Wir erleben das grosse globale Energietheater

Die europäische Energiepolitik entwickelt sich immer mehr zu einem skurrilen, kafkaesken Theater. Die hochgelobte Energiewende, wie sie durch 80% nachplappernder Mitläufer und 90% vorauseilender Politiker repetitiv gefordert wird, zeitigt in ihrer Umsetzung je länger je mehr unlösbare Probleme.

Seit Jahren weiss man, dass diese geträumten Luftschlösser namens „Neue Erneuerbare Energie“ systemische Probleme und Nachteile zur Folge haben, die sich aktuell immer deutlicher abzeichnen. Während die unbelehrbaren Kernkraftgegner und ihre in praktisch allen Schaltstellen der Macht delegierten Marionetten immer noch felsenfest davon überzeugt sind, Japan oder Deutschland könne ohne Thermische Kraftwerke und auch noch schmerzlos in ein neues, schwammig formuliertes „erneuerbares Energiezeitalter“ übergeführt werden, hat sie die Realität schon eingeholt. Geld war schon immer ein überzeugendes Argument.

Uralt-Kraftwerke sollen Blackout verhindern

Die deutsche Netzagentur, letzten Winter bereits haarscharf am energetischen GAU vorbeigeschrammt, will alte Kohlekraftwerke wieder ans Netz schalten. Diese Kraftwerke wurden deshalb ausser Betrieb genommen, weil sie exorbitante Mengen an CO2 ausstossen und durch den Einspeisevorrang der erneuerbaren Energieen aus Windkraft und Sonnenkraft nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Die systematische Unzuverlässigkeit der Wind- und Sonnenkraft täuscht auch mit einer installierten Leistung von 8 GW (Solar) und bald 30 GW (Wind) allein in Deutschland nicht darüber hinweg, dass 98% des potentiellen Windstroms und 90% des Sonnenstroms durch konventionelle Kraftwerke im Parallelbetrieb gesichert werden müssen.

Um es einfach auszudrücken: Europa leistet sich gerade EINE konventionelle Stromversorgung für die Realität und EINE ZWEITE, grüne Stromversorgung, die einzig für das gute Gewissen wie ein wunderbarer, sauberer Teppich über den dreckigen Fussboden gelegt wurde. Der dreckige Boden unter dem grünen Teppich darf keinesfalls gereinigt werden, sonst würde das wackelige Gebäude sofort einstürzen.

Die kosten der konventionellen Stromversorgung sind bekannt: Fossil, endlich, dreckig und je nach Ansicht auch ziemlich gefährlich. Die Kosten der neuen, grünen Stromversorgung: Genauso fossil, genauso endlich, genauso dreckig und je nach Ansicht noch etwas gefährlicher. Mit Sicherheit ist die „Neue Stromversorgung“ unbekömmlich für das Landschaftsbild, die Wirtschaft, den Wohlstand, die Gesundheit und vor allem für den gesunden Menschenverstand. Die Kosten dieses Theaterspektakels sind immens. Europa baut Windräder, die systemisch kaum funktionieren, Solaranlagen, die bei der Herstellung schon so viel CO2 emittieren wie sie Giftstoffe zurücklassen. Die dadurch in Europa entstandenen Arbeitsplätze werden jetzt aktuell wieder abgebaut und mit billiger Kinderarbeit aus Indien und China ersetzt. Der Effekt für das globale Klima: Die jährliche weltweite Zuwachsrate an emittiertem CO2 steigt RAPIDE an.

Sparen, warum?

Man kann jeden Energieexperten fragen. Egal ob links, grün, rot, braun oder schwarz: Alle wissen genau, dass wir sparen, optimieren, isolieren und verzichten müssen. In der Praxis sehen die Zeichen aber ganz anders aus. Da schiessen  neue Windfarmen, Solarfarmen und Biogasanlagen wie Pilze aus dem Boden. Das ist viel lukrativer als „sparen, optimieren, isolieren“ oder gar „verzichten“. Denn nur hier fliesst das Manna des Staates so richtig. Die Subventionsanreize, erfunden von Lobbyisten jener Branchen, die davon profitieren, bewirken genau das Gegenteil: Jeder durchschnittlich gebildete Medienkonsument hat den Eindruck, wenn wir nur genug Windräder und Photovoltaik in die Natur pflanzen, könne man weiter so verschwenderisch mit Energie umgehen. Das Grundübel dieses beabsichtigten Verwirrung der Bevölkerung ist, dass diese Menschen nicht im Ansatz verstehen, wie und was sie an Energie verbrauchen. Deshalb ist es so  einfach, der grossen Masse von Konsumenten Bären für Bären aufzubinden. Erst wenn der Bevölkerung später die Rechnung präsentiert wird, besteht eine kleine Chance, dass sie begreift, welchen Rattenfängern sie jahrelang aufgesessen ist. Rattenfänger, die ihrerseits den Rattenfängern der Solar- und Windbranche aufgesessen sind: Die Politiker. Es kann von keinem Menschen verlangt werden, dass er ein Problem erkennt, das ihm von seinen Führern als „auf wunderbare Weise gelöst“ präsentiert wird. Ich bin gespannt, wie sich diese Politiker in zwanzig Jahren herausreden.

