angewendet.

Per Definition sind „Skeptiker“ Zweifler, gehören demnach eindeutig zur ebenfalls erwähnten Gruppe der „unentschiedenen Personen“. Schon wegen der gebotenen wissenschaftlichen Exaktheit hätte man diese Gruppe als „Gegner“ bezeichnen müssen. Wer sich noch nicht entschieden hat, zweifelt und ist skeptisch. Die Gegner, die sich in der Schweiz bei der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft und europaweit bei der EPAW (Eropean Platform Against Windparks) vereinigt haben, sind sich schon seit Jahren einig: Sie wollen keine Windkraft. Weder bei sich noch bei anderen, denn sie ist für eine nachhaltige und effiziente Energiepolitik nicht sinnvoll anwendbar!

Die „Gegner“ der Windparks in der Schweiz, die Dachorganisation Paysage Libre – Freie Landschaft und ihre angeschlossenen, aus allen Regionen der Schweiz kommenden zwanzig Vereine haben sich diese Frage unter Beizug fundierter fachlicher Informationen beantwortet. Dieser Studie ist das egal. Was nicht sein darf, kann nicht sein – ein Ansatz, der die katholische Kirche in den Zeiten der Inquisition nachgelebt hat. Letzte Spuren finden wir noch heute in der Sozialpsychologischen Fakultät der Universität Zürich. Zu Ende gedacht bedeutet die Verwendung der Bezeichnung „Skeptiker“ einen kompletten Ausschluss der erklärten Gegner von Windkraft. Das ist etwa so, wie wenn die Energiepolitik von einem Tag auf den anderen die Organisationen Greenpeace, Energiestiftung und „Nie wieder Atomkraftwerke“ als nichtexistent bezeichnen würde. Auf diese Idee kommen Radio- und Klimaphobiker natürlich nicht. Sie sind überzeugte Sympathisanten einer oder mehrerer dieser Gruppen. Aus dieser Sichtweise muss man die echten Gegner von Windkraft ausschliessen und ignorieren. Das dogmatische Weltbild der Alarmisten lässt keine andere Wahl zu.

Fehlende Kalibrierung des Wissensstandes der Befragten

Was in der Fragestellung offensichtlich wird, ist das antwortentscheidende Mass an bestehendem Wissen der Befragten zur Nutzung der Windkraft. Eine Kalibrierung hätte eine wichtige Möglichkeit der Differenzierung und eine realistischere Auswertung der gegebenen Antworten erbracht. Im Ansatz ist das durch die Feststellung erfolgt, dass Befragte mit einer höheren Bildung tendenziell kritischer zu Windkraft eingestellt sind. Eine Bemerkung, die jeden Sozialpsychologen bei der Auswertung aufhorchen lassen müsste.

Nicht so bei Götz Walter. Auch seinem führenden Professor Heinz Gutscher scheint dieser aufkommende und höchst interessante Aspekt nicht aufgefallen zu sein. Eine wissenschaftliche Betrachtung dieses Hinweises hätte das von der Begleitgruppe und dem Autor unerwünschte Ergebnis erzeugen können, dass besser informierte Befragte eine zunehmend kritischere Haltung zu Windkraft einnehmen. Das würde die politische Einstellung der an der Studie beteiligten „Wissenschaftler“ in ihren Glaubenssätzen und Grundfesten erschüttern!

Die schreckliche Vorstellung der Universität Zürich: Das betonierte und von der Windradlobby beeinflusste Halbwissen der sozialwissenschaftlichen Fakultät zur erneuerbaren Energie hätte weiterentwickelt werden müssen. Das genau gleiche Verhalten, finden wir in den Mauscheleien um den Bericht des IPCC, der ja auch teilweise in Zürich geschrieben wurde! In seinem vierten Bericht hat der IPCC mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% behauptet, die menschliche CO2-Emission sei Schuld am Klimawandel. Davon ist heute kaum etwas übriggeblieben, das zur wissenschaftlichen Erkenntnis des Klimawandels auch nur die Spur beitragen könnte!

Die „Gegner“ von Atomkraft werden ernst genommen – warum die Gegner von Windkraft nicht? Weil sie „Skeptiker“ sind?

Aber gehen wir zurück zu der in dieser Studie behaupteten überproportionalen Beteiligung der „Skeptiker“ an Diskussionsforen und Gemeindeversammlungen:

Götz Walter diskreditiert die Beweggründe der Gegner ohne jede fundierte Datenlage einseitig als „lauten Protest einer Minderheit von Gegnern“. Eine andere Möglichkeit als Grund dieses Verhaltens ist dem Autor kein Gedanke wert. Man fühlt in der Beschreibung, dass der „laute Protest“ eine reine Gefühlsäusserung ideologisierter und mit falschen Informationen aufgehetzter Anwohner sein muss. Dabei unterlässt Götz Walter die einmalige Gelegenheit, der Frage nachzugehen, ob diese Anwohner vielleicht deshalb so klar gegen Windkraftwerke sind, gerade weil sie über mehr und bessere Informationen zu den Nachteilen von Windenergie verfügen.

Diese Möglichkeit scheint keinem Reviewer, keinem Begleiter und auch keinem Professor in den Sinn gekommen zu sein. Warum ist das so?

Götz Walter et Al. nehmen offensichtlich an, dass diese Möglichkeit nicht besteht. Interessant wäre diese Frage, hypothetisch gestellt, in Bezug auf die alles dominierenden Gegner von Atomkraftwerken. Würde Götz Walter dort auch einfach annehmen, dass diese Gegner keine guten Gründe vorzuweisen haben und sich ebenfalls nicht in der Lage sind, fachlich fundiert argumentieren zu können? Wo finden wir die wissenschaftlichen Grundlagen zur alarmistischen Radiophobie? Wohl kaum an der Universität Zürich. Wenn es diese Grundlagen denn überhaupt gibt …

Anleitung zur Falschinformation der Bevölkerung

Auf der Seite 776 berät der Autor die Windradlobby, wie die Bevölkerung am besten getäuscht werden kann:

„Um eine hohe lokale Akzeptanz zu gewährleisten, sollte eine Maximierung des regionalen Nutzens erfolgen.[…] einen kommunalen Fonds einzurichten, der sich aus den Einnahmen der Windkraftanlagen speist […] und für lokale Projekte wie z.B. Umweltschutzmassnahmen und Gebäudesanierungen genutzt wird. Durch diese Massnahmen […] wird allen Einwohnern ein möglicher Nutzen […] in Aussicht gestellt. […]Befragte messen einem Autarkiegedanken bezüglich einer umweltfreundlichen und unabhängigen Stromversorgung durch lokale Windkraftanlagen eine grosse Bedeutung bei.“

Es ist dem Autor und auch seinen Top-Energieexperten der Begleitgruppe offensichtlich entfallen, dass weder Autarkie noch Umweltfreundlichkeit oder Unabhängigkeit durch noch so viele Windräder je möglich sein werden. Aber genau diese diskutablen Elemente von Windkraft wollen mindestens drei Begleiter dieser Studie der Bevölkerung auf keinen Fall unter die Nase reiben. Sie zu diskutieren ist das Recht der Befürworter und der Gegner. Dass sie durch Götz Walter et Al. bereits als geschlossen betrachtet wird, ist offensichtlich. Das Ergebnis ist durch diese Studie zugunsten einer unkritischen Betrachtung einer wunderbaren und problemlosen Windkraftindustrie beantwortet worden. Es gibt gar keine Gegner von Windkraft. Nur unbedarfte „Skeptiker“.

Robert Horbaty, Reto Rigassi und Markus Geissmann tun in ihrer täglichen Arbeit Tag für Tag alles, damit fundierte Informationen nicht an die Bevölkerung weitergegeben werden können. Der Autor hat sich damit zum naiven Werkzeug der Windradlobby machen lassen. Oder, was viel schlimmer ist – er glaubt selber an die wissenschaftliche Relevanz seiner Aussagen.

Zusammenfassung der Erkenntnisse

Das Bundesamt für Energie wurde im Bereich Windkraftnutzung in den letzten 15 Jahren systematisch von Kernkraftgegnern und politischen Ideologen unterwandert. Diese wenigen Personen setzen die Mittel des Bundes einseitig zur Desinformation der Bevölkerung ein. Unter dem Programmpunkt „Akzeptanzförderung für Windkraft in der Schweiz“ werden Experten der Windradlobby dafür bezahlt, komplizierte technische Falschaussagen und Halbwahrheiten an die Medien und die Bevölkerung zu vermitteln. Das Bundesamt für Energie verfügt heute nur noch über wenig Kompetenz, was Energietechnik betrifft. Die technischen Fragen lagert das Bundesamt gerne und unkritisch an geneigte Branchenorganisationen aus. Was bei der Kernkraft von allen Seiten kritisiert wird, ist bei den neuen Erneuerbaren Energien hochwillkommen und allgemein akzeptiert. Die fachliche Einseitigkeit der Fachverbände passt den Verantwortlichen bestens in den Kram.

Für den neutralen Betrachter scheint es eine klare Trennung zwischen den Funktionären des Bundesamtes und der Branchenorganisation Suisse Eole zu geben. Da aber alle beteiligten Funktionäre auch in irgendeiner Form an der Branchenorganisation Suisse Eole beteiligt sind und teilweise wechselseitig auch bezahlt werden, ist diese Trennung reine Farce. Die Suisse Eole kann ihre Regeln im direkten Kontakt mit dem Bundesamt für Energie selber festlegen. Wir sehen das an verschiedenen Aussagen der Suisse Eole, die im  internationalen Vergleich extrem abfallen (Menschenverachtende Distanz Windkraftwerke zu Wohngebäuden oder die seltsame Beurteilung von „Genug Wind haben“). Die Pressemitteilungen der Suisse Eole werden denn auch regelmässig von Angestellten des Bundesamtes mitunterzeichnet.

Das ist nur möglich, weil sich die verschiedenen Profiteure gegenseitig decken und dazu ein immenses Netzwerk anwenden, das sich über Parteien, Medien, geneigte  Verbände und Profiteure erstreckt. Dieses Netzwerk ist keineswegs eine klassische Verschwörung. Die gut funktionierende Zusammenarbeit all dieser Interessenvertreter ist eher ein massen-psychotisches „Hinarbeiten“ zu einer „besseren Welt“. In totalitären Staaten hat man dieses psychische Phänomen der wahnhaften Aufschaukelung unter dem Begriff „Vorauseilender Gehorsam“ schon oft gesehen.

Die Interessengruppen sind stark vernetzt und dienen sich gegenseitig blind zu. Man kann das am besten als geistige Inzucht einer religiös ideologisierten Gemeinschaft beschreiben: Kernkraftgegner, Etatisten, Verkäufer und Hersteller von Solarpanels und Windrädern sowie ideologisierte Umweltverbände. Sie haben alle ein gemeinsames Interesse über das gesamte Spektrum des dargebotenen Filzes. Eine aufgeklärte Bevölkerung ist ihnen ein Gräuel. Abweichler werden auf allen Ebenen gemobbt und ignoriert.

Wie mit einer solchen Grundlage das komplexe Programms der Energiestrategie 2050 in eine funktionierende Realität gebracht werden soll, ist nicht nur der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft schleierhaft. Es ist wohl das Beste, wir glauben auch einfach daran. Glaube versetzt bekanntlich Berge.

Die vorliegende Studie von Götz Walter ist nur ein Mosaikstein in einem ganzen System zur Desinformation der Bevölkerung. Es ist eine der inflationär auftauchenden Studien aus dem Fundus der schweizerischen Universitäten und Ingenieurbüros, die von Beginn weg auf der Basis vorgegebener positivistischer Resultate der Öffentlichkeit eine wissenschaftliche Arbeit vorgaukeln sollen. Kritisch analysiert, fallen die ideologisch und monetär motivierten Aussagen in sich zusammen wie ein Soufflé.

Die Grundlagen dieser Studien lassen oft jede Wissenschaftlichkeit vermissen. Befangene Experten der Suisse Eole und Swiss Solar äussern sich ohne jeden fachlichen Konterpart in schönen Worten zur Problematik der Energiewende. Sie lassen dabei jede Objektivität schon im Ansatz vermissen. Es entstehen so illusionäre „Tatsachen“ wie die 100%-ige Versorgung durch den Einsatz der untauglichsten Technologien der neuen erneuerbaren Energie. Dabei sind die vorgeschlagenen Lösungen weder pragmatisch noch bezahlbar noch effizient oder durchführbar.  Der gemeinsame Wahn aber hält alles schön und sauber zusammen.

Solarthermie als Beispiel der orchestrierten Verschiebung der öffentlichen Wahrnehmung

Als Beispiel kann hier die in der öffentlichen Diskussion inexistente Solarthermie dienen. Diese Technologie erreicht mehr nutzbare Energie pro m2 als jedes Windkraftwerk in der Schweiz. Im Unterschied zu Windkraft ist das Problem der Speicherung längst gelöst. Die Umwelt wird vor, während und nach dem Betrieb kaum belastet. Das regionale Arbeitsplatzpotenzial ist enorm und um Faktoren besser als die Windkraft. Das Einsparungspotenzial für den Stromverbrauch und die fossilen Energieträger ist enorm.

Nun muss man sich doch wundern, dass die aktuellen Installationszahlen rückläufig sind. Die Solar- und Windradlobby mit ihren Vertretern in der Politik und den Umweltverbänden verdienen damit nichts. Weil diese Technologie nur durch kantonale Direktzahlungen, aber nicht durch das KEV subventioniert wird, bildet sich keine finanzkräftige Lobby.

Dabei ist das Potenzial für eine gesicherte Versorgung durch die Solarthermie gross. Windkraftwerke können da nicht mehr mithalten, sie sind vor allem eine Belastung für den Betrieb eines stabilen Stromnetzes. Die produzierte Bruttoleistung der Windkraft fällt meistens dann an, wenn man sie nicht braucht1. Die Nettoleistung beim Verbraucher beträgt ca. 1/32 des ursprünglich produzierten und voll subventionierten Stroms.

Begleitet werden diese Massnahmen mit gut orchestrierter, alarmistischer und ungerechtfertigter Schürung der Angst durch Medien, Umweltorganisationen und geneigten Politikern vor einem zunehmend umstrittenen Klimawandel9. Es ist auffällig, wie vor allem die an diesem Netzwerke beteiligten Politiker auffällig oft finanziellen Nutzen für ihre privaten Beteiligungen daraus ziehen können. Die Umweltverbände benützen diese Umstände für die Verfolgung ideologischer und finanzieller Ziele. Die realistische Einschätzung der konstruierten Gefahr einer seit 15 Jahren stagnierenden Klimaerwärmung durch den Menschen würde das alles verhindern. Das schlechte Gewissen muss noch etwas länger bewirtschaftet werden.

Verschiedene Parteien aus dem linken Spektrum der Politik, mit einigen Ausnahmen auch im bürgerlichen Lager, verfolgen mit der bewussten Desinformation der Bevölkerung einen langfristigen Umbau des Staatsgebildes namens Schweiz. Der Einfluss des Staates soll verstärkt werden, die Rechte des Individuums sollen eingeschränkt werden. Das Thema Energie stellt zur Erreichung dieser Ziele lediglich das tragende Element zur Verfügung. Die meisten Protagonisten der Energiewende wollen gar keine optimale Lösung zur Frage der Energieversorgung oder des Klimas. Denn die haben wir bereits weitgehend. Aber Evolution war für Extremisten mit einer politischen Agenda noch nie der Weg. Es muss schon mindestens eine Revolution her. Die Umsetzung der Energiestrategie des Bundes ist eine Revolution. Sie wird ihre eigenen Kinder fressen.

