Vorbereitende Worte eines Gezeichneten
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat sich in den letzten 15 Jahren ein grundlegender Paradigmenwechsel der eidgenössischen Energiepolitik vollzogen. Das Bundesamt für Energie wurde von einer durch seriöse, unpolitische Wissenschaftler und Experten geführten Behörde in das genaue Gegenteil umgebaut. Der von der Öffentlichkeit wenig beachtete Strukturwandel aller Bundesbehörden, konnte durch die schleichende Verschiebung in der personellen Zusammensetzung herbeigeführt werden: Der „Gang durch die Institutionen“ bezeichnet die systematische Besetzung der staatlichen Behörden mit sozialistisch und marxistisch denkenden Entscheidungsträgern. Die Angestellten des Bundesamtes für Energie befassen sich nur noch mit Verwaltungsarbeiten und der ideologisch geprägten Beratung der Kommissionen und Politiker. Sie sind lediglich die Agenten eines im grünen Mäntelchen herumstolzierenden marxistischen Sozialismus, der mehr mit der Agenda 21 und anderen Utopien einer besseren Welt zu tun hat als mit der energetischen Realität einer vernünftigen Energieversorgung. Sie haben die politischen Entscheidungsträger wie Bundesrat und Parlamente fest in ihrem ideologischen Griff. Die Entscheidungen der Politiker zur Energiepolitik sind deshalb zwischen „unbrauchbar“ bis „grobfahrlässig“ einzustufen. Es überrascht nicht, wenn das Bundesamt für Energie heute keine eigene fachliche Kompetenz der Energietechnik mehr zur Verfügung hat. Diese Kernkompetenz wurde schon vor langer Zeit an externe Institutionen wie Suisse Eole oder Swiss Solar abdelegiert. Dem Bundesamt für Energie nahestehende Personen, wie der Windkraftpionier Robert Horbaty dürfen ihre Firmen für externe Aufträge einbringen. Eine Ausschreibung findet, wenn überhaupt „unter der Hand der Genehmen“ statt. Diese externen Vereine, Firmen und Stiftungen sind weit davon entfernt eine objektive und lösungsorientierte Energieversorgung anzustreben. Es herrscht blanke Korruption und Parteifilz. Mafiöse Strukturen zwischen Bundesverwaltung und Teilen der Wirtschaft ermöglichen eine staatlich organisierte Abzockerei, wie sie dieses Land noch nie erlebt hat. Das allerdings, ist bereits ein europäisches Problem.
Das Versagen der etablierten Medien
Der Gang durch die Institutionen geht so weit, dass auch die öffentlichen Medien davon betroffen sind. Der dem linken Terror nahestehende Chefredaktor des Tages Anzeigers, Res Strehle oder der linksliberale Generaldirektor der SRG, Roger de Weck sind nur zwei typische Beispiele einer vom rotgrünen Utopismus „institutionalisierten“ Schweiz. Wer als öffentliche Person wagt, eine dem Linkspopulismus nicht genehme Meinung zu äussern, wird mit den miesesten Methoden sabotiert, die wir aus dem realen Sozialismus kommunistischer Diktaturen kennen. Wo man es sich erlauben kann, werden ungeliebte Meinungen mit allen Mitteln der medialen Monokultur unter dem Deckel gehalten. Dieses verbreitete Vorgehen findet seine vermeintliche Berechtigung in der systematischen Inbesitznahme jeglicher „Moral“. Linke haben die Moral gepachtet und deshalb verfügen sie – aus ihrer Sicht nur eine logische Folgerung – über die Unfehlbarkeit in allen moralischen Fragestellungen. Eine zunehmend aggressive und dem Terrorgedanken nahestehende Kamarilla von linken Mitläufern verunglimpft im Internet kritische Blogs lokaler Windkraftgegner und Atomkraftbefürworter systematisch. Sie melden missbräuchlich deren benützten IP-Adressen in den offiziellen Spamservern, benützen alle öffentlichen Foren zum negativen Rating dieser lediglich ihre freie Meinung äussernden Kritiker und ihrer Internetseiten. Sie verwenden falsche Namen in Sozialen Plattformen und melden missliebige Artikel oder ganze Gruppen, damit sie gesperrt werden.
Ein konkretes Beispiel dieses Medienterrors ist das Mobbing gegen die von Alex Baur gegründete Facebookgruppe „Naturfreunde für Atomstrom„. Eine konstruierte Copyright-Verletzung, erfunden und gemeldet durch den linksfanatischen Blogger Andreas Gossweiler wurde zum Anlass genommen eine offizielle Sperrung bei den Facebook-Administratoren zu verlangen. Facebook – das muss man wissen – sperrt gemeldete Seiten ohne rechtliche Abklärung von Missbrauch und verweist die Kontrahenten etwas blauäugig darauf hin, „sich gegenseitig zu einigen“. Dies führte dazu, dass die Gruppe während Tagen in der Verbreitung von Informationen behindert wurde. Es ist auch ein Beweis des moralinsauren und humorlosen Geistes dieser Leute. Sie selber verstossen regelmässig gegen jeden Anstand gegenüber der Internetgesellschaft. Weil sie keinerlei griffige Fakten für den eigenen Wahn einer rotgrünen Diktatur vorbringen können, müssen sie die Meinungen Anderer mit Mobbing und ihrem marxistischen Netzwerk bekämpfen. Demokratische und freie Meinungsbildung ist ihnen ein Gräuel. Weil sie dagegen nicht den Funken einer Chance haben.
Ein gutes Beispiel, wie linkes Gedankengut in den Druckmedien verbreitet wird, bietet die AZ Mediengruppe. Im Frühling 2013 habe ich damals noch als Präsident des Vereins „Pro Heitersberg“ eine Pressemitteilung an die AZ versendet. Inhalt dieser Pressemitteilung war der von uns aktuell errungene Sieg gegen die lokale Windradlobby. Das von den Anwohnern heissgeliebte Naturreservate „Egelsee“ und „Heitersberg“, das von sogenannten Umweltschützern wie WWF Aargau, Grünliberaler Partei Rohrdorferberg und anderen grünen Sprücheklopfern wie dem heutigen Stadtpräsidenten von Baden, Geri Müller, in eine Industrielandschaft hätte mutiert werden sollen, wurde aus der Potenzialliste der Raumplanung des Kantons Aargau gestrichen. Der Journalist, der mich darauf kontaktiert hat, wusste keine schlaueren Fragen zu stellen als diejenige nach der Anzahl von durch UNS installierter Solaranlagen! Mit viel Einfühlungsvermögen habe ich auf die seltsamen Fragen geantwortet. Es hat nicht gefruchtet und ich habe über so viel Dummheit wieder mal ein wenig Luft ablassen müssen. Wenn man in der Aargauer Zeitung mit Sicherheit keine Leserbriefe mehr von sich sehen will, kann man nun folgendermassen vorgehen. Man sende eine e-mail an Redaktion, Journalisten und ein paar ausgesuchte Politiker (ombudsstelle@azmedien.ch, christian.dorer@azmedien.ch,…) mit diesem Inhalt:
Liebe AZ
Es ist schon hart, wenn man sich lieber die Zunge abbeissen würde anstatt endlich mal etwas Positives über den von linkslastigen Journalisten bestgehassten aargauer Verein ABSCHREIBEN zu müssen.
Ich empfinde neben Abscheu vor einer journalistischen NICHTLEISTUNG auch immer noch ein Quentchen Mittleid. Es wäre eine letzte Chance gewesen, der nicht geführten Debatte um die Aargauer Windkraftwerke etwas Gehalt zu geben. Ich lege die Pressemitteilung gerne noch einmal zur Nachlese bei. Vielleicht fällt Euch doch noch etwas Gescheiteres dazu ein … ? Wenn die Unterlagen nicht genügen, könnt Ihr Euch bei den letzten 10 Pressemitteilungen der Windkraftgegner bedienen, die Ihr noch nicht gelesen habt.
Herzliche Grüsse vom von Windkraftwerken befreiten Heitersberg!
Der Stich in das Wespennest hat die AZ nicht öffentlich zum Summen gebracht. Aber intern wurde ich wieder mal auf die schwarze Liste der „bösen Reaktionäre“ gesetzt. Eine Antwort – ganz in der linken Tradition des hochnäsigen Nichtbeachtens – blieb natürlich aus. Als abschliessende Worte zitiere ich die Antwort eines der bekanntesten Politikers im Kanton Aargau, der selber mit dieser Problematik bestens vertraut ist. Sein Name sei hier aus politischen Gründen nicht genannt:
„Nicht ärgern – sie wissen doch: Journalisten sind Leute, die den Spreu vom Weizen trennen und dann den Spreu abdrucken…“
Ich folgere daraus: Die AZ Mediengruppe bildet tatsächlich die vierte Macht im Staat. Ich habe noch selten erlebt, wie ein Medium diese Macht dermassen systematisch missbraucht. Ich blicke dabei auf eine 6-jährige Leidensgeschichte zurück. Das Medienmonopol der Wannermedien ist eine politische und gesellschaftliche Katastrophe!
Der Gang durch die Institutionen
Es ist richtig, dass der Gang durch die Institutionen eine Verschwörungstheorie darstellt. Diese Aussage ist aus streng wissenschaftlicher Betrachtung richtig. Gleichzeitig wird die Aussage „Das ist eine Verschwörungstheorie“ von linken Utopisten gerne dazu verwendet, um die Diskussion um dieses hässliche Thema im Keim zu ersticken. Das funktioniert mit den meisten Gegnern, nicht mit mir! Ich erinnere daran, dass der Begriff Theorie eine weit fortgeschrittene und weitgehend die Realität abbildende Beschreibung darstellt. Sie kann nicht einfach aus den Fingern gesogen werden, wie z.B. die Aussage „Es hat genug Wind“ oder „Atomkraft nein danke“. Deshalb ist die Theorie des „Gangs durch die Institutionen“ aus einer objektiven und bürgerlichen Sicht eine sehr gut nachvollziehbare Tatsache.
Aus der Sicht der Linken kann das selbstverständlich nur eine bösartige Unterstellung sein. Eben eine „Verschwörungstheorie“. Das kommt daher, weil ja auch kaum jemand wirklich den unbrechbaren „Schwur“ mit erhobenen drei Fingern geleistet hätte. Der Gang durch die Institutionen ist eher mit den Worten „dem Führer zudienen“ erklärbar. Anstelle des „dem Führer zudienen“, wie wir das durch die deutsche Massenhysterie aus der Zeit des Nationalsozialismus und den sozialistischen Experimenten wie dem Stalinismus oder dem Maoismus kennen, kann man den „Gang durch die Institutionen“ wohl eher als „der Utopie zudienen“ beschreiben, was im Endeffekt genauso unmenschlich enden wird, wie die anderen erwähnten sozialistischen Fehlversuche.
Es ist mir auch absolut klar, dass die Mehrheit der linken Bodentruppen nicht in die Pläne ihrer linken Führer eingeweiht ist. Das hindert sie erst recht nicht daran, ihren minimalen Einfluss auf ihr behördliches Umfeld auszuüben. Wie schon bei den Nazis gibt es dazu eine raffinierte Propaganda. Hier in der Schweiz wird dies durch die Marketingfirma IDEJA übernommen (Der Besitzer Bernhard Gutknecht ist offizieller Pressesprecher der Suisse Eole, sein Mitarbeiter Markus Ahmadi tritt in der Öffentlichkeit auch als Vertreter der Suisse Eole auf). Sie darf – natürlich vom Bund finanziell kräftig unterstützt – auch die Propaganda für die Windkraftwerke machen. Die Parallelen zu den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts sind augenfällig. Und dabei haben wir noch nicht einmal über die Parallelen der Parteiprogramme der beiden vermeintlich gegensätzlichen politischen Richtungen gesprochen. Es sei hier nur der gemeinsame Wahn zum Vegetarismus erwähnt. Jan Fleischhauer zitiert den Zeitzeugen Denis de Rougemont mit seinem „Journal aus Deutschland“ zum Verhältnis der Sozialisten zu den Nationalsozialisten in seinem Buch „Unter Linken“ treffend:
„Derselbe zentralistische Geist; dieselbe Zwangsvorstellung eines einheitlichen Blocks; dieselbe Verherrlichung der Nation, die als die Missionarin einer Idee angesehen wird; derselbe Sinn für symbolische Feste zur ‚Erziehung des Menschen‘; derselbe Argwohn gegen ‚Individuen‘ und gegen jegliches ‚Privatinteresse‘. Diese Parallelität oder besser diese Gleichheit der Einstellungen betrifft nicht nur die Politik: In beiden Fällen ist man totalitär.“
Der Begriff „Langer Marsch durch die Institutionen“ stammt aus der Zeit am Ende der 60-er Jahre des letzten Jahrhunderts, als der wohl bekannteste Vertreter der marxistischen Berliner Studentenbewegung, Rudi Dutschke, exakt diese Parole verbreitete. Der in den folgenden Jahren auch in der Schweiz stattfindende „Marsch durch die Institutionen“ durch Personen mit marxistischem und sozialistischem Hintergrund ist deshalb alles andere als eine Erfindung bürgerlicher Geister. Der Journalist, Autor und Literaturkritiker Jürgen Busche hat das im Jahr 2003 treffend beschrieben:
„… [dass] der lange Marsch durch die Institutionen der 68er-Bewegung und der Neuen sozialen Bewegungen im Zentrum der Macht endete und [die] 68er heute die Schaltstellen des Staates, der Wirtschaft und der Universitäten besetzen und dadurch eine gesamtgesellschaftliche Diskurshoheit errangen.“
Ein Blick in die Redaktionen, die Behörden, die NGOs, die politischen Kommissionen und Parteien zeigt gut, dass diese „Verschwörungstheorie“ ziemlich nahe bei der gefundenen Praxis liegt.
Dieser gefährliche gesellschaftliche Wandel und seine Wirkung auf die Energiediskussion war Gegenstand meiner Literaturstudie zu zwei Arbeiten der Universitäten Zürich und St. Gallen. Ihre Analyse zeigt die Fakten zu dieser Theorie eindrücklich auf. Meine Betrachtungen basieren auf den Studien „Sozialpsychologische Akzeptanz von Windkraftwerken an potenziellen Standorten“ von Götz Walter und der inhaltlich schwer greifbaren Schwesterstudie der Universität St. Gallen, „Einstellungen und Wissen zu Energiethemen„, durchgeführt von Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen und Dr. Nina Hampl. Es ist mir bewusst, dass diese Beispiele nur ein kleiner Teil der gesellschaftlichen Einflusses des rotgrünen „Gangs durch die Institutionen“ darstellt. Eine akribische Untersuchung des Verhaltens der öffentlichen Medien, würde den noch viel grösseren Sumpf aufdecken. Mir fehlen leider die Mittel und die Zeit hier auf wissenschaftlicher Basis zu forschen.
Die Beurteilung der sozialpsychologischen Studien
Während das Ergebnis der Studie von Götz Walter vorliegt, war zur Betrachtungszeit die Studie von Nina Hampl noch nicht vollständig einzusehen. Lediglich die Folien eines Vortrages am „Swiss Eco Leaders Day“ standen zur Verfügung. Im Gegensatz zu Götz Walter, der sich zumindest halbherzig mit meinen Vorwürfen und Aussagen auseinandergesetzt hat, hielten es die St. Galler Wissenschaftler nicht für nötig, auf meine Anfragen zu reagieren. Das St. Galler Institut für „Wirtschaft und Ökologie“ hat schon an anderer Stelle bewiesen, dass sie mit Personen, die nicht ihre Ansichten vertreten, äusserst unwissenschaftlich verfahren (Namen und Vorgänge dem Autor bekannt). Die originale, elektronische Korrespondenz mit Götz Walter ist am Ende meiner Betrachtung angefügt. Götz Walter hatte mehrfach die Möglichkeit der Einsicht in die Vorfassung meiner Aussagen, wo mir Fehler unterlaufen sind, habe ich diese sinngemäss im folgenden Text angepasst und korrigiert. Alle angeregten Korrekturen sind in untenstehendem Text eingeflossen.
