Das Kuckucksprinzip

Der Kuckuck legt sein Ei in das Nest eines artfremden Singvogels. Dieser brütet das Ei des Kuckucks zusammen mit den Eigenen aus. Als Jungvogel verdrängt der Kuckuck seine artfremden Nestgenossen.

Dieses Prinzip der Natur, das auch unter dem Begriff „Der Stärkere gewinnt“ bekannt geworden ist, hat sich die Windradlobby in raffinierter Weise zu eigen gemacht. Das passende Nest wurde schnell gefunden. Sie konnten wählen zwischen verschiedenen Naturschutzorganisationen wie WWF, Greenpeace, Pro Natura und den vielen lokalen Naturschutzorganisationen, die sich als Hort von Idealisten und Gutmenschen geradezu anbieten.

Wer jetzt den Eindruck erhält, in diesen Organistionen seien nur Theoretiker, Träumer und Dogmatiker beschäftigt, der täuscht sich gewaltig. In diesen Nestern tummeln sich mehrheitlich ernsthafte Naturschützer, die tatsächlich den Schutz der Natur betreiben und denen wir gerade in der Schweiz viel zu verdanken haben. Sie waren es, die früh auf die Missstände der Landschaftsverbauung und Abfallentsorgung einer ständig wachsenden Gesellschaft hingewiesen haben. Ohne diese Leute würde die Schweiz ein Hort der Abfallberge und Autobahnen sein. Mit anderen Worten: Die gefährlichen Dogmatiker sind in einer starken Minderheit. Sie sitzen nur in diesen Nestern, weil es sich da ideal für eine „bessere Welt“ kämpfen lässt. Es muss hier nicht speziell erwähnt werden, dass diese „bessere Welt“ die etwas verworrenen Phantasien von Extremisten widerspiegelt. Und weil in den Naturschutzorganisationen eben jedes Mitglied so eine mehr oder weniger realistische Vorstellung einer „besseren Welt“ mitbringt, fallen solche Kuckuckseier überhaupt nicht auf.

In diesem positiven Milieu haben sich also schon früh Leute engagiert, die nicht nur heere Absichten mit der Natur haben. Im Raum Basel hat sich mit dem Kampf gegen das Kernkraftwerk Kaiseraugst eine Kultur des „Naturschutzes“ entwickelt, das eine ganz eigene Zielsetzung verfolgt: Die Kernkraftwerke verhindern und abschaffen. Mit dem Unfall in Tschernobyl hat diese Gruppierung bis heute ein vermeintliches Recht gefunden, die Welt vor dieser „schrecklichen Technologie“ zu schützen.

Wie es Ideologien an sich haben, entstehen sie aus einem guten Grund. Weil Ideologien schnell Gefahr laufen zusammenzubrechen, wenn dieser Grund entfällt, muss das Thema dogmatisch festgeschrieben werden. Was beim Christentum und Islam zu Bibel und Koran geführt hat, nennt sich bei den baslern Ideologen „Grün gewinnt“ (Rudolf Rechsteiner). Es sind alle Elemente einer auf Glauben basierenden Ideologie vorhanden: Repetitives Wiederholen der Glaubenssätze, fehlen jeglicher wissenschaftlicher Grundlagen, schlechter Umgang mit Kritik, Verehrung von Gurus (Rudolf Rechsteiner oder Geri Müller als Beispiel), Hexenverbrennungen (Schwarz/Weiss – Denken), die in diesem Fall erst wörtlich stattfinden, aber wo ein Gedanke ist, liegt die Tat nicht mehr fern. So ist ein Kritiker sofort ein „Kernkraftgegner“ und der wird von der „Atomlobby gesponsert“. Die Mechanismen einer totalitären Gesellschaft blühen auf. Je einfacher das grüne Weltbild desto glaubhafter für die dämmernde Masse.