Christof Merkli


Verweise zu Quellen

1 Stuart Young Consulting – Analysis of UK Wind Power Generation

2 Bilan électrique 2012

3 Eole Info Nr. 21

4 EMPA, Lärm von Windkraftanlagen

5 Artikel zu von Windradlobby weggeredeter Pulsgehalt im Lärmspektrum von Windkraftanlagen.

6 Studie Götz Walter „Sozialpsychologische Akzeptanz von Windkraftprojekten an potentiellen Standorten“

7 Ecoinvent, Anteil CO2 im Lebenszyklus einer Windkraftanlage, Seite 70

8 Folien Swiss Eco Leaders Day vom 14. März 2013

9 Wolfgang Behringer, „Kulturgeschichte des Klimas“ / Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, „Die kalte Sonne“

10 Jonas Schmid / Florian Schuppli „Akzeptanz durch Kooperation?

11 Anton Gunzinger Computersimulation „Vision trifft Realität

 

Korrespondenz mit dem Autor, fortlaufend nach Datum

Datum: Fri, 01 Mar 2013 10:34:03 +0100

Sehr geehrter Herr Walter

Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft ist die Dachorganisation aller lokalen Gruppen und Vereinen, die sich in der Schweiz gegen die Windkraft positionieren. Wir vertreten 20 lokale Vereine, die sich über das gesamte Gebiet der Schweiz verteilen.

Ich erarbeite eine Stellungnahme aus der Sicht unseres Verbandes zu ihrer Studie. Dabei ist mir aufgefallen, dass in den Unterlagen zwei wichtige Informationen nicht ersichtlich sind:

* Die Namen der 5 auserwählten Gemeinden
* Das Informationsschreiben an die Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben.

Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir die fehlenden Informationen zukommen lassen könnten. Besten Dank. Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

 

Datum: 04.03.2013 09:44

Sehr geehrter Herr Walter

Ich habe versucht, Ihnen heute anzurufen. Sie waren nicht erreichbar und deshalb versuche ich es noch einmal per e-mail. Bei ihrem Arbeitgeber, der Advisory House sagte man mir, dass Sie per e-mail jetzt besser erreichbar seien. Der Fragenkatalog hat sich in der Zwischenzeit etwas verlängert. Es würde mir für eine objektive Betrachtung Ihrer Studie viel bringen, wenn ich folgende Punkte verstehen oder erhalten würde:

  • Die Namen der 5 befragten Ortschaften
  • Das Informationsschreiben an die Befragten (falls nicht die Beilage in der Studie dieser Beschreibung entspricht)
  • Weshalb Sie auf die Partizipation der Paysage Libre – Freie Landschaft als Vertreterin der schweizerischen Opposition gegen Windkraftwerke verzichtet haben.
  • Ihre „Declaration of Interests“ (DOI)

Es würde mich auch freuen, wenn Sie sich die Zeit nähmen, unsere Beurteilung vor der Veröffentlichung zu lesen. Wir würden Ihnen gerne die Gelegenheit einer kurzen, ergänzenden Erklärung einräumen. Wir sind daran interessiert, die vielen Unstimmigkeiten mit Ihnen auszuräumen und auf eine einwandfreie fachliche Ebene zu bringen. Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

Datum: Mon, 4 Mar 2013 12:08:15 +0100

Sehr geehrter Herr Merkli,

vielen Dank für Ihre Email. Gerne beantworte ich Ihre Anfragen:

  • Zu Punkt 1: Leider kann ich Ihnen die Namen der Ortschaften nicht nennen. Diese sind anonym und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Ich bitte um Ihr Verständnis.
  • Zu Punkt 2: Gerne stelle ich Ihnen das Anschreiben der Studie zur Verfügung; Sie finden das PDF-Dokument im Anhang.
  • Zu Punkt 3: Im Rahmen der Studie wurden nur Daten von Einwohnerinnen und Einwohnern in Gemeinden mit potenziellen Windstandorten erhoben; Gemeinden, Projektentwickler, Vereine und andere Institutionen / Organisationen wurden nicht befragt.

Vielen Dank für Ihr Angebot an mich, Ihre Beurteilung vor der Veröffentlichung zu lesen und ggf. eine Erklärung meinerseits beizulegen. Würden Sie mir Ihre Beurteilung zuschicken, wenn diese vorliegt? Ich würde dann entscheiden, ob ich eine ergänzende Erklärung verfasse oder nicht.  Mit freundlichen Grüssen: Götz Walter

 

Datum: Mon, 04 Mar 2013 13:54:30 +0100

Sehr geehrter Herr Walter

Vielen Dank für die Antworten und Unterlagen. Beim Punkt 3 haben Sie die Frage nicht richtig verstanden. Es ist uns schon klar, dass wir als Dachorganisation der Windkraftgegner nicht als Befragte teilnehmen konnten. Soweit habe ich das Konzept und die Methode begriffen. Ich stelle die Frage konkreter:

„Weshalb wurde die Studie ausschliesslich durch Vertreter der Windradlobby begleitet und die Vertreter der Opposition weder informiert noch für die Entwicklung der Methodik und Fragestellung beigezogen?“

Dass die Namen der Gemeinden anonym sind, kann ich nicht nachvollziehen. Ich empfinde das als eine äusserst problematische Schutzbehauptung, die Sie mir besser begründen sollten. Die Befragten sind als natürliche Personen absolut geschützt. Eine Nennung des Gemeindenamens weicht diesen Schutz nicht im geringsten auf. Wenn wir die Gemeinden nicht kennen, können wir die Qualität der Auswahl für die Befragung nicht nachvollziehen. Ich bitte Sie noch einmal mit allem Nachdruck um die Bekanntgabe dieser Orte. Wenn wir sie mühsam recherchieren müssen, kostet das viel Zeit und Geduld.

Ich habe Sie im weiteren auch um eine persönliche DOI (Declaration of Interests) angefragt. Die Interessenlage der Begleitgruppe ist mir bestens bekannt. Bitte legen Sie mir eine aktuelle Version Ihrer DOI bei.

Ich werde Ihnen die Beurteilung gerne vor der endgültigen Veröffentlichung zukommen lassen. Die Vorwürfe sind massiv. Ich muss annehmen, dass Sie durch die subtile Beeinflussung der Begleitgruppe in Ihrer Objektivität massiv behindert wurden. Diese Leute sind hinterhältig und schieben schon heute jede Verantwortung auf den Autor (Sie). Ich gehe momentan davon aus, dass Sie auf die Auswahl der Begleitgruppe keinen Einfluss nehmen konnten und dass diese Art der „Begleitung“ eine Vielzahl von Unstimmigkeiten in Ihrer Studie erklären kann. Wir kennen das Vorgehen dieser Leute schon seit Jahren. Uns überrascht gar nichts mehr.

Zwei Bedingungen muss ich allerdings stellen:

1. Sie geben diese von uns erstellte Analyse und alle darin enthaltenen Informationen an niemanden weiter, bis sie durch uns veröffentlicht wird. Sie erhalten im Gegenzug die mehrmalige Möglichkeit der Revision und Stellungnahme im gleichen Dokument (Abschluss der Revision und Veröffentlichung durch uns).

2. Wir versuchen die von uns erhobenen Vorwürfe gemeinsam auf einer kühl- fachlichen Ebene zu diskutieren bis wir eine gute Erklärung gefunden haben.Ich bin mir sicher, wir lernen beide so Einiges dazu.

Beeindrucken Sie mich bitte mit einer fundierten Ehrlichkeit. Bestätigen Sie mir die obigen Bedingungen in einem Antwort – e-mail und der Informationsaustausch findet sofort statt.

Mit freundlichen Grüssen:Christof Merkli

 

Wed, 06 Mar 2013 10:15:56 +0100

Sehr gehrter Herr Walter

Bitte verstehen Sie, dass ich bis zum Abend des 6. März (heute Abend) eine Reaktion zu meinen Vorschlägen von Ihnen benötige. Danach nehme ich an, dass Sie an einer Zusammenarbeit nicht interessiert sind. Wir wollen die Arbeit fortsetzen und haben kein Interesse daran weitere Tage verstreichen zu lassen. Eine Zusammenarbeit mit Ihnen in dieser Sache hätte uns sehr gefreut.

Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli


Datum: Wed, 6 Mar 2013 13:57:25

Sehr geehrter Herr Merkli,

vielen Dank für Ihre Email. Wenn Sie mir derart kurze Fristen setzen, erscheint mir eine Zusammenarbeit als nicht möglich. Vor diesem Hintergrund werde ich von einem Review Ihrer Beurteilung absehen; ich würde mich trotzdem sehr freuen, wenn Sie mir diese nach Veröffentlichung zuschicken könnten.

Kurz zu den von Ihnen angesprochenen Punkten:

„Weshalb wurde die Studie ausschliesslich durch Vertreter der Windradlobby begleitet und die Vertreter der Opposition weder informiert noch für die Entwicklung der Methodik und Fragestellung beigezogen?“ Antwort: Die Methodik der Untersuchung sowie die Konzeption und Konstruktion des Fragebogens wurde von mir als Forscher an der Universität Zürich verantwortet und durchgeführt. Weder „Vertreter der Windradlobby“ noch „Vertreter der Opposition“ hatten hier ein Mitspracherecht. Der fertige Fragebogen wurde Experten zum Review vorgelegt, wie in dem Schlussbericht vermerkt. Windkraftgegner wurden hier nicht beigezogen. Änderungen einzelner Items, die ich auf Basis des Reviews durchgeführt habe, waren allesamt inhaltlich begründet (Unklare Formulierungen, Anpassungen betreffend CH-spezifischer Begrifflichkeiten, Doppeldeutigkeiten, etc.). Von einer „subtilen Beeinflussung“, wie Sie schreiben, kann keine Rede sein.

„Anonymität der Gemeinden“ Antwort: Ich darf Dritten die Namen der Gemeinden nicht nennen, wie berechtigt deren Ansprüche auch sein mögen. Ich bitte hier weiterhin um Ihr Verständnis.

„DOI“ Antwort: Ich werde diese nicht ausfüllen. Ihnen muss meine Erklärung genügen, dass ich die Studie als Forscher an der Universität Zürich frei von jedwegen Interessenskonflikten und externen Einflüssen durchgeführt habe.

Ich bedaure jedwege Konflikte, die aus meiner Forschung entstehen. Bei einem so „emotionalen“ Thema wie die lokale Akzeptanz von Windkraftprojekten bin ich allerdings an Dissens mit Politikern, Projektentwicklern / Betreibern und Opponenten gewöhnt.

Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihrer weiteren Arbeit! Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter

 

Datum: Wed, 06 Mar 2013 15:02:32

Sehr geehrter Herr Walter

Vielen Dank für die Antwort.

… Na gut, damit werde ich wohl leben müssen, obwohl ich mit der Erklärung nicht im geringsten einverstanden bin. Ich glaube, hier liegt – gelinde gesagt – eine universitäre Wahrnehmungsstörung vor. Und wer keine DOI vorlegen kann, ist nun einfach mal suspekt. Im weiteren scheint es mir nicht logisch nachvollziehbar, dass eine Begleitgruppe, zusammengesetzt aus der Spitze der Windradlobby, auf die so begleitete Studie keinen einseitigen Einfluss haben soll.

Wenn Sie ernsthaft Einfluss auf unsere Beurteilung Ihrer Studie nehmen wollen und mit uns zu diesem Zweck eine minimale fachliche Diskussion ohne wenn und aber befürworten, senden Sie mir bitte die Bestätigung der beiden Bedingungen so bald als möglich.

Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli


Datum: Wed, 6 Mar 2013 15:58:06

Sehr geehrter Herr Merkli,

das kann ich gerne tun:

  1. Sie geben diese von uns erstellte Analyse und alle darin enthaltenen Informationen an niemanden weiter, bis sie durch uns veröffentlicht wird. Sie erhalten im Gegenzug die mehrmalige Möglichkeit der Revision und Stellungnahme im gleichen Dokument (Abschluss der Revision und Veröffentlichung durch uns).
  2. Wir versuchen die von uns erhobenen Vorwürfe gemeinsam auf einer kühl- fachlichen Ebene zu diskutieren bis wir eine gute Erklärung gefunden haben.Ich bin mir sicher, wir lernen beide so Einiges dazu.

Hiermit bestätige ich beide Ihrer Bedingungen. Ich behandle die von Ihnen erstellte Analyse streng vertraulich und leite sie nicht an andere Personen weiter. Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, einen detaillierten Review durchzuführen. Gerne schicke ich Ihnen nach ersten Lesen Ihrer Analyse eine ersten Eindruck / eine erste Meinung meinerseits; über einen weiteren Austausch würde ich dann zu diesem Zeitpunkt entscheiden.

Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter

 

Datum: Wed, 06 Mar 2013 17:53:31

Vielen Dank. Ich werde die Analyse noch mal überarbeiten und Ihnen dann zukommen lassen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Christof Merkli

 

Datum: Tue, 12 Mar 2013 12:01:32

Sehr geehrter Herr Walter

Beiliegend sende ich Ihnen das PDF zur Kenntnis und Reaktion.

Es würde uns freuen, wenn Sie trotz der sicherlich unangenehmen Thematik „bei der Stange bleiben“ und den Gang ihrer Kollegen im BFE in die Abteilung Leberwurst als einfachste Reaktion auf Kritik für einmal nicht beschreiten.

Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

 

Datum: Thu, 14 Mar 2013 10:08:16

Sehr geehrter Herr Merkli,

vielen Dank für die Zusendung Ihrer Beurteilung meiner Studie. Es folgen meine Anmerkungen:

  • Mein Name ist Götz Walter, nicht Götz Werner, wie z.B. auf dem Titelblatt Ihrer Beurteilung vermerkt.
  • Wie in wissenschaftlichen Arbeiten üblich, gliedert sich der Schlussbericht in Einleitung, Methode, Ergebnisse und Diskussion. Im Kapitel „Einleitung“ führe ich einen Literaturreview durch; hier werden keinerlei Ergebnisse meiner Studie berichtet. Aussagen wie „Der Autor zieht aus seiner Befragung den Schluss „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keinen Einfluss““ (Seite 17 Ihrer Beurteilung) sind falsch, da ich hier keine Schlüsse aus meiner Befragung ziehe, sondern die Ergebnisse anderer Forscher berichte (obiges Zitat aus meiner Studie fasst die Ergebnisse einer Untersuchung in Deutschland zusammen). Ausserdem haben Sie mich falsch zitiert. Der Wortlaut in der Studie ist: „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keine Auswirkungen.“
  • Ich bedaure, dass Sie sich von der Gruppenbezeichnung „Skeptiker“ angegriffen fühlen. Dies war von mir in keiner Weise beabsichtigt. Ich habe vollstes Verständnis für die Positionen sowohl von Windkraftgegnern als auch -befürwortern. Wie ich in meiner Studie schreibe, ist eine Abstimmung unter den Einwohnern pro / contra lokaler Windkraftprojekte ein vielversprechender Weg, basisdemokratisch über Bau bzw. Nicht-Bau von Windkraftprojekten zu entscheiden.
  • Ihre Kritik bezieht sich an vielen Stellen generell auf den Ausbau der Windkraft, nicht auf meine Studie. Gemäss meiner Einschätzung haben Ihre Kommentare keinen Einfluss auf die Validität meiner Forschungsergebnisse.