Beurteilung der Studie
„Sozialpsychologische Akzeptanz
von Windkraftwerken
an potentiellen Standorten“
berücksichtigend weitere aktuelle Studien der Universitäten Bern, St. Gallen und der ETH Zürich
Allgemeiner Eindruck
Die Studie bemüht sich um eine scheinbar seriöse Abklärung der Willensbildung- und Willensäusserung der betroffenen Bevölkerung anstehender Windparkprojekte. Die Ergebnisse sind geprägt durch die persönliche Einstellung des Autors, der unter dem Einfluss der aus Vertretern der Windradlobby zusammengesetzten „Begleitgruppe“ steht.
Die Studie geht von falschen Annahmen aus. Es unterlaufen dem Autor verschiedene Beurteilungsfehler in der Vorbereitung der Grundlagen und in der Anwendung der gebotenen Objektivität für die daraus gefolgerten Schlüsse. Verschiedene unvorsichtige Äusserungen des Autors, die nicht auf fundierte Grundlagen aufbauen, zeigen, dass diese Studie auf der Basis einer unkritischen Befürwortung der Windenergie erstellt wurde. Die gebotene Objektivität für eine gültige Aussage leidet darunter.
Die Studie suggeriert in völliger Verkennung der realen Situation, dass die „Skeptiker“ lediglich nörgelnde und hyperaktive Störfaktoren auf dem Weg in eine strahlende grüne Zukunft des Landes darstellen. Diese „Skeptiker“ werden von Beginn weg mit einer Selbstverständlichkeit ausgegrenzt, die jedem wissenschaftlichem Anspruch auf Objektivität entgegenläuft.
Wie wir in dieser Beurteilung zeigen werden, muss dieser Studie eine wissenschaftliche Relevanz abgesprochen werden, weil sie die realen Umstände um die Diskussion der Windenergie lediglich aus der Sicht der Befürworter abbildet. Wir müssen annehmen, dass die benutzten Fragen aus dem Fundus der Universität Halle-Wittenberg stammen. Diese Fragen mögen für deutsche Verhältnisse einigermassen objektiv sein, für Schweizer Verhältnisse sind sie es auf keinen Fall (Annahme „Abstand zu Wohnraum“ und Fokussierung auf „Bau auf Ackerland“, unberücksichtigte Effizienz- und Preisunterschiede, unberücksichtigte Unterschiede des vorhandenen Raums usw.).
Das schwerwiegendste Versäumnis ist die Wahl der Begleitgruppe, die sich vornehmlich aus der Spitze der Schweizer Windradlobby zusammensetzt. Erste Aussagen des Autors zeigen, dass er sich den Folgen dieser einseitigen Beeinflussung noch heute nicht wirklich bewusst ist. Diese Studie erweckt den Eindruck, dass sie lediglich als „wissenschaftliches Argument gegen die ungeliebten Skeptiker“ verwendet werden soll. Selbst der Autor, der sich weigert, eine „Declaration of Interests“ zu veröffentlichen muss als befangen gelten. Er ist Angestellter der Firma „The Advisory House“, die ihre Kunden europaweit auch aus den Reihen der Windkraftpromotoren rekrutiert. Vereinfacht gesagt, verdient der Autor sein Einkommen mit der Bedienung der Windradlobby mit „wissenschaftlichen Argumenten“ gegen die Gegner von Windkraftwerken.
Wenn wir uns Jahrzehnte später an die heutige Zeit der Nervosität, des Alarmismus und der grossangelegten Angstmacherei durch die verschiedenen Organisationen erinnern, werden wir nicht mehr verstehen, warum eine ganze Volksgemeinschaft ohne reale äussere Not dermassen irrationale Schritte in eine schlechtere, unzuverlässigere und teurere Energieversorgung gemacht hat. Hüten wir vor den falschen Propheten und nehmen wir die ganze Hysterie etwas gelassen. Wir haben genug Zeit für gute Lösungen. Die grundlose Zerstörung der wenigen Naturgebiete und Landschaften werden spätere Generationen nicht nachvollziehen können. Die Menschheit hat viel erreicht. Unter dem Druck der Angst wird sie keine guten Lösungen finden. Wenn wir nicht in Panik verfallen, wird es auch in Zukunft genug Energie für alle Menschen geben. Die Angst ist nicht unser Freund. Wer Angst schürt, ist der Feind der Zukunft.
Götz Walter (Autor) äussert sich zu den Vorwürfen
Ich habe versucht, diese Vorwürfe zusammen mit dem Autor in eine zielführende Diskussion zu leiten. Götz Walter hat dazu eine Vorabversion dieses Berichts erhalten. Ich war bereit, diesen Bericht in naher Zusammenarbeit mit dem Autor in eine objektive, aussagekräftige Studie zu entwickeln.
Es ist dem Autor hoch anzurechnen, dass er nicht bereits nach der zweiten elektronischen Anfrage mit konkreten Vorwürfen das Handtuch geworfen und mich – wie in der Windkraftbranche und dem Bundesamt für Energie sonst üblich – mit Nichtbeachtung und Ignoranz bestraft hat. Der Briefwechsel ist im Anhang ersichtlich.
Götz Walter hat mich auf einige kleine Fehler im Bereich der Zitate hingewiesen, die ich gerne korrigiert habe. Die Vermischung der Aussagen und Schlüsse des Autors mit den Aussagen der darunterliegenden Fachliteratur hat er zu Recht kritisiert. In der vorliegenden Beurteilung sind diese Korrekturen alle eingeflossen. Dafür danke ich dem Autor.
Auf die Vorwürfe der Intransparenz, der Befangenheit der Experten und die mangelhaften Studienvoraussetzungen konnte oder wollte der Autor keine Erklärungen abgeben. Wir müssen deshalb annehmen, dass Götz Walter damit einverstanden ist und diese Vorwürfe weitgehend akzeptiert. Wir hätten konkrete Erklärungen des Autors gerne in unsere Überlegungen miteinbezogen. Dazu ist es aber nicht mehr gekommen.
War der Autor in der Lage eine objektive Studie zu verfassen?
Ein klares Nein, ist hier die richtige Antwort. Das BFE und vor allem die Mitglieder der Begleitgruppe hätten eine Mitarbeit der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft nicht akzeptiert. Die Ansichten der im Bundesamt für Energie federführenden Angestellten und der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft verlaufen Diametral. Der Autor hätte mit der aufgetischten und aufgezwungenen Zusammensetzung auf eine Studie verzichten sollen. Die Bedingungen waren von Beginn weg durchschaubar unwissenschaftlich angelegt.
Solange das Bundesamt für Energie offensichtlich befangene Experten beschäftigt, kann die Diskussion um eine sinnvolle Windkraftnutzung nie an Inhalt gewinnen. Es ist nur noch ein Durchdrücken ideologischer Wahrnehmungsstörungen weniger Funktionäre im BFE gegen eine zunehmend von unsinnigen Windkraftanlagen betroffenen Bevölkerung. Dass der Staat hier Mittel und Personal im Kampf gegen seine eigenen Bevölkerung einsetzt, ist ungerecht. Aber nur sehr wenige Leute und gar kein öffentliches Medium scheint das zu interessieren. Es betrifft ja auch nur eine klare Minderheit. Diese Minderheit ist systemisch bedingt und sollte vor missbräuchlich agierenden staatlichen Instanzen geschützt und nicht auch noch zusätzlich bekämpft werden.
Bedenken zur Objektivität und Qualität der Aussagen
Studieninflation statt Qualität und echte Information für die Bevölkerung
Die Windkraftlobby dominiert die offiziellen Stellen beim Bund, in der Politik und in den Verbänden total. Sie verfügt über praktisch alle finanziellen und logistischen Mittel, die offizielle Stellen für die Information der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Sie kann sich selber Gelder sprechen und Verordnungen diktieren.
Aber sie hat ein grosses Problem: Die Fakten sprechen gegen den Einsatz von Windkraft in der Schweiz. Es gibt keinen objektivierbaren Grund, hier Windkraftwerke zu betreiben. Die Versorgungslage wird durch Windkraftwerke nicht umweltfreundlicher, nicht billiger und nicht zuverlässiger. Die zu erwartende Wirkung eines unkritischen Einsatzes der Windkraft ist das exakte Gegenteil davon.
Die Kritiker von Windkraft schöpfen ihre Mittel lediglich aus den privaten Taschen der betroffenen Bevölkerung. Ihre Oppositionsarbeit ist komplett freiwillig. Sie erhalten von keiner Seite auch nur die geringste finanzielle oder logistische Unterstützung. Sie sind den positivistischen Äusserungen und fachlichen Falschinformationen der Windradlobby praktisch wehrlos ausgesetzt. Weil sie eine systemische Minderheit bilden, wird sich das auch nicht so schnell ändern.
Die Profiteure dieses Zustands halten über ihre Vertreter in Behörden und Verwaltung alle Informationen zurück, die diese technischen Probleme und die fachliche Desinformation durch die Windradlobby belegen könnten. Zusätzlich lassen sie eine zunehmend grosse Menge an Studien erstellen, die immer nach dem gleichen Muster funktionieren: Experten einer universitären Fachrichtung erstellen Studien zur Energiewende. Da diese Experten in der Regel von Energietechnik wenig bis nichts verstehen, können sie durch die Windradlobby unbemerkt instrumentalisiert werden. Oftmals ist den Experten dieser universitären Fachrichtungen nicht bewusst, dass ihr Wissen um Energietechnik mangelhaft und subjektiv durch ihre persönliche Einstellung zu Kernkraft und erneuerbarer Energie geprägt ist. Die akademische Überheblichkeit und eine falsche Selbsteinschätzung erzeugen Studien, die energietechnisch total aus der fachlichen Objektivität laufen und nicht in der Lage sind, die Realität abzubilden.
Mit einer subtilen, gut orchestrierten Professionalität tritt die Windradlobby auf und vereinnahmt diese Experten mit einer kriminellen Energie, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt. Hinter der Fassade der freundlichen Klimaretter und Menschenschützer stehen Fratzen der Geldgier, der Macht und der politisch berechnenden Demagogie. Die Wissenschaft lässt sich davon gutgläubig einspannen. An der Sozialpsychologischen Fakultät der Universität Zürich herrscht eine herangezüchtete politische Wahrnehmungsstörung, die mit wissenschaftlicher Arbeit nur mehr wenig gemein hat. Damit ist die Uni Zürich allerdings nicht alleine.
Zwischenblick in den Osten: Universität St. Gallen überschlägt sich in vorauseilendem Gehorsam
Das Wenige, das man bisher von der Universität St. Gallen zu diesem Thema sieht8, lässt keine Hoffung auf eine realistischere Beurteilung der Energiestrategie des Bundes aufkommen. Diese Universität nimmt zwar eine Kalibrierung des Wissensstands der Befragten vor. Das Vorgehen der Kalibrierung erinnert aber eher an eine Schülerarbeit der Oberstufe denn an ein universitäres Niveau. So wird das Wissen über Kernkrafttechnik mit der folgenden Frage festgestellt:
„Solarzellen brauchen bei Herstellung mehr Energie als sie später produzieren“ (Wissen hoch = überhaupt nicht einverstanden, Wissen mittel = eher nicht verstanden / neutral, Wissen niedrig = eher einverstanden / sehr einverstanden)
Nicht ganz zufällig ergibt eine Befragung dieser Art kalibrierten Wissens bei den „Schlauen“ eine enorme Zustimmung zur Frage, ob die Schweiz mittelfristig auf Atomenergie verzichten könne. Man erhält folgendes Bild:
Das ist etwa so, wie wenn das Wissen der St. Galler Studenten mit der Frage kalibriert würde: „Besitzt das KKW Mühleberg einen Kühlturm?“ und damit die Qualität der Frage prüfe: „Bei wieviel Meter/Sekunde Windaufkommen erreicht ein Windrad seinen maximalen Wirkungsgrad? Aber vielleicht entzieht sich dem Laien die psychologische Subtilität der Fragestellung.
Es ist offensichtlich, dass auch die Universität St. Gallen unter dem Motto forscht: „Wie verkaufe ich der Bevölkerung eine selbst den Experten unerklärliche Energiepolitik so, dass allgemeine Freude aufkommt?“ Ist es noch verwunderlich, dass wir weder von Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen noch von Dr. Nina Hampl eine „Declaration of Interests“ oder Ähnliches finden? Auch hier sind es die kleinen, versteckten Bemerkungen, die die Objektivität der Forscher in Frage stellen. Das Prinzip „Zuversicht“:
„Erwartungen bezüglich Energiemix 2030/50 sind gegenüber 2012 geringfügig pessimistischer geworden. Die Politik steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, durch sichtbare Erfolge einer schleichenden Erosion der Zuversicht entgegenzuwirken.“
Zwischenblick in die Arbeiten der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern
Die Lizentiatsarbeit von Jonas Schmid und Florian Schuppli unter dem Namen „Akzeptanz durch Kooperation?“10 wurde ohne den dominierenden Einfluss durch die Windradlobby und dem befangenen Bundesamt für Energie ausgeführt. Die Erkenntnisse sind erfrischend, bringen die Diskussion oft auf den Punkt und zeigen exakt, warum das System der überheblichen Fokussierung auf „Fachverbände“ und ideologisch motivierte Experten nicht funktionieren kann. Auch wird der NIMBY – Effekt in dieser Studie nicht nur als definitiv „der Komplexität des Phänomens nicht gerecht“ sondern und im Gegensatz zur Studie von Götz Walter bewusst in die Ergebnisse der Studie eingebaut. Es wird indirekt zur gleichberechtigten Einbindung der Gegner und Skeptiker von Windkraft aufgerufen. Ein Ansatz, der von der schweizerischen Windradlobby bisher in arrogantester Weise komplett missachtet wurde und bis heute das zentrale Problem der Diskussion um die sozialverträgliche Windkraft darstellt.
Auffällig ist auch die Transparenz der einbezogenen betroffenen Orte. Die Universitäten Zürich und St. Gallen müssen diese Daten verschleiern, damit die Ergebnisse nicht nachgeprüft werden können – ein absolut unwissenschaftlicher Ansatz, wie man ihn nicht weiter ausführen muss. Nicht so bei Schmid/Schuppli: Verwunderlicherweise haben die beiden Autoren neben den Akteuren der Windradlobby zusätzlich auch mindestens einen Akteur der Windkraftgegnerschaft in ihre Befragungen miteinbezogen. Sie haben damit ihre eigenen wissenschaftlichen Grundsätze befolgt. Während sich bei Götz Walter/Nina Hampl die Beteiligung der „Skeptiker“ auf das namentliche Erscheinen im Studientext hat beschränken müssen, wurde in der Studie von Schmid/Schuppli die selbstverständliche Mitarbeit dieser Partei vorausgesetzt.
Aber auch die Studie von Schmid/Schuppli wird der Problematik der fehlenden Information der betroffenen Bevölkerung nicht ganz gerecht, wenn sie sagt, in der Ortschaft Saint Brais „gelang es den Promotoren, eine umfassende Kooperation aufzubauen und die lokale Bevölkerung relativ stark einzubeziehen“. Hier haben die Autoren den starken lokalen Widerstand einfach ausgeblendet. Wahrscheinlich, weil die „Promotoren“ in der Anwendung ihrer bekannt raffinierten Marketingstrategie genau das den Autoren geschickt suggeriert haben. Denn in Saint Brais ist in der Kooperation mit dem Widerstand so ziemlich alles schief gelaufen. Es ist in der Studie leider auch festzustellen, dass die lokalen Widerstandsgruppen wohl nicht wirklich beteiligt wurden. Das zeigt auch der problematische Schluss, „das vereinfachte Baubewilligungsverfahren [habe sich] positiv auf die Kooperation ausgewirkt [habe] “.
