England: Windparks als das Monument einer Zeit, als unsere Politiker kollektiv den Kopf verloren haben

( Artikel vom 14. Juli 2009, Daily Mail, Originaltext von Christopher Booker, Übersetzung durch Christof Merkli, IG WINDLAND)

Lasst uns das klar sagen:  England  steht vor einer beispiellosen Krise. Es geht nicht mehr lange und wir werden 40 Prozent unserer Stromversorgung verlieren.
Wenn wir nicht bald eine gute Alternative bringen, werden uns die Lichter ausgehen.  Es wurde jetzt höchste Zeit, dass die  Britische Industrievereinigung  (CBI) gestern die Regierung vor ihrer verrückten Fixierung auf das Aufstellen von Windrädern  gewarnt hat.  Sie solle sich stattdessen auf effizientere Wege konzentrieren, um den bevorstehenden Black-Out abzuwenden.
Es gibt nur wenige Kandidaten für den Titel der verrücktesten Sache, die uns während unseres Lebens geschehen kann. Ein Spitzenkandidat dafür ist die Art und Weise, wie die Politiker aller Parteien von der Windradlobby verführt werden.

Wenn Sie sich noch keine Meinung über Windkraft gebildet haben, bedenken Sie nur ein paar der unentrinnbaren Tatsachen – Fakten, welche die Regierung und die Windradindustrie mit allen Mitteln vor uns allen verbergen wollen.
Bisher haben wir Milliarden von Pfund in den Bau von etwas über 2‘000 Windräder gesteckt – und jetzt liefern sie gerade mal 1 Prozent aller Elektrizität, die wir benötigen.
Die zusammengefasste Leistung all dieser Windräder, durchschnittlich 700 Megawatt, ist weniger als was ein einziges,  mittleres Kraftwerk konventioneller Bauart produziert.  Abgesehen davon, dass dies weit weg von  ‘kostenloser Energie‘ fungiert,  ist dieser erbärmliche Tropfen Strom doppelt so teuer wie der Strom aus Kernkraft- Kohle oder Gaskraftwerken, welche aktuell 90 Prozent unseres Bedarfs abdecken – und wir alle bezahlen die Differenz ohne es zu wissen über unsere Stromrechnung.

Aber  trotz grössten Anstrengungen die Tatsache zu verheimlichen,  dass Windkraft teuer und unzuverlässig ist und einen lächerlichen Anteil an die englische Stromversorgung leistet, erzählt uns die Regierung weiterhin von ihren grössenwahnsinnigen Plänen,  weitere Tausende davon zu bauen – zu Kosten von bis zu 100 Milliarden Pfund.
Der Hauptgrund dafür ist, dass wir durch die Europäische Union dazu gesetzlich verpflichtet sind, bis im Jahr 2020 32 Prozent unseres Stromverbrauchs durch ‘Erneuerbare Ressourcen zu erzeugen.
Und da wir nur 11 Jahre bis dahin haben, hofft die Regierung nun das Ziel mit hochsubventionierten Windkraftwerken zu erreichen.

Aber das ist eine Farce. Tatsache ist, dass sich die Regierung sehr genau bewusst ist, dass es nicht die  leiseste Hoffnung für die Erfüllung dieser Vorlage gibt – selbst wenn sie es wollte.
Premierminister Gordon Brown spricht sorglos vom Bau von 4’000 ‘offshore’ – Turbinen (im Meer, auf dem Kontinentalsockel stehende Windräder, Anm. Übersetzer) und gleich noch 3‘000 Stück zusätzlich auf dem Land um das Ziel zu erreichen. Das sind täglich zwei dieser 2‘000-tonnen Monster in der Grösse des Blackpool Tower (158 Meter, Anm. des Übersetzers), die in den nächsten 11 Jahren im Meer aufgebaut werden sollen.
Nirgendwo auf der Erde war es bisher möglich, mehr als ein solches Windrad pro Woche zu installieren. Die Infrastruktur lässt es einfach gar nicht zu, mehr als eines pro Woche aufzustellen.
Darüber hinaus sind die Wetterverhältnisse rund um England so, dass nicht mehr als ein paar Monate jeden Sommer daran gearbeitet werden könnte.
Dann kommen noch die 3’000 Turbinen auf dem Land dazu – Viele von ihnen werden in den schönsten Landstrichen von England gebaut. Das hat so viel lokalen Widerstand zur Folge, dass die Regierung die Baubewilligungen regelrecht gegen den Willen der Gemeinden und gegen jeden demokratischen Widerstand der Bevölkerung erzwingen muss.