Ein detaillierterer Review ist mir zu diesem Zeitpunkt leider nicht möglich. Dies ist nicht in einer fehlenden Wertschätzung Ihrer Position begründet. Ich fand unseren Austausch sehr interessant und kann sicherlich aus Ihrer Beurteilung wertvolle Anregungen für meine weiteren wissenschaftlichen Arbeiten ableiten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich für einen weiteren Austausch betreffend Ihrer Beurteilung nicht zur Verfügung stehe. Ich würde mich allerdings freuen, wenn Sie mir die finale Fassung der Beurteilung zuschicken könnten, sobald diese verfügbar ist. Wie vereinbart, habe ich Ihre Beurteilung vertraulich behandelt.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter

 

Datum: Thu, 14 Mar 2013 16:26:49

Sehr geehrter Herr Walter

Vielen Dank für die prompte Reaktion. Entschuldigen Sie bitte die Namensverwechslung von „Walter“ zu „Werner“ in Teilen des Textes.

Ihre Einwände kann ich gut nachvollziehen. Sie sind mindestens auf den ersten Blick auch logisch. Ich werde das Dokument in diesem Sinn überarbeiten und korrigieren. Es liegt mir fern, irgendetwas hineinzuinterpretieren, was nicht ist. Danke für diesen Hinweis.

Forschungsresultate, wie das Vorliegende, werden von den Profiteuren der Windradlobby dazu missbraucht, die Bevölkerung von den wahren Problemen der Energiewende abzulenken. Das ist der Grund für diese relativ fundamentale Kritik. Ich erwarte von der Uni Zürich fundiertere Studien zu solch wichtigem Grundlagenwissen, die von der Politik als Argument für konkrete Umsetzungverordnungen zur Energiestrategie 2050 benützt wird.

Ich hätte allerdings Lust, mit ihnen über unsere Einschätzung der vorgeworfenen Subjektivität oder Ihrer „universitären Wahrnehmungsstörung“ zu diskutieren. Wenn Sie schreiben, Sie hätten vollstes Verständnis für alle Beteiligten, kann ich mir daraus keinen Reim machen. Sie nehme mir damit zwar erfolgreich den Wind aus den Segeln, aber eine Erklärung ist das nicht. Warum erklären Sie die festgestellte Befangenheit der Studienbeteiligten nicht? Darf ich also annehmen, dass Sie diesen Vorwurf ohne Widerspruch zur Kenntnis nehmen? Ich glaube kaum.

Mit Ihrer Schlussfolgerung “ … haben Ihre Kommentare keinen Einfluss auf die Validität meiner Forschungsergebnisse“ bin ich absolut nicht einverstanden. Es mag in meiner Beurteilung einige Mängel haben, aber an meiner Schlussfolgerung ändert das nur wenig. Denn die angesagten 1’500 Meter Abstand zwischen Windkraftwerk und Wohnlage sind eine Zentrale Vorbedingung, die so in der Schweiz leider nicht der Realität entspricht. Der Einfluss der Begleitgruppe ist damit auch nicht vom Tisch. Die mangelnde Transparenz zu den gewählten Befragungsregionen schon gar nicht.

Und das sind relevante Teile Ihrer Studie, die nicht wissenschaftlichem Standard entsprechen. Die strukturelle Einteilung der Studie in Einleitung, Methode, Ergebnisse und Diskussion ist in Ordnung. Die Ergebnisse sind jedoch deshalb als fraglich zu bezeichnen, weil die Grundlagen mangelhaft sind. Ich versuchte das in meinem Text darzulegen. Darauf gehen Sie mit keinem Wort ein. Das macht mich – gelinde gesagt – skeptisch. Ob Sie meine Beurteilung wohl wirklich gelesen haben?

Ich bitte Sie, legen Sie Ihre psychologisch perfekte Schaumschlägerei endlich ab, und antworten Sie mir so, dass dieser Austausch etwas mehr Fleisch am Knochen kriegt. So leicht kann man mich nicht besänftigen. Ich muss Ihnen gestehen, dass mich diese professionelle Art der Deeskalation beeindruckt. Aber wenn das Ergebnis nur warme Luft ist, kommt es nicht darauf an, ob Sie mich komplett ignorieren oder weiterhin schöne, aber nichtssagende Sätze formulieren.

Sie kriegen die endgültige Version auf jeden Fall! Nehmen Sie ruhig noch etwas Einfluss darauf! Es wäre mir mehr als recht!

Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

 

Datum: Tue, 19 Mar 2013 20:41

Sehr geehrter Herr Walter

Ich schliesse die Arbeit zur Beurteilung Ihrer Studie jetzt ab. Wenn Sie meinen Ausführungen noch etwas beifügen wollen, müssen Sie das sofort tun.

Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli

Wie sich die Geschäftsleitung der SIG über den Tisch hat ziehen lassen

dorisBei Windkraftprojekten werden seit jeher zu hohe Renditen versprochen. Naive Investoren werden auf der ganzen Welt mit lukrativen Gewinnversprechungen angelockt. Was davon übrigbleibt, zeigt nun eine interne Untersuchung  bei den „Services Industriels de Genève“ (SIG).  Der Direktor der SIG musste aufgrund der ersten Hinweise schon im September 2013 den Hut nehmen. Jetzt sind weitere Details zum Vorschein gekommen. Die Geschäftsleitung der SIG hat sich von der ausführenden Firma ENNOVA mit übertriebenen Potenzialangaben über den Tisch ziehen lassen. Der Verlust für den Steuerzahler ist noch nicht absehbar. Unabhängige Organisationen wie „Paysage Libre – Freie Landschaft„, die dem Windradboom seit jeher sehr skeptisch gegenüberstehen, warnen schon seit Jahren vor solch kriminellen Machenschaften. Niemand wollte hinhören. Doris Leuthard und ihr Bundesamt für Energie hat die beratende Mitarbeit der Kritiker konsequent verhindert. Die Vertreter der Windradlobby sitzen mitten im Bundesamt für Energie. Nun müssen endlich die Lehren daraus gezogen werden: Windkraft in der Schweiz ist und bleibt ein sinnloses Unterfangen. Man hätte das schon Jahre vorher wissen können, wenn man nur auf die Kritiker gehört hätte.

Die Landesregierung hat keine Ahnung von Energie

Der grossangelegte Betrug, der sich nicht auf die SIG beschränkt, wird durch die Politik des Bundesrates geradezu gefördert. Die Landesregierung wurstelt ohne Rücksicht auf Verlust weiter. Man will das Gesicht wahren und drückt gegen jede Vernunft eine Energiewende durch, die so unmöglich funktionieren kann. Aber die Profiteure werden sich noch lange an dieser Ignoranz des Schweizerischen Bundesrates erfreuen können. Bundesrätin Doris Leuthard hat als Belohnung für diese unsaubere Geschäftsmentalität aktuell einen „Höhenbonus für Windräder“ erfunden, der die ineffizientesten Anlagen über 1’700 Meter Höhe noch zusätzlich belohnt.
Es ist der Schweizerische Gesamtbundesrat, der aufgrund seiner fehlenden Führungsverantwortung sofort zurücktreten sollte. Seine dümmliche und von linken Utopien geprägte Energiepolitik ist es, die solche Schweinereien erst ermöglicht hat. Es muss niemanden wundern, wenn im Bundesamt für Energie ehemalige Journalisten oder promovierte Historiker das Sagen haben. Anstelle das Land energetisch voranzubringen,  schreiben sie da die Memoiren des opportunistischen Landesschätzchens Doris Leuthard. Es wird für die Steuerzahler das teuerste Lächeln seit Mona Lisa. In den Louvre wird sie es damit aber bestimmt nicht schaffen. Wohl eher ins Gefängnis.

Die Fakten eines angekündigten Betrugs

(Übersetzung aus der Zeitung „La Tribune de Genève“ vom Wochenende des 26./27. Oktobers 2013)

Unter der Regie der englischen Firma GL Garrad Hassan wurde ein technischer Messbericht zu zehn dem Kernbestand der Firma Ennova zugerechneten Windparkprojekten durchleuchtet. Für zwei von diesen Projekten (Grandsonnaz und Boveresse) wurde eine vollständige Überprüfung des Potenzials für die Stromerzeugung erstellt. Die acht restlichen Projekte wurden aufgrund der vorhandenen Daten geprüft, die Ennova zur Verfügung gestellt hat. Die prüfende Firma betont die Schwierigkeit einer exakten Vorhersage der Leistungsfähigkeit der untersuchten Standorte, die in der Regel eine Kombination zwischen tiefer Windgeschwindigkeit, komplexem steilen Gelände, bewaldeten Gebieten und der latenten Vereisungsgefahr darstellt. Dabei stellt die Firma GL GH fest, dass die Qualität der von Ennova ausgeführten Windmessungen und Analysen für solch komplexe Standorte nicht genügt hätten. Die angewendete Methode der Ennova wird ausdrücklich kritisiert. Es fehle den Messungen die notwendige Genauigkeit und verschiedenen wichtige Details. Die Nachvollziehbarkeit der Messungen sei ungenügend im Vergleich zu unabhängigen Messungen vergleichbarer Standorte. Die Messungen seien zeitlich zu kurz und die Messhöhe über Grund für die Windmessung sei ebenfalls zu gering ausgefallen. Das Problem mit dem französischen Meteoradar bei 9 der 14 Windkraftwerke bei Delémont sei nicht berücksichtigt worden. Bei zwei Anlagen in St. Brais waren die Abklärungen zum Schutz der Vögel ungenügend. Diese zwei Anlagen seien allerdings nachträglich durch die SIG ins Portefeuille der Ennova eingebracht worden.

Es wurde auch das energetische Potenzial von sieben Standorten nachgeprüft und mit den ursprünglichen Angaben der Ennova verglichen. An sechs dieser sieben Standorte formuliert die Prüfinstanz ein wesentlich pessimistischeres Potenzial als es durch Ennova gegenüber der SIG dargestellt worden ist. Im Fall der Standorte Grandsonnaz (VD) und Moutier (BE) waren es 14% weniger, am Standort Schwängimatt (SO) stellten die Prüfer eine Diskrepanz von immerhin 36% fest. Das von Ennova kürzlich als einer der vielversprechendsten Standorte der Schweiz proklamierte Boveresse (NE) wurde durch die Prüfinstanz mit einer Differenz von 29% reduziertem Potenzial berechnet. Die vorgefundenen wirtschaftlichen Auswirkungen sind noch einschneidender, wenn man berücksichtigt, dass Ennova die notwendigen Umweltauflagen ihren Prognosen noch nicht berücksichtig hat. Die korrigierte interne Wirtschaftlichkeit der fünf Standorte wird durch die Prüfinstanz mit einer Rendite zwischen 1,81% und 5.03% angegeben. Dem Verwaltungsrat der SIG wurde eine Rendite von durchschnittlich 6,2% versprochen.

Die Angaben der Windpromotoren sind immer falsch – das hat System

Man kann jedes beliebige Windparkprojekt in der Schweiz betrachten und findet überall die genau gleichen positivistischen Aussagen. Eines der eindrücklichsten Beispiele, wo die SIG und auch Ennova beteiligt sind, ist der Windpark auf dem aargauischen Lindenberg. Es existieren zwei zuverlässige Windmessungen, die beide ein Potenzial von lediglich 4.7 Meter Wind pro Sekunde ausweisen. Der Autor hat eine davon selber gesehen, was einem kleinen Wunder in dieser Welt der institutionalisierten Geheimniskrämerei entspricht. Das lächerliche Windaufkommen genügt den Promotoren, um eine „gute regionale Wirtschaftlichkeit“ prognostizieren zu können.

Auch hier ist es absehbar, dass der Bau vor allem den Promotoren zu Subventionsbeträgen und Kommissionen der schmierenden Windkraftindustrie verhelfen. Energie oder gar nutzbarer Strom ist da nicht zu erwarten. Aber auch im Aargau sind die Politiker weit davon entfernt 1 und 1 zusammenzählen zu können.

Ruht Europas Energiezukunft auf Kernkraft aus China?

Die britische Energiepolitik hat das Vereinigte Königreich in eine Sackgasse manövriert. Das Land, dem das Gas aus der Nordsee auszugehen droht, braucht dringend neue Kraftwerke und setzt dabei auf Kernenergie. Hilfe verspricht man sich dabei vom Nachbarn Frankreich – und von der Fähigkeit Chinas, modernste Kernkrafttechnologie zu liefern. Von diesem Projekt dürfte Signalwirkung für ganz Europa ausgehen.

In Großbritannien vollzieht sich gerade eine Entwicklung, die Einfluss auf Europas Energiepolitik der nächsten Jahrzehnte haben dürfte. Die Briten hoffen, sich aus Engpässen bei der Stromerzeugung durch Franzosen, nicht zuletzt aber auch durch Chinesen retten zu lassen, und sind inzwischen in derartiger Bedrängnis, dass sie bereit sind, dafür einen sehr hohen Preis zu zahlen. Konkret geht es um ein Neubauprojekt für zwei Kernkraftwerke in Hinckley Point (Somerset) an der englischen Westküste, die von der französischen Firma Electricite de France (EDF) in Kooperation mit chinesischen Kraftwerksbauern für 16,6 Mrd. € (14 Mrd. £) errichtet werden sollen [MAWA]. Und dieses Projekt markiert lediglich den Auftakt für den Bau von insgesamt einem Dutzend neuer Kernkraftwerke, welche die Zukunft der englischen Stromversorgung in den nächsten Jahrzehnten sichern sollen. Darüber hinaus ist dies gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass die bisherige „Klimarettungspolitik“ der britischen Regierungen seit Tony Blair das Land in eine ausweglose Situation manövriert hat.

Klimarettung statt Energieversorgung

Tony Blair war von den Klimaprognosen des IPCC so überzeugt, dass er die Rettung des Weltklimas durch Reduzierung von CO2-Emissionen zu einem Kernthema seiner Politik machte. Während das Energieministerium nach den Worten des früheren Energie-Staatssekretärs Lord Nigel Lawson früher die Aufgabe hatte, Haushalte und Gewerbe mit sicherer Energie zu geringstmöglichen Kosten zu versorgen, sei die einzige Aufgabe der neuen britischen Energiepolitik heute, ambitionierte Dekarbonisierungsziele zu erreichen, die im „Klimawandelgesetz“ der früheren Labour-Regierung verankert seien, und zwar in Übereinstimmung mit EU-Direktiven [LAWS]. Damit passe sie bestens zu ähnlichen Widersprüchlichkeiten in den Klima-Energie-Vorstellungen von Barack Obama, Angela Merkel sowie der Eliten in der EU und den Vereinten Nationen.
Um diesen Kurs ideologisch abzusichern, wurde den britischen Schulen aufoktroyiert, dass jeder Klasse der von Al Gore produzierte Propagandafilm „Eine unbequeme Wahrheit“ gezeigt werden musste. Erst 2007 erreichten die Gegner dieser ideologischen Zwangsindoktrination die gerichtliche Anerkennung der Tatsache, dass der Film Fehler enthielt und das Begleitmaterial für Lehrer so geändert werden musste, dass es einen „Ausgleich für die in dem Film vertretenen einseitigen politischen Meinungen“ bot.
Somit lief die britische Energiepolitik nur noch in eine Richtung: Mit riesigem finanziellem Engagement wurde versucht, den Anteil „erneuerbarer Energien“ an der Stromproduktion zu steigern. Dazu wurden u.a. große Offshore-Windparks und zahlreiche Windrädern an Land errichtet. Mit großem Aufwand wurde auch darangegangen, Kohlekraftwerke durch Umstellung auf Holzpellets zu „dekarbonisieren“, darunter auch das Kraftwerk Drax, das einst größte Kohlekraftwerk des Landes. Für dieses Projekt gewährt der britische Staat einen Zuschuss von 53,27 €/ MWh [DRAX].