Was diese Studie auch etwas vernachlässigt, ist die agressive Desinformationskampagne der Promotoren von Windkraft in der Schweiz. Schon seit Jahren wird durch die Suisse Eole und ihrer Marketingfirma „IDEJA“ einseitig auf Medien und Bevölkerung eingewirkt. Dermassen über den Tisch gezogene Anwohner werden bei der Erkenntnis dieser Tatsache kaum noch in der Lage sein, in friedlicher Kooperation eine allseits zufriedenstellende Lösung finden zu wollen. Mangels guter Argumente für Windkraftnutzung ist das auch gar nicht im Interesse der Windradlobby.
Ein wesentlicher Unterschied zu Walter/Hampl ist klar zu erkennen. Die subtilen Seitenhiebe und Vorverurteilungen der Windkraftgegner fehlen weitgehend. Die ideologische Prägung der Autoren ist wenig spürbar. Weder in der Diskussion noch in der Wahl der Grundlagen.
Wenn sich die ETH politisch betätigt: Anton Gunzingers halbfertige Lösung zur Energiestrategie 2050.
Anton Gunzinger mag ein Computercrack sein. Er kommt in seinen Berechnungen zum Ergebnis, dass Kernkraftwerke zu teuer sind. Der mutige Einsatz von Windturbinen und Solarpanels sollen in Zusammenhang mit Speicherkraftwerken und Batterien für die günstige und problemlose Energiewende genügen.
Die Ergebnisse seiner „Computersimulation„11 zur Energiewende sind rein rechnerisch betrachtet wohl richtig. Ein Blick in die Folien zeigt aber auch deutlich, dass Gunzinger sehr positivistische Zahlen verwendet. Seine Rechnung begründen sich auf Annahmen, die niemand nachvollziehen kann. So kostet eine KWh Atomstrom plötzlich das Fünffache, weil ein nicht zu verhindernder SUPERGAU 5‘000 Mia. CHF kostet. Windräder drehen 40 Jahre ohne Unterbruch und Solarpanels arbeiten auch wie verrückt. Gunzinger redet von Batterien, ohne auf die verwendete Technologie einzugehen, die wohl gratis zu haben ist. Gaskraftwerke produzieren plötzlich so billig wie Kernkraftwerke und mehr Strom verbrauchen wir in dieser Vision auch nicht. Wie gedenkt Gunzinger die 70% Energieverbrauch zu ersetzen, die momentan noch aus fossilen Quellen stammen?
Solche Simulationen kennen wir vom IPCC (Intergov. Panel of Climate Change). Nach deren „Computersimulation“ müsste es schon lange warmer Frühling sein. Wir warten seit 15 Jahren auf die angedrohte Erwärmung des Klimas. Eingetroffen ist eine Abkühlung. Ein Blick in die Realität des Auslands würde Gunzinger widerlegen. Sein Vortrag hatte den Namen: „Vision trifft Realtität„. Welche Realität, Herr Gunzinger? Es muss sich wohl um die „Realität“ eines leicht verwirrten Kernkraftgegners handeln. Solche phantasievollen Zahlen sehen wir sonst nur von Greenpeace, WWF und Friends of the Earth.
Wenn sich Wisssenschaftler von Ideologieen und Träumereien leiten lassen, bekommen wir solch verrückte Ergebnisse. Der Applaus in der linken Presse ist Gunzinger mit solchen Aussagen gewiss. Ob es der Objektivität einer noch nicht geführten Diskussion um die Energiewende hilft? Wohl kaum. Auch Anton Gunzinger begeht den Fehler, seine ausserordentlichen Fähigkeiten im Bereich Informatik auf ein fachfremdes Forschungsgebiet anzuwenden und dabei den für die Allgemeinheit zum Glück wirkungslosen SUPERGAU der eigenen Reputation zu bewirken.
SUPER GAU=“SUPER grösster anzunehmender Unfall“. Warum muss ein Wissenschaftler der ETH Zürich auf solch lächerliche und populistische Erhöhungen zurückgreifen?
Zurück an die Uni Zürich: Das selbstdeklarierte Ziel der Studie verfehlt
Auf Seite 296 äussert sich der Autor zu den bereits erstellten Studien für die lokale Akzeptanz und bezeichnet die Faktenlage als „recht gut belegt“.
„… Eine ganzheitliche und differenzierte Analyse von personen- und projektbezogenen Einflussfaktoren auf die lokale Akzeptanz steht noch aus. Das vorliegende Forschungsprojekt hat zum Ziel, genau diese Analyse durchzuführen …“
„Ganzheitlich“ ist ein grosses Wort. „Differenziert“ auch. Die Studie scheitert daran kläglich, weil „alle Organisationen, die der Windkraft kritisch oder ablehnend gegenüberstehen“ von der Studie im vornherein ausgeschlossen wurden und dafür alle die „Windkraft befürwortenden Organisationen“ direkt oder indirekt an der Studie beteiligt sind und Einfluss nehmen konnten. Es ist kein Geheimnis, dass das BFE die Windradlobby unkritisch unterstützt. Das BFE hat einen politischen Auftrag von der Bundesrätin und sogar dem Gesamtbundesrat. Kritik an Windkraftnutzung ist für das BFE gar keine Option mehr. Offenbar gilt das auch für eine „wissenschaftliche“ Studie. Man hat den Anspruch an eine minimale Objektivität schon gar nicht und muss nur noch die genehmen, von der Politik erwarteten Ergebnisse liefern. Insofern erfüllt die Studie die in sie gesetzten Erwartungen perfekt. „Ganzheitlich“ und „differenziert“ ist das wohl kaum.
Das BFE ist Partei in dieser Sache
Die Auftraggeberin der Studie, das Bundesamt für Energie mag aus der Perspektive eines unbeteiligten Betrachters eine „neutrale Instanz des Bundes“ darstellen. Aber das entspricht nicht den Tatsachen. Alle an dieser Studie beteiligten Vertreter des BFE sind politisch, ideologisch und in der wirtschaftlicher Abhängigkeit eindeutig der Gruppe der „Befürworter von Windkraftnutzung“ zuzuordnen. Die finanzielle Abhängigkeit von der Windradlobby ist zumindest bei den Begleitgruppenmitgliedern Robert Horbaty und Reto Rigassi klar gegeben. Der BFE-Mitarbeiter und „Experte für Windkraft“ Markus Geissmann unterschreibt regelmässig Medienmitteilungen der Suisse Eole, deren Inhalt immer die selben Falschaussagen portieren. Die Auftraggeberin kann deshalb keinesfalls als „neutrale Instanz“ gelten. Das Ergebnis dieser Studie ist wenig überraschend eine weitere Ergänzung zur Ansammlung von billigen Argumenten gegen die „Skeptiker“ einer von diesen kritisierten Windkraftnutzung in der Schweiz.
Die Suisse Eole lügt wie gedruckt und wird darin vom BFE unterstützt
Die Studie ist lediglich Teil der mit Steuergeldern finanzierten „Akzeptanzförderung von Windkraftanlagen“ durch die schweizerische Windradlobby. Das inhaltliche Programm dieser „Akzeptanzförderung“ beschränkt sich seit jeher auf die Ansammlung positivistischer Aussagen und Behauptungen zu Gunsten des flächendeckenden Einsatzes von Windkraft in der Schweiz. Dabei äussert die Windradlobby unter Beizug der Vertreter des BFE regelmässig Unwahrheiten und Falschaussagen gröberen Kalibers. Als ein kleines Beispiel unter Vielen erwähnen wir die stur weiterverfolgte Aussage, Windkraftwerke würden im Lärmspektrum „keinen Pulsgehalt aufweisen3“. Man beachte den pseudowissenschaftlichen Ton. Auszug aus der Eole-Info Nr. 21:
„Deutsche Experten kommen vor dem Erfahrungshintergrund von 20‘000 installierten Windenergieanlagen und auf Basis gründlicher Messungen zu ganz anderen Schlüssen. Ein 40-seitiger Bericht, wiederum aus Nordrhein-Westfalen, dokumentiert die Messungen an einer Enercon E-70. Das leicht an- und abschwellende Geräusch wird sowohl subjektiv als auch aufgrund eines standardisierten Messverfahrens (Referenzmesspunkt im Abstand von 134 m von der Rotorebene; Differenz zwischen Taktmaximalpegel und Mittelungspegel) als weder ton- noch impulshaltig eingestuft. Übertragen auf Schweizer Verhältnisse heisst das: Die Pegelkorrektur ist gleich 0 dB zu setzen. Punkt.“
Die schweizerische EMPA4 und auch das offizielle Bern haben diese Aussage schon längst als reine Propaganda entlarvt. Der erwähnte 40-seitige Bericht wurde bisher weder als Quelle angegeben noch ist er in irgendeiner Form auffindbar.
In Deutschland gibt es dazu ein klares richterliches Urteil5 in zweiter Instanz. Solche offensichtlichen Falschaussagen wurden von der Suisse Eole bisher weder zurückgenommen noch relativiert. Wir könnten hier problemlos noch fünf weitere entscheidende Falschaussagen dieser unseriösen Branchenorganisation nachweisen. Allein, es ist uns zu dumm als einzige Partei dauernd alles zu belegen, während die Öffentlichkeit auf die unbelegten Lügen der Windradlobby offensichtlich besser anspricht.
Systematische Intransparenz
Wenig verwunderlich ist deshalb auch die auffällig fehlende Transparenz dieser Studie:
- Keinerlei Deklaration der Interessenlage der Experten und des Autors.
- Eine aus den wichtigsten Exponenten der Schweizer Windradlobby zusammengesetzte „Begleitgruppe“, der Mitglieder mindestens teilweise selber an laufenden und geplanten Windkraftprojekten beteiligt sind oder zumindest ideologische Interessen der Kernkraftgegner offen vertreten.
- Ein Autor, der die „Skeptiker“ weder fachlich noch psychologisch richtig einzuschätzen in der Lage und den subtilen Einflüssen der Windradlobby erlegen ist.
- Ein Autor, der bei einer Firma angestellt ist, die ihre Kunden aus den Reihen der Windradpromotoren rekrutiert. Der Autor betreut innerhalb der erwähnten Firma diese Windradpromotoren persönlich.
- Eine Methode, die die Auswahl der gewählten Regionen mit fadenscheinigen Ausreden verheimlichen muss und die Befragten unter Anwendung einseitig positivistischer Signale unangemessen beeinflusst.
Die laufende Schwesterstudie der Universität St. Gallen ist auf dem gleichen Weg: Die Autorin Nina Hampl beantwortet Anfragen entweder gar nicht oder mit dem Hinweis, dass die angefragten Informationen aus rechtlichen Gründen nicht weitergegeben werden dürfen. Wir können nur vermuten, dass die Häufung solch unwissenschaftlicher Studien dazu dienen soll, profitierenden Interessengruppen Vorteile zu verschaffen. Ist das der wissenschaftliche Standard an unseren Universitäten? Wir hoffen nicht.
Auch das BFE hat so einiges zu verbergen
Das seltsame Verhalten der Psychologen passt exakt zum noch seltsameren Verhalten des Bundesamtes für Energie. Angefragte Daten zur Produktion von Windkraftanlagen unterliegen ebenfalls der Geheimhaltung. Von Frank Rutschmann auf Herbst 2012 zur Veröffentlichung versprochene detaillierte Leistungsdaten der Schweizer Windkraftwerke stehen noch immer aus. Es besteht die Gefahr, dass die „Skeptiker“ daraus schliessen könnten, dass die Produktion von Windstrom in der Schweiz an Kläglichkeit nicht zu überbieten ist.
Das würde den Parteikollegen der Mitarbeiter des Bundesamtes nicht gefallen. Das würde auch den Studienkollegen des Autors nicht gefallen. Solche Behinderungen durch den Amtsschimmel und die einseitige Präferenz zu ideologisch geprägtem Verständnis der Grünen Energie werden an anderer Stelle auch als Filz bezeichnet. Man muss eine ganz gehörige Menge an Schwachsinn verstecken, damit das Lügengebilde nicht zusammenbricht. Wir haben allerdings den Eindruck, dass dies dem Autor noch nicht wirklich ins Bewusstsein gerückt ist.
Kunde droht mit vertiefter Kenntnis und tiefgründigen Fragen
Sobald die Fragen unangenehm werden, entziehen sich die Verantwortlichen in der Regel durch beleidigte Funkstille. So geschehen bei unseren Ansprechpartnern im BFE (Michael Kaufmann, Markus Geissmann, Frank Rutschmann und sogar beim Generaldirektor des UVEK. Das ist für diese Personen kein grosses Problem, decken die politischen Vorgesetzten Moritz Leuenberger und seine Nachfolgerin Doris Leuthard doch solche Machenschaften seit Jahren. Man kann nur erahnen, was da im Hintergrund der Bürokratie alles abläuft …
„Lieber Daniel. Falls es für dich ok ist, antworte ich Herrn Merkli nicht mehr auf dieses Schreiben. Jedes Mal, wenn man ihm antwortet, kommt ein längeres Mail zurück …“
Und …
„Gerne empfange ich Sie im BFE zu einem halbstündigen Gespräch. Jedoch: Wenn Sie wirklich ein Gespräch mit mir wünschen, bitte ich Sie, in Zukunft einvernehmlichere Töne anzuschlagen und nicht im Befehlston mit uns zu sprechen. Wir sind weder Ihre Gegner noch Ihre Angestellten. Ich würde mich freuen, wenn Sie diesem Umstand Rechnung tragen, damit ein konstruktives Treffen möglich wird.“
Das ist der Geist des BFE. Service Public gilt nur für die genehmen Leute, die der richtigen Partei und vor allem der richtigen Gesinnung angehören. Und ich bitte um Entschuldigung, Herr Frank Rutschmann: So behandelt man nur „Gegner“ und „Skeptiker“. Seit der Metamorphose des „Chef erneuerbare Energie des BFE“ zur beleidigten Leberwurst empfindet uns Frank Rutschmann bestimmt als Gegner. Wir haben seit der letzten kritischen E-Mail vom 13. März 2012 nichts mehr von ihm vernommen:
Sehr geehrter Herr Rutschmann
Das kann ich so nicht stehenlassen. Wir halten hier einfach noch einmal in aller Deutlichkeit fest:
- Das BFE unterstützt eine Branchenorganisation, die in der Öffentlichkeit als „Vertreter des BFE“ auftritt und an den erwähnten Fachtagungen und öffentlichen Veranstaltungen unter Anwendung dieser öffentlichen Mittel Falschinformationen und Halbwahrheiten verbreitet. Diese Situation als „natürlich“ darzustellen ist nicht korrekt.
- Es gibt ausser der Paysage Libre – Freie Landschaft keine Verbände, die sich mit den technischen Umständen und Nachteilen der Windkraftnutzung objektiv auseinandersetzen. Wir sind auch der einzige Verband, der die Anwohner (Menschen!) vertritt und die gefährdete Lebensqualität einer ganzen Generation thematisiert.
- Uns auf den Weg der normalen Vernehmlassung, Anhörung von Organisationen „wie ihre“ zu verweisen greift ebenfalls zu kurz. Die Majorisierung unserer Ansichten durch bezahlte Interessenvertreter ist garantiert. Die Bevölkerung wird durch eine seit Jahren anhaltenden Medienkampagne in den Zustand einer „grünen Euphorie“ gewiegt, damit sie gar nicht auf die Idee kommen kann, es würde hier etwas ganz komplett schief laufen. Wir sollen demnach annehmen, dass das im Sinne der Energiestrategie 2050 ist, bei der wir intensiv mitgewirkt haben und während den Diskussionen kaum etwas über den virulenten Einsatz der Windkraft haben vernehmen können?(konkret: in der Arbeitsgruppe Mobilität wurde der Einsatz von Windkraftwerken entlang den Autobahnen mit Ausnahme der Energiestiftung klar und begründet abgelehnt, andere Diskussionen um Windkraft sind mir nicht bekannt)
- Wir müssen demnach annehmen, dass diese Arbeitsgruppen eine reine Alibiübung des Bundesamts für Energie war, um dann völlig an den Bedürfnissen der Verbände vorbei eine Windstrategie zu definieren, die in diesen Arbeitsgruppen NIE diskutiert worden ist? Das haben wir allerdings schon einmal gehabt – bei der Diskussion um das „Konzept Windenergie Schweiz„. Da wurden die Interessen der Landschaft (SL), des Tourismus (SAC) und der Natur (Pro Natura, WWF) einfach ignoriert. Aber es war schön, dass wir haben mitreden dürfen! Einhundert Energieexperten reden von allem anderen als Windkraft als Lösung unserer Energiewende und Herr Markus Geissmann zusammen mit Herr Robert Horbaty können im Auftrag von Suisse Eole mit ein paar Strichen machen was sie wollen! Sie haben einen gewaltigen Wurm drin in diesem System.
