Die Renovation und Wiederinbetriebnahme der ältesten deutschen Kernkraftblöcke Biblis A und B im März 2010 beweisen eindrücklich das Versagen einer Energiepolitik, die auf Windkraftwerke baut. Die Windradlobby verbreitet trotzdem weiter ungehemmt Erfolgsmeldungen von soundsoviel MW Leistung, die wieder installiert worden seien. Dass der Trend in allen europäischen Ländern mit viel Windenergieanteil in Richtung dem Bau neuer Kernkraftwerke geht, wird von grünen Politikern geflissentlich ignoriert. Die Destabilisierung des europäischen Stromnetzes durch die Windkraftwerke ist markant. Aber die EU – Umweltpolitik fordert weitere Verbesserungen des CO2 Ausstosses durch diese unerklärliche, in den Himmel gelobte Technik. Die rein rechnerische und theoretische Massnahme hat in der Praxis das genaue Gegenteil zur Folge. Weder in Deutschland noch irgend einem anderen europäischen Land wurde dadurch CO2 eingespart. Wegen dem Bau und der Produktion der erneuerbaren Energieinfrastruktur wurden massiv zusäztliche Mengen CO2 emittiert. Das System ist zum reinen Leerlauf mutiert. Viel Aktionismus, mit unerwünschten Folgen für Steuerrzahler und Stromkonsumenten!
Wie die meisten europäischen Staaten hat auch die Schweiz das deutsche EEG (Energie-Einspeise-Gesetz) übernommen. Das Konkurrenzsystem zum einwandfrei funktionierenden CO2 – Zertifikatshandel macht den Erfolg dieser guten Idee komplett zunichte. Das system EEG zusammen mit dem Zertifikatshandel ist schon länger als das eigentliche Problem erkannt worden. Das schweizerische Bundesamt für Energie hat aber zu allem Übel auch noch zwei schwerwiegende Fehler zusätzlich eingebaut, als es die KEV (Kostendeckende Einspeiseverfügung) vom deutschen EEG abgekupfert hat. Eine Anpassung an das EEG übrigens, die in wichtigen Teilen von abhängigen und befangenen Exponenten der Windradlobby stammt, welche im BFE ein- und ausgehen und auch schon mal eine Verordnungsrevision in die Feder der Bundesfunktionäre diktieren dürfen. Die haarsträubenden Details dieser Verordnungen werden wir hier später noch genauer diskutieren.
- Fehler 1: Die Subvention pro eingespiesene KWh Strom ist viel zu hoch angesetzt worden (20 Rappen). Das hindert die Windradlobby nicht daran, noch höhere Vergütungen herauspressen zu wollen. Selbstverständlich reklamieren sie teurere Gestehungskosten in der Schweiz, sagen allerdings nichts davon, dass das nur vom fehlenden Wind herrührt. Dafür zieht man unbewiesene Arbeits- Gestehungs- und Materialkosten aus dem Zauberkasten der Desinformation.
- Fehler 2: Die sinnvolle Leistungsforderung des EEG in Form eines minimal zu erreichenden Referenzertrags wurde durch die Verordnung des BFE komplett zweckentfremdet. Die einfachen und übersichtlichen Referenzwerte des EEG, aufgeführt in direkt lesbaren Listen, wurden durch das BFE in eine hochkomplizierte mathematische Formel (Seite 36, Punkt 3.4) gepackt, die nicht ohne die Zuhilfenahme von mindestens zwei weiteren Dokumenten überhaupt entschlüsselt werden kann! Findet man nun also diese notwendigen Zahlen für die Formel, ergibt der in der Schweiz errechnete Referenzertrag lediglich einen Drittel (10 GWh/5 Jahre) für die exakt gleiche Anlage (Enercon 82), die in Deutschland 30 GWh/5 Jahre liefern muss. Das kommt unter anderem daher, dass in dieser Formel des BFE von einer minimalen Windgeschwindigkeit von 4.5 m/s ausgegangen wird. Ein Wert, der sogar den aktuellen Empfehlungen des BFE widerspricht, die erst ab 5.5 m/s auf 100 Meter über Grund von „wirtschaftlich mit KEV“ spricht und interessanterweise dem allerersten Vorschlag der Begleitgruppe für die Erstellung des „Konzept Windenergie Schweiz“ aus dem Jahr 2004 entspricht. Dieser Vorschlag wurde von der Windradlobby damals – unter undemokratischen Umständen und unter Mithilfe des Autors – auf 4.5m/s gedrückt, um damit mehr Standorte zu erhalten. Ein Wert, der keinerlei wissenschaftliche Grundlage besitzt und rein politisch festgelegt wurde.