Stillstand beim Kraftwerksbau

Traditionell basierte die britische Stromversorgung vor allem auf drei Standbeinen: Heimischer Kohle, heimischem Erdgas aus der Nordsee und Kernkraft. Der Kohleabbau ging jedoch zurück und spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. In der Folge setzte man auf das zunächst reichlich vorhandene Nordsee-Erdgas. Doch trotz großer Investitionen in den 1990er und 2000er Jahren gelang es nicht, den Anteil sogenannter „erneuerbarer“ Energien mit der gewünschten Geschwindigkeit zu steigern. Den Energieträgermix bei der britischen Stromerzeugung im Jahre 2011 zeigt Bild 1.

fredfmueller1Bild 1. Energiemix bei der Stromerzeugung in Großbritannien im Jahre 2011

Den durch die offizielle politische Linie des Landes und die an Schulen massiv verbreitete Klimawandel-Panikmache ermutigten und geförderten Vertretern „grüner“ Ideologien gelang es in den letzten Jahrzehnten, eine sehr effiziente Oppositionsbewegung sowohl gegen fossile als auch gegen Kernkraftwerke aufzubauen. Auf beiden Gebieten gab es daher seit Jahren kaum Fortschritte. Man baute kaum noch neue Kraftwerke, manche wurden sogar vorzeitig stillgelegt. Das Ergebnis ist, dass dem britischen Stromnetz im Winter 2013-14 nur knappe 4 % mehr an Erzeugungskapazität zur Verfügung stehen werden, als voraussichtlich benötigt werden. Aufgrund der rapide schwindenden Gasvorräte wuchs zudem die Abhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland. So sank die britische Gaserzeugung von ihrem Spitzenwert aus dem Jahre 2000 um 64 %, allein im letzten Jahr um 14 %. Für das Jahr 2012 erreichte die Importabhängigkeit des Landes bei Gas 47%, bei Öl waren es 37 % und bei Kohle sogar 87 % [PLAT]. Inzwischen steht das Land bezüglich seiner Energieversorgung mit dem Rücken an der Wand: Für das laufende Jahr sind Gaspreiserhöhungen von 10 % angekündigt, und David Camerons Sprecher verstieg sich gar zur Forderung, die Briten sollten zu Hause Pullover tragen [CAME]. Das Land ist daher dringendst darauf angewiesen, dass schnell neue Kraftwerke gebaut werden.

Kernkraft als einziger Ausweg

Im Unterschied zur deutschen Politik hatte jedoch bereits die Regierung Blair begriffen, dass der Aufbau erheblicher Kapazitäten im Nuklearbereich die einzige Möglichkeit des Landes war, eine gesicherte Stromversorgung mit geringem CO2-Ausstoß zu erreichen. Entsprechende Projekte wurden seitdem von aufeinanderfolgenden Regierungen vorangetrieben. Auch die Ereignisse in Fukushima konnten die Planungen nicht stoppen: Offensichtlich schätzte man in London die Risiken von Erdbeben und Tsunamis anders ein als in Berlin. Erstes Projekt der insgesamt geplanten Serie von 12 neuen Kernkraftwerken ist der Bau der bereits erwähnten beiden Reaktoren in Hinckley Point. Nach jahrelangen Gesprächen stehen die Verhandlungen über dieses Projekt derzeit offensichtlich kurz vor dem Abschluss. Mit Blick auf die Wahl der Projektpartner gibt es allerdings im Vereinigten Königreich einiges Unbehagen [BBC].

An Bord sind Frankreich – und China

Grund hierfür ist die Tatsache, dass nach den mehrjährigen Verhandlungen über das Projekt Hinckley Point nur noch ein einziger Verhandlungspartner übriggeblieben war, und zwar ein noch zu bildendes Konsortium aus dem französischen Energieversorger Elektricite de France (EDF) und chinesischen Nuklearfirmen. Dass in Großbritannien, dem Land, welches das erste kommerzielle Kernkraftwerk der westlichen Welt errichtete, einheimische Firmen inzwischen weder über das nötige Geld noch das erforderliche Know-how verfügen, ist für nationalbewusste Briten eine sehr bittere Pille. Zudem sind die Konditionen, die man dabei vermutlich akzeptieren muss, auch finanziell recht happig. Als Ausgleich für die enormen finanziellen Risiken des Projekts soll den Errichtern ein fester Abnahmepreis für den Strom der Anlagen zugestanden werden [MAWA]. Der gleichen Quelle zufolge sollen sich die Preisvorstellungen beider Seiten zwischen etwa £90-£95 (106,5 – 112,4 €) pro MWh bewegen. Dabei geht es um Vertragslaufzeiten von 30 bis 35 Jahren. Vergleicht man dies mit den derzeitigen Erzeugungskosten deutscher Kernkraftwerke von etwa 27 €/ MWh, so erhält man eine Vorstellung davon, wie sehr die britische Regierung diesbezüglich wohl unter Druck steht. Eine Rolle spielt hierbei übrigens auch die politische Linie der Regierung, die staatliche Subventionen für Strom strikt ablehnt. Stattdessen wird der Stromverbraucher über den Abnahmepreis bezahlen müssen.

China bei Kernkraft künftiger Partner Europas?

Besonders hervorzuheben ist bei diesem Projekt die künftige Bedeutung Chinas als Partner Europas im Bereich Nukleartechnologie. Denn obwohl EDF beim aktuellen Projekt noch im Vordergrund steht, ist nach derzeitigem Stand der Meldungen damit zu rechnen, dass China künftig bei Errichtung und Betrieb der noch folgenden 10 Kernkraftwerke eine deutlich größere Rolle spielen dürfte [BBC2]. Der Grund ist einfach: Nur chinesische Firmen, die zurzeit im eigenen Land nicht weniger als 29 Kernkraftwerke errichten, verfügen sowohl über das nötige Kapital als auch über das Know-how, um Projekte dieser Größenordnung erfolgreich zu stemmen. Dagegen hat ein führendes westliches Unternehmen, das aktuell in Europa zwei Kraftwerke baut (Olkiluoto und Flamanville) bei beiden Projekten erhebliche Probleme sowohl mit Kostenüberschreitungen als auch mit Terminverschiebungen. Genau hier liegt dem AKW-Experten Wolfgang Kröger – Direktor des Risk-Centers der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich – zufolge mittlerweile die Stärke chinesischer Firmen: Nach seinen Erkenntnissen bringen die Chinesen die Fähigkeit mit, solche Anlagen innerhalb des gesetzten Termin- und Kostenrahmens zu realisieren [DRS1]. Diese Einschätzung kann sogar als eher zurückhaltend eingestuft werden, gibt es doch Pressemeldungen, wonach chinesische Firmen derzeit EPR-Reaktoren nach europäischem Standard wesentlich günstiger errichten können als Europäer [BEFO]. Und auch bezüglich der Sicherheit hegt der AKW-Experte keine Bedenken. China baue inzwischen Anlagen, die den modernsten westlichen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Zudem würden Konzept und Umsetzung von der britischen Genehmigungsbehörde überwacht, und diese gelte als straff und gut geführt und werde in Puncto Sicherheit keine Kompromisse zulassen.

Wo liegt Europas Energiezukunft?

Sieht man sich vor diesem Hintergrund weitere Meldungen über die Zukunftsplanungen wichtiger europäischer Länder an, so zeigt sich eine bemerkenswerte Zweiteilung. Rechnet man die Planungen in Großbritannien anhand der zurzeit bekannten Zahlen hoch, so kommt man auf Kernkraft-Investitionen in Höhe von etwa 100 Mrd. €. In Frankreich will EDF 50 Mrd. € investieren, um die Laufzeit seiner bestehender Kernkraftwerke zu verlängern [FOCU]. Darüber hinaus liegen zurzeit Informationen über Neubauten und Neuplanungen aus einer ganzen Reihe weiterer europäischer Länder vor, so aus Finnland, Frankreich, der Slowakei, Litauen, Polen und Tschechien. Ein lukrativer Markt, zu dem China demnächst einen erstklassigen Zugang haben dürfte.
Deutschland folgt dagegen unbeirrt dem bisher eingeschlagenen Weg, seine Kernkraftwerke abzuschaffen und voll auf die sogenannten Erneuerbaren Energien zu setzen. Das entsprechende Investitionsprogramm hat bereits jetzt ein Volumen von rund 400 Mrd. € überschritten [VAAT]. Bisher konnten damit jedoch weder der CO2-Ausstoss bei der Stromproduktion gesenkt noch die Versorgungssicherheit verbessert werden. Aktuelle Aussagen der Kanzlerin auf dem Kongress der IGBCE am 16.10.2013 lassen erkennen, dass sie dennoch an diesem Kurs auch für die nächste Legislaturperiode festhalten dürfte [SCSK]. Falls sie sich irren sollte – und diese Meinung vertreten zahlreiche Experten der Branche – so könnte der Preis, den Deutschland dafür in den kommenden Jahrzehnten zahlen müsste, recht hoch ausfallen.

Quellen

[BEFO] http://beforeitsnews.com/science-and-technology/2013/09/why-two-european-nuclear-reactors-will-be-7-years-late-and-triple-the-cost-of-the-same-chinese-reactors-2640256.html 20.10.2013
[BBC] http://www.bbc.co.uk/news/business-24561325
[BBC2] http://www.bbc.co.uk/news/uk-politics-24563535
[CAME] http://www.spiegel.de/politik/ausland/david-cameron-empfiehlt-warmen-pulli-gegen-hohe-heizkosten-a-928687.html
[DRAX] http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/der-treibstoff-der-zukunft-umweltirrsinn-in-europa-der-holzwahn/
[DRS1] Interview Radio DRS 1, “Rendezvous”, gesendet am 18.10.2013 um 12:30.
[LAWS] http://www.energytribune.com/79474/dismantling-the-wests-energy-climate-paradigm#sthash.9HBwBAQP.P9y7kP0K.dpbs
[PLAT] http://www.platts.com/latest-news/natural-gas/london/uk-natural-gas-production-fell-14-in-2012-statistics-26128239
[MAWA] http://www.marketwatch.com/story/edf-closes-in-on-224-billion-uk-nuclear-deal-2013-10-14?link=MW_latest_news
[FOCU] http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/presse-edf-will-50-milliarden-euro-in-sanierung-von- -stecken_aid_1109220.html
[SCSK] http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/erneuerbare-energien/kein-plan-nirgends-angela-merkel-und-die-energiewende/0010979/
[VAAT] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/cdu-mdb-arnold-vaatz-bemerkungen-zur-energiepolitik-in-deutschland/

Windkraftwerke sind Geldpressen für Profiteure ohne jeglichen Nutzen für die Gesellschaft

Seit Jahren argumentieren die Windkraftgegner damit, dass diese hochgelobten Maschinen zur Produktion der „Neuen erneuerbaren Energie“ reine Subventionsabschöpfungsreinrichtungen für die wenigen Profiteure sind. Niemand hört hin. Niemand scheint sich für die fundierten Berichte und Artikel zu interessieren. Die Illusion ist zu schön, als dass man sich darüber die entscheidenden Fragen zu stellen wagt. Eine Gesellschaft, die sich seit Jahrzehnten mit Waldsterben, Klimapsychose und der Angst vor jeder noch so natürlichen radioaktiven Strahlung hat über den Tisch ziehen lassen, will sich auch bei der Energiewende nicht daran erinnern, dass schon JEDE von den Grünen herbeigeschwatzte Katastrophe bisher komplett ausgeblieben ist. Zu schön ist das Gefühl, etwas tun zu müssen, damit es Mutter Erde etwas besser gehen soll. Dass dabei noch jedes Mal das Gegenteil von Umweltschutz, Effizienz und Gerechtigkeit das Resultat war, interessiert Jahre nach dem Betrug weder die Medien noch die Mehrheit der Betroffenen Menschen. Die von grünen Politikern und Umweltverbänden herbeigeschwatzten Katastrophen und ihre vermeintlichen Lösungen sind nichts Anderes als geniale Marketingkonstrukte zur Füllung der Taschen ebendieser Organisationen. Die Profiteure dieser Marketingmaschinerie ist die Minderheit der Betreiber von Windkraftwerken und Solaranlagen. Kein einziger dieser geldgierigen Betrüger will wirklich „alternative Energie“ herstellen. Sie alle wollen lediglich ihre privaten Taschen mit dem Geld füllen, das die politischen Supporter dieses Raubzugs mittels Umlageverfahren wie KEV und EEG vorher bei der Bevölkerung abgeschöpft haben.

Ein Dokumentarfilm, der das Offensichtliche in einfache, verständliche Worte fassen kann, ist da längst fällig. Es gibt diesen Film. Wer ihn bis zum Ende sieht und weiterhin an die Illusion einer Energiewende mittels Windkraftwerke und Solarpanels glaubt, ist ein hoffnungsloser Fall von ungebildeter Ignoranz gegenüber unserer Landschaft und Natur. Wer diesen Film sieht und als Politiker weiterhin für den flächendeckenden Einsatz dieser unsinnigen Anlagen einsteht, handelt grobfahrlässig:

Deutschlands Energiepolitik: Geld futsch, CO2 noch da

Durchwursteln bis zum Crash

fredfmue95Mit dem aktuellen Ergebnis der Bundestags- und zweier Landtagswahlen lässt sich bereits jetzt abschätzen, wie der weitere Kurs der Politik in Sachen Energiewende verlaufen dürfte. Auf politischer Ebene ist eine groβe Koalition wohl die einzig mögliche Konstellation. Damit sowie mit dem Aus für die bisherige schwarz-gelbe Regierung in Hessen verfügen die Kräfte, die Deutschland das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschert haben, über eine komfortable Position sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat, um alle Versuche, das EEG in maβgeblichen Punkten zu verändern, wirkungsvoll abzublocken. Es dürfte also zunächst so weitergehen wie bisher, wenn auch vermutlich mit etwas gebremstem Schaum. Allerdings droht eine Ironie des Schicksals: Am Ende könnte das Projekt „Klimarettung“, dem wir den teuren Irrweg namens Energiewende zu verdanken haben, zu den Opfern ihres Scheiterns zählen.

Von den Politikern, die Deutschland in den nächsten vier Jahren regieren dürften, ist in Energiefragen vorerst wohl keine Richtungsänderung zu erwarten. Sowohl die CDU als auch die SPD sind nach wie vor stramme Vertreter der sogenannten Energiewende. Zudem ist Angela Merkel in diesem Punkt auch selbst Überzeugungstäterin: Als nach den Fukushima-Ereignissen die Gelegenheit günstig erschien, setzte sie Widerstände gegen die von ihr gewünschte Stilllegung der deutschen Kernkraftwerke matt, indem sie die eigentlich zuständige Reaktorsicherheitskommission kurzerhand durch einen ihr genehmen „Ethikrat“ umging. Die SPD wird diesen Kurs ebenfalls stützen. Man hört sogar schon Kommentare, dass die Genossen darauf dringen dürften, einen künftigen Energieministerposten zu besetzen. Beide Parteien wären im Prinzip bereit, die bisherige Politik auf dem Energiesektor unverändert weiterzuführen. Allerdings zeigt sich inzwischen bei der Umsetzung der schönen Theorie vom CO2-freien Strom aus Sonne und Wind in die raue Realität der eine oder andere Knackpunkt.

