Windfest Heitersberg

Das Heitersberger Windfest findet am 12. Juni 2010 statt. Zeit: 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Wie letztes Jahr trifft sich da eine kleine Gruppe von gläubigen Windkraftfreunden. Sie werden ein weiteres Mal versuchen, die interessierte Bevölkerung von der Notwendigkeit der Überbauung des Heitersbergs mit Windkraftanlagen (WKA) zu überzeugen. Dabei haben sie sich viel vorgenommen:

Wie Windräder das Klima retten können

Der Klimawandel wird von der enormen Menge an CO2 verursacht, die die Weltbevölkerung in die Atmosphäre gibt. Der Förderverein Windenergie Aargau möchte der Bevölkerung weismachen, dass das Aufstellen von 1’000 ineffizienten Windkraftwerken allein in der Schweiz, ein wesentlicher Beitrag an die Lösung dieses Problems darstellt. Sie werden den Leuten des Langen und Breiten erklären:

  • Dass Windräder CO2 – neutral sind.
  • Dass es genug Wind hat, um viel Strom damit zu produzieren.
  • Dass Windräder beruhigend wirken und der Landschaft einen ästhetischen Charakter geben.
  • Dass Windräder keinen Lärm und kaum Schattenwurf emittieren.
  • Es werden Fotomontagen aufliegen, auf denen das erste Windrad etwas zu klein in der Landschaft dargestellt wird und im Vordergrund einen Dreckhaufen zeigen, damit die Gegend nicht als zu schön rüberkommt (belastete Gegenden sind einfacher zu verbauen).
  • Sie werden im Zusammenhang mit dem Grundthema Klimaschutz die sonderbaren Vorgänge im IPCC und die entdeckten e-mails zur Vertuschung der Wahrheit rund um die Auswirkungen des Klimawandels NICHT erwähnen.
  • Sie werden diese Worte genau lesen und versuchen, trotzdem das Beste daraus zu machen.

Und die Bevölkerung wird es glauben oder nicht. Auf jeden Fall werden die Beweise wie üblich nicht mitgeliefert. Weil es für diese Leute eh nur eine Sache des Glaubens ist. Wenn sie es wissen würden, gäbe es gar kein Windfest auf dem Heitersberg.

Das Programm – die Vorschau

Anton Friedrich wird mir wieder bös in die Augen schauen, wenn ich zu Besuch komme und sagen: „EIS falsches Wort und ich schmeiss di eigehändig usä!“ Um damit die Gesprächskultur der IG WIND + in der kürzest möglichen Form zusammenzufassen.
Die Initiantin des Windpark Heitersberg wird die neue „Milchbüechlirechnung“ vorlegen (natürlich nur für EINE Anlage). Sie wird nicht mehr Milchbüechlirechnung, sondern „Businessplan“ (Bisnisplän) heissen. Das ist deshalb, weil böse Buben mit dem Wort „Milchbüechli“ Schindluder getrieben und das sorgfältig geführte Milchbüechli der Initiantin durch den Schlamm gezogen haben. Es wird jetzt nicht mehr eine magere Rendite von 2.8% ausgewiesen, sondern mindestens 5%.

  • Die 15 jährige Verlustzone, die die Anleger zu überbrücken haben, wird nach Möglichkeit nicht mehr so stark erwähnt.
  • Die Nabenhöhe wird jetzt plötzlich richtig angegeben mit dem Hinweis, man hätte das schon immer gewusst.
  • Die Vorstudie der Vogelwarte Sempach wird in irgend einer passenden Form erwähnt, man hätte hier nur sicher sein wollen, dass da keine Schreibfehler drin seien und nur deshalb mit der Veröffentlichung fast zwei Jahre gewartet.
  • Es wird eine andere Vogelstudie vorgelegt, die bessere Aussagen zu Gunsten der Windradfreunde aufweisen wird. Wahrscheinlich kommt sie aus Deutschland und könnte etwa den folgenden Titel tragen: „Greifvögel benötigen genügend Windräder, damit sie überleben können„. Oder: „Die Spatzen pfeifen’s von den Windrädern, es ist ihnen wohl dabei, denn es hat hier ja gar keinen Wind„.
  • Ein „Spezialist“ aus Deutschland wird die falschen Angaben der Windradgegner zerpflücken. Auch er wird aus Platzgründen auf die Beweisführung verzichten.
  • Reto Rigassi von der Suisse Eole wird wieder da sein und das vom BFE zur Verfügung gestellte Werbekapital von CHF 525’000 für das Jahr 2010 teilweise ausgeben. Er wird ein paar Greifvögel beobachten, die über dem Heitersberg kreisen und sich daran erinnern, dass er am Windfest 2009 zum Windradfeind Nr.1 gesagt hat: „Wenn es hier Rotmilane gibt, kann das Windrad nicht gebaut werden“. Natürlich wird er das an der Öffentlichkeit nicht wiederholen. Wie so Vieles, was er uns unter der Hand mitgeteilt hat.
  • Viele schöne Bilder werden aufgehängt, auf denen der praktisch inexistente Schattenwurf kaum sichtbar ist (weil er herausgefilter wurde). Das wird die Besucher unterhalten. Denn Bildli sagen viel mehr als Beweise. Theresia Meier-Wettstein wird den Besuchern beratend zur Seite stehen und ihnen ihre ganz eigene Wahrheit schmackhaft machen.
  • Es wird ein ranghoher Vertreter der Bürgerwindanlage bei St. Brais auftreten, er wird wahrscheinlich Robert Horbaty heissen. Vielleicht senden sie sogar einen echten Nationalrat der auch an diese schönen Windräder glaubt:  Rudolf Rechsteiner reisst sich geradezu um öffentliche Auftritte um die Abschaffung der Kernenergie zu propagieren. Auch dieser Vertreter der Windradlobby Schweiz wird auf die Steuergelder aus dem BFE zurückgreifen dürfen, er ist ja ein Freund von Reto Rigassi. Sie haben alle etwas Gemeinsames: Sie verdienen alle einen haufen Geld dafür, dass sie für Windkraftanlagen Werbung machen. Bezahlt durch den Steuerzahler und alle Stromkonsumenten der Schweiz.
  • Ein nicht ganz objektiver Journalist wird danach schreiben: „Es hat genug Wind auf dem Heitersberg …“. Die anderen Journalisten werden sich hüten, zu kritische Fragen zu stellen.

Das Ganze wird umrahmt von wenigen naiven Anbietern von alternativen Energien wie Sonnenkollektoren, Elektrofahrräder, Photovoltaikpanels. Sie haben auch dieses Jahr nicht begriffen, dass sie an einem Anlass von fantasierenden Extremisten der Windradlobby teilnehmen und das notwendige Deckmänteli dazu bieten. Und sie geben dafür viel Geld aus.

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1 Trackback von "Windfest Heitersberg"

  1. am 15. Juni 2010 um 14:11