ENERCON lärmt mit Pulsgehalt, das ist richterlich festgelegt

Erinnern wir uns an die Aussagen der Suisse Eole in ihrer Werbebroschüre „Eole-Info Nr. 21“ und an den Artikel in diesem Blog mit dem Titel „Die Uneinsichtigkeit ist das Geschäftsmodell„. Der Windradhersteller ENERCON und auch die Suisse Eole haben immer behauptet, es gäbe keine sogenannte Impulshaltigkeit im Lärm von Windrädern. Jetzt sagt das Oberlandgericht München abschliessend und nicht das erste Mal klar, dass dem nicht so ist. Es hat die einseitigen Windmessungen der Betreiber und Hersteller zurückgewiesen und sagt abschliessend klipp und klar, dass Anlagen vom Typ ENERCON 82 über diese Lärmeigenschaft verfügen und deshalb ein Zuschlag von 3dB für die Lärmbelastung zulässig ist. Zitat aus dem Donaukurier vom 14. August 2012:

„Unter diesem Schallphänomen versteht man ein amplitudenartiges Geräusch. Es steige schnell an und falle rapide wieder ab „wie ein Hammerschlag“, so die Richter.“

Lügen haben kurze Beine

Die Suisse Eole hat im November 2010 in üblicher Manier irgendeine unauffindbare Studie zitiert, die den Windrädern jeglichen Impulsgehalt abgesprochen haben (Eole-Info Nr. 21). Sie hat sich dabei klar gegen die ebenfalls eindeutigen Aussagen der EMPA gestellt, die dieses Phänomen sogar mit einem Zuschlag von 4 dB berücksichtigt. Im Gegensatz zur Suisse Eole hat die EMPA diese Aussage wissenschaftlich fundiert und liegt damit in einer klaren Linie mit den meisten professionellen Akustikern dieser Welt. Es war schon damals offensichtlich, dass die Marketingfirma IDEJA wieder mal eine durch das Bundesamt für Energie indirekt bezahlte Werbekampagne lanciert hat. Der Wahrheitsgehalt von Werbung ist uns hinlänglich bekannt. Das Problem dabei ist nur, dass sowohl die Bundesbehörden und auch die Suisse Eole diese Falschinformation als „Expertenmeinung“ verkauft haben. Die „Experten“ des Bundes und der Suisse Eole haben sich ein weiteres Mal selber zum Gespött gemacht. Zitat Eole-Info Nr. 21:

„Deutsche Experten kommen vor dem Erfahrungshintergrund von 20 000 installierten Windenergieanlagen und auf Basis gründlicher Messungen zu ganz anderen Schlüssen. Ein 40-seitiger Bericht, wiederum aus Nordrhein-Westfalen, dokumentiert die Messungen an einer Enercon E-70. Das leicht an- und abschwellende Geräusch wird sowohl subjektiv als auch aufgrund eines standardisierten Messverfahrens (Referenzmesspunkt im Abstand von 134 m von der  Rotorebene; Differenz zwischen Taktmaximalpegel und Mittelungspegel) als weder ton- noch impulshaltig eingestuft. Übertragen auf Schweizer Verhältnisse heisst das: Die Pegelkorrektur ist gleich 0 dB zu setzen. Punkt.

Mit dieser Falschaussage hat sich die Suisse Eole endgültig auf die Ebene der Sprücheklopfer- und Stammtischmentalität begeben. Politiker und Behörden, die sich von dieser billigen Lobbyorganisation weiterhin beraten lassen, kann man nicht länger als ernsthafte Partner für die Energiediskussion bezeichnen.

Das Bundesgericht sieht es auch so

Auch das schweizerische Bundesgericht hat diese härtere Linie vor kurzem unterstützt. Es äussert sich ebenfalls klar zu einer qualitativen Verbesserung der getätigten Windmessungen und bezeichnet die bisherigen Messungen der Betreiber als ungenügend. Die Suisse Eole sieht sich je länger je mehr isoliert in ihrer fachlichen Inkompetenz. Man kann sich nur wundern, dass das Bundesamt für Energie immer noch mit diesen Leuten zusammenarbeitet und diese schwache Leistung namens „Akzeptanzförderung für Windkraft“ auch noch mit jährlichen CHF 500’000.- honoriert. Das kann man nur mit dem Wort „Filz“ erklären. Unsere Bundesämter sind in letzter Zeit stark unter Druck geraten, weil sich Beamte keinen Dreck um interne Beschaffungsvorschriften kümmern, ihren Verwandten Jobs verschaffen und ihren Freunden Subventionen zuhalten. Im Bundesamt für Energie sitzen die Vertreter der Windradbetreiber und tun alles, um ihren Sponsoren die Wünsche von den Lippen abzulesen und sofort umzusetzen. Ein verwirrter Bundesrat unterschreibt alle Vorlagen aus den Tiefen der Korruption, weil er fachlich auf diese Leute angewiesen ist. Die wendehälsigen Politiker des National- und Ständerats überspielen ihre Inkompetenz mit grossartigen grünen Parolen.

Wer sagt dem Kaiser, dass er keine Kleider trägt?

Es findet sich niemand, der das tun könnte.

Auch die Minister haben keine mehr.

Lesen Sie dazu passend: Des Kaisers neues Windrad

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