Das leidige Kostenproblem

Wichtigster Problempunkt ist aus Sicht der Öffentlichkeit zunächst die Kostenfrage. Zwar hat die Mehrzahl der Wähler diesbezüglich offensichtlich die Zeichen an der Wand noch nicht erkannt, wie das sehr gute Ergebnis gerade für Angela Merkel zeigt, doch regt sich in vielen Unternehmen und selbst im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) inzwischen doch soviel Unmut, dass die Politik über kurz oder lang gezwungen sein wird zu reagieren. Deutschlands Wirtschaft hat ihre Stärken vor allem in Bereichen wie Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugherstellung, Pharmazie und Chemie, also Branchen, die vergleichsweise viel Energie benötigen. Eine wichtige Stütze sind hierbei Metall erzeugende und verarbeitende Branchen wie Stahlhersteller, Aluminiumwerke, Gieβereien und Schmieden, deren Produktion sehr energieintensiv ist, Bild 1. Hier befinden sich viele Unternehmen bereits jetzt am Limit. In manchen Fällen liegen die Bezugskosten für Energie bei 40, 50 oder gar 60 % der Gesamtausgaben. Weitere wesentliche Preissteigerungen dürften über kurz oder lang zu Abwanderungen oder Betriebsschlieβungen führen. Dieser Gefahr scheint man sich zumindest in den manchen Kreisen der CDU bewusst zu sein und wird versuchen, Gegensteuer zu geben. Allerdings gibt es auch erhebliche Kräfte, die dem entgegenstehen.

fredfmue96Bild 1. Metall erzeugende und verarbeitende Industrien sind ein entscheidendes Rückgrat der deutschen Wirtschaft (Symbolbild)

Die Energiewende spaltet die Gesellschaft

Das heimtückische am EEG und an der Energiewende ist, dass dadurch die Gesellschaft tief in zwei Gruppen mit gegensätzlichen Interessen gespalten wurde: In Gewinnler und Verlierer. Gewinnler sind nicht nur groβe Firmen wie die Hersteller von Windenergieanlagen oder Solarsystemen, sondern auch zahllose Kleinanleger (Bild 2), Häuslebauer sowie ganz normale Bürger, die sich eine Investition in „Erneuerbare“ als angeblich todsichere Geldanlage für die Altersvorsorge haben aufschwatzen lassen. Hinzu kommen Konzerne wie Siemens oder Enercon, die mit diesen Geschäftsfeldern Milliardenumsätze tätigen. Siemens z.B. liefert nicht nur Windmühlen, sondern bedient auch weitere Bereiche der Energietechnik z.B. mit Gaskraftwerken. Auch vom Ausbau der Netze und der Einführung von „Smart grids“ sowie „Smart meters“ inklusive der zugehörigen Überwachungs- und Leittechnik versprechen sich zahlreiche Firmen ein Milliardengeschäft. Auf der Verliererseite der Energiewende finden sich dagegen die groβe Masse der Bevölkerung, die für das lebenswichtige Versorgungsgut „Strom“ immer tiefer in die Tasche greifen muss, sowie wichtige Teile der produzierenden Industrie.

Damit sind erbitterte Konflikte rund um das Thema EEG und Energiewende vorprogrammiert, egal in welche Richtung die Politik versuchen wird sich zu bewegen. Zudem haben die EE-Profiteure die Medien und einen groβen Teil des Staatsapparats auf ihrer Seite. Angesichts der zu erwartenden Konflikte wird die Politik vermutlich zur gleichen Taktik greifen wie auch beim Euro: Durchwursteln, taktieren, hier und da ein paar Trostpflästerchen verteilen und ansonsten hoffen und beten, dass die Probleme entweder von alleine verschwinden oder zumindest der nächsten Generation zugeschoben werden können. Da sich jedoch die Gesetze der Physik und des Marktes nicht ändern lassen, ist dies ein ziemlich sicheres Rezept für einen mehr oder weniger heftigen Crash. Noch nicht abzusehen ist die Frage, wie sich dieser manifestieren wird: Durch Blackouts, zu groβe Verluste an Arbeitsplätzen oder Unruhen aufgrund unbezahlbarer Strompreise. Noch werden Wetten angenommen…

fredfmue97Bild 2. Das heimtückische am EEG ist, dass dadurch die Gesellschaft tief in zwei Gruppen mit gegensätzlichen Interessen gespalten wurde. Auch die mehr als eine Million Solardachspekulanten werden ihre Privilegien mit Klauen und Zähnen gegen den Rest der Bevölkerung verteidigen (Symbolbild)

Keinerlei Gesamtkonzept in Sicht

Am besten zu erkennen ist die in der Politik vorherrschende Haltung des „Durchwurstelns“ am Fehlen eines schlüssigen Gesamtkonzepts für die Realisierung der Energiewende. Das EEG selbst hat nichts weiter bezweckt als den planlosen Bau möglichst vieler Anlagen zur „EE“-Stromerzeugung, zumeist fernab von den Verbrauchszentren. Leitungen und sonstige Infrastruktur, Speicherung und Netzstabilität wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Die aktuell installierten Wind- und Solarkapazitäten von zusammen rund 66.000 MW sind inzwischen bereits so hoch, dass sie die Stabilität der Versorgung zu überfordern beginnen. Dennoch sind Wind- und Solarstrom auβerstande, auch nur ansatzweise eine kontinuierliche Stromversorgung zu gewährleisten, Bild 3.

fredfmue98Bild 3. Erzeugung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie in Deutschland am 22.8.2013. Teilweise sind es nur rund 600 MW, das reicht noch nicht einmal für den Standby-Betrieb der Nation. Ganz rechts die installierten Gesamtkapazitäten (Datenquelle: transparency.eex.com)

Zudem ist zur Gewährleistung der Netzstabilität je nach Tageszeit eine ständige Präsenz von ca. 30.000 bis 40.000 MW konventioneller Erzeugungskapazität erforderlich, die hauptsächlich von Grundlastkraftwerken erbracht wird. EE-Erzeugung erfolgt dagegen in dem bisher von Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken abgedeckten Bereich von bis zu 45.000 MW zusätzlicher Leistung: Alles, was darüber hinausgeht, ist nicht mehr verwertbar. Im Prinzip müsste diese Energie gespeichert werden, doch fehlt in den aktuellen Planungen ein realistisches Konzept zur Verwirklichung ausreichender Speicherkapazitäten, Bild 4. Zwar kann man sich teilweise damit behelfen, den mit jeder neuen Windanlage und jedem neuen Solardach immer noch steigenden Überschuss fallweise auf ausländischen Märkten zu „dumpen“, doch regt sich dagegen zunehmend Widerstand nicht nur im Ausland, sondern auch auf Ebene der EU.

fredfmue99Bild 4. Die Idee, den Strombedarf eines Haushalts mit so kleinen Speichern abpuffern zu wollen, wirkt absurd – aber auf nationaler Ebene sind nur Bruchteile von Promille der eigentlich zur Realisierung der Energiewende erforderlichen Speicherkapazitäten vorhanden (Symbolbild)

Auf der anderen Seite ist die Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne – wie schon erwähnt – so unzuverlässig, dass man weiterhin den gesamten konventionellen Kraftwerkspark vorhalten muss. Eine Speicherung von Überschüssen für solche Fälle ist mit heute verfügbaren Technologien nicht zu vertretbaren Bedingungen zu bewältigen. Weitere Folge der fehlenden Speichermöglichkeiten ist im gleichen Zusammenhang die Tatsache, dass die verschiedenen Kategorien der EE-Stromerzeugung bereits jetzt beginnen, sich gegenseitig Konkurrenz zu machen. Wenn die installierten EE-Kapazitäten weiter zunehmen, kann man die Grundlastkraftwerke dennoch nicht abschalten, weil sonst die Netzstabilität gefährdet würde. Leidtragende sind deshalb zunehmend andere EE-Stromerzeuger wie Biogasanlagen und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. In Zukunft dürften sich auch Wind und Sonne zunehmend ins Gehege kommen. Dass man dann „Stillstandsprämien“ für nicht abnehmbaren Strom bezahlt, ist eine Absurdität, die sich nicht ewig durchhalten lassen wird.

Der einzige erkennbare Handlungsansatz unserer Politik sind Planungen zur Realisierung einiger zusätzlicher Fernleitungen, doch kann man diese eigentlich nur als Flickschusterei einstufen. Für die eigentliche Zielsetzung werden sie viel zu spät fertig und stehen mangels eines schlüssigen 40-Jahre-Gesamtkonzepts sicherlich oft auch an den falschen Stellen. Letzteres wird sich spätestens dann zeigen, wenn der aktuelle EE-Hype in einigen Jahren abgeklungen sein wird. Die dann wieder überflüssigen Leitungen und Masten werden dann noch mindestens 40 Jahre lang weiter in der Landschaft herumstehen und Geld kosten – zur Freude derjenigen, die sich „Bürgerbeteiligungen“ haben aufschwätzen lassen.

Energiekonzerne am Limit

Da die Strombörsen immer häufiger mit überschüssigem und daher zu Kampfpreisen verschleudertem Strom aus EE-Erzeugung überschwemmt werden, ist der Strompreis inzwischen soweit gefallen, dass die konventionellen Erzeuger (Bild 5) massive Probleme bekommen. RWE hat kürzlich angekündigt, rund 3000 Mitarbeiter entlassen und bis zu 10.000 MW an Kraftwerkskapazität stilllegen zu wollen. Auch E.ON denkt über die Stilllegung von bis zu 11.000 MW konventioneller Kraftwerkskapazität nach. Zusammen wären das mehr als 23 % der aktuell noch vorhandenen rund 90.000 MW Kapazität konventioneller Kraftwerke. Dabei befindet sich die deutsche Stromproduktion bereits jetzt im kritischen Bereich: Einer Meldung der Fachzeitschrift „Oesterreichs Energie“ zufolge ist Deutschland seit Jahresbeginn 2012 bereits viermal an einem Blackout – mit wahrscheinlich europäischen Kaskadeneffekten – vorbeigeschrammt [OESE].

fredfmue100Bild 5. Grundlastkraftwerke wie das Braunkohlekraftwerk Weisweiler sind zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität unverzichtbar (Bild: kohlekraftwerke.de)

Um das sich immer deutlicher abzeichnende Chaos der Energiewende perfekt zu machen, betreffen diese Stilllegungspläne Mittellast- und Spitzenlastkraftwerke besonders stark, also gerade solche Kraftwerkstypen, die für den Ausgleich der schwankenden Wind- und Solarerzeugung besonders dringend gebraucht würden. Die Energiewende zerstört somit selbst wesentliche Voraussetzungen für ihre Realisierung.

Zwar versucht die Politik Gegenmaβnahmen zu ergreifen, beispielsweise indem man in aller Eile ein Gesetz verabschiedete, das es ermöglicht, den Stromerzeugern die Stilllegung sogenannter systemrelevanter Kraftwerke zu verbieten. Allerdings muss diesen dann ein finanzieller Ausgleich gezahlt werden. Die vom EEG angestoβene Kostenspirale dreht sich somit munter weiter, man stopft Löcher, indem man andere aufreiβt.

Mehr statt weniger CO2

Das im Prinzip entscheidende Manko der Energiewende ist die Tatsache, dass das angebliche Hauptziel – die „Klimarettung“ durch Verringerung des CO2-Ausstosses bei der Stromproduktion – überhaupt nicht erreicht wird. Trotz gigantischer Ausgaben entsteht zur Zeit bei der Stromproduktion in Deutschland genauso viel CO2 wie vor 12 Jahren, als das EEG verabschiedet wurde, Bild 6. Diese Bilanz wird sich mit der Abschaltung der jetzt noch laufenden Kernkraftwerke sogar noch weiter verschlechtern, da die wegfallenden KKW‘s aus den oben dargelegten Gründen gar nicht durch Wind- oder Solarenergie ersetzt werden können. Stattdessen wird man auf Kohlekraftwerke zurückgreifen müssen. Nach Stilllegung der letzten KKW im Jahre 2022 wird Deutschland für seine Stromproduktion voraussichtlich mindestens 10 % mehr CO2 in den Himmel pusten als heute. Angesichts dieser Fakten kann man sich nur wundern, wenn man verfolgt, wie groβmäulig gerade in diesen Tagen die deutschen Medien und Politiker die neuesten „Klimawarnungen“ des IPCC als Credo nachplappern.

Für die deutsche Politik dürfte dies nach einem Crash unangenehme Konsequenzen haben, sobald sich die Bürger zu fragen beginnen, warum ungezählte Milliarden € ausgegeben wurden, um das Klima dann doch nicht zu retten. Es wird interessant werden zu verfolgen, mit welchen Ausreden man dann versuchen wird, sich den Volkszorn vom Leibe zu halten. Das Thema „Klimarettung durch CO2-Vermeidung“ wird man dann wohl still und heimlich beerdigen – hoffentlich samt IPCC-Mitgliedschaft.

Fred F. Mueller

fredfmue101Bild 6. Auch nach 12 Jahren EEG und ungeheuren Ausgaben hat sich der CO2-Ausstoss deutscher Kraftwerke (Zahlenangaben in Mio. t CO2/ Jahr) nicht verringert

Quellen

[OESE] Oesterreichs Energie, Sept. 2013, S. 4-13.

Ohne Groβkraftwerke kein Strom

Kohlekraftwerke: Ackergäule sind nun mal keine Springpferde

Kohlekraftwerke sind die Arbeitspferde und das Rückgrat unserer Stromerzeugung. Zusammen mit Gasturbinen und den noch verbliebenen Kernkraftwerken sicherten sie im Jahr 2012 gute 71 % der deutschen Stromerzeugung. Mit dem Abschalten weiterer Kernkraftwerke wird ihr Anteil an der Stromversorgung voraussichtlich sogar noch weiter zunehmen. Von den Vertretern der Erneuerbaren Energien werden sie häufig als Dreckschleudern bezeichnet, die es so schnell wie nur möglich abzuschalten gelte. Wenn man sich jedoch die Realitäten unserer Stromerzeugung etwas genauer ansieht, wird man schnell verstehen, warum sie nicht so leicht zu ersetzen sein werden. Wer es weiter warm und hell haben will, sollte sich in diesem Bereich mit einigen wichtigen Grundlagen vertraut machen.

fredfmue89Der neue 1000-MW-Block im Braunkohlekraftwerk Niederauβem erreicht dank seiner besonders effizienten Anlagentechnologie einen Wirkungsgrad von 43 % (Foto: www.kohlekraftwerke.de)

 

 

 

 

Vielfach wird von Seiten der Befürworter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) der Vorwurf erhoben, die Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken würden sich ohne triftigen Grund weigern, ihre Stromproduktion dem wechselnden Angebot von Wind- und Solaranlagen anzupassen. Mit dieser Strategie versuchten sie, den Erfolg der Energiewende zu hintertreiben. Statt die „Kohlemeiler“ bei hohem Aufkommen an Solar- und Windstrom im Netz zu drosseln, lasse man sie auch bei hohem Stromangebot einfach weiterlaufen.

fredfmue90Bild 1. Typischer Tageslastgang im deutschen Netz an einem Werktag im Herbst, ohne „erneuerbare“ Energien (Grafik: Wikimedia Creative Commons)

Die Folge dieses Überangebots seien Zwangsabschaltungen bei vielen Wind- und Solarkraftwerken sowie Preiseinbrüche an den Strombörsen, wo der überschüssige „erneuerbare“ Strom dann zu Schleuderpreisen verhökert werden müsse. Die niedrigen Kurse an den Strombörsen drückten die Verdienstmöglichkeiten der Windmöller und Solarfarmer, was dazu führe, dass deren Verluste durch EEG-Zahlungen ausgeglichen werden müssten. Es sei dringend an der Zeit, von den Betreibern von Kohle- und Gaskraftwerken zu fordern, dass sie die Erzeugung ihrer Anlagen flexibel an die jeweilige Netzsituation anpassen.