Einsitz in Nest 1: Bundesamt für Energie

Hier hat ein Vertreter dieser theoretischen Idealisten, Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger, früh die richtigen Fehler begangen. Durch die systematisch Besetzung seiner Bundesämter mit „genehmer Gesinnung“ hat er sich  auf der sicheren Seite gefühlt. Leider haben sich diese Gesinnungsgenossen früh verselbständigt. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass die „Vereinigung zur Förderung der Windkraft in der Schweiz“ (Suisse Eole) mit dem Vertreter Robert Horbaty mitten im Bundesamt für Energie hat einnisten dürfen. Obwohl man da betont, dass Robert Horbaty „nur ein externer Berater sei„, ist es doch offensichtlich, dass die gesamte Windkraftgeschichte der Schweiz durch seine Wahnvorstellungen geprägt worden sind. Seinem frühen Einfluss auf die BFE – Chefs Michael Kaufmann und Markus Geissmann haben wir es zu verdanken, dass praktisch alle Verordnungen und Zielsetzungen dieses Bundesamtes im Bereich Windenergie durch ideologische und technisch untaugliche Beschönigungen geprägt sind, gegen die wir heute selbst mit einwandfreien Argumenten KAUM MEHR BEIKOMMEN. Die ersten Zielsetzungen für die Windkraftnutzung in der Schweiz wurden nicht von Politikern, sondern von diesen Technokraten ausgeheckt und ohne das Wissen oder die Zustimmung weder des Amtsdirektors noch des Bundesrates mit einer privaten Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gebracht. Im Nachgang konnte Bundesrat Leuenberger nur noch die gute Miene zum bösen Spiel machen, um wenigstens sein Gesicht und das der Amtsvorsteher zu wahren.

Einsitz im Nest Nr. II

Die leidige Geschichte um das „Konzept Windenergie Schweiz“ ist die logische Fortsetzung dieser Schweinereien um die Windkraftnutzung Schweiz. Hier gab es eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Verbänden und Amtstellen, die sich Gedanken über die zukünftige Umsetzung des Privatdekrets von Robert Horbaty machen sollte. Das Ziel war nicht mehr „ob“, sondern lediglich noch „wie und wo“ die Windkraftnutzung im windärmsten Land Europas stattfinden sollte. Hier eine Übersicht der Teilnehmer dieser Begleitgruppe mit Bewertung ihrer „Gesinnung“:

  • ADEV, Eric Nussbaumer: ADEV Windkraft AG, baut und betreibt Windräder in der Schweiz (Saint Brais).
  • Juvent SA, Martin Reutemann: Baut und betreibt Windräder in der Schweiz (Mont Crosin).
  • Schweizerische Energiestiftung: Reto Planta, engagiert sich stark für die Abschaffung und Verhinderung von Kernkraftwerken, ist überzeugt, dieses Ziel mit dem virulenten Bau von Windkraftwerken erreichen zu können, vertritt „Philosophie der kleinen Schritte“ (jedes Quentchen Wasser, Wind, Wärme usw. muss mit egal welchem Aufwand in nutzbare Energie umgewandelt werden).
  • Suisse Eole: Robert Horbaty, Förderung der Windkraftnutzung als Hauptziel, ehemaliger Geschäftsführer der ADEV Windkraft AG, siehe oben.

Diese Vertreter der Windradlobby haben nur ein Ziel verfolgt: So viele Windkraftanlagen wie möglich durchzudrücken. Als Betreiber und Bauherren solcher Anlagen sind sie, mit Ausnahme der Energiestiftung, direkt und über monetäre Anreize daran interessiert, dass Windkraftwerke auch gegen jeglichen Sinn gebaut werden können. Die Energiestiftung hat nur ein Ziel: Die Welt gegen Kernkraftwerke zu schützen und sie damit vermeintlich zu „retten“. Also entweder dogmatische Ideologie oder schlichter Mammon war die Hauptmotivation für die Beteiligung an der Begleitgruppe zur Erstellung des „Konzept Windenergie Schweiz“.

Die „Anderen“ – im Nest Nr. III

In der Begleitgruppe hatte es noch andere Vertreter der Windradlobby. Ihre Zuordnung ist allerdings etwas schwieriger, weil sie eigentlich nicht als Solche angetreten sind: Die Vertreter der Umweltverbände WWF und Pro Natura.

