Wind Turbine Syndrome

Die Kinderärztin Nina Pierpont hat im Dezember 2009 ihren wissenschaftlichen Bericht über die Krankheitssymptome veröffentlicht. Darin wird  detailliert beschrieben, wie, wann und warum die Symptome auftreten können.  Nina Pierpont weist darin nach, dass unter gewissen Vorbedingungen schwere Erkrankungen als Folge der unmittelbaren Nähe zu Windkraftwerken auftreten können. Hier eine Auflistung der beobachteten Symptome, die aber bei den Betroffenen nicht alle gleichzeitig auftreten. Meistens konzentriert sich die Symptomatik auf zwei- bis drei dieser unten aufgelisteten Probleme:

  • Schlafstörungen
  • Kopfweh
  • Tinitus (Ohrpfeifen)
  • Ohrendruck
  • Schwindelgefühle, Gefühl der Onmacht
  • Übelkeit
  • Unscharfes, verwischtes Sehen
  • Tachykardie (schnelle Herzfrequenz)
  • Reizbarkeit
  • Konzentration- und Gedächtnisprobleme
  • Angstzustände, innere Unruhe während Schlaf- und Wachzustand

So sind vor allem Menschen mit einer Präposition wie Migräne, Hirnverletzungen und Gehörschäden davon betroffen. Der Zusammenhang mit der Nähe zu Windkraftwerken wird zweifelsfrei nachgewiesen. Nina Pierpont sieht ihre Studie aber nicht als abschliessendes Werk an. „Es muss auf der Basis dieser Studie weitergeforscht werden„, sagt sie unmissverständlich. So weiss man zum jetzigen Zeitpunkt nicht, welche Frequenzen und welche Schalldrücke für das Auslösen der Symptome verantwortlich sind. Hier kann man aber ansetzen und weitere Feldforschungen betreiben.

Die IG WINDLAND fordert in diesem Zusammenhang eine europaweite Forschungsinitiative, die zum Ziel hat, dass die Ursachen des Wind Turbine Syndrome exakt aufgezeigt werden können. Diese Resultate müssen dann in eine Raumplanung für Windkraftanlagen einfliessen und dort vor allem die notwendigen Abstände zum Lebensraum von Menschen definieren.

Auch für nicht Betroffene eine interessante Lektüre über das Gleichgewichtssystem

Als Nebenprodukt dieser aufklärenden Studie muss man die Vermittlung von Detailkenntnissen über die Funktion unseres Gleichgewichtsystems erwähnen. Es wurde noch selten mit so einfachen aber verständlichen Worten erklärt. Das macht die Studie (Teil „Für Nichtmediziner“) auch für Leute ausserhalb des Problemkreises Windkraftnutzung interessant.

Ablehnung durch Windradbetreiber

Trotz dieser fundiert vorliegenden Daten, hat sich die nationale und internationale Windradlobby bereits äusserst negativ zu dieser Studie geäussert. Eine Reaktion, die bei den Lobbyisten der Windenergie leider zum Standard geworden ist. Statt sich mit einem Problem ernsthaft auseinanderzusetzen, steckt man lieber den Kopf in den Sand und hofft, dass die Krise vorüberzieht. So wurde erste Kritik bereits im Frühling 2009 geäussert, zu einem Zeitpunkt also, als die Studie erst in einer Vorversion verfügbar war. Man hat sich nicht einmal die Mühe genommen, die Studie überhaupt zu lesen. Das sieht man an den haarsträubenden Vorwürfen wie „die Studie ist nicht wissenschaftlich“ oder „wurde in keinem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht„. Dabei haben die Kritiker bezeichnenderweise  übersehen, dass Nina Pierpont gar nicht generell GEGEN Windräder argumentiert, sondern einfach gewisse Regeln wie genug Abstand zu menschlichem Wohnraum fordert.

Peer reviewed

Wissenschaftliche Publikationen werden durch andere Wissenschaftler begutachtet. Im englischen Sprachraum aber auch an unseren Universitäten wird das „Peer Review“ genannt. Das wurde auch beider dieser Arbeit intensiv durchgeführt. Nicht durch irgendwelche Wald- und Wiesenwissenschaftler, wie sie die Windradlobby gerne zitiert, sondern durch die bekannten und angesehenen Spezialisten der entsprechenden Fachrichtung Neurootologie und verwandte Spezialgebiete des medizinischen Nasen- Ohren Bereichs. Nachzulesen in unserem Link zur Draft oder der Uebersetzung ins Deutsche. Vollständige Peer Review ist im Originalbericht vorhanden. Bestellen unter: info(at)windland.ch. Kostenpunkt CHF 28.- plus Versandkosten. Das Original ist vollständig in englischer Sprache gehalten.

Ich habe die Studie nicht nur gelesen, sondern sie auch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Das wissenschaftliche Vorgehen wird dabei in der Beschreibung der Methodik sauber dargelegt. Die jeweiligen Vorversionen wurden wie oben bereits angedeutet zum Gegenlesen angesehenen und erfahrenen Spezialisten aus dem medizinischen Fachgebiet der Otologie und der Neurootologie vorgelegt und begutachtet. Das entspricht dem normalen Standard in der Wissenschaft. Die Studie hat damit eine beachtenswerte Qualität erreicht. Bezeichnenderweise können Kritiker auch gar keine Details aus der Studie anfechten. Man begnügt sich mit dem laienhaften „die Studie ist nicht wahr„.

Die deutsche Übersetzung der Vorversion vom März 2009 kann HIER gratis bezogen werden.

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