Wie man mit Lügen, Verdrehen und Mauscheln eine Abstimmung gewinnt

St. Croix sagt mit 53% der Stimmen Ja zu einer grossen Unbekannten

Die Suiss Eole jubelt. Ein weiteres Mal hat die grossangelegte Desinformationskampagne Früchte getragen. Alle Angaben, die die Suisse Eole in der Diskussion auf den Tisch legt, könnte sie nicht einmal im Ansatz nachweisen. Die Floskel „Es gibt genug Dokumente, die dies beweisen“ ist ein absoluter Argumentationsschlager dieser Raubritter staatlicher Subventionitis. Ich kopiere diese Suisse Eole – Argumentation deshalb und baue sie für wahrheitsliebende Leser etwas um:

„Es gibt viele Dokumente, die das genaue Gegenteil beweisen.“

Die Suisse Eole überschlägt sich auch in der neuesten Pressemitteilung fast vor Suggestivbemerkungen, die nur ihr selber einfallen können, weil sie sonst noch niemand in diesem Lichte wahrgenommen hat:

„Windenergie gehört zu den kostengünstigen erneuerbaren Energien und weist eine hervorragende Ökobilanz auf. In der neuen Energiepolitik des Bundes spielt sie eine unverzichtbare Rolle. Nach neuesten Prognosen könnten um das Jahr 2020 in der Schweiz jährlich 1200 GWh Windstrom produziert werden, was zwei Prozent des gegenwärtigen Stromverbrauchs entspricht.“

Als Mitglied der Arbeitsgruppen „Energiestrategie 2050“ im BFE mag ich mich noch gut daran erinnern, dass Windenergie in den Diskussionen, wenn sie überhaupt erwähnt wurde, eine winzige Marginalie dieser zukünftigen Energiestrategie dargestellt hat. Auch ist es klar, dass Windenergie, wenn man die Vollkostenrechnung macht, die wohl teuerste erneuerbare Energiequelle darstellt. Aber wenn man, wie dies die Windradlobby gerne tut,  die Hälfte der Kosten ausblendet, kosten die Windräder nicht viel. Bei den bösen Kernkraftwerken bemüht sich die gleiche Klientel, akribisch den letzten möglichen Kostenfaktor zu finden, damit sie die obskursten Theorien hingebogen bekommt.

Es wird in der gleichen Pressemitteilung auch ein lang gehütetes Geheimnis gelüftet. Die Frage nämlich, warum die Leistungsprognosen und die „Versorgungszahlen der Haushalte“ immer so wunderbar dahergekommen sind, wenn sie von der Windradlobby formuliert wurden. So definiert die Suisse Eole den statistischen Stromverbrauch pro schweizer Haushalt:

„Haushaltsverbrauch: Es wurde mit einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 3500 kWh/Jahr gerechnet. Dieser Vergleichswert klammert die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser aus.“

Es ist interessant, dass ausgerechnet die stromintensivsten Anwendungen im Haushalt NICHT  Teil des Haushaltsverbrauchs sein sollen, wenn er mit der Produktion von Windstrom verglichen wird. Verstehen sie das?

Der statistische Stromverbrauch pro Haushalt liegt bei mindestens 5’300 MWh pro Jahr. Damit  ist ausschliesslich Energie in Form von elektrischem Strom gemeint und nicht irgend eine „andere Energie, die beim Heizen zum Einsatz kommt„, wie es die schlauen Texter der IDEJA für ihren Grosskunden Suisse Eole konstruieren. Alles Andere ist eine unzulässige Beschönigung.

Schon mit der Windgeschwindigkeit hat es die Suisse Eole so gemacht: Wenn zu wenig Wind herrscht, muss man einfach behaupten, 4.5m/s Wind sind genug. Dieser  technisch nicht nachvollziehbare, weltweit mit Abstand tiefste Minimalwert wurde deshalb genauso zum Quasistandard in der Schweiz wie die ebenfalls international nirgends angewendeten 300 Meter „Empfohlener Abstand“.

Genausogut könnte man sagen, dass Atomkraftwerke kein Restrisiko aufweisen und die Radioaktivität völlig ungefährlich ist. Dann nämlich, wenn man in der Betrachtung eines KKW die mögliche Radioaktivität einfach so, wie das die Windradlobby hier tut, „ausklammert“. Nicht ganz zufällig engagieren sich alle Exponenten der Windradlobby auch gegen die Atomkraft. Die Windräder sind da ein willkommenes, leider nicht einmal im Ansatz funktionierendes Argument.

Die Suisse Eole formuliert hier eine äusserst dümmliche, durschaubare Ausrede für die seit Jahren angewendeten falschen Grundlagen, die sie auch weiterhin zur Beschönigung der Windkraftnutzung im windärmsten Land Europas verwendet. Diese Organisation belügt die Medien, die Bevölkerung und auch die meisten Politiker seit Jahren unverschämt mit nicht nachvollziehbaren Aussagen und konstruierten Fakten. Das erinnert daran, dass auch die Leistungsziele der Windkraft in der Schweiz nie von Behörden oder Politikern festgelegt wurden, sondern von Beginn weg durch die Suisse Eole allein. Das BFE lässt es zu, weil die wenigen zuständigen Personen innerhalb des BFE offensichtlich dieser Windradlobby sehr nahe stehen. Diesen Ignoranten muss man so schnell als möglich das Handwerk legen!

Desinformation der Bevölkerung ist die Basis des bisherigen Erfolgs der Windkraftwerke

Ich glaube nicht, dass die Suisse Eole damit noch lange durchkommt. Die Bevölkerung und auch die Politik wird dieses unlautere Verhalten der Windradbranche über kurz oder lang abstrafen. Die Windbetrüger müssen aufpassen: Sie haben in St. Croix einen Vorsprung von gerade mal 4 %. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bevölkerung von St. Croix von der Windradlobby faustdick belogen worden ist, kommt das nicht gut …

 

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