 Brauchen wir überhaupt noch fossile Kraftwerke?

Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland inzwischen rund eine halbe Billion € (500 Mrd.) in erneuerbare Energien investiert wurde, ist zunächst die Frage zu klären, wieweit Strom aus Sonne und Wind es inzwischen geschafft haben, zumindest einen Teil der fossil befeuerten Kraftwerke überflüssig zu machen. Immerhin sind zur Zeit bereits 66.000 MW EE-Erzeugungskapazität installiert, davon 34.000 MW Fotovoltaik und knapp 32.000 MW Windenergie, also fast schon soviel wie die rund 65.000-75.000 MW, die an einem typischen Werktag zur Spitzenlastzeit zwischen 8:00 und 20:00 Uhr benötigt werden, Bild 1. Beantworten kann diese Frage ein Blick auf die Statistiken der Europäischen Strombörse AG (EEX) in Augsburg, die im Internet unter der Adresse transparency.eex.com frei zugänglich sind. Bild 2 zeigt als Beispiel die Stromerzeugung aus Fotovoltaik und Windenergie für den 22.8.2013.

fredfmue91Bild 2. Erzeugung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie in Deutschland am 22.8.2013. Ganz rechts die installierten Gesamtkapazitäten (Datenquelle: transparency.eex.com)

Wie Bild 2 zeigt, ist die EE-Stromerzeugung in der Zeit von 0:00 bis 07:00 Uhr sowie von 19:00 bis 23:00 so gering, dass es in Deutschland vermutlich nicht einmal zum Betrieb der Standby-Schaltungen in den Elektronikgeräten gereicht hätte. Selbst um die Mittagszeit wurde nur rund ein Drittel der insgesamt erforderlichen Menge an Strom produziert. Zwischen 05:00 und 07:00 Uhr lag die gesamte EE-Stromproduktion sogar bei weniger als 600 MW, das ist die Gröβenordnung eines einzigen Gaskraftwerks. Die Erneuerbaren sind also völlig auβerstande, die Stromversorgung der modernen Industrienation Deutschland sicherzustellen. Es kann daher auch keine Rede davon sein, dass man damit konventionelle Kraftwerke ersetzen könne. Diese müssten stattdessen leistungsbereit vorgehalten werden, um jederzeit einspringen zu können, sobald Wind und Sonne schwächeln, was an viel mehr Tagen im Jahr vorkommt, als sich dies die meisten EEG-Befürworter vorstellen können. Daher ist zunächst die Frage zu stellen, wieweit sich fossil befeuerte Kraftwerke überhaupt als Lückenbüβer für derartig schwankende Stromlieferanten eignen.

Flexibilität ist eine Frage der Masse…

Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Es gibt eine ganze Reihe von technischen wie auch wirtschaftlichen Gründen, die einen „Spontanbetrieb“ nicht zulassen. Ein Groβkraftwerk kann man nicht einfach ein- und ausschalten oder im Stop-and-Go-Betrieb „fahren“ wie ein Auto. Wichtigster Grund hierfür sind zunächst einmal die schieren Dimensionen der Anlagen, die mit 10.000den von Tonnen durchaus an die von Ozeanriesen heranreichen. Auch von Seeschiffen würde niemand erwarten, dass sie so abrupte Manöver ausführen wie ein Kajakfahrer im Wildwasser. Solche Massen sind träge, abrupte Änderungen sind faktisch nicht möglich. So enthält beispielsweise der Kessel eines Kraftwerksblocks neben enormen Mengen Stahl auch noch mehrere 1.000 Tonnen Wasser, die von Raumtemperatur auf bis zu 600 °C hochgeheizt werden müssen, bevor man die Turbine anlaufen lassen kann. Das macht solche Riesen träge. Bei Kohlekraftwerken, deren Kesselanlagen (Bild3) mehr als 10.000 Tonnen schwer und bis zu 170 m hoch sind, kommen aufgrund ihrer speziellen Technik neben der Masse aber noch zusätzliche technische Aspekte hinzu, die auch nach dem Hochfahren rasche Wechsel des Betriebszustands erschweren.

fredfmue92Bild 3. Schemadarstellung des Dampfkessels eines modernen Kohlekraftwerkes (Bild: VGB PowerTech Germany, Wikimedia Commons)

15.000+ Tonnen lassen sich nicht „mal eben“ von Null auf 1450 °C bringen

Ein modernes Kohlekraftwerk erzeugt Dampf in einem sogenannten „Kessel“. Dies ist jedoch ein völlig irreführender Ausdruck, denn in Wirklichkeit handelt es sich um ein kompliziertes, je nach Kraftwerk bis zu 170 m hohes Labyrinth aus Bündeln dickwandiger Stahlrohre, Bild 4. In einem modernen Steinkohlekraftwerk wie dem Block 10 des Kraftwerks Duisburg-Walsum sind allein 450 km solcher Rohre mit Durchmessern zwischen einigen cm und knapp einem Meter verbaut. In diesen Rohren mit einem Gesamtgewicht von mehr als 10.000 Tonnen befinden sich auβerdem noch groβe Mengen Wasser.

fredfmue93Bild 4. Die Rohrbündel eines vertikalen Dampferzeugers für ein Kernkraftwerk (Bild: Nuclear Regulatory Commission der USA/ Wikimedia Commons)

Im laufenden Betrieb eines solchen Kraftwerks herrschen im Kesselraum Bedingungen, denen sich vermutlich selbst ein Teufel nicht gerne aussetzen würde. Die mit Kohlestaub und Druckluft erzeugten Brenngase erreichen Temperaturen bis zu 1.450 °C und sind darüber hinaus auch noch korrosiv. Auch im Inneren der Rohrbündel erreicht die Temperatur bis zu 620 °C. Zudem müssen sie einem Dampfdruck von bis zu 274 bar standhalten, das ist nahezu doppelt so hoch wie der in einer Pressluftflasche.

Gerade die Anfahrphase bereitet den Betreibern solcher Anlagen daher besondere Kopfschmerzen. Das Herauffahren von Raumtemperatur auf Betriebszustand muss sehr behutsam erfolgen, da sich die gesamte Konstruktion aufgrund der Erwärmung ausdehnt: Während des Aufheizens „wächst“ ein solcher Kessel um einen Meter oder mehr. Wenn die Temperaturverteilung dabei nicht gleichmäβig ist, so kommt es innerhalb der Konstruktion zu zusätzlichen Spannungen, die das Material schädigen können.

An der Grenze der Belastbarkeit

Grund für die extremen Bedingungen im Dampferzeuger ist der Wunsch nach einem möglichst hohen Wirkungsgrad des Kraftwerks, der umso besser ist, je höher man die Temperatur und den Druck des Dampfs treiben kann. Grenzen setzt dem jedoch die Belastbarkeit des Stahls, denn bei diesen extremen Bedingungen kommen selbst moderne legierte Stahlwerkstoffe an ihre Leistungsgrenze. Das Material beginnt sich unmerklich zu verformen und „kriecht“ immer weiter, bis es schlieβlich irgendwann reiβt. Für die Ingenieure besteht die Kunst darin, die Kesselkonstruktion und den Rohrwerkstoff so auszulegen, dass es innerhalb der Lebensdauer des Kraftwerks – etwa 30 Jahre bzw. 200.000 Betriebsstunden – möglichst nicht zu einem solchen Schaden kommt. Besonders nachteilig für die Lebensdauer wirken sich zusätzlich auftretende Spannungen im Material aufgrund z.B. ungleichmäβiger Temperaturen im Kessel aus. Zu letzteren kommt es vor allem dann, wenn der Kessel nicht in einem stabilen Betriebszustand mit langsamen Änderungen der Temperatur- und Druckverhältnisse verbleiben kann, sondern plötzliche Lastwechsel vollziehen muss. Dabei kommt es zu Temperaturunterschieden und damit Materialspannungen, welche die Lebensdauer herabsetzen. Längerfristig kommt es zu Schäden, die zur Stillsetzung des Kraftwerks und teuren Reparaturen am Dampferzeuger zwingen. Jeder zu abrupte Lastwechsel und vor allem jeder unnötige Stillstand kostet den Kraftwerksbetreiber daher viel Geld.

Hohe Kosten im Teillastbetrieb

Weiteres Problem für die Betreiber von Kohlekraftwerken ist der hohe Fixkostenanteil an der Stromproduktion. Der Betrieb dieser riesigen Anlagen erfordert viel Personal, zudem müssen die Kapitalkosten für die hohen Investitionsaufwendungen erwirtschaftet werden. Und last but not least sind solche Anlagen sehr wartungsintensiv, was entsprechend hohe Instandhaltungsaufwendungen bedingt.

Wirtschaftliche Probleme gibt es deshalb vor allem im Teillastbetrieb, auch deshalb, weil die Brennstoffkosten nur einen recht geringen Teil der Gesamtbetriebskosten ausmachen: Bei einem Steinkohlekraftwerk sind es nur etwa 27 % und bei einem Braunkohlekraftwerk sogar nur rund 16 % der laufenden Kosten. Fährt man ein solches Kraftwerk mit nur 50 % Auslastung, dann können sich die Erzeugungskosten pro kWh um bis zu 100 % erhöhen. Zudem verschlechtert sich dann der Wirkungsgrad erheblich, was zu höheren CO2-Emissionen pro kWh erzeugter elektrischer Energie führt. Sowohl aus technischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen ist es daher für ein Kohlekraftwerk nicht so ohne weiteres möglich, „mal so eben“ den Launen des Windes und des Wetters zu folgen, nur damit Windbarone und Solarkönige ungeschmälert ihre garantierten Profite einstreichen können. Erzwingen kann man seitens der Politik natürlich (fast) alles – aber die dabei entstehenden Kosten treffen letztlich vor allem den Verbraucher.

Gasturbinen im Abseits

Die immer wieder ins Spiel gebrachten Gaskraftwerke sind keine Alternative, weil der damit produzierte Strom wegen der hohen Gaspreise zu teuer ist. Zunächst einmal muss man bei Gaskraftwerken zwischen „normalen“ Gasturbinen und den zweistufigen sogenannten Gas- und Dampf-Kraftwerken (GUD) unterscheiden. Leider werden beide Kategorien in der Presse immer wieder in einen Topf geworfen, obwohl man dann Äpfel und Birnen vergleicht.

Normale Gaskraftwerke bestehen aus einer groβen Gasturbine mit angeschlossenem Generator. Sie haben keinen Kessel und geringe Massen und können daher innerhalb von Minuten starten, weshalb sie sich hervorragend als schnelle Reserve eignen, wenn das Netz unterversorgt ist. Allerdings ist der damit erzeugte Strom etwa 3-4 Mal teurer als Strom aus einem Braunkohlekraftwerk, weshalb sie meist bald nach Behebung des Notfalls wieder vom Netz genommen werden. Auβerdem ist ihr Wirkungsgrad relativ bescheiden.

fredfmue94.pngBild 5. Prinzipschema eines Zweiwellen-GuD-Kraftwerks (Bild: Peter Lehmacher/ Wikimedia Commons)

Bei den sogenannten Gas-und-Dampfturbinen (GuD) handelt es sich dagegen im Prinzip um einen Zwitter aus Gasturbine und Dampfturbine, Bild 5. Die Anlagen verfügen zusätzlich zur Gasturbine über einen Kessel, der mit den heiβen Turbinenabgasen auf Temperatur gebracht wird. Mit dem so erzeugten Dampf wird dann zusätzlich eine Dampfturbine betrieben. Vorteil dieser doppelten Nutzung ist ein hervorragender Wirkungsgrad von bis zu 60 %. Dennoch kostet Strom aus einem GuD-Kraftwerk – vor allem auch wegen des hohen Gaspreises – rund doppelt soviel wie der aus einem Braunkohlekraftwerk. Zudem müssen GuD-Kraftwerke den Kessel nach dem Start erst mal hochheizen und können daher längst nicht so dynamisch reagieren wie reine Gaskraftwerke. Sie eignen sich daher eher für die Mittellast, werden jedoch aufgrund ihrer hohen Stromgestehungskosten in letzter Zeit zunehmend unwirtschaftlich. Zurzeit werden deshalb zahlreiche Neubauprojekte gestoppt und sogar bereits in Betrieb befindliche GuD-Kraftwerke stillgelegt.

Aktenzeichen XY Atommüll … Fall gelöst

Wenn Paranoiker über Atomkraft reden

Wer die von Atomkraftgegnern und Atommüllgegnern geführten Diskussion verfolgt, hat den Eindruck, die Welt müsse nächstens unter der Last von hunderten von SuperGaus und anderen radioaktiven Katastrophen untergehen. Vermeintliche Energieexperten wie Rudolf Rechsteiner tingeln unermüdlich von Anlass zu Anlass, um die friedliche Atomkraftnutzung und ihre hochgespielten Gefahren in den Schmutz zu ziehen. Sie benützen dazu Argumente, die nicht nur konstruiert, falsch und meistens ziemlich dämlich daherkommen. Sie ignorieren selbst bei ihren Vorträgen an Fachhochschulen und Universitäten fundamentalste physikalische Gesetze und Fakten. Unsere zukünftigen Ingenieure scheinen das nicht zu bemerken. So findet man im Fundus von Rudolf Rechsteiner Folien, die er als „Lehrmittel“ bezeichnet und offensichtlich auch an der Fachhochschule Nordwestschweiz für Vorträge benützt (Bild1):rechsteiner_1Rechsteiner benützt hier völlig falsche Grundlagen, um den Studenten Angst zu machen. Er ignoriert konsequent die Aussagen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der UNSCEAR, welche beide komplett unterschiedliche Aussagen machen und das Lügengebilde von Rechsteiner von Grund auf widerlegen. Die UNSCEAR kann auf eine grosse Erfahrung zurückgreifen. Sie verfolgt die Wirkung von Radioaktivität auf den menschlichen Körper in langen Datenreihen seit den Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki. Auszug aus dem WHO-Bericht zu Fukushima (Seite 8):

“Outside the geographical areas most affected by radiation, even in locations within Fukushima prefecture, the predicted risks remain low and no observable increases in cancer above natural variation in baseline rates are anticipated. Some health effects of radiation, termed deterministic effects , are known to occur only after certain radiation dose levels are exceeded. The radiation doses in Fukushima prefecture were well below such levels and therefore such effects are not expected to occur in the general population. The estimated dose levels in Fukushima prefecture were also too low to affect fetal development or outcome of pregnancy and no increases, as a result of antenatal radiation exposure, in spontaneous abortion, miscarriage, perinatal mortality, congenital defects or cognitive impairment are anticipated”.

Übersetzung: “Ausserhalb und innerhalb der Präfektur Fukushima, welche durch die Verstrahlung betroffen sind, verbleibt die Risikovorhersage auf tiefem Niveau und keine beobachtbare Erhöhung von Krebserkrankungen, die über der natürlichen Variation der Basislinie liegen, sind zu erwarten. Die Strahlungsdosen in der Präfektur Fukushima waren klar unterhalb solcher Werte und deshalb sind solche Effekte für die allgemeine Bevölkerung nicht zu erwarten. Die geschätzte Dosis für Bewohner der Präfektur Fukushima waren zu tief, um Fehlentwicklungen menschlicher Föten oder Probleme von Schwangerschaften, Folgen einer pränatalen Strahlenexposition, spontaner Abort, Fehlgeburten, perinatale Mortalität, angeborene Defekte oder kognitive Beeinträchtigung erwarten zu müssen.”