Es wäre lösbar, wenn …

Eine ehrliche Aufklärung der Massen wird nicht möglich sein, solange profitorientierte Geschäftemacher alle Schalthebel in Politik und Wirtschaft in den Händen halten. Energiepolitik muss unabhängig von jeglichen privaten Interessen erfolgen, nur dann hat sie eine Chance, die dringend notwendige Objektivität zu entwickeln. Was wir heute im Schweizerischen Bundesamt für Energie vorfinden, ist ein kläglicher Rest dieser einst kompetenten Behörde. Da gibt es keine unabhängigen Windkraftexperten, sondern nur eine Marionette der Suisse Eole. Diese Marionette legt der Bundesrätin Doris Leuthard regelmässig Vorlagen für Energieverordnungen vor, die direkt aus der Feder des Branchenverbandes Suisse Eole stammen. Die Abteilung für Solarenergie, das darf man annehmen, funktioniert genau gleich. Es werden hunderttausende von Schweizer Franken dafür ausgegeben, die Bevölkerung mit „Experten“ glauben zu machen, die Schweiz sei ein gutes Windland und das bisschen Wind genüge vollauf für einen grossen Beitrag an die zukünftige Stromversorgung.

Es ist allerdings seltsam, dass bei diesem Konstrukt um Subventionen in Milliardenhöhe ausgerechnet diejenigen Anlagen besser subventioniert werden, die an „schlechteren Standorten“ gebaut wurden und deshalb den Gipfel der Ineffizienz noch etwas erhöhen. Oder warum die Referenzerträge der schweizer Windkraftwerke im Vergleich zu ihren Schwestern in Deutschland gerade mal einen Drittel erreichen müssen. Oder warum bei den Themen, diskutiert in den „Arbeitsgruppen für die Energiestrategie 2050“ von Doris Leuthards BFE ausgerechnet die Windkraftwerke nicht diskutiert werden durften. Oder warum in allen europäischen Ländern die aktuelle Nettoleistung von Windfarmen im Internet ersichtlich sind – in der Schweiz aber auch nach mehrmaligem Nachfragen beim BFE, der Stiftung KEV und der Swissgrid nicht einmal eine veraltete Liste veröffentlicht wird. Die Geheimniskrämerei soll den grössten Schwachsinn verdecken, seit es eine Energiepolitik in der Schweiz gibt: Die Subvention von ungeeigneten Anlagen zur Produktion von wenig zuverlässiger Energie.

Wie ein roter Faden zieht es sich durch diese verworrene Energiepolitik: Ausgerechnet „Energieexperten“ verfallen regelmässig dem Irrtum, jedes kleinste Rinnsal, jedes Häuchchen Luft und jeden Sonnenstrahl auffangen zu müssen, sei der Weg ins Glück. Jeder Ingenieur, der mal eine Schraube selber angezogen hat, weiss, dass diese Logik dem exakten Bauplan eines höchst ineffizienten Systems entspricht. Lassen wir das weiterhin zu, leben wir bald in der Maschinenstadt aus dem Film Matrix – Revolutions. Damit das kaum funktionierende System noch eine systematische Funktionsunfähigkeit dazu bekommt, wird jetzt das alle Verteilprobleme lösende „Smart Grid“ erfunden. Damit die ABB, die Siemens, die Kabelwerke, Stahlimporteuere und Baufirmen auch noch ein paar Milliarden – für nichts – garnieren können. Die Bevölkerung muss wohl mit Blindheit geschlagen sein, um diesen systematischen Oberfurz unserer Politiker nicht schleunigst bachab zu schicken.

Wenn die Bevölkerung systematisch aufgeklärt würde, wie man Strom spart, wie man weniger Benzin verfährt und wie man ohne Komforteinbusse auf einen grossen Teil seines Energiekonsums verzichten könnte, dann wäre diese Energiewende nicht so unmöglich zu erreichen. Aber wenn man das Volk mit immer neuen Vorschriften und Regeln zu seinem Glück zwingen will, wie das vor allem grüne und linke Politiker anstreben, dann kann das auf keinen Fall funktionieren. Es hat noch nie funktioniert, weil die Bevölkerung nicht so dumm ist, wie ihre Politiker das gerne haben würden.

Noch ein Beispiel aus der Realität: Elektrobikes und – mobiles

Es sollte vielleicht mal jemand sagen, woher die Energie stammt, welche für die Ladung der Batterien der beliebten „grünen“ Langsammobilität namens Elektrobike benützt wird. Bis zu 80% dieses Stroms wird in Kernkraftwerken produziert. Wieviele grüne Atomkraftgegner fahren wohl mit Atomkraftbetriebenen Elektrobikes? Die Antwort: Immer mehr! Und noch besser: Der durschschnittliche Anteil aus fossil und thermisch hergestelltem Strom beträgt immer noch rund 60%. Wen wundert’s dass ein normaler Golf Diesel mehr Ökopunkte erhält als jedes hochgelobte, grüne Elektromobil? Da sind wir nun wohl total auf dem falschen Weg, oder etwa nicht?

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