Es muss wohl etwas deutlicher sein als üblich: Die Windradverkäufer und Windradbetreiber machen über das BFE ihre eigenen Vorschriften und Energieverordnungen.Und Sie bezeichnen das als „natürlich“. Ich denke, es gibt einen guten Grund, weshalb Sie einem Streitgespräch unbedingt ausweichen wollen: Es könnte die Grundfesten des BFE und der Suisse Eole erschüttern. Ich empfehle Ihnen dringen einmal den Blick ins Ausland zu werfen. Dort ist man schon viel weiter ….
http://www.spectator.co.uk/essays/all/7684233/the-winds-of-change.thtml
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Die Energiewende ist kein technisches Projekt. Es ist ein politisches Projekt. Deshalb wird sie für die zukünftige Energieversorgung nicht funktionieren. Die meisten Studien, finanziert oder begleitet von den Behörden des UVEK, sind nur bedingt ernst zu nehmen. Das gilt noch verstärkt für die vorliegende Studie der Universität Zürich.
Beim Autor liegt eine universitäre Wahrnehmungsstörung vor
Der Autor ist ein gut ausgebildeter Wissenschaftler im Fachbereich Psychologie. Seine Reputation in Fragen dieser Fachlichkeit kann und soll von mir nicht in Frage gestellt werden. Götz Walter ist ein Opfer seines Umfelds, in dem er diese Studie erstellt hat. Umgeben von vermeintlich gut gebildeten Experten nimmt er nicht wahr, dass deren fachliche Kompetenz einseitig bei den Sozialwissenschaften liegt. Die Mängel der Studie liegen deshalb mehrheitlich bei der Beurteilung der technischen Umstände und der Gründe für eine vermeintlich unbegründete Ablehnung von Windkraft durch deren „Skeptiker“.
Die von Götz Walter unterschätzten technischen Faktoren der Energieproduktion mittels Windkraft nimmt er nicht oder nur aus der Perspektive des begeisterten Laien für die Neue Erneuerbare Energie wahr. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Gegner von Windkraft, von ihm abschätzig als „Skeptiker“ bezeichnet, besser in der Lage wären, die für diese Studie relevanten Nachteile exakt formulieren zu können. Weil er den Überlegungsfehler zulässt, die „Skeptiker“ würden über keine greifbaren Fakten verfügen (nur Behauptungen), verlässt er sich auf die Aussagen und Hinweise aus seinem sozialpsychologischen Umfeld und lässt zu, dass die profit- und ideologisch orientierten „Experten“ des Bundesamtes für Energie seine Studie subtil beeinflussen und seine Vorurteile bestätigen. Das ist ein grundsätzlicher Mangel dieser Studie. Sie kann nicht objektiv sein, weil die Vorbedingungen nicht der Realität entsprechen und die Beteiligten Experten alles andere als „unbefangen“ und „unabhängig“ sind. Das gilt im besonderen Masse auch für den Autor selber.
Unterlassungen, Vorurteile und Schwächen der Studie
Die Begleitgruppe
Gleich zu Beginn fällt die Zusammensetzung der „Begleitgruppe“ und der Name des BFE-Programmleiters auf. Sie sind mit Ausnahme des nicht einschätzbaren Boris Krey vom Bundesamt für Energie allesamt erklärte, bekannte und extreme Vertreter der Windradbefürworter. Sie werden dafür bezahlt, alle erdenklichen positiven Aspekte der Windkraftnutzung zu betonen und die negativen Aspekte zu unterdrücken:
- Robert Horbaty: Seine Funktionen bei der ADEV-Windkraft AG sind vielfältig. Er ist zusammen mit dem ebenfalls erwähnten Markus Geissmann „Der Erfinder der Windkraftnutzung“ und Mann der ersten Stunde der Windkraft in der Schweiz. Seine Motivation schöpft sich aus seiner Vergangenheit als Kernkraftgegner und Verkäufer von Windparks und Solaranlagen und seiner Funktion als Geschäftsführer der ADEV Windkraft AG. Er ist auch Geschäftsführer und Besitzer der „ENCO Energieconsulting AG“, die als grundlegende Treiberin, Adressgeberin und Zahlstelle der Branchenorganisation Suisse Eole fungiert. Robert Horbaty hat mehrere Jahre das Amt des Geschäftsführers der Suisse Eole bekleidet. Seine Befangenheit in der Frage der Akzeptanz von Windkraftwerken ist klar belegt. Obwohl diese Tatsache öffentlich bekannt ist und die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft diesen Missstand direkt im Bundesamt für Energie reklamiert hat, wird Robert Horbaty weiterhin als Projektleiter für Schlüsselprojekte des Bundes herangezogen. Notabene ohne die Spur eines kritischen Konterparts – wie das in der vorliegenden Studie erneut zum Ausdruck kommt. Das Bundesamt für Energie hat im Frühling 2012 an einer Sitzung mit dem Chef Erneuerbare Energie, Frank Rutschmann eindeutig und klar jegliche Zusammenarbeit mit der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft abgelehnt mit der Begründung, „man wolle nicht mit den Gegnern zusammenarbeiten“. Wenn selbst der nationalrätliche Energiekommissionspräsident, Eric Nussbaumer, Angestellter der ADEV ist, kann man sich das gut leisten. Man arbeitet im BFE praktisch „Unter sich“, wenn es um Windkraft geht.
- Reto Rigassi: Der aktuelle Geschäftsführer der Suisse Eole war mit Sicherheit oder ist wahrscheinlich heute noch Angestellter der ENCO Energieconsulting AG des obgenannten Robert Horbaty. Er ist ebenfalls dogmatischer Kernkraftgegner und Mitglied des Vereins „Nie wieder Atomkraftwerke“ (NWA). Dieser Verein ist – wie übrigens alle hier erwähnten Personen – davon überzeugt, die ungeliebten Kernkraftwerke mittels Windkraft ersetzen zu können – ein Umstand, der gelinde gesagt „diskutabel“ ist. Seit Jahren werden „Experten“ wie Reto Rigassi bewusst in Fachgruppen, Kommissionen und Organisationen eingeschleust und entfalten die beobachtete Wirkung. Ihre Überzahl in den Energiekommissionen ist auffallend (Eric Nussbaumer, ADEV, Beat Jans, ADEV, Rudolf Rechsteiner ADEV, Laurent Favre, ex-Präsident der Suisse Eole, Bastien Girod, Vizepräsident der Suisse Eole, Martin Bäumle, Cramer Robert, Erfinder der Möglichkeit Windräder in Wäldern zu bauen, usw.)
- Markus Geissmann: Er hat zusammen mit Robert Horbaty ohne jegliche Absegnung und Wissen seiner Vorgesetzten im Herbst 2001 eine Pressekonferenz als Vertreter des BFE mit Robert Horbaty durchgeführt, in der er die Windkraftnutzung in der Schweiz propagiert und initiiert hat. Seither lässt sich das BFE unter der Leitung des Windkraftfreundes Walter Steinmann über Markus Geissmann als Vertreter der Windradlobby sein gesamtes fachliches und politisches Programm der erneuerbaren Energie durch die Windradlobby diktieren. Im Frühling 2004 wurde das erste wichtige Dokument zu Windkraft in der Schweiz veröffentlicht. Autor: Markus Geissmann. Ein Vergleich der Vernehmlassungspapiere mit der durch Markus Geissmann und dem damaligen Chef Erneuerbare Energie, Michael Kaufmann erarbeiteten Umsetzung des „Konzept Windenergie Schweiz“ lässt schon klar erkennen, wie die Argumentation rein politisch motiviert und jeglicher fachlicher Relevanz entfremdet wurde. Unhaltbare, fachlich und im internationalen Vergleich untaugliche Aussagen sind darin bereits klar erkennbar. Der SAC und auch die Stiftung Landschaftsschutz bestätigten die einseitige Umsetzung dieses Dokuments durch Markus Geissmann und Michael Kaufmann und reagierten damals empört und ablehnend.
Fehlende Unabhängigkeitsdeklarationen (DOI)
Die bei Fachexperten üblichen „Declaration of Interests“ (DOI) fehlen bei allen erwähnten Experten, die an der Studie mitgearbeitet haben. Man muss wohl akzeptieren, dass dies bei solch einseitig angelegten „Studien“ gar nicht mehr notwendig ist, weil alle Beteiligten entweder „Kernkraftgegner“ (ideologische Abhängigkeiten) oder „Mitarbeit bei einer von Windkraftwerken profitierenden Organisation“ (finanzielle und ideologische Abhängigkeiten) angeben müssten. Die klare Weigerung des Autors, seine DOI offen darzulegen, kann nur als bewusst in Kauf genommene Befangenheit interpretiert werden. Insbesondere, weil eine seiner grössten Abhängigkeiten – seine Anstellung bei der Firma „The Advisory House“ – öffentlich bekannt ist.
Wo sind die Kritiker der Windkraft?
In der Folge der obgenannten extrem einseitigen Besetzung der Begleitgruppe und der Projektleitung sind verschiedene Mängel dieser Studie erklärbar. Es muss angenommen werden, dass der pseudowissenschaftliche und subjektive Ansatz des Studienverfassers Götz Walter und seines Doktorvaters Prof. Dr. Heinz Gutscher durch eine subitle Einflussnahme der Begleitgruppe noch verstärkt wurden. Alle Mitglieder der Begleitgruppe kennen die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft. Man kann beim besten Willen nicht über das Thema Windkraft Schweiz schreiben oder reden, ohne über diese Organisation stolpern zu MÜSSEN! Sie ist bis hinauf zur Bundesrätin Doris Leuthard auch dem UVEK- Generaldirektor und der gesamten Spitze des BFE bestens bekannt. Sie war in den Arbeitsgruppen zur Energiestrategie 2050 mit drei Vertretern prominent an der Ausarbeitung der Vorlage für den Bundesrat beteiligt. Und sie ist vor allem die einzig fassbare und kompetente Konterpart zur Suisse Eole, die in der Begeitgruppe zu dieser Studie selbstverständlich ihren Einfluss gelten macht. Die offizielle Partnerschaft der Suisse Eole mit dem Bundesamt für Energie berechtigt die Wissenschaft nicht dazu, die offizielle Gegnerorganisation komplett zu ignorieren. Der Status der „Offiziellen Windkraftexperten“, der hier den Profiteuren einseitig zugestanden wird, ist einer der grundsätzlichen Denkfehler dieser Studie. Diese Profiteure sind weit davon entfernt, objektive Aussagen zu Wirkung und Nachteilen der Windkraftnutzung machen zu können. Zu oft haben sie die Nachteile, Gefahren und Probleme von Windkraftanlagen böswillig unterschlagen oder beschönigend dargestellt. Solche Leute als einzig gültiges „Mass aller Dinge“ mitwirken zu lassen, ist eine Unterlassung, die nicht ohne Absicht erfolgt sein kann. Der Autor verteidigt seine selbsterklärte Unabhängigkeit trotzdem weiterhin ohne sich den kleinsten Zweifel anmerken zu lassen:
„.. Ihnen muss meine Erklärung genügen, dass ich die Studie als Forscher an der Universität Zürich frei von jedwegen Interessenskonflikten und externen Einflüssen durchgeführt habe.“
Das ist – nach den negativen Äusserungen des Autors zu den „Skeptikern“ und die offensichtliche Befangenheit aller Beteiligter – gar nicht möglich.
Erschwerend für eine freundliche Behandlung unserer Organisation durch Vertreter einer ungebremsten Windradeuphorie ist die Tatsache, dass die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft mit Kritik an Behörden und Bundesrat nicht heuchlerisch gespart und ihre Argumente jeweils – im Gegensatz zu den Befürwortern der Windkraft – immer offen dargelegt hat. Wir müssen annehmen, dass das offensichtliche Ignorieren unserer Organisation in durchschauberer Weise, bewusst und durch alle Beteiligten unter missbräuchlicher Anwendung ihrer Funktion gelebt wird.
Am Schluss der Studie (Seite 786) lässt der Autor Götz Walter seinem Unverständnis für die „Skeptiker“ freien Lauf und outet sich definitiv als unkritischen Windradbefürworter. Zuerst belegt er seinen ganz persönlichen Mangel an Realitätssinn und propagiert indirekt, dass die Bevölkerung in Diskussionsforen von den „Skeptikern“ vereinnahmt wird, was seiner ganz persönlichen Vorstellung von demokratischer Meinungsbildung widerspricht:
„Die Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Abstimmung unter den Einwohnern pro / contra lokaler Windkraftprojekte einen vielversprechenden Weg darstellt, um die lokale Akzeptanz vor Ort zu erhöhen und den Bau von Windkraftanlagen basisdemokratisch zu legitimieren. Die Bereitschaft der Befragten an Abstimmungen teilzunehmen ist deutlich höher als Gespräche mit Projektverantwortlichen … oder an Diskussionsrunden / Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Weiterhin kann so einer überproportionalen Beteiligung von Gegnern im Planungsprozess vorgebeugt werden …“
Damit wird suggeriert, dass für ein positives Resultat besser auf eine seriöse Information der Bevölkerung zu Gunsten einer schnellen Abstimmung verzichtet werden sollte. Es wird die „signifikante Minderheit“ konstruiert, die man vorher als „die Diskussionen überproportional vereinnahmend und dominierend“ bezeichnet und mit den unrealistischen Vorbedingungen der Studie (1‘500 Meter Abstand zu Ihrem Wohnsitz…) erst verursacht hat. Die „hohe Partizipationsbereitschaft der Skeptiker“ lässt sich in der Wahrnehmung meiner Realität leider nicht feststellen:
„Windkraftwerke werden wohl immer umstritten sein. Eine signifikante Minderheit der Befragten in allen Erhebungsregionen war deutlich gegen Windkraftprojekte eingestellt. Da sie über eine vergleichsweise hohe Partizipationsbereitschaft verfügen, werden sie in Einwohnerversammlungen und Informationsveranstaltungen den Dialog stark beeinflussen und im schlechtesten Fall dominieren.“
Diese Sätze zeigen, warum die Kritiker der Windkraft für solche Studien systematisch ignoriert und marginalisiert werden. Es besteht eine gemeinsame Strategie zwischen politisch ideologisierten Wissenschaftlern mit ihrer gelebten unglaublichen Arroganz des Besserwissens und der profitierenden Industrie mit ihrem rein monetären Denken. Die „Skeptiker“ werden systematisch verunglimpft, in den Köpfen von Götz Walter und seinen Begleitern kämpfen die „Skeptiker“ mit unlauteren Argumenten gegen die geliebten Windräder. Der Versuch, die Argumente der „Skeptiker“ ernsthaft und seriös zu bewerten, ist nicht nachvollziehbar und würde auch gegen die innerste Überzeugung der Beteiligten dieser Studie verstossen. Es wird locker präjudiziert, dass an Diskussionsrunden, mit einer nicht nachweisbaren Dominanz der „Skeptiker“, die Diskussion im Vornherein nicht fachlich und seriös ausfallen KANN.
Die Begleitgruppe und der Autor dieser Studie glauben ernsthaft und unerschütterlich daran, dass sie und nur sie sich auf dem „rechten“ Weg zu einer sinnvollen Energiewende befinden. Der hier formulierte Geist sagt zwischen den Zeilen, dass es den „Skeptikern“ unmöglich ist, griffige, nachvollziehbare und wahrheitsgemässe Argumente für die überwiegenden Nachteile der Windkraftnutzung in der Schweiz nachweisen zu können. Was für eine akademische Überheblichkeit! Was für ein praktisches Beispiel eines gelebten universitären Elfenbeinturms der Arroganz!