Man beachte: Eine Windkraftanlage des Typs Enercon 82, die wohl modernste Anlage auf dem Markt überhaupt, wurde für eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 8.5 m/s und eine Windklasse konstruiert, wie sie in der Schweiz praktisch nirgends vorhanden ist. Es gibt in der Schweiz KEINEN evaluierten Standort, der über mehr als 7 m/s Wind verfügt (Gotthard). Schwyberg, Heitersberg, Region Emmental weisen allesamt Windgeschwindigkeiten auf, die sich „zufällig“ um den politischen Wert von 5.5 m/s bewegen. Den schweizer Politikern und der gesamten Bevölkerung hat das BFE zusammen mit der Suisse Eole eine fantastische, nur den Investoren und Klimaneurotikern passende KONSTRUKTON einer märchenhaften „Windkraftfähigkeit der Schweiz“ aufgetischt.
Windkraftanlagen arbeiten deshalb gerne in der Schweiz. Hier müssen sie nur sehr selten drehen, um den geforderten Referenzertrag zu erreichen. Das ist wie oben erwähnt deshalb, weil 1. das BFE zusammen mit der Windradlobby den systematisch fehlenden Wind in der Schweiz vertuschen will. Und 2. weil diese schweizer Variante des Refernzertrages auch gar nie zur Limitierung einer schwachen Leistung nach unten gedacht war, sondern die Basis einer luschen Ausnahmeregelung darstellt: Wenn die Anlage besonders ineffizient arbeitet, erhöht das BFE die Beiträge des KEV trotz vorgesehener Reduktion nach 5 Jahren Betrieb. Damit werden schlecht planende und windfantasierende Unternehmer dafür belohnt, dass sie in der Planungsphase Behörden und Bevölkerung belogen haben.
Die Formel für die Berechnung des schweizer Referenzertrages ist allerdings dermassen ohne Praxisbezug, dass selbst schlecht laufende Anlagen davon kaum profitieren können. Hier hat sich die Windradlobby selber ein Bein gestellt. Die nächste „Revision“ der EnV wird nicht lange auf sich warten lassen. Und sie wird natürlich ganz im Sinne der Windradlobby ausfallen.
Für die Investoren wird alles aus den 20 Rappen rausgeholt
Es gilt als oberstes Ziel: Mit allen Mitteln die bundesrätliche Verordnung zu verwässern und rechtlich zu dehnen. Zum Beispiel die Regelung, dass der gesamte produzierte Strom der Anlage KEV-verrechenbar ist: Der gesamte Betriebsaufwand für die Heizung der Rotorblätter und der betriebliche Stromverbrauch – wen wunderts? – wird davon NICHT abgezogen. Damit wird der europäische Strommix mit Kohle, Gas und Atomstrom, den so ein Windkraftwerk für den Betrieb benötigt – schön grün gewaschen. Das eh schon total unehrliche Verrechnungskonzept des sogenannten „Grünen Stroms“ wird dadurch noch etwas schmutziger. Wer für solchen Strom auch noch mehr bezahlt, ist selber blöd. Man ersieht daraus eindrücklich: Diesen Leuten geht es zuletzt um die Produktion von „Grüner Energie“. Das gesamte Regelwerk des KEV ist nur dazu konstruiert worden, um einigen schlauen Krämern die Taschen zu füllen. Aus Sicht der Politiker ist natürlich alles in Ordnung: Man tut etwas gegen den Klimawandel. Die Politiker glauben es. Die Bevölkerung glaubt es auch. Und deshalb ist es gut für die nächsten Wahlen.
Einfaches Denken – oberflächliches Handeln
Dahinter steckt eine unheilige Allianz von Umweltverbänden wie WWF und Greenpeace, die das Thema Energie und Klimawechsel für ihre Spendenaktionen entdeckt haben. Sie arbeiten Hand in Hand zusammen mit Verkäufern der Technik für die Abschöpfung von alternativer Energie. Während die Umweltverbände die Natur vor dem imaginären Kollaps retten wollen, reiben sich die Krämer fleissig die Hände ab so viel Naivität. Allen voran agieren die Produzenten und Betreiber von Windrädern. Sie haben durch die Windeuphorie der letzten 10 Jahre Milliarden von Euro in ihre Kassen geschaufelt. Nach dem Gesetz der Gier muss diese Quelle mit allen legalen und illegalen Mitteln verteidigt werden. Man schreckt auch nicht vor systematischer Bestechung zurück. Das haben ja schon die „konventionellen Lieferanten“ von Grossenergieanlagen vorgemacht. Der Unterschied ist heute nur, dass man sich deswegen auch noch brüstet.
Lieber etwas komplizierter, bitte!