Die vierte Generation der Atomkraftwerke ist bereit für den Einsatz

Mit dieser Generation wird der Betrieb noch um Faktoren sicherer, als er schon heute ist. Obwohl die aktuelle Kerntechnologie aus der Sicht der Unfall- und Todesstatistik aller Stromproduktionsarten aktuell mit Abstand die sicherste darstellt, wird die Möglichkeit einer Havarie noch einmal stark reduziert. Der grösste Vorteil ist aber wohl, dass das leidige Abfallproblem auf ein eindrückliches Minimum reduziert werden kann. Eines der aktuell eindrücklichsten Konzepte, welche in der Lage sind, verschiedene Probleme der Dritten Generation von Kernkraftwerken weitestgehend zu eliminieren, ist der sogenannte „Dual Fluid Ractor„.

Aber auch andere Konzepte lassen die Atomkraftgegner blass aussehen: Der Kernreaktor, der seinen eigenen Müll verbrennt, ist sofort lieferbar. Man muss ihn nur noch zur Kenntnis nehmen und endlich die Atomkraftfeindichen Scheuklappen entfernen. Dieser Reaktor nützt auch das vorhandene Uran 100 mal besser aus, als bisherige Kernreaktoren. Er verbrennt auch das tonnenweise herumliegende Plutonium, das dann nicht mehr für Atombomben verwendet werden kann. Allein in Sellafield liegt davon eine Menge von 112 Tonnen. Doris, bitte bestellen:

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Welche Schweizer Partei bemerkt die Lösung wohl als Erste?

Die brennendste Frage bei allen Umfragen ist das vermeintlich „ungelöste Abfallproblem der Atomkraft“. Es ist, wie wir sehen, bestens lösbar. Als weitere Werbebotschaft der Atomkraftgegner wie Prof. Anton Gunzinger von der ETH Zürich, ist das herumwedeln mit „todsicher eintreffenden SUPERGAUS“ en masse. Auch hier könnte die vierte Generation der Kernreaktoren locker für Entspannung und Aufhebung des universitären Alarmismus sorgen.
Die Schweiz könnte in der europäischen Atommüllentsorgung eine zentrale Rolle spielen, wenn die Politiker nur endlich bereit wären, über ihren geistigen Horizont hinaus zu denken. Von den Vorwürfen und den unbegründeten Ängsten der Atomkraftwerkgegner und Atommüllgegner würde NICHTS mehr übrig bleiben. Wer will die erste Partei sein, die das Atommüllproblem zu 99% löst? Und damit gleich auch noch das Energieproblem unserer Zukunft? Und auch gleich noch das CO2-Problem, wenn es denn überhaupt Eines ist?
Für die Forscher des Paul Scherrer Instituts und eine weltweit wachsende Gruppe von hervorragenden Kernforschern sind diese Lösungen schon greifbar und nahe an der Realität (FAST reactors project). Jetzt müsste man nur noch einen passenden Standort für die erste Pilotanlage finden. Wie wäre es mit Beznau? Die Schweiz könnte energetische Weltgeschichte schreiben. Aber unsere Politiker werden wohl lieber wieder aus Angst in die Hosen machen.

Märchenabend mit Dr. Rudolf Rechsteiner

Der Verein KAAZ (Kein Atommüll im Ballungsgebiet Aarau-Zofingen) hat für den Abend des 13. September zur Diskussion „Was kostet uns der Strom wirklich?“ in das Naturama Aarau eingeladen. Das prominent besetzte Podium erfüllte alle Bedingungen für eine vertiefte Diskussion. Warum es anders kam? Wir werden sehen.

Vier Herren mit mehr oder weniger Kompetenz im Bereich Energiewende haben sich dem eingeladenen Volk zum Vortrag und der Diskussion gestellt. Unter der Gesprächsleitung des SRF-Journalisten Stefan Ulrich diskutierte man intensiv nach dem Eingangsreferat von Dr. Rudolf Rechsteiner. Die Titel haben wir aus der Beschreibung entnommen und wiederspiegeln nicht notwendigerweise die für das Thema benötigten Fähigkeiten.

  • Dr. Rudolf Rechsteiner (Energieexperte)
  • Dr. Hans-Kaspar Scherrer (CEO, Industrielle Betriebe der Stadt Aarau)
  • Beat Flach (Nationalrat GLP)
  • Dr. Reto Müller (Präsident AVES, Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Aargau)

Rudolf Rechsteiners Eingangsreferat der Wahnvorstellungen

Rudolf Rechsteiner ist ein begabter Worte- und Zahlenverdreher. Es gibt keine optimalere Besetzung aus dem Atomkraftgegnermilieu, die aus Halbwahrheiten raffiniertere Unwahrheiten konstruieren könnte. Seine Folien sind wahre Meisterwerke der politischen und psychologischen Gehirnwäsche. Während ein normalbegabter Demagoge lediglich mit plumpen Argumenten und Behauptungen um sich wirft, packt Rechsteiner seine Aussagen sorgfältig auf eine pseudowissenschaftliche Grundlage und lässt so einen gewaltigen Eindruck der Wahrheit und der Logik entstehen. Er schafft es immer wieder, den Leuten eine billige Energiewende vorzugaukeln, indem er die Gestehungskosten einfach weglässt und mit den günstigen Preisen des Strommarktes argumentiert. Man kann diese intensive, von Rudolf Rechsteiner überzeugend vorgebrachten Geschichte- und Zahlenkonstruktion seines Vortrags nur bewundern. Man spürt, dass hier ein Mensch sein ganzes Leben in eine Illusion gepackt hat und fest an Diese glaubt. Kritik an seinen Aussagen werden von ihm als schmerzliche Nadelstiche empfunden. Was bei offenen Geistern irgendwann zu einem Umdenken oder  Korrektur der dümmlichsten Aussagen führt, bewirkt bei Rechsteiner höchstens ein beleidigtes „Passen sie auf!„, wenn man diese Glaubenssätze richtigerweise als „Wahnvorstellungen“ bezeichnet. Die von Rechsteiner gezeigten Folien sind voller Auslassungen und Beschönigungen. Trotzdem werden diese energetischen Fehlkonstruktionen von jedem Bürger, der nicht mit mehr als durchschnittlichem Energiewissen ausgerüstet ist, als wahre Grube der Wahrheit und Logik missverstanden. Nur wirklich erfahrene Experten sind in der Lage, Rechsteiners Eulenspiegeleien zu durchschauen. Hier ein paar Rudolf Rechsteiner – Müsterchen, die gewohnt erfrischend, fantasievoll und möglichst repetitiv dargeboten wurden:

„Subventionen sind keine Subventionen, weil sie nicht vom Staat erhoben werden.“

Gemäss dem erfahrenen Juristen Reto Müller sind die EEG- und KEV Umlagen eindeutig als Subventionen zu bezeichnen. Es sei aber gar nicht entscheidend, wie man diese Kosten bezeichnen würde. Für den Endkonsumenten ist es auf jeden Fall eine finanzielle Belastung und verteuert den Strompreis ganz direkt. Hier versucht Rudolf Rechsteiner den negativ besetzten Begriff „Subvention“ für seine geliebte KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) zu beschönigen.

„Die Zeitungen fahren alle eine Kampagne gegen die Subventionen für Erneuerbare Energien.“

Rechsteiner meint wahrscheinlich einzelne Zeitungen und Zeitschriften aus Deutschland und Frankreich, die sich tatsächlich und gut begründet gegen die Steigenden Kosten der KEV-ähnlichen Umlageverfahren wehren. Hier in der Schweiz ist mir kein kritischer Artikel und vor allem keine Zeitung bekannt, die eine Kampagne gegen die KEV fährt. Die NZZ sagt in bekannt vorsichtiger Manier gar nichts dazu und die Aargauer Zeitung fährt tatsächlich eine Kampagne – aber nicht gegen, sondern ausschliesslich FÜR die KEV und die gesamte Energiewende nach rotgrüner Art.

„Die Atomkraft und die fossile Energie sind die am meisten subventionierten Energieträger“

Ein meisterliches Beispiel, wie Rechsteiner argumentiert. Er hat grundsätzlich Recht, wenn er das sagt. Dem aufmerksamen Hörer entgeht die Tatsache nicht, dass Rechsteiner hier das Wort „Subventionen“ wie selbstverständlich anwendet (bei seinen geliebten Windrädern sind Subventionen keine Subventionen). Entscheidend ist aber der untaugliche Vergleich der Subventionen für Kernkraft (der Staat hat gebaut und muss die Entsorgung letztlich sicherstellen) und den Subventionen für erneuerbare Energie. Wem es noch nicht aufgefallen ist, sage ich es gerne: Die Kernkraftwerke sind demokratisch legitimierte Energieerzeuger, die vom Schweizer Stimmvolk in mehreren Abstimmungen klar und deutlich gewünscht wurden. Die erneuerbaren Energieträger und ihre Subventionen wurden noch NIEMALS dem Stimmvolk zur Abstimmung vorgelegt, sind demnach politisch und demokratisch NICHT LEGITMIERT.
Rechsteiner vergleicht hier nicht nur finanziell Äpfel mit Birnen. Der Nutzen für die Wirtschaft und die Bevölkerung der Schweiz ist diametral unterschiedlich, wenn man die energetische Qualität betrachtet. Hier die unzuverlässigen, ineffizienten, unsteuerbaren, das Netz belastenden und deshalb zum milliardenteuren Ausbau zwingenden „Neuen Erneuerbaren Energien“. Und auf der anderen Seite die im Vergleich umweltfreundlichen und platzsparenden, höchst effizienten und sicheren konventionellen Kraftwerke der Schweiz, die unseren Strom mit konkurrenzlos tiefem CO2 – Ausstoss erzeugen. Jeder Zubau von Photovoltaik oder von Windkraft verschlechtert die Ökobilanz der Schweizerischen Stromversorgung. Das sieht man erst, wenn man den Vergleich des CO2 Ausstosses von Deutschlands Stromproduktion (60’000 Megawatt installierte Photovoltaik und Windkraft) mit rund 600 Gramm CO2 pro erzeugte Kilowattstunde (KWh) mit derjenigen der Schweizer Stromproduktion vergleicht (460 MW Photovoltaik und Windkraft). Die Schweiz verfügt mit 150 Gramm CO2 pro erzeugter KWh mit Abstand über die sauberste Stromerzeugung in Europa. Das ist wegen der optimalen Herstellung des Schweizer Stroms mittels Kernkraft und Wasserkraft. Auch Frankreich hat eine wesentlich bessere CO2-Bilanz seiner Stromproduktion als Deutschland, weil es aktuell 75% seiner Stromproduktion mit CO2-armer Kerntechnik abdeckt. Der Einsatz untauglicher Erneuerbarer Energie wie diejenige von Windkraft kann hier ökonomisch und ökologisch betrachtet nur eine Verschlechterung der Situation bringen.

„Die Ressourcen der fossilen Energieträger gehen zurück, deshalb werden sie teurer“

Das war bis ca. 2011 noch eine einigermassen haltbare Aussage. Heute wird die Kohle immer günstiger, weil sie der Amerikanische Markt loshaben will und weil Amerika seit der Anwendung des Frackings erneut über riesige Gas- und Ölvorkommen verfügt und diese für die CO2-ärmere Befeuerung ihrer Wirtschaft auch einsetzt. Das europäische Gas ist aktuell noch teurer, als das amerikanische. Global betrachtet ist es eine Frage der Zeit, bis auch die europäischen Gaspreise ins Wanken geraten. Wenn Russland die bessere Ausnutzung ihrer Bodenschätze mittels Fracking anstösst, sind auch hier die Reserven über Jahrzehnte sichergestellt. Rudolf Rechsteiner benützt alte Zahlen, die nicht mehr anwendbar sind.

„Uran geht zur Neige“

Das scheint ein stehender Spruch der Grünen und Linken zu sein. Auch Geri Müller bemüht diese Aussage immer wieder. Geri Müller und Rudolf Rechsteiner ignorieren systematisch, dass es erstens andere spaltbare Stoffe neben Uran gibt, die man in Kernkraftwerken einsetzen kann. Und ausserdem ist die Gewinnung von Uran zwar nachweislich teurer geworden, aber die Energieausbeute aus Uran ist dermassen gross, dass das keine wesentliche Rolle für den Preis von Atomstrom spielt. Es ist auch nicht richtig, dass das Uran „zur Neige geht„. Wenn es im Miningverfahren nicht mehr wirtschaftlich gefördert wird, kann es schon heute gut aus Meerwasser gewonnen werden. Uran ist ein sehr häufiges Element im Erdmantel. Es sorgt auch dafür, dass unsere Alpen seit Jahrhundertausenden genauso Strahlen, wie die ebenso ungefährliche Region Fukushima. Mit der 4. Generation der Flüssigsalzreaktoren können alle möglichen Stoffe für die Kernspaltung verwendet werden – auch Atommüll. Hier ist Rechsteiner intellektuell komplett überfordert. Er hat keine Ahnung von der aktuellen Entwicklung im Bereich der Kernkraftforschung.

„Schweizer Aussenhandelsbilanz für fossile Energie ist 6,5 Milliarden Fr. teurer geworden“

Hier hat Rechsteiner wohl Recht. Es gilt aber auf den gleichen Verhältnisblödsinn hinzuweisen, wie bei seinem unzulänglichen Vergleich zwischen konventioneller und erneuerbarer Stromerzeugung. Fossile Energieträger liefern zuverlässige und steuerbare Energie, erneuerbare Energien können das nicht im Ansatz bieten. Weil die Schweizer Presselandschaft diese Kostensteigerung zu Recht nicht gemäss Rechsteiners Wunsch stärker hervorstreicht, bezeichnet er das als „Das intellektuelle Niveau unserer Presse erreicht neue Tiefpunkte„.
Wirklich interessant werden die Betrachtungen von Rudolf Rechsteiner, wenn er am gleichen Vortragsabend über Fukushima sagt, dort sei die Japanische Aussenhandelsbilanz wegen den Aufräumarbeiten in Fukushima ins Unermessliche gestiegen. Es ist peinlich für einen sich selber als Ökonom bezeichnenden Spezialisten wenn er nicht erkennt, dass Japan nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 die Stromproduktion von über 50 Kernkraftwerken auf die Produktion mittels Öl- und Gas hat umstellen müssen. Die Aussenhandelsbilanz von Japan wurde deshalb im Jahr 2011 mit über 100 Milliarden Dollar belastet, weil Japan fossile Energieträger im Ausland hat einkaufen müssen. Die Aufräumarbeiten wegen der Atomhavarie in Fukushima und dem Tsunami haben die Aussenhandelsbilanz nicht gross belastet, weil hier vor allem inländische Ressourcen eingesetzt wurden. Die auch in Japan vorhandenen „Erneuerbaren Energien“ haben zur Lösung des Problems keinen messbaren Beitrag leisten können. Sie waren als Ersatz für die automatisch abgeschalteten KKW nicht ein einziges Mal der Erwähnung durch die Medien wert. Rechsteiner spielt hier geschickt mit zwei völlig unvergleichbaren Elementen. Er bemerkt vielleicht nicht, wie er sich selber widerlegt und damit seinen Tiefpunkt des intellektuellen Niveaus noch vor der Presse erreicht. (Bild 1).handelsb_JP_2001_2011

Bild 1: Die japanische Handelsbilanz wird durch den Kauf von fossiler Energieträger als Ersatz für die abgeschalteten Kernkraftwerke um 100 Milliarden Dollar belastet.