Wurde die Auswahl der befragten Regionen durch die Begleitgruppe manipuliert?
Bis zum heutigen Datum wurden unsere Anfragen nach Bezeichnung der gewählten Regionen und Gemeinden für die Umfrage nicht beantwortet. Die einseitige Zusammensetzung der Begleitgruppe lässt den Verdacht nach Manipulation der befragten Orte zu. Das eindrückliche Indiz dazu ist diese Vorenthaltung wichtiger Information zur Beurteilung der Studie. Es muss auch angenommen werden, dass die Kritiker von Windkraftprojekten durch die Vertreter der Windradlobby gegenüber dem Verfasser der Studie desavouiert wurden. Es gibt konkrete Beispiele, dass die Suisse Eole die Praxis des aktiven und professionellen Mobbings gegen ihre Kritiker betreibt. Die Windradlobby denunziert die Kritiker nicht offen und ehrlich, sondern hinter deren Rücken in spezifisch für die Entscheidungsträger zugeschnittenen e-mails. Leider sind die verschiedenen Exponenten des UVEK und des BFE daran äusserst interessiert, benötigen sie doch dringend gute Gründe, mit uns nicht mehr kommunizieren zu müssen. Fachliche Argumente, die die Argumente der Kritiker widerlegt hätten, wurden dabei noch nie gesehen. Der Windradlobby fehlen die Argumente für ihren Traum komplett. Das ist der Hauptgrund für dieses feige und unwissenschaftliche Verhalten.
Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, dass der umfangreiche Kampf um das von der Windradlobby kläglich verlorene Einzelprojekt „Heitersberg“ nicht in die Umfrage einbezogen wurde. Dem Begleitgruppenmitglied Reto Rigassi wäre dieses Projekt bestens bekannt gewesen. Durch sein starkes Engagement für den Bau dieses menschenverachtenden Windrades (350 Meter Abstand zu bewohnten Gebäuden, kein genügendes Windaufkommen, Bau mitten in ein Landschaftschutzgebiet) war die Diskussion in den betroffenen Gemeinden Remetschwil, Spreitenbach und Bellikon und das Wissen in der Bevölkerung in einmaliger Weise abschöpfbar gewesen. Aber hier hätte die Windradlobby wahrscheinlich einen stärkeren und fachlich begründeten Widerstand erwarten müssen. Man nahm einfachheitshalber an, die 62 Einsprecher aus Gemeinden, Verbänden und den nahegelegenen Wohnorten wären alles nur unbedarfte „Skeptiker“ ohne einen einzigen triftigen Grund ausser dem eigenen Egoismus.
Die Nichtwahl dieses Schlüsselgebiets als Befragungsregion entlarvt die Absicht der Studienverantwortlichen, die „Skeptiker“ im Vornherein daran zu hindern, ihre schon vor der Studie angenommene „überproportionale Beteiligung“ ausnützen zu können. Dass die Beteiligung der befürwortenden Windradlobby an dieser Studie alle „Proportionen“ bei weitem sprengt, wurde als gottgegeben und ohne mit den Wimpern zu zucken akzeptiert. Der Umstand, dass die Umfrage gegenüber der Paysage Libre – Freie Landschaft dermassen erfolgreich verheimlicht werden konnte, lässt vermuten, dass beim Versand der Unterlagen an die Befragten ein passender Filter angewendet wurde. Die Weigerung zur Lieferung der bei Götz Walter angefragten Angaben unterstreicht das böswillige ignorieren der potenziellen „Skeptiker“ eindrücklich.
Problematische Schlüsse aus dem Phänomen „inverser NIMBY-Effekt“
Der aus unserer Erfahrung kaum nachvollziehbare „inverse NIMBY-Effekt“ soll das totale Umschwenken ehemaliger Gegner von Windparks in begeisterte Befürworter des „bewohnten Windparks“ beschreiben. Die herangezogenen Beispiele sind schon deshalb für die Schweiz nicht anwendbar, weil wir in der Schweiz massiv bessere Möglichkeiten zur Verhinderung von Beamtenwillkür haben. Im nahen Ausland werden Bewilligungen für Strukturbauten „von Amts wegen“ und oft zentralistisch entschieden. Eine Einflussmöglichkeit der Anwohner besteht dort nur beschränkt. Dies führt im Zusammenhang mit dem in dieser Studie festgestellten „Freikaufens von der Last der Windräder“ (Seiten 26/276), zu nicht weniger als einer qualifizierten Nötigung der Anwohner durch die Windkraftindustrie. Würde man nun den inversen NIMBY-Effekt im Zusammenhang mit den psychologisch verwandten Themen „Stockholm-Syndrom“ und „Eltern-Kind-Entfremdung“ betrachten, könnte man die Gründe für dieses irrationale Verhalten besser verstehen. Aber dazu ist diese Studie nicht in der Lage. Sie verfolgt das Ziel, die Gegner, hier abschätzig „Skeptiker“ genannt, im Sinne der Windradindustrie zu marginalisieren.
Die Mär der CO2-sparenden Windräder
Die Ecoinvent7 weist für die Lebensdauer eines Windrades eine Treibhausgasemission von ca. 9 Gramm pro erzeugte KWh Strom aus. Das ist wesentlich höher als die Treibhausgasemission einer von Wasser- oder Kernkraftwerken umgewandelte KWh.
Obwohl von Experten auch des Bundesamtes für Energie anerkannt, wird den Windkraftwerken erstaunlicherweise oft auch in wissenschaftlichen Studien eine NULL-Emission attestiert. Das ist eine klare Fehlbeurteilung ohne fachliche Grundlage. Diese Aussage wird ausschliesslich von Windkraftbefürwortern portiert. Sie hier unreflektiert zu verwenden, ist ein weiterer Hinweis auf die fehlenden technischen Grundlagen des Autors. Als Psychologe muss er sich auf die offizielle Version – sprich die Version von Suisse Eole – abstützen. Wie vorher bereits ausgeführt, ist das nicht zielführend. Genau bei solchen Fragen müsste die Studie auf eine breitere Wissensgrundlage gestellt werden. Hier bietet sich der Einfluss der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft geradezu an.
Die Mär von der Zuverlässigkeit und Effizienz der Windräder
Strom aus Windkraft ist höchst unzuverlässig. Sie ist die unzuverlässigste elektrische Energie überhaupt und dazu noch kaum steuerbar. Diese Kombination macht den Strom aus Windkraft im Vergleich zu konventionellen und selbst photovoltaischen Umwandlungsarten wenig werthaltig. Dieser Strom ist nur mit extrem teuren technischen Mitteln überhaupt nutzbar. Er fällt nicht an, wenn man ihn benötigt, sondern nur, wenn es windet. Der Autor nimmt auch hier die unkritische Meinung der Windradbefürworter an, obwohl verschiedene internationale Studien und offizielle Zahlen die Wirkung von Windrädern wesentlich kritischer beurteilen. Die Bevölkerung wurde bisher schweizweit nicht objektiv informiert. Die Suisse Eole setzt ihre vom Bund erhaltenen Mittel nicht zur objektiven Aufklärung ein, sondern lediglich zur „Erhöhung der Akzeptanz für Windräder“ was nichts anderes als eine bessere Umschreibung für „Schöne Märchen erzählen“ darstellt. Kulinarisch betrachtet ist es ein bewusstes „Honig um den Mund Streichen“ auf höchstem Niveau.
Hierzu passt ein Beispiel aus der Praxis des Kanons Aargau: Die Abteilung für Energie der kantonalen Behörden – mit der Suisse Eole in Dauerkontakt – hat in der Botschaft zur kantonalen Energieverordnung den Wert von „Mindestens 450 KWh/a pro m2 bestrichene Rotorfläche“ als Voraussetzung für die Bewilligung einer Grosswindanlage festgehalten. Der Grosse Rat ist darauf eingetreten, obwohl dieser Wert direkt aus der Feder der Suisse Eole stammt und so international noch nie gesehen wurde.
Erstens ist dieser Wert massiv unter dem in Deutschland angenommenen Mindestwert für Effizienz von „518 KWh/a pro m2 bestrichene Rotorfläche“, was belegt, dass die Schweizer Windradlobby ganz genau weiss, dass im Mittelland nicht genügend Windaufkommen vorhanden ist. Zweitens ist dieser Wert im Vergleich zu einer mittelmässigen Solarthermikanlage nur als „demaskierend“ zu bezeichnen. Da holt man nämlich mindestens die gleiche Menge an Energie pro m2 und Jahr raus. Nur wesentlich zuverlässiger und zusätzlich mit der gelösten Option der Speicherung, ohne Schäden an Natur, Landschaft und ohne die gefürchteten Lärmemissionen.
Warum „1‘500 Meter Abstand“ und „Bau auf Ackerland“?
Der Abstand von ca. 1‘500 Metern entspricht den Forderungen der Kritiker weitgehend. Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft fordert die 10-fache Gesamthöhe, was in vielen Fällen diesem Abstand entspricht. Die Realität sieht aber komplett anders aus: Die an dieser Studie als Begleitgruppe beteiligte Suisse Eole propagiert einen Mindestabstand von unerklärlich geringen 300 Metern! Dieser unmenschliche Abstand wurde denn auch in der Gemeinde Saint Brais vom Projektleiter dieser Studie, Robert Horbaty, mit seiner Firma ADEV realisiert. Die 1‘500 Meter Abstand zum Wohnsitz der Befragten sind eine Beschönigung der aktuellen Verhältnisse. Das relativiert die Zustimmung der meisten Teilnehmer an der Umfrage, weil an anderer Stelle die Distanz zur Wohnlage als wichtiger Grund für die Ablehnung dargestellt wird (Studie Seite 266):
„Insbesondere die Auswirkung auf die Population des Rotmilans und die Entfernung zu Wohnsiedlungen beeinflussten die Wahl der Befragten“… „Insbesondere Opponenten waren bereit, für einen Windkraftausbau …finanzielle Mittel bereitzustellen: z.B. 9.25 EUR je Monat, um die Windkraftanlagen anstelle von 750 Metern 1‘100 Metern entfernt von Wohnbebauungen zu errichten …“
Auch das Kriterium „Bau auf Ackerland“ hat das Potenzial einer Verfälschung der Umfrageergebnisse. Die aktuellen Umfragen zum Erhalt von Wald und Natur zeigen eine klare Ablehnung von 80% der Bevölkerung gegen den Bau von Anlagen im Wald. Im schweizerischen Mittelland, wo die Suisse Eole verschiedenste Standorte im Wald propagiert und fördert, wäre die Zustimmung mit Sicherheit geringer ausgefallen, wenn dieses Kriterium getrennt abgefragt worden wäre.
Auch hier muss sich Götz Walter eine unprofessionellen Unterlassung vorwerfen lassen. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass die einseitig zusammengesetzte Begleitgruppe ihren Einfluss geltend gemacht hat.
Wissensstand zu Winkraftnutzung (Vor- und Nachteile) bleibt unberücksichtig
Die demokratische Meinungsbildung und das raumplanerische Nutzplanverfahren sehen eine intensive Information der betroffenen Bevölkerung vor. Wegen der seit Jahren laufenden Desinformationskampagne der Suisse Eole muss in der Beurteilung der Befragten unterschieden werden nach „Umfassend durch Befürworter und Gegner informiert“, „durch öffentliche Medien und Werbung informiert“ und „wenig informiert“. Dies hätte man mit wenigen Stichprobeartigen Fragen relativ einfach unterscheiden können.
Die vorliegende Studie sagt aus, dass eine bessere Bildung der Befragten eine tendenziell kritischere Beurteilung der Windkraftnutzung zur Folge hat. Effektiv ist der Grad des Wissens zum Thema Windkraftnutzung entscheidend für eine wie auch immer gelagerte Aussage der Befragten. Eine umfassend informierte Bevölkerung ist erst in der Lage relevante Gründe für oder gegen die Windkraft formulieren zu können. Dies wird in dieser Studie nicht im Ansatz berücksichtigt. Der Studie mangelt es hier an politischem Gespür. Sie bildet den vorgesehenen politischen Weg und die notwendige Meinungsbildung im Prozess nicht ab.
Widersprüche in der Grundlagenliteratur nicht berücksichtigt
Der Autor findet in der Grundlagenliteratur den Schluss „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keine Auswirkungen ..“ und einige Sätze weiter erwähnt er das Ergebnis einer griechischen Studie, die feststellt, dass „Eine Verringerung der Höhe der Windkraftanlagen würden sich die Befragten 243EUR – 509 EUR pro Jahr kosten lassen“. Hier müsste sich jeder seriöse Sozialwissenschaftler fragen, weshalb eine eher arme Bevölkerung bereit ist, für eine simple Reduktion der Höhe einer Windkraftanlage, einen jährlichen Betrag zu bezahlen, der dem mittleren Monatseinkommen eines griechischen Sozialbezügers entspricht. Warum geht man diesem Phänomen nicht tiefer auf den Grund? Die hier beschriebene Nötigung, die nur in zentralistisch regierten und oft unter starker Korruption leidender Staaten überhaupt möglich ist, stellt nur eine von mehreren massiven Differenzen zur Datenlage für die Schweiz dar.
Weil nach aktuellem Stand der demokratischen Rechte solche staatlichen Nötigungen in der Schweiz noch nicht möglich sind, arbeitet eine Koalition von rotgrünen staatlichen Funktionären und ebenso rotgrünen Politikern mit all ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln daran, diese Möglichkeit auch in der Schweiz einführen zu können. Der schleichende Abbau der Volksrechte durch diese Koalition wird mit den genau gleichen fadenscheinigen Argumenten geführt, wie wir sie in der Diskussion um die Windkraftnutzung erleben. Die einlullenden Argumente solch demokratiefeindlicher Machenschaften verstecken sich hinter politischen Bestrebungen wie das „Beschleunigte Bewilligungsverfahren für den Bau von Infrastrukturanlagen“. Damit möchte man den letzten Funken Vernunft in der aktuellen Energiediskussion – die kritische Bevölkerung – auch noch ausgehebelt.
Weitere Überlegungsfehler als Grundlage der Studie
Solarthermie mit weit besseren Resultaten als jedes Windkraftwerk
Während der komplett unzuverlässige, unsteuerbare Strom der Windkraftanlage gerade mal zu einem Drittel an der Steckdose eines Verbrauchers ankommt (150 KWh/a und m2), wird die gesamte Solarthermische Energie in Form der Gebäudeheizung (Einsparung fossiler Brennstoff) und Warmwasseraufbereitung (Einsparung von Strom) praktisch vollständig einem direkten Nutzen zugeführt. Es kommt erschwerend dazu, dass Solarthermie durch das linksgrüne Subventionskonstrukt KEV nicht gefördert wird. Ihre Verbreitung verharrt denn auch auf tiefem Niveau, obwohl sich unabhängige Energiespezialisten einig sind, dass wir damit im Gegensatz zur Windkraftnutzung einen spürbaren Beitrag an die Energiewende herbeiführen könnten.
Aber an der Solarthermie verdient die in Bern bestens etablierte Photovoltaik- und Windradlobby nichts. Die Politik und die Medien klären hier absichtlich nicht auf. Von einem Projekt namens „Akzeptanzförderung für Solarthermik“ des BFE haben wir bisher nichts gehört. Und wenn auch, es hätte bestimmt nicht einen dermassen hohen Betrag aus der Bundeskasse zur Verfügung, wie das bei der untauglichen Windkraft der Fall ist.