Es fällt auf, dass die einfachsten Lösungen zur alternativen Energiegewinnung – ohne mechanische Abnützung und extrem langer Lebensdauer – kaum beachtet werden. Wahrscheinlich, weil sie auch noch die momentan effizientesten Technologien darstellen und genau aus diesem Grund nicht subventioniert werden müssen: Die Sonnenkollektoren sind praktisch unschlagbar. Mit einer minimalen Pumpleistung wird eine zuverlässige Menge Energie vom Dach geholt, von der die Windräder – im Verhältnis zum Aufwand – nur träumen können. Die Kollektoren sind über Jahre hinweg praktisch wartungsfrei. Das Gleiche bei Photovoltaik. Die „Alterung“ ist nach 10 Jahren mit 10% Leistungsreduktion abgeschlossen. Es gibt keine mechanischen Teile, die ersetzt werden müssen. Und beide Systeme sind auf lange Sicht günstiger als die Windenergienutzung, hochverfügbar und sehr zuverlässig selbst bei wenig Sonne. Im Fall der Sonnenwärme ist sogar das leidige Speicherproblem einfach – gelöst!
Nur die technikverliebten Ingenieure neigen typischerweise zu hochkomplexen Konstruktionen wie Windräder mit an Handyantennen erinnernden Rotoren, ausgeklügelter Elektronik und abenteuerlicher elektronischer und mechanischer Steuerung. Man muss als Ingenieur ja etwas „Neues erfinden“. So versucht auch die Firma Enetur ein grosses Stück vom Kuchen für sich zu ergattern – mit der Neuerfindung des stehenden Windrotors. Eine – zugegebenermassen – tolle Leistung der Technik. Aber auch dieses hochkomplexe, technisch brillante und deshalb im Unterhalt und Bau teuere Objekt benötigt Wind, damit es funktioniert. Und davon haben wir leider, leider – in der Schweiz – viel zu wenig. Wir hoffen, dass das Konzept vor allem im windigen Ausland seinen Erfolg feiert. Prädikat: für die Schweiz nicht geeignet. Im Weiler Heitersberg steht seit dem 10 Juni 2010 Eines – wer es seither je in windbewegtem Zustand gesehen hat, darf sich glücklich schätzen.
Gar nicht erst mit Windkraftnutzung beginnen
Tatsächlich leuchtet in der Praxis immer weniger ein, warum die schweizerische Energiepolitik überhaupt auf Windkraftnutzung setzt. Weshalb mit einer Technologie beginnen, die wegen Abwesenheit jeglicher positiver Wirkung keinen absehbaren Nutzen bringt? Die Versprechungen der Windradlobby lösen sich europaweit in warme Luft auf. Man redet von dezentraler Energieproduktion, schmiedet schöne Theorien über die Verteilung riesiger Energiemengen über neu zu bauende Hochleistungsnetzwerke. Auch wenn die Transport- und Wandlungsverluste dabei mit neuen Technologien immer kleiner werden: Die Kosten für diese Technologie sind nicht kalkulierbar. Billiarden von Euro werden dafür nicht reichen. Das gleiche Geld in die Forschung und bereits erprobte, einfachere und deshalb auch günstigere Systeme zu stecken, wäre eine echte Energierevolution. Und wir könnten uns wieder wichtigeren Dingen der Menschheit zuwenden: Zum Beispiel der Produktion von genug Nahrung.
Die gute Lösung wäre in Reichweite
Für den privaten Stromkonsumenten werden diese unnötigen Infrastrukturkosten zu erdrückenden Budgetposten in der Haushaltsrechnung. Ein Anschluss an das öffentliche Netz müsste verstärkt mit Steuergeldern subventioniert werden, oder die Preise wachsen ins Unermessliche und das System wird zunehmend asozial. In dieser Situation werden alle Hausbesitzer auf die Möglichkeiten ausweichen, die sie bereits heute zur Verfügung haben: Photovoltaik für Stromerzeugung kann den gesamten Verbrauch eines Einfamilienhauses auf dem eigenen Hausdach produzieren. Nicht erst morgen, nein mit aktueller Technik ist das schon heute möglich. Ergänzt man solch ein System mit Sonnenkollektoren für die Wärmegewinnung ist man noch näher an einer völlig autonomen Energieversorgung der Privathaushalte. Die propagierte Entwicklung für Grossenergieanlagen macht eben auch bei der Haustechnik nicht halt. Es fehlt lediglich noch ein zuverlässiger und ökonomischer Speicher für den Strom aus Photovoltaik. Da wird uns der technische Fortschritt bald mit ersten Lösungen bedienen. Und die hochkomplexen, teueren, wartungsintensiven und anfälligen Stromnetze der Zukunft werden im Boden verfaulen, weil sie niemand mehr benötigt. Die Karavane der Energielobby zieht dann weiter, die Kamele mit Gold beladen, eine marode Weltwirtschaft zurücklassend. Die nächste Oase gutgläubiger Idioten ist nicht allzu fern.
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