Frankreichs grüner Sommer 2012: Sieben KKW Nennleistung aus Windkraft ergeben garantierte 38 MW Strom

Unter Präsident Hollande will jetzt auch Frankreich zu den grossen Ländern der grünen Energiebranche aufschliessen. Schon sind eine Leistung von 7’020 MW (7 GW) installiert, was der Nennleistung von 7 Kernkraftwerken à la Gösgen entspricht. Die Erwartungen sind gross, will Hollande im Jahr 2020 doch ganze 25% weniger Strom aus Kernkraft umwandeln. Effektiv ist das eine Reduktion von 33% weniger Kernkraft gegenüber dem heutigen Anteil von 75% der Stromerzeugung, welcher Frankreich heute aus dieser Technologie gewinnt. Ist Frankreich auf dem Weg zur Energiewende?

Die Sommerzahlen zeigen ein anderes Bild

Frankreich weist seine Energieproduktionsleistung akribisch nach und veröffentlicht diese Zahlen schon seit Jahren. Das ist mit Ausnahme der protektionistischen Schweiz ganz normale Usanz in Europa. Man muss nichts verbergen, der Einsatz von grüner Energie wird mit viel Pragmatismus und einem verständnisvollem Lächeln betrachtet. Die europäischen Produktionsdaten für die erneuerbaren Energieen sind allerdings dramatisch schlecht. Europa hat bisher 100’000 Windkraftanlagen  installiert aber ein beachtenswerter Beitrag an die gesicherte Stromversorgung lässt auf sich warten.

Gegenüber der Produktion von erneuerbarer Energie in der Schweiz ist das geradezu eine Erfolgsgeschichte. Die schweizer Behörden, die das Netz betreibende Swissgrid und die Stiftung KEV (Kostendeckende Einspeiseverfügung) behalten diese Zahlen unter Verschluss, weil die grüne Strombranche sonst Gefahr laufen würde, als das erkannt zu werden, was sie wirklich ist: Ein Potemkisches Dorf. Man könnte den grössten politischen Schwachsinn seit der Gründung der Eidgenossenschaft aufdecken.

Aber bleiben wir in Frankreich. Hier sehen wir im Detail, wie die Energiewende zur Lachnummer verkommt: Betrachen wir die untenstehende Grafik aus dem Informationsdokument des französischen Stromnetzbetreibers RTE. „Abdeckung des Stromkonsums durch die Windkraftproduktion„. Es soll zeigen, was der Anteil der Windkraft an der Gesamtstromversorgung Frankreichs im Juli und August ausmacht. Man beachte die seltenen Spitzen von einmal 11% an einem einzigen Tag und die drei Spitzen um 8% während weniger Stunden. Der Rest dümpelt bei gerade mal 4% herum.

Den Gipfel des Stromtales erreichen wir jeweils bei den roten Pfeilen. Da und genau da liegt das unlösbare Problem der Windkraftnutzung generell:

Wer liefert bei solch häufigen Flauten den dringend benötigten Strom?

Wer in dieser Situation vom Abschalten des kostbaren und zuverlässigen Stroms aus Kernkraftwerken spricht und gleichzeitig die einzige Alternative Gas als Lösung vorschlägt, kann nur als Klimaignorant bezeichnet werden. Die gleichen Ideologen, die einer unerklärlichen Paranoia vor radioaktiver Strahlung schon in kaum messbaren Dosen nachleben, wollen auch Eisbär Knut und das Klima schützen.

Wie soll das gehen, wenn sie DIE Technik mit erfundenen Vorurteilen und mit dem Schüren von nicht nachvollziehbaren Ängsten schlecht machen, die über die geringsten Vermeidungskosten zur Verhinderung des CO2 Ausstosses verfügt? Kernkraft hat auch absolut betrachtet den wesentlich kleineren Ausstoss von CO2  zu verantworten als die Produktion von unzuverlässigem Strom aus Windkraft.

Man kann nicht beides haben: Keine Kernkraft und keine fossilen Brennstoffe funktioniert nicht

Man kann beim besten Willen nicht den Ast absägen, auf dem die gesamte westliche Wirtschaft sitzt (Kernkraft) und gleichzeitig das Sicherungsseil durchschneiden (fossiler Brennstoff), das einen vor dem Absturz schützt. Das sehen sogar bekannte klimaneurotische Exponenten der NGO „Friends of the Earth“ wie George Monbiot ganau so:

„The environment movement has a choice. It has to decide whether it wants no new fossil fuels or no new nuclear power. It cannot have both. I know which side I’m on, and I know why. Anyone who believes that the safety, financing and delivery of nuclear power are bigger problems than the threats posed by climate change has lost all sense of proportion.“

Übersetzung: „Die grüne Bewegung hat die Wahl. Sie muss sich entscheiden, ob sie keine fossilen Brennstoffe oder keine neuen Kernkraftwerke will. Man kann nicht beides haben. Ich weiss, auf welcher Seite ich stehe und ich weiss auch warum. Jeder der glaubt, die Sicherheit, die Finanzierung und die Verbreitung von Kernkraft sei das grössere Problem als die Nachteile des Klimawandels, hat jeden Sinn zur Verhältnismässigkeit verloren.“

Der minimale Anteil aus 7 GW installierter Windkraft an der Versorgung Frankreichs beträgt 1% oder 38 MW. Das ist die entscheidende Zahl. Selbst mit dem Bau des 100-fachen Anteils von Windkraft in Europa wird dieser gesicherte Anteil prozentual nicht wesentlich grösser. Ohne Kernkraft muss der fehlende Strom zum grössten Teil und unter Verwendung fossiler Brennstoffe ergänzt werden.

Als Vergleich: Strom aus Kernkraft erreicht eine gesteuerte Verfügbarkeit von 90%. Alle Windkraft dieser Welt wird diesen Wert niemals auch nur annähernd erreichen.
Beginnen wir doch schon mal mit Sparen. Oder sollten wir besser diese weitverbreitete psychische Krankheit namens Radiophobie kurieren? So viele Psychologen gibt es gar nicht, die nötig wären, diese geistige Verwirrung Europas aufzulösen.

Man muss es sagen, wie es ist

  • Windkraft ist teuer, klimaschädlich, naturzerstörend. Die daraus gewonnene Energie ist unzuverlässig, unsteuerbar und deshalb minderwertig. Man gibt alles was einem lieb und teuer ist (Vermögen, Ruhe, Gesundheit und Erholungsraum) und kriegen tut man unter dem Strich: NICHTS
  • Kernkraft ist günstig, sicher und auf viele hundert Jahre gesicherte Energiequelle der Menschheit. Sie schont die Natur. Man musste und muss viel für diese Technik investieren. Dafür erhält man: ZUVERLÄSSIGE UND SAUBERE ENERGIE

Viel investieren müssen wir demnach sowieso. Wählen wir doch eine Energiequelle, die der Menschheit auch etwas Greifbares bringt. Und eine, die erst noch den kleinsten ökologischen Fussabdruck aller Energieumwandlungstechnologieen aufweist. Auch eine, die weltweit die wenigsten Menschenopfer fordert: Kernkraft.

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2 Trackbacks von "Frankreichs grüner Sommer 2012: Sieben KKW Nennleistung aus Windkraft ergeben garantierte 38 MW Strom"

  1. am 30. September 2012 um 09:00
  2. am 8. Dezember 2012 um 11:21