Laut einer Studie aus England1 trägt Strom aus Windkraft kaum an die Lastspitzen der Stromnetze bei. Ein grosser Teil des in der Anlage umgewandelten Stroms erreicht die Verbraucher nicht. Die aktuelle französische Stromstatistik2 weist einen verschwindend kleinen „marktfähigen Anteil“ von einem Drittel des erzeugten Stroms aus. Das bedeutet vereinfacht, dass die Stromgestehungskosten pro verbrauchtes KWh dreifach so hoch sind, wie generell ausgewiesen.. Es verwundert niemanden, dass in der Schweiz nur die Bruttoproduktionsdaten ersichtlich sind. Die Nettozahlen würden Bände sprechen, also werden sie der Bevölkerung vorenthalten. Versuche der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft, diese Daten zur Auswertung zu erhalten, scheitern am Filz der Strombranche und an der ungenügend geforderten Transparenz durch den Gesetzgeber. Man wundert sich nicht mehr: Unter dem Vorwand der Anonymität und Persönlichkeitsschutz werden die Informationen der Öffentlichkeit vorenthalten.
Es gibt keinen versorgungstechnischen Grund, Windkraftwerke zu bauen
Wegen dieser extremen Ineffizienz von Windkraftwerken in der Schweiz (ausnahmen bestätigen die Regel), die durch das Fehlen eines guten durchschnittlichen Windaufkommens begründet sind, können Windräder als „reine CO2-Schleudern und Steuergeldverdunster ohne jeden öffentlichen Nutzen, mit negativen gesamtwirtschaftlichen Folgen“ bezeichnet werden. Im europäischen Verbund der erneuerbaren Energien muss die extreme Unzuverlässigkeit und Unsteuerbarkeit des Windstroms mit dem Einsatz von konventionellen Kraftwerken gestützt werden. Rund um die Uhr. Dem Windstrom, muss aus systemischen Gründen noch mindestens 100 Gramm CO2-Emission pro erzeugte KWH zugerechnet werden.
Damit erübrigt sich jede Begründung für Windkraftwerke zur Einsparung von CO2. Die deutsche CO2-Statistik der Stromproduktion weist es aus. Nur in der Schweiz glaubt man ernsthaft weiterhin an dieses Märchen aus den Köpfen der Kernkraftgegner und Klimaalarmisten. Selbst an der Universität Zürich hält sich diese Aussage entgegen jeder fachlichen Realität. Es ist offensichtlich, dass alles unternommen werden soll, damit das von der breiten Bevölkerung nicht erkannt wird. Sonst würden sie an den Abstimmungen zu Windparks ein deutliches NEIN in die Urne legen. Diese Studie ist ein weiterer Mosaikstein in der schon Jahre andauernden Desinformationskampagne der Windradlobby.
Jahrelange Desinformationskampagne zur „Akzeptanzförderung der Windkraft in der Schweiz“ bleibt unberücksichtigt
Neben der fehlenden fachlich-objektiven Begleitung mangels echter Kritiker berücksichtigt die Studie wichtige Vorbedingungen zur Beurteilung dieser Umfrage NICHT. Die Folge der jahrelangen Desinformationskampagne der Suisse Eole und die Weigerung der Medien zu objektiver, kritischer Information der Bevölkerung sind ein Problem, das nur aus der Sicht der in der Studie „Skeptiker“ genannten Kritiker offensichtlich wird. Es herrscht in der Schweizer Medienlandschaft seit Jahren ein Konsens zur positiven Beurteilung von Windkraft. Das kommt nicht von ungefähr. Götz Walter war sich dieser Tatsache wohl kaum bewusst: Die Fachorganisation Suisse Eole erhält aus der Bundeskassse seit Jahren mehrere hunderttausend CHF pro Jahr für ein Programm zur „Akzeptanzförderung der Windkraft in der Schweiz“. Die von der Suisse Eole damit beauftragte Marketingfirma „IDEJA“ deren Besitzer auch offizieller Sprecher der Suisse Eole ist (Bernhard Gutknecht), versorgt die Medien und die lokale Bevölkerung professionell seit Jahren mit einseitiger Information. Götz Walter selber unterläuft dieser Denkfehler in massivster Weise, wenn er schreibt:
(Seite 206) „Lokale Opposition gegen Windkraftprojekte ist keine Seltenheit, und die Medien verschaffen Gegnern lokaler Windkraftprojekte grosse Publizität. Konflikte verkaufen sich eben besser als Erfolgsgeschichten.
Diese Aussage ist beeinflusst durch die befangenen Mitglieder der Begleitgruppe. Götz Walter hat sich hier offensichtlich mit den Vertretern der Windradlobby über das Problem des lokalen Widerstandes ausgetauscht und die an der Realität vorbeigehende Aussage als bare Münze genommen. Die obige Aussage ist aus der Sicht der Windradkritiker falsch. Sie entspricht auch nachweislich nicht annähernd den Tatsachen. Götz Walter kann diese Aussage nicht belegen. Es gibt dazu auch keine entsprechenden Studien.
Als Beispiel mag eine interessante Geschichte dienen, die tatsächlich so stattgefunden hat: Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft hat am 2. Februar 2012 eine nationale Pressekonferenz zur Vorstellung ihres Manifests „Energie und Landschaft“ einberufen. Obwohl die gesamte Presselandschaft der Schweiz detailliert und zweisprachig an den zentralen Ort des Zentrum Paul Klee in Bern eingeladen wurde, ist gerade mal ein einziger Journalist aus der Romandie erschienen. Die als prominente Vertreter eingeladenen Gäste, Philippe Roch und Frau Alt-Ständerätin Erika Forster konnten unser Anliegen zum Schutz der Natur und Landschaft vor der geplanten Verbauung durch die Windradlobby wegen offensichtlich mangelndem Interesse nicht erklären.
Wenn man dann in der hier kritisierten Studie von Götz Walter solche Sätze liest, wie oben erwähnt, muss man sich wie auf einem anderen Planeten vorkommen. Diese Wahrnehmungsstörung der verschiedenen Institute der Universität Zürich ist uns nicht verständlich. Diese Umstände deuten stark darauf hin, dass der Autor durch die Windradlobby beeinflusst wurde. Denn woher sonst könnten solche irreführenden Aussagen kommen?
Noch ein Bericht aus dem echten Leben: Es sei hier als weiteres Beispiel auf die Herbsttagung der AVES 2012 verwiesen, als der Journalist Markus Eisenhut (Co-Chefredaktor Tages-Anzeiger), Hanspeter Trütsch (Leiter Bundeshausredaktion SF) und Alex Reichmuth (Weltwoche) unter der Leitung von NR Philippo Leutenegger gemeinsam diese einseitige Berichterstattung zu Gunsten der windradfreundlichen Organisationen NWA, Greenpeace, WWF und Energiestiftung klar bestätigt haben. Der Eindruck einseitigen Berichterstattung ist demnach nicht nur ein subjektives Empfinden der Windkraftgegner, es ist klar nachvollziehbar und quantitativ sowie qualitativ mit wenig Recherchearbeit objektivierbar.
Warum Götz Walter diese Abklärungen nicht für notwendig befunden hat, bleibt uns ein Rätsel. Die sozialpsychologische Wissenschaft ist wohl der richtige Fachbereich für die objektive Beurteilung der Medien und ihrer Wirkung auf die Bevölkerung. Hier muss sich Götz Walter klar eine wissenschaftliche Unterlassung und studienergebnisrelevante Mängel vorwerfen lassen. Auch die unkritische Zitierung von Geissmann & Huber 2011 (Hohe Akzeptanz von Windkraftprojekten) lässt vermuten, dass Götz Walter Informationen ohne wissenschaftliche Grundlage verwendet hat.
Diskussion zur Aussage „Desinformationskampagne der Suisse Eole“
Wer einen Beweis der bestens funktionierenden Desinformationskampagne der Suisse Eole zusammen mit den verschiedenen „Grünen“ Organisationen braucht, dem sei Folgendes gesagt:
Die Fehler und Unterlassungen des Autors dieser Studie sind nur mit seiner eigenen Denkfaulheit und dem falschen Vertrauen in die Aussagen der Suisse Eole zu erklären. Wenn einem intelligenten, gut ausgebildeter Fachmann solche Unterlassungen passieren, wie sie hier kritisiert werden, kann man den Grund nur bei einer kulturellen massenhysterisch wirkenden Propaganda finden. Wir haben dazu mehrere historische Beispiele wie der Nationalsozialimus, der Maoismus, der Stalinismus und eigentlich alle massenpsychotischen Bewegungen der Menschheit. Aktuell kann hier die verbreitete Angst vor Strahlen (Radiophobie) und dem alarmistischen Verhalten durch den Klimawandel erwähnt werden. Sie sind sogar Teil der vorher erwähnten Desinformationskampagne, die sich bis in die universitären Ebenen unseres Staates verfolgen lassen. Eine fachliche Begründung oder eine kritische Auseinandersetzung ist oft nicht mehr möglich. Die Meinungen sind bei den Forschern oft politisch festgelegt. Das ist auch das Problem dieser vorliegenden Studie. Sie verrät sich durch das Vorhandensein von falscher Information und unterstellende Aussagen, ohne fachliche Begründung:
(Seite 276) „Neue-erneuerbare-Energie-Kraftwerke werden als wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen den Klimawandel wahrgenommen, es fällt Personen deswegen schwer, diese nicht zu befürworten“.
Dies ist eine klare Bestätigung einer desinformierten Gesamtbevölkerung. Der Autor scheint das nicht zu bemerken und lässt dadurch seine persönlichen Präferenzen klar erkennen. Wir können hier Seitenlang über den Verursacher des Klimawandels schreiben. Halten wir, um kurz zu bleiben einfach ein paar interessante Begebenheiten und letzte Erkenntnisse zum Thema Klimawandel fest:
- Die Erwärmung des Klimas stagniert trotz massiv erhöhtem Ausstoss und Anteil an CO2 in die Atmosphäre seit 15 Jahren. Das spricht klar gegen eine Priorisierung des CO2 durch den IPCC.
- Die von Al Gore und Manfred E. Mann propagierte „Hockeystickkurve“, die das IPCC im Jahr 2001 propagiert hat, ist schon längst als Fälschung und Manipulation von Daten entlarvt worden.
- Der aktuelle Bericht des IPCC und auch der erste Bericht des IPCC relativieren den extremen Temperaturanstieg und lassen die mittelalterliche Warmperiode und die kleine Eiszeit, aus der wir gerade kommen, wieder auferstehen. Durch die Manipulation von verschiedenen Wissenschaftlern mit einseitiger Absicht der Schuldzuweisung an das ungeliebte CO2 wurden diese beiden wichtigen und natürlichen Klimaereignisse der Vergangenheit bewusst wegmanipuliert.
- Aus klimahistorischer Sicht kann die aktuelle Erwärmung (und Nichterwärmung) besser mit natürlicher Zyklizität astronomischer, geologischer und solarer Ereignisse erklärt werden. Berichte der NASA und vieler weiterer Klimawissenschaftler äussern sich zunehmend skeptisch zu der von der IPCC geäusserten einseitigen Ursache von CO2 für den Klimawandel. Seit 15 Jahren findet keine Erwärmung mehr statt. Der gemessene CO2-Gehalt der Atmosphäre ist derweilen fröhlich im Steigen begriffen. Russische Wissenschaftler behaupten bereits die Ankunft einer „kleinen Eiszeit“.
Der Verdacht der gezielten Manipulation der gesamten Klimadiskussion durch politische Agenden ist naheliegend und gut begründet. Auch wenn abschliessende Einigkeit über diese veränderten Betrachtungsweisen der Wissenschaft noch nicht vorliegen, ist es doch verwunderlich, dass eindeutige Hinweise zu einer mehrheitlich natürlichen Klimaveränderung in dieser Studie konsequent ignoriert werden zu Gunsten der politisch „korrekten“ Ursache CO2. Damit wird der nächste grundsätzliche Gedankenfehler erst möglich:
Ein Wortspiel – ohne böse Absichten?
Die Wortwahl für die Befragten in der Studie ist tendenziell und demaskierend. Es gibt die „Befürworter“ und die „Skeptiker“. Weder „Kritiker“ noch „Gegner“ sind in der Schweiz auszumachen. Nur „Skeptiker“.
Die Anlehnung an die der grossen Mehrheit der Mitglieder der Begleitgruppe genehmen „Kritiker der Atomwirtschaft“ und die „Atomkraftgegner“ wurde wohl bewusst unterlassen. Gerade die Sozialpsychologie sollte mit der Wahl solcher verräterischer Bezeichnungen in Studien etwas vorsichtiger umgehen. Das mag aus der Sicht des Autors eine unwichtige Kleinigkeit darstellen. In Zeiten der von der etablierten Wissenschaft je länger je mehr grundlos als „Klimaleugner“ und „Klimaskeptiker“ bezeichneten Gegnerschaft einer ideologisierten und verpolitisierten Klimapolitik wurde die Wortwahl in dieser Studie gerade wegen der bekannten Einflüssen der Windradlobby in einem vorsätzlich negativen Sinn angewendet.
Per Definition sind „Skeptiker“ Zweifler, gehören demnach eindeutig zur ebenfalls erwähnten Gruppe der „unentschiedenen Personen“. Schon wegen der gebotenen wissenschaftlichen Exaktheit hätte man diese Gruppe als „Gegner“ bezeichnen müssen. Wer sich noch nicht entschieden hat, zweifelt und ist skeptisch. Die Gegner, die sich in der Schweiz bei der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft und europaweit bei der EPAW (Eropean Platform Against Windparks) vereinigt haben, sind sich schon seit Jahren einig: Sie wollen keine Windkraft. Weder bei sich noch bei anderen, denn sie ist für eine nachhaltige und effiziente Energiepolitik nicht sinnvoll anwendbar!
Die „Gegner“ der Windparks in der Schweiz, die Dachorganisation Paysage Libre – Freie Landschaft und ihre angeschlossenen, aus allen Regionen der Schweiz kommenden zwanzig Vereine haben sich diese Frage unter Beizug fundierter fachlicher Informationen beantwortet. Dieser Studie ist das egal. Was nicht sein darf, kann nicht sein – ein Ansatz, der die katholische Kirche in den Zeiten der Inquisition nachgelebt hat. Letzte Spuren finden wir noch heute in der Sozialpsychologischen Fakultät der Universität Zürich. Zu Ende gedacht bedeutet die Verwendung der Bezeichnung „Skeptiker“ einen kompletten Ausschluss der erklärten Gegner von Windkraft. Das ist etwa so, wie wenn die Energiepolitik von einem Tag auf den anderen die Organisationen Greenpeace, Energiestiftung und „Nie wieder Atomkraftwerke“ als nichtexistent bezeichnen würde. Auf diese Idee kommen Radio- und Klimaphobiker natürlich nicht. Sie sind überzeugte Sympathisanten einer oder mehrerer dieser Gruppen. Aus dieser Sichtweise muss man die echten Gegner von Windkraft ausschliessen und ignorieren. Das dogmatische Weltbild der Alarmisten lässt keine andere Wahl zu.
Fehlende Kalibrierung des Wissensstandes der Befragten
Was in der Fragestellung offensichtlich wird, ist das antwortentscheidende Mass an bestehendem Wissen der Befragten zur Nutzung der Windkraft. Eine Kalibrierung hätte eine wichtige Möglichkeit der Differenzierung und eine realistischere Auswertung der gegebenen Antworten erbracht. Im Ansatz ist das durch die Feststellung erfolgt, dass Befragte mit einer höheren Bildung tendenziell kritischer zu Windkraft eingestellt sind. Eine Bemerkung, die jeden Sozialpsychologen bei der Auswertung aufhorchen lassen müsste.
Nicht so bei Götz Walter. Auch seinem führenden Professor Heinz Gutscher scheint dieser aufkommende und höchst interessante Aspekt nicht aufgefallen zu sein. Eine wissenschaftliche Betrachtung dieses Hinweises hätte das von der Begleitgruppe und dem Autor unerwünschte Ergebnis erzeugen können, dass besser informierte Befragte eine zunehmend kritischere Haltung zu Windkraft einnehmen. Das würde die politische Einstellung der an der Studie beteiligten „Wissenschaftler“ in ihren Glaubenssätzen und Grundfesten erschüttern!