Beat Jans, Pro Natura: Als Basler mit klarer Abneigung gegen Kernkraftwerke ist mindestens in der Nähe der ADEV Windkraftwerke AG anzusiedeln. Als Nachfolger von Rudolf Rechsteiner im Nationalrat, dürfte die Gesinnung auch ziemlich klar sein. Die während der Diskussion zum Konzept Windenergie Schweiz eingebrachten Abstandsforderungen zu Schutzgebieten konnten vor allem deshalb durch die Autoren gestrichen werden, weil Leute wie Beat Jans mit Abwesenheit geglänzt haben. Vor allem bei der Opposition durch SAC, Heimatschutz und Stiftung Landschaftsschutz hat Beat Jans geschwiegen, weil abwesend. Damit hat Beat Jans wahrscheinlich mit Absicht einer naturschädigenden Regelung zum Durchbruch verholfen, die er als Windkraftfreund hat fördern wollen: Die kantonalen Schutzgebiete sollen kein Hindernis sein für gigantische Industrieanlagen mitten in der Natur! Zur Erinnerung: Beat Jans war eigentlich der Vertreter der Pro Natura in dieser Begleitgruppe! Auf Anfrage hat Beat Jans ein paar unbrauchbare Floskeln geäussert und dann jegliche weitere Diskussion ignoriert (Prinzip SP, siehe auch Doris Stump und Umstände Begehung Heitersberg).

Adrian Stiefel, WWF: Von ihm erhält man auf Anfrage schon mal gar keine Antwort. Der grosse Unbekannte war schon zu Zeiten der Diskussion in der Begleitgruppe aus den gleichen Gründen eher abwesend. An ihn mag sich kaum ein Mitglied der Begleitgruppe erinnern. Er wusste offensichtlich die Belange der Windradfreunde in guten Händen – der Pro Natura. Auch Adrian Stiefel hat sich als Naturschützer keinen Deut um die kantonalen Schutzgebiete gekümmert.

Die Kuckucke haben in der Chefetage der Umweltverbände schon fast alle „artgerechten Naturschützer“ verdrängt. Die Pro Natura Zentralverwaltung – sie befindet sich einfachheitshalber gleich in Basel – findet den Bau von Windrädern in Schutzgebieten und sogar im Wald als notwendiges Übel, um die Welt zu retten. Eine Kompromisslösung aus der Sicht der Pro Natura, eine händereibende Möglichkeit um viel Geld zu verdienen für die Suisse Eole. Als quasi staatliches Unternehmen (mit Lizenz zum Tiere töten) ist sie ja jetzt „der geeignete Partner“ für die  Naturschutzorganisationen. An der Fachtagung der Suisse Eole und der Pro Natura wurde peinlich darauf geachtet, dass die auch anwesenden Kritiker kaum zu Wort kommen konnten. Es wurde eine neue Technologie vorgestellt, die den Fledermäuse zu Gute kommen solle: Mit ausgefeilter Technik sterben jetzt nur noch statistische 2 (Zwei!) Fledermäuse pro Windkraftanlage und Tag. Ein echter Erfolg aus der Sicht des Naturschutzes, wirklich! Zu der Problematik der geschlagenen Vögel wurde kein Wort mehr verloren. Nach den Plänen von Leuten wie Rudolf Rechsteiner, Beat Jans, Geri Müller, Eric Nussbaumer, Robert Horbaty und weitere Illusionisten sollen bald mehrere Millionen Windturbinen das europäische Land verzieren. In der Schweiz wollen sie jeden noch so schwach bewindeten Hügel „ausnutzen“. Ein echter Vorteil für die Natur wurde noch nie nachgewiesen. Die vielen Nachteile sind klar nachweisbar. Auf Anfrage heisst es an der Fachtagung: „Sie wissen, es gibt viele Dokumente …“

Wann bemerken die Naturschützer , dass sie seit Jahren durch extreme Kernkraftgegner systematisch unterwandert und betrogen werden? Wann verhelfen sie einem echten Naturschutz wieder zu seinem Recht? Lange können sie den Kopf nicht mehr in den Sand stecken. Anstelle von Sand finden sie da je länger je mehr Betonfundamente der ach so umweltschützenden Windkraftwerke.

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