„Die Havarie von Fukushima wurd durch das Erdbeben und nicht durch den Tsunami verursacht“

Eine weitere Raffinierte Konstruktion von Rudolf Rechsteiner. Für die von Linksrotgrün herbeigeredete Notwendigkeit der Abschaltung des KKW Mühleberg ist es wichtig, dass Erdbeben als grosse Gefahr dargestellt werden können. Deshalb zeigt Rechsteiner einen eindrücklichen Riss auf dem Vorplatz von Fukushima (ca. 1 cm breit), der im Selbstverständnis von Rudolf Rechsteiner ausschliesslich vom Tōhoku-Erdbeben herrühren kann. Das Erdbeben der Stärke 9.0 hat Fukushima tatsächlich recht durchgeschüttelt. Die Risikoanalyse und auch die intensive Untersuchung verschiedener Institutionen zeigen ein klares Bild: Fukushima wurde wegen unglaublicher, aber gerade kulturell begründbarer Unterlassungen und Fehlbeurteilungen zu einem atomaren Ernstfall. Das Erdbeben war – auch technisch – nur indirekt daran schuld. Es ist auch nicht zulässig, das Tōhoku-Erdbeben als Gefahr für das KKW Mühleberg anzunehmen. Die Risikoanalyse für Mühleberg ergibt eine maximale Erbebenstärke von 7.0 und erreicht die Energie des Tōhoku-Erdbebens auch wegen komplett unterschiedlicher geologischer Bedingungen nicht annähernd. Das zu erwartende Beben in Mühleberg liegt bei maximal einem Hundertstel des Tōhoku-Erdbebens und könnte – das hat Fukushima ja gerade gezeigt – die Gebäudestrukturen von immerhin 50 KKW in der näheren und weiteren Umgebung NICHT zerstören.

„Auch in einer hochentwickelten Kultur passieren solche Fehler.“

Damit möchte Rudolf Rechsteiner suggerieren, dass solche Fehler auch bei uns geschehen können. Die japanische Kultur ist exakt in diesem Thema gegenüber der westlichen Arbeitskultur komplett unterentwickelt: Kritikfähigkeit und Hierarchiegläubigkeit ist in Japan ein bekanntes Hindernis für eine objektive Betrachtung von Risiken. Wenn es dem Chef nicht in den Kram passt, kann der junge Kernkrafttechniker noch lange reklamieren … Es wurden in Fukushima mindestens zwei für den Westen unglaublich gefährliche Risiken toleriert. Erstens die ungenügende Höhe der Tsunamimauer von lediglich 5.7 Metern. Der Betreiber TEPCO wusste ganz genau, dass hier mindestens 8 Meter notwendig gewesen wären. Und zweitens der finanziell motivierte Verzicht auf die Wasserstofffilter für die Abführung des bei einer Kernschmelze entstehenden Knallgases. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer erschütternder Indikatoren und Unterlassungen der Japaner, die Rudolf Rechsteiners Aussage in der Luft zerpflücken. Man lese den Bericht und staune über die japanische Risikokultur.

„Fukushima wird 1’000’000 Todesfälle nach sich ziehen, ähnlich wie Tschernobyl“

Es gab in Fukushima keine Toten. In Japan schon, aber das ist ausschliesslich dem Tōhoku-Erdbeben und den darauffolgenden drei Tsunamis zuzuschreiben. Rechsteiner lügt hier einmal mehr wie gedruckt, denn er könnte ganz genau wissen, was tatsächlich mit den Bewohnern in der Region Fukushima geschehen ist. Auch er kennt die Rapporte des WHO und der UNSCEAR, die sich zu dieser Behauptung klar und deutlich ausdrücken (Auszug aus dem WHO-Bericht „Health risk assessment from the nuclear accident after the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami“ (Seite 8)):

„Outside the geographical areas most affected by radiation, even in locations within Fukushima prefecture, the predicted risks remain low and no observable increases in cancer above natural variation in baseline rates are anticipated. Some health effects of radiation, termed deterministic effects , are known to occur only after certain radiation dose levels are exceeded. The radiation doses in Fukushima prefecture were well below such levels and therefore such effects are not expected to occur in the general population. The estimated dose levels in Fukushima prefecture were also too low to affect fetal development or outcome of pregnancy and no increases, as a result of antenatal radiation exposure, in spontaneous abortion, miscarriage, perinatal mortality, congenital defects or cognitive impairment are anticipated“.

Übersetzung: „Ausserhalb und innerhalb der Präfektur Fukushima, welche durch die Verstrahlung betroffen sind, verbleibt die Risikovorhersage auf tiefem Niveau und keine beobachtbare Erhöhung von Krebserkrankungen, die über der natürlichen Variation der Basislinie liegen, sind zu erwarten. Die Strahlungsdosen in der Präfektur Fukushima waren klar unterhalb solcher Werte und deshalb sind solche Effekte für die allgemeine Bevölkerung nicht zu erwarten. Die geschätzte Dosis für Bewohner der Präfektur Fukushima waren zu tief, um Fehlentwicklungen menschlicher Föten oder Probleme von Schwangerschaften, Folgen einer pränatalen Strahlenexposition, spontaner Abort, Fehlgeburten, perinatale Mortalität, angeborene Defekte oder kognitive Beeinträchtigung erwarten zu müssen.“

Selbst der Zusatz „ähnlich wie in Tschernobyl“ ist eine typische Lüge der Atomkraftgegner, die Rudolf Rechsteiner hier zum wiederholten Mal schamlos portiert. Es wurden durch die WHO für Tschernobyl ganz ähnliche Erkenntnisse formuliert. So wurden rund um Tschernobyl tausende von menschlichen Föten grundlos abgetrieben, weil die Umweltorganisationen genau diese unbegründete Radiophobie geschürt haben. Es sind exakt diese von Rudolf Rechsteiner in absichtlicher Täuschung vorgebrachten Phobien, die letztlich hunderttausenden von Menschen das Leben gekostet haben, ein Mehrfaches aller je durch die bekannten Reaktorunfälle gestorbenen oder verletzten Menschen es jemals sein werden.  Diese unmenschlichen, abscheulichen und aus rein egoistischen Motiven heraus vorgebrachten Lügenmärchen von Rudolf Rechsteiner und seinen atomkraftfeindlichen Genossen sollten als „Bösartige Demagogie mit tausendfacher Todesfolge für das ungeborene Leben“ vor dem internationalen Gerichtshof in den Haag mit lebenslänglicher Haft bestraft werden. Jede andere Interpretation dieser wirkungsvoll tödlichen Desinformationskampagne der Grünen und Linken um Rudolf Rechsteiner entzieht sich der juristischen Logik. Rechsteiner ist auch deshalb mitschuldig an dieser Massenpanik, weil er seine Weltuntergangstheorien nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Russland und wahrscheinlich weltweit mit seinen apokalyptischen Vorträgen verbreitet. Greenpeace Schweiz und die SES (Schweizerische Energiestiftung) blasen in das gleiche Horn wie Rechsteiner, wenn sie die von ihnen selber konstruierte erhöhte Gefahr von Kinderleukämie in der Nähe von Kernkraftwerken in die Welt hinausposaunen. Auch hier zeigen Studien wie CANUPIS, und eine noch aktuellere Studie der „Cancer Research UK“ in England,  dass diese Horrorvision für junge Eltern keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat. Es kann nur vermutet werden, dass wegen solch naivem Alarmismus der Atomkraftgegner auch in der Schweiz schon einige Schwangerschaft unnötigerweise abgebrochen wurden.

Havarie wie in Fukushima: „Den Raum Zürich für immer evakuieren“

Mit dem beliebten Kartenvergleich der Verstrahlung um Fukushima, der mit eindrücklichen Farben beweisen soll, dass die Strahlung lebensbedrohlich wäre, wenn man das radioaktiv kontaminierte Verbreitungsgebiet von Fukushima vergleichend auf die Schweiz legt, erreicht Rechsteiner wohl den Tiefpunkt des informellen Standards und der Moral. Es geht nicht um Fakten, es geht nur noch um den Wahn eines verrückten alten Mannes, der nicht einsehen will, dass seine Argumentation nicht der Wahrheit entspricht. Wer die Realität trotz offensichtlicher Fakten nicht erkennen kann, der ist dem Wahn verfallen, so definiert Wikipedia den Zustand des Wahnsinns. Bei seiner konstruierten Aussage, man sterbe in der Schweiz 100 Mal eher an einer tödlichen Strahlendosis, als an einem Autounfall, drehen sich selbst Rechsteiners letzte gesunde Hirnzellen kichernd und schmunzelnd von ihren verwirrten Geschwistern ab. Denn seit 1970 starben im Schweizer Strassenverkehr 34’557 Personen. Die von Rechsteiner behauptete 100-fach grössere Bedrohung durch die Atomkraftwerke hätte demnach allein in der Schweiz 3‘450’000 Opfer ergeben.
Wo sind diese Opfer? Es ist seit der Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Kernkraftwerkes in Europa und Japan bisher kein einziges Opfer eines Atomunfalls bekannt. Es waren auch in Fukushima bis heute 0 (Null) Tote. Es gibt für diese konstruierte Behauptung von Rudolf Rechsteiner keine Erklärung. Es ist einfach nur die simple und himmeltraurige Lüge eines kranken Fanatikers.

Es hat keinen Sinn, die verlogenen Folien und Aussagen von Rudolf Rechsteiner weiter zu demaskieren. Dieser Mann ist eine unnötige Belastung für jede vernünftige Diskussion um Energiewenden und Atomkraft. Wer diesen Clown der Radiophobie an Podiumsdiskussionen ernst nimmt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Die Gegner des Atommüllager sind den Atomphobikern auf den Leim gekrochen

Weil die Gegner der möglichen Standorte im Raum Aarau ursprünglich eine private Gruppierung war und die Bevölkerung ein Atommüllager verständlicherweise trotz aller gebotenen Vorsicht und Umsicht der NAGRA keine 100’000 Jahre in ihrem Boden haben will, bringe ich für die Ängste dieser Leute viel Verständnis auf. Wie der Kampf gegen Windkraftwerke, ist es das Recht der betroffenen Anwohner, die richtigen und wahren Antworten zu bekommen. Die Vorzeichen der beiden lokalen Oppositionsgruppen sind ganz ähnlich. Beide kämpfen in einer lahmen, langweiligen Medienlandschaft. Die Argumente sind auf einer Seite mehrheitlich ideologischer Art.
Während ich die Lagerungszeit von 100’000 Jahren als eindeutig zu lange empfinde, um für die Geologie und das Grundwasser auch ein todsicheres Endlager unter Kontrolle zu halten, unterstütze ich aber die mehrheitlich auf falschen Angaben begründete Argumentation der Atommüllgegner nicht. Die Gegner eines Atommüllagers haben sich mangels Eigeninitiative komplett der SES und den Atomkraftgegnern verschrieben. Wenn ich die verteilten Unterlagen durchlese, finde ich die gleichen Lügen wieder, wie sie Rudolf Rechsteiner und seine Genossen wiederholt auftischen: 1’000’000 Jahre (1 Million) soll das Zeug „giftig“ sein. Das Ergebnis der 30 Jahre Forschung der NAGRA wird als „keine Lösung“ beschrieben, während nur mittelmässig informierte Kreise wissen, dass es da schon ganz ansehnliche Ergebnisse gibt, wie den Opalinuston, der doch immerhin schon 120 Millionen Jahre unverändert daliegt und sich sehr gut eignen würde, selbst den „Millionenjahre strahlenden Müll“ nach geologischen Grundsätzen sicher verwahren zu können.
Wer mit erfundenen und konstruierten Argumenten kämpft, hat etwas zu verbergen. Der eigentliche Grund dieser Leute ist die von den Atomkraftgegnern systematisch geschürte Strahlenangst. Rechsteiner beweist in seinem Eingangsreferat, dass die Atomkraftgegner jegliches gesunde Verhältnis zu Radioaktivität verloren haben. Sie sind Opfer einer grossangelegten Desinformationskampagne, lassen sich das aber gerne gefallen. Denn die realistischen und greifbaren Argumente sind an einem kleinen Ort zu finden. Die Portierung der Lügen aus den Reihen der Atomkraftgegner machen aus den Gegnern der Atommüllagerstätten reine Mitläufer und Werkzeuge einer verlogenen Organisation. Weil sie sich entschlossen haben, mittels Angst anstelle von Aufklärung zu wirken, haben sie meine ganze Sympathie komplett verloren.

Der Beweis, dass man an einer Lösung nicht interessiert ist

An diesem Abend habe ich versucht, den Anwesenden einen kleinen Einblick in die zukünftigen Möglichkeiten der friedlichen Atomkraftnutzung zu geben. Reaktoren der vierten Generation sind in der Lage, Atommüll auf eine Lagerzeit von 300 Jahren zu verändern (Transmutation). Die Reaktion im Podium war nicht gerade erhellend. Der Nationalrat Beat Flach hat sich sofort in der komplett falschen Beschreibung der Eigenschaften des Dual Fluid Reactors verloren (es hat bald kein Uran mehr, zu teuer, Fusionsreaktor, Umweltverschmutzung wegen Uranabbau, usw.), nicht ohne darauf hinzuweisen, dass man das in einer Arbeitsgruppe intensiv diskutiert habe. Rudolf Rechsteiner hat dazu gar nichts gesagt, hat demnach etwa gleich wenig davon gehört, wie NR Beat Flach …
Hans Kaspar Scherrer hat diese typisch inkompetenten Äusserungen eines ideologisch verwirrten Nationalrats mit dem Hinweis auf die notwendige Weiterführung der Atomforschung relativiert. Trotzdem hat das Publikum diese ihm bisher offensichtlich unbekannte Technologie nicht weiter nachgefragt und möchte wohl die Option einer ernstzunehmenden Reduzierung des Atommülls und seiner Lagerzeit nicht wirklich zur Kenntnis nehmen. Wir haben es hier mit einer weiteren Organisation zu tun, die sich nur für ihre existenziellen Bedürfnisse bewegt. Wie die ehemaligen Atombombengegner, die heute mangels Problem zu Atomkraftwerkgegnern mutiert sind, werden auch Atommüllgegner etwas neues Finden, gegen das sie kämpfen können. Es geht nicht um die Sache, es geht eher um ein geliebtes Hobby. Auch die weiteren Fragen des Publikums zeigten gut auf, wie diese Leute schlicht und einfach keine Ahnung haben, mit was sie es hier zu tun haben. Einer verlangte unbedingt die genauen Stromgestehungskosten, den die Atomkraft aufweisen würde, wenn man alle Subventionen abschaffen täte. Es gibt dazu logischerweise keine klaren Antworten. Aber Reto Müller wollte sich nicht auf Spekulationen einlassen. Dafür sind ausschliesslich die gläubigen Anhänger von Rudolf Rechsteiner zuständig.

Gute Gesprächsführung und wenig brauchbare Aussagen

Die Gesprächsführung durch Stefan Ulrich war nicht leicht. Er hat seine Aufgabe aber meisterhaft gelöst. Die Kontrahenten verloren sich oft in Nebensächlichkeiten, doch Stefan Ulrich hat sie immer wieder auf die Themen zurückgeführt. Trotzdem blieb zu wenig Zeit für eine vertiefte Diskussion mit dem Publikum. Das hätte wohl auch nicht viel gebracht. Das Publikum war dem Thema genauso wenig gewachsen, wie der Energieexperte Rudolf Rechsteiner und Nationalrat Beat Flach. Die brauchbaren und realitätsnahen Aussagen stammten alle aus den Mündern von Reto Müller (AVES Aargau) und Hans-Kaspar Scherrer (CEO IBA). Die Schweiz wartet immer noch sehnlichst auf eine fundierte Diskussion zur Energiewende. Was man hier an Podiumsgesprächen so miterlebt, ist bestenfalls ein Abbild einer desolaten Energiewende à la Bundesrätin Doris Leuthard.