Britischer Energieminister Greg Barker: ‚Keine Windräder mehr an Land‘

Sunday, 15 April 2012 07:19 Isabel Oakeshott, The Sunday Times

England braucht keine weiteren Onshore-Windfarmen, sagt der Minister, der auch für die Politik gegen den Klimawechsel zuständig ist. Greg Baker hat erklärte, England benötige nicht mehr Windfarmen und dass es keine wesentliche Expansion von landgestützten Turbinen geben wird. Dies in Änderung der bisherigen Strategie, welche noch Anfang Jahr von bis zu 10’000 Windkraftwerken ausgegangen ist. 

Der Strategiewechsel kommt nur fünf Monate nachdem das englische Energiedepartement zusätzliche 10’000 Turbinen angekündigt hat. Das hat einen Aufschrei bei den konservativen Politikern ausgelöst. Mehr als 100 haben dem Premierminister geschrieben, dass landgestützte Windkraftwerke „ineffizient“ seien und die Entwicklung der Industrie behindern würden.

In einem Interview mit der Sunday Times hat Barker erklärt, das Departement für Energie und Klimawandel habe den Schwerpunkt unausgeglichen auf Windfarmen gesetzt und müsse nun nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten.

“Far from wanting thousands more, actually for most of the wind we need . . . they are either built, being developed, or in planning. The notion that there’s some spectre of a new wave of wind [farms] is somewhat exaggerated”

„Wir sind weit davon entfernt, weitere Tausende davon zu wollen, tatsächlich haben wir genug Anlagen in Bau, Entwicklung oder in Planung für unsere Bedürfnisse.“

Der Vorgänger von Barker, Chris Huhne, war ein enthusiastischer Windkraftfreund. Er hat noch letzten Dezember einen Report veröffentlicht, in dem er bis zu 32’000 neue Windkraftwerke angekündigt hat. 10’000 davon hätten auf dem Land gebaut werden sollen. Heute besitzt England ungefähr 3’000 Onshore-Windkraftwerke und einige hundert offshore. Dieser Plan hätte die wildesten und schönsten Landschaften verändert, was die Lokalpolitiker alarmiert hat. Huhne’s Rücktritt im Februar scheint den Weg für einen Rückzug geebnet zu haben.

Barker wies im Interview die Zahl von 10’000 neuen Anlagen zurück: “Es geht darum, ausgewogen und vernünftig zu handeln. Wir haben eine Politik der letzten Regierung geerbt, die zugunsten der Onshore-Windenergie unausgewogen war.”

Er wolle sich auf Offshore-Anlagen konzentrieren und bestätigte, dass gewisse Onshore – Anlagen falsch geplant und gebaut worden seien.

“There have been some installations in insensitive or unsuitable locations — too close to houses, or in an area of outstanding natural beauty.”

„Da gab es einige Installationen in unsensiblen und unpassenden Art – zu nahe bei Häusern oder in Bereichen von ungewöhnlicher Naturschönheit.

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  1. am 2. November 2012 um 14:06