Aber Windkraft ist nicht nur das Hirngespinnst von getäuschten Politikern. Wie die Britische Industrievereinigung  (CBI) gestern gewarnt hat, ist die eigentliche Katastrophe dieser grossen Windträumerei, dass es von der  aufkommenden Energiekrise ablenkt , die uns in halsbrecherischer Geschwindigkeit entgegenkommt.
Während die Regierung versucht, die Verbreitung von unbrauchbaren Windräder bei den Planungsbüros durchzuziehen, gehen innerhalb von 7 Jahren 40 Prozent der konventionellen Kraftwerke vom Netz.
Wenn dies geschieht , haben wir keine Alternative mehr. Unsere Kessel werden nicht mehr kochen, die Computer nicht mehr arbeiten und unser Land steuert dem  wirtschaftlichen Niedergang entgegen.
Es gibt wenig Hoffnung für eine Gnadenfrist. Acht von unseren neun Kernkraftwerken – welche 20% unseres Strombedarfs produzieren – sind so alt, dass sie abgeschaltet werden müssen. Neun weitere grosse Kohle- und Ölbeheizte Kraftwerke werden wegen der EU – Anweisung  zur Stilllegung gezwungen.

Aber noch erstaunlicher ist die Naivität von praktisch all unseren Politikern, wenn es darum geht, wie die fehlenden 40 Prozent Leistung ersetzt werden sollen. Verspätet redet nun die Regierung vom Einsatz einer neuen Generation von Kernkraftwerken. Aber in der Zwischenzeit ist nur wenig Hoffnung, dass einige davon auf das Jahr 2020 betriebsbereit sein können. Darüber hinaus müssen diese Kernkraftwerke durch ausländische Firmen gebaut werden, weil die Regierung im Oktober 2006 unsere letzte Baufirma für Kernkraftwerke von Weltklasse, Westinghouse, den Japanern zu einem Schleuderpreis verkauft hat.
Zur selben Zeit sagt unser ‘Energie und Klimawechsel-Minister,  Ed Miliband, er wolle keine neuen Kohlekraftwerke zulassen, bevor die Möglichkeit des Einlagerns von CO2 in den Untergrund besteht.
Diese Technologie verdoppelt nicht nur den Preis des Stroms, sondern ist noch weit davon entfernt, wirklich zu funktionieren. So ist die einzige Hoffnung der Bau von dutzenden von Gaskraftwerken damit das Licht nicht ausgeht. Dies allerdings zu einer Zeit, wenn das eigene Nordseegas bald ausgeschöpft ist. Das zwingt uns zu  Gasimporten aus politisch instabilen Ländern wie Russland. Und das ausgerechnet in der Zeit, wenn die Gaspreise steigen.
In jedem Fall haben unsere Politiker über die letzten 20 Jahre das grössere Durcheinander in der englischen Energiepolitik gemacht als in der Wirtschaft – und die Kosten davon werden unvorstellbar hoch sein.
Die Gründe für die drohende Energiekrise Englands sind vielfälltig. Michael Heseltine’s ‘Gaseuphorie’ des Jahres 1992, als er die letzten Kohleminen geschlossen hat, weil Gas billig und üppig  vorhanden war, ist nur einer davon.
Aber nichts hat die Politiker mehr  zu diesem Fehler  ermutigt  als Umweltschutzgruppen wie ‘Friends Of The Earth’ und ‚Greenpeace‘ mit ihrer unverständlichen Obsession, die Welt mit Windkraft retten zu wollen.
Diese weissen Elefanten produzieren niemals mehr als einen Teil unseres benötigten Stroms und  dies oftmals dann, wenn wir diesen Strom nicht benötigen. Das haben wir letzten Winter gesehen, als sich die Windräder selten gedreht haben.

Schauen denn diese Politiker nie aus den Fenstern ihrer zentral beheizten Büros,  um zu sehen, dass der Wind zu wenig  weht?
Die Regierung hat so viel Geld in Form von versteckten Subventionen in die Taschen der Windkraftindustrie gesteckt, dass diese ‘Windbonanza’ als eine der grössten Betrügereien unserer Zeit zu bezeichnen ist.
Wenn dann die Lichter ausgehen, ist es wichtig, sich zu erinnern, wem wir diesen massiven Fehler zu verdanken haben.
Ist das Land einmal übersät mit verfaulenden, unbrauchbaren Türmen aus Metall, können wir die Windkraftwerke als Monumente einer Zeit betrachten, in der englische Politiker kollektiv und komplett den Kopf verloren haben.

Die Kommentare sind geschlossen.

4 Trackbacks von "England: Windparks als das Monument einer Zeit, als unsere Politiker kollektiv den Kopf verloren haben"

  1. am 10. Februar 2010 um 09:49
  2. am 11. Februar 2010 um 09:52
  3. am 25. Februar 2010 um 13:51
  4. am 27. März 2011 um 23:21