Windfest Heitersberg: Wir haben es geahnt!

Der Werbeanlass für den Windpark Heitersberg hat ein weiteres Mal stattgefunden.  Wie von uns vorausgesagt, wurde nun endlich die Rendite des Projekts auf 4.8 % heraufgedrückt.  Die letztjährigen 2.8% im „Milchbüechli“ waren einfach etwas zu ehrlich, um einen Investor hinter dem Ofen hervorzulocken. Was sich an den Bedingungen gegenüber dem letzten Jahr geändert hat, ist allerdings schleierhaft. Die Nabenhöhe wurde wie erwartet endlich richtig angegeben. Die 108m sollen wohl noch ein paar cm/s Wind herauswürgen, damit man wenigstens die dringendsten Reparaturen ohne Bankkredit bezahlen kann. Aber warum hat man diese wichtige Tatsache über ein ganzes Jahr zurückgehalten? Zur Beachtung: Wir sind nun bei einer Gesamthöhe der ersten Anlage von 150 Metern angelangt. Werden jetzt wohl auch die geschönten Fotomontagen korrigiert? So um ca. die doppelte Höhe? Vielleicht …?
Der schubladisierte Vorbericht der Vogelwarte Sempach hat gefehlt. Es scheinen immer noch ein paar Schreibfehler offen zu sein … Hier fehlt den umtriebigen Initianten der Mut, den Kopf endlich aus dem Sand zu ziehen. Aber der  aus Deutschland eingeflogene Vogelexperte macht gegen Bezahlung ja auch die schönsten Vorträge über Vögel und Windräder. Die Deutschen können sowieso viel schönere Geschichten erzählen als die langweiligen Schweizer, nicht wahr? Die Bemerkung sei erlaubt: Haben wir das nicht auch  schon vor langer Zeit angekündigt?

Nervös wie geladene Maschinenpistolen

Der Besuch der IG WINDLAND hat wie der Stich ins Wespennest gewirkt. Aus allen Löchern sind die wohlvorbereiteten Bodyguards geströmt und haben den Böfei umzingelt. Einer hat sogar ein schwarzes, bedrohliches T-Shirt angezogen, um den beginnenden Bauch zu kaschieren (ha, das macht der Autor schon lange!). Jede Bewegung wurde akribisch bemerkt, Filmen und Fotografieren waren streng verboten. Das galt natürlich nur für die Gegner. An diesem öffentlichen Anlass wurde viel fotografiert. Die „Persona non grata“ durfte als einzige nicht einmal die mitgeführte Kamera abstellen, mit dem Einsatz von Besen und Rücken wurde er daran gehindert, die interessante Frau Nationalrätin zu Gesicht zu bekommen.  Sogar „Mit Benzin überschütten und anzünden“ wurde lauthals in Erwägung gezogen. Spontane sympathiebekundungen wie „Sauseckel„, „Siech“ und „Hinderletscht“ liessen die ahnungslosen Zuschauer des Windfestes verwundert um sich schauen. Was war da wohl für ein schrecklicher Verbrecher am Fest? Musste man um sein Leben bangen? Ein harmloses Gespräch über die Schliessung der Volg-Filiale konnte ernsthafte Zwischenfälle provozieren.

Doris ist’s recht

Diese an die Sprache des dritten Reiches erinnernden Worte haben Nationalrätin Doris Stump zu einer spitzen Bemerkung veranlasst „Da schiint öpper illegal z’fotografierä“ , um dann sogleich ungerührt beim Thema Windkraft und der grossflächigen Notwendigkeit dieser weiterzufahren.
Man stelle sich vor, ein Ausländer wäre so beschimpft worden. DAS hätte der Nationalrätin ganz sicher nicht gefallen. Aber es war ja nur ein Schweizer. Und dann auch noch keiner von der SP. Die vertragen das besser. Kann man sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass der Autor vor Jahresfrist einen rechtsanwältlichen Drohbrief erhalten hat, weil er die Investoren des Windparks als „gierige Spekulanten“ bezeichnet hatte? Und weil sich die Luventa GmbH von dieser Bezeichnung sofort selber betroffen gefühlt hat?

Ein vor Wochenfrist angekündigter Spaziergang mit dem Böfei hat die Nationalrätin nicht beantwortet. Direkt mit dem Teufel konfrontiert, weiss sie sich bestens durch eigene Leute  informiert und findet es absolut nicht nötig mit dem Vertreter der betroffenen Anwohner zu reden. Sie steht auf und hat wichtigere Dinge als die Sorgen der Bevölkerung zu besprechen. Kann das berühmte Grün von Rechsteiners „Grün gewinnt“ wohl wirklich gewinnen, wenn man sich so verhält?  Vielleicht ist das die Neue Sozialdemokratie auf Kosten der kleinen Minderheiten. So wie „Neudeutsch“ ja auch nicht von allen verstanden wird, oder sehen Sie das anders?

Der unselige Verbund

Um das Ziel der kompletten Abschaffung aller Atomkraftwerke zu erreichen, sind der SP offensichtlich alle Mittel recht. Man arbeitet, wie auf Bundesebene, auch gerne mal mit der „anderen Seite“  zusammen. Die Windradlobby ist in der SP besonders gut vertreten. Der gehasste Geist der alten Atomlobby erscheint mit anderen Vorzeichen plötzlich allianzwürdig zu sein. Die Opfer eines unglaublich menschenverachtenden Windradprojekts werden ignoriert. Doris Stump scheint nicht zu bemerken, dass sie seit Kaiseraugst die Seiten gewechselt hat. Mit Windrädern verhindert man keine Atomkraftwerke. Sonst hätten die Deutschen mit ihrem 20 Kernkraftwerk-Äquivalent aus Windkraft schon lange wenigstens Eines abstellen können. Aber die renovieren lieber die ältesten Reaktorkrücken und lassen sie wieder ans Netz. Sonst droht der BlackOut. 20 „Kernkraftwerke“ mit den Eigenschaften von Windkraftwerken, haben einen schlechten Einfluss auf die sichere Stromversorgung. Was wir an anderer Stelle schon besprochen haben.

Seltsame Rechtsauffassung der Windfreunde

Das Ausgrenzen an öffentlichen Anlässen ist Spezialität der IG WIND plus / FWA. Schon bei Carfahrten ins Wallis wollte man lieber „unter sich“ bleiben. Da kann man viel besser übertreiben und weglassen. Rechtsanwälte schüchtern Journalisten, Gegner und Kritiker gerne mit wohlgeformten Briefen ein. Nur schade, dass diese den notwendigen Zweck überhaupt nicht erfüllen: Während die Windeuphoriker dauernd das Gesetzt mit Füssen treten, wollen sie das gleiche Recht gegen uns biegen: Das funktioniert nicht!

Wir haben das Fest um ca. 1430 Uhr verlassen. Das Aufatmen war hörbar. Bei uns aber auch hinter uns. Der Bericht des Lokaljournalisten in der AZ beginnt mit – sie ahnen es vielleicht:  „Es hat genug Wind …

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1 Trackback von "Windfest Heitersberg: Wir haben es geahnt!"

  1. am 23. November 2010 um 10:14