Die schreckliche Vorstellung der Universität Zürich: Das betonierte und von der Windradlobby beeinflusste Halbwissen der sozialwissenschaftlichen Fakultät zur erneuerbaren Energie hätte weiterentwickelt werden müssen. Das genau gleiche Verhalten, finden wir in den Mauscheleien um den Bericht des IPCC, der ja auch teilweise in Zürich geschrieben wurde! In seinem vierten Bericht hat der IPCC mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% behauptet, die menschliche CO2-Emission sei Schuld am Klimawandel. Davon ist heute kaum etwas übriggeblieben, das zur wissenschaftlichen Erkenntnis des Klimawandels auch nur die Spur beitragen könnte!
Die „Gegner“ von Atomkraft werden ernst genommen – warum die Gegner von Windkraft nicht? Weil sie „Skeptiker“ sind?
Aber gehen wir zurück zu der in dieser Studie behaupteten überproportionalen Beteiligung der „Skeptiker“ an Diskussionsforen und Gemeindeversammlungen:
Götz Walter diskreditiert die Beweggründe der Gegner ohne jede fundierte Datenlage einseitig als „lauten Protest einer Minderheit von Gegnern“. Eine andere Möglichkeit als Grund dieses Verhaltens ist dem Autor kein Gedanke wert. Man fühlt in der Beschreibung, dass der „laute Protest“ eine reine Gefühlsäusserung ideologisierter und mit falschen Informationen aufgehetzter Anwohner sein muss. Dabei unterlässt Götz Walter die einmalige Gelegenheit, der Frage nachzugehen, ob diese Anwohner vielleicht deshalb so klar gegen Windkraftwerke sind, gerade weil sie über mehr und bessere Informationen zu den Nachteilen von Windenergie verfügen.
Diese Möglichkeit scheint keinem Reviewer, keinem Begleiter und auch keinem Professor in den Sinn gekommen zu sein. Warum ist das so?
Götz Walter et Al. nehmen offensichtlich an, dass diese Möglichkeit nicht besteht. Interessant wäre diese Frage, hypothetisch gestellt, in Bezug auf die alles dominierenden Gegner von Atomkraftwerken. Würde Götz Walter dort auch einfach annehmen, dass diese Gegner keine guten Gründe vorzuweisen haben und sich ebenfalls nicht in der Lage sind, fachlich fundiert argumentieren zu können? Wo finden wir die wissenschaftlichen Grundlagen zur alarmistischen Radiophobie? Wohl kaum an der Universität Zürich. Wenn es diese Grundlagen denn überhaupt gibt …
Anleitung zur Falschinformation der Bevölkerung
Auf der Seite 776 berät der Autor die Windradlobby, wie die Bevölkerung am besten getäuscht werden kann:
„Um eine hohe lokale Akzeptanz zu gewährleisten, sollte eine Maximierung des regionalen Nutzens erfolgen.[…] einen kommunalen Fonds einzurichten, der sich aus den Einnahmen der Windkraftanlagen speist […] und für lokale Projekte wie z.B. Umweltschutzmassnahmen und Gebäudesanierungen genutzt wird. Durch diese Massnahmen […] wird allen Einwohnern ein möglicher Nutzen […] in Aussicht gestellt. […]Befragte messen einem Autarkiegedanken bezüglich einer umweltfreundlichen und unabhängigen Stromversorgung durch lokale Windkraftanlagen eine grosse Bedeutung bei.“
Es ist dem Autor und auch seinen Top-Energieexperten der Begleitgruppe offensichtlich entfallen, dass weder Autarkie noch Umweltfreundlichkeit oder Unabhängigkeit durch noch so viele Windräder je möglich sein werden. Aber genau diese diskutablen Elemente von Windkraft wollen mindestens drei Begleiter dieser Studie der Bevölkerung auf keinen Fall unter die Nase reiben. Sie zu diskutieren ist das Recht der Befürworter und der Gegner. Dass sie durch Götz Walter et Al. bereits als geschlossen betrachtet wird, ist offensichtlich. Das Ergebnis ist durch diese Studie zugunsten einer unkritischen Betrachtung einer wunderbaren und problemlosen Windkraftindustrie beantwortet worden. Es gibt gar keine Gegner von Windkraft. Nur unbedarfte „Skeptiker“.
Robert Horbaty, Reto Rigassi und Markus Geissmann tun in ihrer täglichen Arbeit Tag für Tag alles, damit fundierte Informationen nicht an die Bevölkerung weitergegeben werden können. Der Autor hat sich damit zum naiven Werkzeug der Windradlobby machen lassen. Oder, was viel schlimmer ist – er glaubt selber an die wissenschaftliche Relevanz seiner Aussagen.
Zusammenfassung der Erkenntnisse
Das Bundesamt für Energie wurde im Bereich Windkraftnutzung in den letzten 15 Jahren systematisch von Kernkraftgegnern und politischen Ideologen unterwandert. Diese wenigen Personen setzen die Mittel des Bundes einseitig zur Desinformation der Bevölkerung ein. Unter dem Programmpunkt „Akzeptanzförderung für Windkraft in der Schweiz“ werden Experten der Windradlobby dafür bezahlt, komplizierte technische Falschaussagen und Halbwahrheiten an die Medien und die Bevölkerung zu vermitteln. Das Bundesamt für Energie verfügt heute nur noch über wenig Kompetenz, was Energietechnik betrifft. Die technischen Fragen lagert das Bundesamt gerne und unkritisch an geneigte Branchenorganisationen aus. Was bei der Kernkraft von allen Seiten kritisiert wird, ist bei den neuen Erneuerbaren Energien hochwillkommen und allgemein akzeptiert. Die fachliche Einseitigkeit der Fachverbände passt den Verantwortlichen bestens in den Kram.
Für den neutralen Betrachter scheint es eine klare Trennung zwischen den Funktionären des Bundesamtes und der Branchenorganisation Suisse Eole zu geben. Da aber alle beteiligten Funktionäre auch in irgendeiner Form an der Branchenorganisation Suisse Eole beteiligt sind und teilweise wechselseitig auch bezahlt werden, ist diese Trennung reine Farce. Die Suisse Eole kann ihre Regeln im direkten Kontakt mit dem Bundesamt für Energie selber festlegen. Wir sehen das an verschiedenen Aussagen der Suisse Eole, die im internationalen Vergleich extrem abfallen (Menschenverachtende Distanz Windkraftwerke zu Wohngebäuden oder die seltsame Beurteilung von „Genug Wind haben“). Die Pressemitteilungen der Suisse Eole werden denn auch regelmässig von Angestellten des Bundesamtes mitunterzeichnet.
Das ist nur möglich, weil sich die verschiedenen Profiteure gegenseitig decken und dazu ein immenses Netzwerk anwenden, das sich über Parteien, Medien, geneigte Verbände und Profiteure erstreckt. Dieses Netzwerk ist keineswegs eine klassische Verschwörung. Die gut funktionierende Zusammenarbeit all dieser Interessenvertreter ist eher ein massen-psychotisches „Hinarbeiten“ zu einer „besseren Welt“. In totalitären Staaten hat man dieses psychische Phänomen der wahnhaften Aufschaukelung unter dem Begriff „Vorauseilender Gehorsam“ schon oft gesehen.
Die Interessengruppen sind stark vernetzt und dienen sich gegenseitig blind zu. Man kann das am besten als geistige Inzucht einer religiös ideologisierten Gemeinschaft beschreiben: Kernkraftgegner, Etatisten, Verkäufer und Hersteller von Solarpanels und Windrädern sowie ideologisierte Umweltverbände. Sie haben alle ein gemeinsames Interesse über das gesamte Spektrum des dargebotenen Filzes. Eine aufgeklärte Bevölkerung ist ihnen ein Gräuel. Abweichler werden auf allen Ebenen gemobbt und ignoriert.
Wie mit einer solchen Grundlage das komplexe Programms der Energiestrategie 2050 in eine funktionierende Realität gebracht werden soll, ist nicht nur der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft schleierhaft. Es ist wohl das Beste, wir glauben auch einfach daran. Glaube versetzt bekanntlich Berge.
Die vorliegende Studie von Götz Walter ist nur ein Mosaikstein in einem ganzen System zur Desinformation der Bevölkerung. Es ist eine der inflationär auftauchenden Studien aus dem Fundus der schweizerischen Universitäten und Ingenieurbüros, die von Beginn weg auf der Basis vorgegebener positivistischer Resultate der Öffentlichkeit eine wissenschaftliche Arbeit vorgaukeln sollen. Kritisch analysiert, fallen die ideologisch und monetär motivierten Aussagen in sich zusammen wie ein Soufflé.
Die Grundlagen dieser Studien lassen oft jede Wissenschaftlichkeit vermissen. Befangene Experten der Suisse Eole und Swiss Solar äussern sich ohne jeden fachlichen Konterpart in schönen Worten zur Problematik der Energiewende. Sie lassen dabei jede Objektivität schon im Ansatz vermissen. Es entstehen so illusionäre „Tatsachen“ wie die 100%-ige Versorgung durch den Einsatz der untauglichsten Technologien der neuen erneuerbaren Energie. Dabei sind die vorgeschlagenen Lösungen weder pragmatisch noch bezahlbar noch effizient oder durchführbar. Der gemeinsame Wahn aber hält alles schön und sauber zusammen.
Solarthermie als Beispiel der orchestrierten Verschiebung der öffentlichen Wahrnehmung
Als Beispiel kann hier die in der öffentlichen Diskussion inexistente Solarthermie dienen. Diese Technologie erreicht mehr nutzbare Energie pro m2 als jedes Windkraftwerk in der Schweiz. Im Unterschied zu Windkraft ist das Problem der Speicherung längst gelöst. Die Umwelt wird vor, während und nach dem Betrieb kaum belastet. Das regionale Arbeitsplatzpotenzial ist enorm und um Faktoren besser als die Windkraft. Das Einsparungspotenzial für den Stromverbrauch und die fossilen Energieträger ist enorm.
Nun muss man sich doch wundern, dass die aktuellen Installationszahlen rückläufig sind. Die Solar- und Windradlobby mit ihren Vertretern in der Politik und den Umweltverbänden verdienen damit nichts. Weil diese Technologie nur durch kantonale Direktzahlungen, aber nicht durch das KEV subventioniert wird, bildet sich keine finanzkräftige Lobby.
Dabei ist das Potenzial für eine gesicherte Versorgung durch die Solarthermie gross. Windkraftwerke können da nicht mehr mithalten, sie sind vor allem eine Belastung für den Betrieb eines stabilen Stromnetzes. Die produzierte Bruttoleistung der Windkraft fällt meistens dann an, wenn man sie nicht braucht1. Die Nettoleistung beim Verbraucher beträgt ca. 1/32 des ursprünglich produzierten und voll subventionierten Stroms.
Begleitet werden diese Massnahmen mit gut orchestrierter, alarmistischer und ungerechtfertigter Schürung der Angst durch Medien, Umweltorganisationen und geneigten Politikern vor einem zunehmend umstrittenen Klimawandel9. Es ist auffällig, wie vor allem die an diesem Netzwerke beteiligten Politiker auffällig oft finanziellen Nutzen für ihre privaten Beteiligungen daraus ziehen können. Die Umweltverbände benützen diese Umstände für die Verfolgung ideologischer und finanzieller Ziele. Die realistische Einschätzung der konstruierten Gefahr einer seit 15 Jahren stagnierenden Klimaerwärmung durch den Menschen würde das alles verhindern. Das schlechte Gewissen muss noch etwas länger bewirtschaftet werden.
Verschiedene Parteien aus dem linken Spektrum der Politik, mit einigen Ausnahmen auch im bürgerlichen Lager, verfolgen mit der bewussten Desinformation der Bevölkerung einen langfristigen Umbau des Staatsgebildes namens Schweiz. Der Einfluss des Staates soll verstärkt werden, die Rechte des Individuums sollen eingeschränkt werden. Das Thema Energie stellt zur Erreichung dieser Ziele lediglich das tragende Element zur Verfügung. Die meisten Protagonisten der Energiewende wollen gar keine optimale Lösung zur Frage der Energieversorgung oder des Klimas. Denn die haben wir bereits weitgehend. Aber Evolution war für Extremisten mit einer politischen Agenda noch nie der Weg. Es muss schon mindestens eine Revolution her. Die Umsetzung der Energiestrategie des Bundes ist eine Revolution. Sie wird ihre eigenen Kinder fressen.
Christof Merkli
Verweise zu Quellen
1 Stuart Young Consulting – Analysis of UK Wind Power Generation
4 EMPA, Lärm von Windkraftanlagen
5 Artikel zu von Windradlobby weggeredeter Pulsgehalt im Lärmspektrum von Windkraftanlagen.
7 Ecoinvent, Anteil CO2 im Lebenszyklus einer Windkraftanlage, Seite 70
8 Folien Swiss Eco Leaders Day vom 14. März 2013
9 Wolfgang Behringer, „Kulturgeschichte des Klimas“ / Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, „Die kalte Sonne“
10 Jonas Schmid / Florian Schuppli „Akzeptanz durch Kooperation?“
11 Anton Gunzinger Computersimulation „Vision trifft Realität“
Korrespondenz mit dem Autor, fortlaufend nach Datum
Datum: Fri, 01 Mar 2013 10:34:03 +0100
Sehr geehrter Herr Walter
Die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft ist die Dachorganisation aller lokalen Gruppen und Vereinen, die sich in der Schweiz gegen die Windkraft positionieren. Wir vertreten 20 lokale Vereine, die sich über das gesamte Gebiet der Schweiz verteilen.
Ich erarbeite eine Stellungnahme aus der Sicht unseres Verbandes zu ihrer Studie. Dabei ist mir aufgefallen, dass in den Unterlagen zwei wichtige Informationen nicht ersichtlich sind:
* Die Namen der 5 auserwählten Gemeinden
* Das Informationsschreiben an die Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben.
Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mir die fehlenden Informationen zukommen lassen könnten. Besten Dank. Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: 04.03.2013 09:44
Sehr geehrter Herr Walter
Ich habe versucht, Ihnen heute anzurufen. Sie waren nicht erreichbar und deshalb versuche ich es noch einmal per e-mail. Bei ihrem Arbeitgeber, der Advisory House sagte man mir, dass Sie per e-mail jetzt besser erreichbar seien. Der Fragenkatalog hat sich in der Zwischenzeit etwas verlängert. Es würde mir für eine objektive Betrachtung Ihrer Studie viel bringen, wenn ich folgende Punkte verstehen oder erhalten würde:
- Die Namen der 5 befragten Ortschaften
- Das Informationsschreiben an die Befragten (falls nicht die Beilage in der Studie dieser Beschreibung entspricht)
- Weshalb Sie auf die Partizipation der Paysage Libre – Freie Landschaft als Vertreterin der schweizerischen Opposition gegen Windkraftwerke verzichtet haben.
- Ihre „Declaration of Interests“ (DOI)
Es würde mich auch freuen, wenn Sie sich die Zeit nähmen, unsere Beurteilung vor der Veröffentlichung zu lesen. Wir würden Ihnen gerne die Gelegenheit einer kurzen, ergänzenden Erklärung einräumen. Wir sind daran interessiert, die vielen Unstimmigkeiten mit Ihnen auszuräumen und auf eine einwandfreie fachliche Ebene zu bringen. Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: Mon, 4 Mar 2013 12:08:15 +0100
Sehr geehrter Herr Merkli,
vielen Dank für Ihre Email. Gerne beantworte ich Ihre Anfragen:
- Zu Punkt 1: Leider kann ich Ihnen die Namen der Ortschaften nicht nennen. Diese sind anonym und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Ich bitte um Ihr Verständnis.
- Zu Punkt 2: Gerne stelle ich Ihnen das Anschreiben der Studie zur Verfügung; Sie finden das PDF-Dokument im Anhang.
- Zu Punkt 3: Im Rahmen der Studie wurden nur Daten von Einwohnerinnen und Einwohnern in Gemeinden mit potenziellen Windstandorten erhoben; Gemeinden, Projektentwickler, Vereine und andere Institutionen / Organisationen wurden nicht befragt.
Vielen Dank für Ihr Angebot an mich, Ihre Beurteilung vor der Veröffentlichung zu lesen und ggf. eine Erklärung meinerseits beizulegen. Würden Sie mir Ihre Beurteilung zuschicken, wenn diese vorliegt? Ich würde dann entscheiden, ob ich eine ergänzende Erklärung verfasse oder nicht. Mit freundlichen Grüssen: Götz Walter
Datum: Mon, 04 Mar 2013 13:54:30 +0100
Sehr geehrter Herr Walter
Vielen Dank für die Antworten und Unterlagen. Beim Punkt 3 haben Sie die Frage nicht richtig verstanden. Es ist uns schon klar, dass wir als Dachorganisation der Windkraftgegner nicht als Befragte teilnehmen konnten. Soweit habe ich das Konzept und die Methode begriffen. Ich stelle die Frage konkreter:
„Weshalb wurde die Studie ausschliesslich durch Vertreter der Windradlobby begleitet und die Vertreter der Opposition weder informiert noch für die Entwicklung der Methodik und Fragestellung beigezogen?“
Dass die Namen der Gemeinden anonym sind, kann ich nicht nachvollziehen. Ich empfinde das als eine äusserst problematische Schutzbehauptung, die Sie mir besser begründen sollten. Die Befragten sind als natürliche Personen absolut geschützt. Eine Nennung des Gemeindenamens weicht diesen Schutz nicht im geringsten auf. Wenn wir die Gemeinden nicht kennen, können wir die Qualität der Auswahl für die Befragung nicht nachvollziehen. Ich bitte Sie noch einmal mit allem Nachdruck um die Bekanntgabe dieser Orte. Wenn wir sie mühsam recherchieren müssen, kostet das viel Zeit und Geduld.
Ich habe Sie im weiteren auch um eine persönliche DOI (Declaration of Interests) angefragt. Die Interessenlage der Begleitgruppe ist mir bestens bekannt. Bitte legen Sie mir eine aktuelle Version Ihrer DOI bei.
Ich werde Ihnen die Beurteilung gerne vor der endgültigen Veröffentlichung zukommen lassen. Die Vorwürfe sind massiv. Ich muss annehmen, dass Sie durch die subtile Beeinflussung der Begleitgruppe in Ihrer Objektivität massiv behindert wurden. Diese Leute sind hinterhältig und schieben schon heute jede Verantwortung auf den Autor (Sie). Ich gehe momentan davon aus, dass Sie auf die Auswahl der Begleitgruppe keinen Einfluss nehmen konnten und dass diese Art der „Begleitung“ eine Vielzahl von Unstimmigkeiten in Ihrer Studie erklären kann. Wir kennen das Vorgehen dieser Leute schon seit Jahren. Uns überrascht gar nichts mehr.
Zwei Bedingungen muss ich allerdings stellen:
1. Sie geben diese von uns erstellte Analyse und alle darin enthaltenen Informationen an niemanden weiter, bis sie durch uns veröffentlicht wird. Sie erhalten im Gegenzug die mehrmalige Möglichkeit der Revision und Stellungnahme im gleichen Dokument (Abschluss der Revision und Veröffentlichung durch uns).
2. Wir versuchen die von uns erhobenen Vorwürfe gemeinsam auf einer kühl- fachlichen Ebene zu diskutieren bis wir eine gute Erklärung gefunden haben.Ich bin mir sicher, wir lernen beide so Einiges dazu.
Beeindrucken Sie mich bitte mit einer fundierten Ehrlichkeit. Bestätigen Sie mir die obigen Bedingungen in einem Antwort – e-mail und der Informationsaustausch findet sofort statt.
Mit freundlichen Grüssen:Christof Merkli
Wed, 06 Mar 2013 10:15:56 +0100
Sehr gehrter Herr Walter
Bitte verstehen Sie, dass ich bis zum Abend des 6. März (heute Abend) eine Reaktion zu meinen Vorschlägen von Ihnen benötige. Danach nehme ich an, dass Sie an einer Zusammenarbeit nicht interessiert sind. Wir wollen die Arbeit fortsetzen und haben kein Interesse daran weitere Tage verstreichen zu lassen. Eine Zusammenarbeit mit Ihnen in dieser Sache hätte uns sehr gefreut.
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: Wed, 6 Mar 2013 13:57:25
Sehr geehrter Herr Merkli,
vielen Dank für Ihre Email. Wenn Sie mir derart kurze Fristen setzen, erscheint mir eine Zusammenarbeit als nicht möglich. Vor diesem Hintergrund werde ich von einem Review Ihrer Beurteilung absehen; ich würde mich trotzdem sehr freuen, wenn Sie mir diese nach Veröffentlichung zuschicken könnten.
Kurz zu den von Ihnen angesprochenen Punkten:
„Weshalb wurde die Studie ausschliesslich durch Vertreter der Windradlobby begleitet und die Vertreter der Opposition weder informiert noch für die Entwicklung der Methodik und Fragestellung beigezogen?“ Antwort: Die Methodik der Untersuchung sowie die Konzeption und Konstruktion des Fragebogens wurde von mir als Forscher an der Universität Zürich verantwortet und durchgeführt. Weder „Vertreter der Windradlobby“ noch „Vertreter der Opposition“ hatten hier ein Mitspracherecht. Der fertige Fragebogen wurde Experten zum Review vorgelegt, wie in dem Schlussbericht vermerkt. Windkraftgegner wurden hier nicht beigezogen. Änderungen einzelner Items, die ich auf Basis des Reviews durchgeführt habe, waren allesamt inhaltlich begründet (Unklare Formulierungen, Anpassungen betreffend CH-spezifischer Begrifflichkeiten, Doppeldeutigkeiten, etc.). Von einer „subtilen Beeinflussung“, wie Sie schreiben, kann keine Rede sein.
„Anonymität der Gemeinden“ Antwort: Ich darf Dritten die Namen der Gemeinden nicht nennen, wie berechtigt deren Ansprüche auch sein mögen. Ich bitte hier weiterhin um Ihr Verständnis.
„DOI“ Antwort: Ich werde diese nicht ausfüllen. Ihnen muss meine Erklärung genügen, dass ich die Studie als Forscher an der Universität Zürich frei von jedwegen Interessenskonflikten und externen Einflüssen durchgeführt habe.
Ich bedaure jedwege Konflikte, die aus meiner Forschung entstehen. Bei einem so „emotionalen“ Thema wie die lokale Akzeptanz von Windkraftprojekten bin ich allerdings an Dissens mit Politikern, Projektentwicklern / Betreibern und Opponenten gewöhnt.
Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihrer weiteren Arbeit! Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter
Datum: Wed, 06 Mar 2013 15:02:32
Sehr geehrter Herr Walter
Vielen Dank für die Antwort.
… Na gut, damit werde ich wohl leben müssen, obwohl ich mit der Erklärung nicht im geringsten einverstanden bin. Ich glaube, hier liegt – gelinde gesagt – eine universitäre Wahrnehmungsstörung vor. Und wer keine DOI vorlegen kann, ist nun einfach mal suspekt. Im weiteren scheint es mir nicht logisch nachvollziehbar, dass eine Begleitgruppe, zusammengesetzt aus der Spitze der Windradlobby, auf die so begleitete Studie keinen einseitigen Einfluss haben soll.
Wenn Sie ernsthaft Einfluss auf unsere Beurteilung Ihrer Studie nehmen wollen und mit uns zu diesem Zweck eine minimale fachliche Diskussion ohne wenn und aber befürworten, senden Sie mir bitte die Bestätigung der beiden Bedingungen so bald als möglich.
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: Wed, 6 Mar 2013 15:58:06
Sehr geehrter Herr Merkli,
das kann ich gerne tun:
- Sie geben diese von uns erstellte Analyse und alle darin enthaltenen Informationen an niemanden weiter, bis sie durch uns veröffentlicht wird. Sie erhalten im Gegenzug die mehrmalige Möglichkeit der Revision und Stellungnahme im gleichen Dokument (Abschluss der Revision und Veröffentlichung durch uns).
- Wir versuchen die von uns erhobenen Vorwürfe gemeinsam auf einer kühl- fachlichen Ebene zu diskutieren bis wir eine gute Erklärung gefunden haben.Ich bin mir sicher, wir lernen beide so Einiges dazu.
Hiermit bestätige ich beide Ihrer Bedingungen. Ich behandle die von Ihnen erstellte Analyse streng vertraulich und leite sie nicht an andere Personen weiter. Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, einen detaillierten Review durchzuführen. Gerne schicke ich Ihnen nach ersten Lesen Ihrer Analyse eine ersten Eindruck / eine erste Meinung meinerseits; über einen weiteren Austausch würde ich dann zu diesem Zeitpunkt entscheiden.
Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter
Datum: Wed, 06 Mar 2013 17:53:31
Vielen Dank. Ich werde die Analyse noch mal überarbeiten und Ihnen dann zukommen lassen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Christof Merkli
Datum: Tue, 12 Mar 2013 12:01:32
Sehr geehrter Herr Walter
Beiliegend sende ich Ihnen das PDF zur Kenntnis und Reaktion.
Es würde uns freuen, wenn Sie trotz der sicherlich unangenehmen Thematik „bei der Stange bleiben“ und den Gang ihrer Kollegen im BFE in die Abteilung Leberwurst als einfachste Reaktion auf Kritik für einmal nicht beschreiten.
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: Thu, 14 Mar 2013 10:08:16
Sehr geehrter Herr Merkli,
vielen Dank für die Zusendung Ihrer Beurteilung meiner Studie. Es folgen meine Anmerkungen:
- Mein Name ist Götz Walter, nicht Götz Werner, wie z.B. auf dem Titelblatt Ihrer Beurteilung vermerkt.
- Wie in wissenschaftlichen Arbeiten üblich, gliedert sich der Schlussbericht in Einleitung, Methode, Ergebnisse und Diskussion. Im Kapitel „Einleitung“ führe ich einen Literaturreview durch; hier werden keinerlei Ergebnisse meiner Studie berichtet. Aussagen wie „Der Autor zieht aus seiner Befragung den Schluss „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keinen Einfluss““ (Seite 17 Ihrer Beurteilung) sind falsch, da ich hier keine Schlüsse aus meiner Befragung ziehe, sondern die Ergebnisse anderer Forscher berichte (obiges Zitat aus meiner Studie fasst die Ergebnisse einer Untersuchung in Deutschland zusammen). Ausserdem haben Sie mich falsch zitiert. Der Wortlaut in der Studie ist: „Die Höhe der Windkraftanlagen hatte hingegen keine Auswirkungen.“
- Ich bedaure, dass Sie sich von der Gruppenbezeichnung „Skeptiker“ angegriffen fühlen. Dies war von mir in keiner Weise beabsichtigt. Ich habe vollstes Verständnis für die Positionen sowohl von Windkraftgegnern als auch -befürwortern. Wie ich in meiner Studie schreibe, ist eine Abstimmung unter den Einwohnern pro / contra lokaler Windkraftprojekte ein vielversprechender Weg, basisdemokratisch über Bau bzw. Nicht-Bau von Windkraftprojekten zu entscheiden.
- Ihre Kritik bezieht sich an vielen Stellen generell auf den Ausbau der Windkraft, nicht auf meine Studie. Gemäss meiner Einschätzung haben Ihre Kommentare keinen Einfluss auf die Validität meiner Forschungsergebnisse.
Ein detaillierterer Review ist mir zu diesem Zeitpunkt leider nicht möglich. Dies ist nicht in einer fehlenden Wertschätzung Ihrer Position begründet. Ich fand unseren Austausch sehr interessant und kann sicherlich aus Ihrer Beurteilung wertvolle Anregungen für meine weiteren wissenschaftlichen Arbeiten ableiten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich für einen weiteren Austausch betreffend Ihrer Beurteilung nicht zur Verfügung stehe. Ich würde mich allerdings freuen, wenn Sie mir die finale Fassung der Beurteilung zuschicken könnten, sobald diese verfügbar ist. Wie vereinbart, habe ich Ihre Beurteilung vertraulich behandelt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mit freundlichen Grüssen, Götz Walter
Datum: Thu, 14 Mar 2013 16:26:49
Sehr geehrter Herr Walter
Vielen Dank für die prompte Reaktion. Entschuldigen Sie bitte die Namensverwechslung von „Walter“ zu „Werner“ in Teilen des Textes.
Ihre Einwände kann ich gut nachvollziehen. Sie sind mindestens auf den ersten Blick auch logisch. Ich werde das Dokument in diesem Sinn überarbeiten und korrigieren. Es liegt mir fern, irgendetwas hineinzuinterpretieren, was nicht ist. Danke für diesen Hinweis.
Forschungsresultate, wie das Vorliegende, werden von den Profiteuren der Windradlobby dazu missbraucht, die Bevölkerung von den wahren Problemen der Energiewende abzulenken. Das ist der Grund für diese relativ fundamentale Kritik. Ich erwarte von der Uni Zürich fundiertere Studien zu solch wichtigem Grundlagenwissen, die von der Politik als Argument für konkrete Umsetzungverordnungen zur Energiestrategie 2050 benützt wird.
Ich hätte allerdings Lust, mit ihnen über unsere Einschätzung der vorgeworfenen Subjektivität oder Ihrer „universitären Wahrnehmungsstörung“ zu diskutieren. Wenn Sie schreiben, Sie hätten vollstes Verständnis für alle Beteiligten, kann ich mir daraus keinen Reim machen. Sie nehme mir damit zwar erfolgreich den Wind aus den Segeln, aber eine Erklärung ist das nicht. Warum erklären Sie die festgestellte Befangenheit der Studienbeteiligten nicht? Darf ich also annehmen, dass Sie diesen Vorwurf ohne Widerspruch zur Kenntnis nehmen? Ich glaube kaum.
Mit Ihrer Schlussfolgerung “ … haben Ihre Kommentare keinen Einfluss auf die Validität meiner Forschungsergebnisse“ bin ich absolut nicht einverstanden. Es mag in meiner Beurteilung einige Mängel haben, aber an meiner Schlussfolgerung ändert das nur wenig. Denn die angesagten 1’500 Meter Abstand zwischen Windkraftwerk und Wohnlage sind eine Zentrale Vorbedingung, die so in der Schweiz leider nicht der Realität entspricht. Der Einfluss der Begleitgruppe ist damit auch nicht vom Tisch. Die mangelnde Transparenz zu den gewählten Befragungsregionen schon gar nicht.
Und das sind relevante Teile Ihrer Studie, die nicht wissenschaftlichem Standard entsprechen. Die strukturelle Einteilung der Studie in Einleitung, Methode, Ergebnisse und Diskussion ist in Ordnung. Die Ergebnisse sind jedoch deshalb als fraglich zu bezeichnen, weil die Grundlagen mangelhaft sind. Ich versuchte das in meinem Text darzulegen. Darauf gehen Sie mit keinem Wort ein. Das macht mich – gelinde gesagt – skeptisch. Ob Sie meine Beurteilung wohl wirklich gelesen haben?
Ich bitte Sie, legen Sie Ihre psychologisch perfekte Schaumschlägerei endlich ab, und antworten Sie mir so, dass dieser Austausch etwas mehr Fleisch am Knochen kriegt. So leicht kann man mich nicht besänftigen. Ich muss Ihnen gestehen, dass mich diese professionelle Art der Deeskalation beeindruckt. Aber wenn das Ergebnis nur warme Luft ist, kommt es nicht darauf an, ob Sie mich komplett ignorieren oder weiterhin schöne, aber nichtssagende Sätze formulieren.
Sie kriegen die endgültige Version auf jeden Fall! Nehmen Sie ruhig noch etwas Einfluss darauf! Es wäre mir mehr als recht!
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
Datum: Tue, 19 Mar 2013 20:41
Sehr geehrter Herr Walter
Ich schliesse die Arbeit zur Beurteilung Ihrer Studie jetzt ab. Wenn Sie meinen Ausführungen noch etwas beifügen wollen, müssen Sie das sofort tun.
Mit freundlichen Grüssen: Christof Merkli
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